Erleuchtung und Sittlichkeit

  • [quote='2dA']Von mir auch etwas zum Thema... d. h. fast von mir.. ; )


    [quote]Maro, das Wort heißt wörtlich "Der Tod", bedeutet aber in dem buddhistischen Texten das Prinzip des Bösen, der Feind der Erwachung schlechthin, der Teufel (Diabolus = der Durcheinander-Werfer), der Herr dieser Welt und der Fürst der Höllen: Er ist letztlich die Verkörperung und die Summe aller "die Welt" hervorbringenden Triebe und somit die Verkörperung des Samsaro, d.h. der Leidenswelt.
    Wenn der Begriff personifiziert vorkommt dann schon. ansonsten wird der Begriff
    auch schon mal mit "Natur" oder mit "Tod" übersetzt, so auch: māro = „Töter" = Todbringer
    Die Begriffe sind alle verwandt und abgeleitet und Sprachformen: Maro, māranam, amatam, matam,
    maranānussati = Betrachtung über den Tod, maccurāja = the king of death.

  • Dharma-chakra:

    „Die Welt ist leer und tot“ hab ich jetzt auch noch nicht im Palikanon gefunden.
    Ich vermute, accina wollte auf die drei Merkmale der Existenz anspielen. A.III.137
    Alle Gebilde sind vergänglich. Alles was wir tun, denken, errichten zerfällt und stirbt und ist somit eine Totgeburt.


    Wenn alles vergänglich, nicht-dauerhaft ist, bedeutet das nicht, dass es tot sei. Dinge manifestieren sich, bis die Bedingungen, unter denen sie sich manifestieren können, nicht mehr vorhanden sind. Eine Totgeburt ist etwas anderes. Eine Totgeburt hatte gar keine Chance, sich angemessen zu manifestieren. anicca mit "tot" zu übersetzen, ist eine falsche Auslegung der buddhistischen Lehre, bei der der Blick einseitig auf das Ende der Manifestation gerichtet wird.


    Zitat

    Ist das nicht ein Hinweis, dass wir bereits immanent tugendhaft sind.
    Das heißt, wenn wir Verblendung Gier und Hass loslassen oder einschränken, käme unsere innere Tugendhaftigkeit zum Vorschein. Deshalb auch die Begriffe: Hasslosigkeit, Gierlosigkeit...
    Sittlichkeit wäre dann ein Werkzeug, das die Befleckungen beseitigt, die unsere Tugendhaftigkeit verschleiert. Die anderen beiden Werkzeuge wären Meditation und intelligentes Lernen.
    Jeder Mensch hätte somit eine innere Gutheit, die er sich erschließen könnte.


    Ja, die Theorie der kilesa (Befleckungen) geht im Prinzip von einer ursprünglichen Reinheit aus, die durch die Beseitigung der Befleckungen wieder-hergestellt wird. Am Anfang war das Gutsein. (--> vgl. "Gott ist die Liebe"). Kultivieren der Tugend bedeutet, für Bedingungen zu sorgen, unter denen sich die immanente Tugendhaftigkeit entfalten kann. Dies geschieht primär durch die Beseitigung der Befleckungen.


    Onda

  • Das Problem ist leider so, dass diese Ansicht - alles ist eine Totgeburt - zu einer Ablehnung des Lebens führen kann und man sich überheblich aus dem üblichen samsarischen Leben absondert.


    Das war das erste Empfinden Buddhas - nach dem Erwachen - soll ich mich unters Volks mische? Versteht doch eh keiner? Ist doch sinnlos - vergebliche Liebesmühe.
    Dann kam, nach der Legende Brahma und sagte dreimal, er soll doch seine Lehre verkünden. Dann stand er auf und traf als ersten so einen verschrumpelten Arhat - der nur so ihm sagte - ja, wenn du meinst! - und seines Weges weiter zog.
    Dann ist er zu seinen Freunden gegangen, sie haben sich mächtig gefreut und die haben ihn verstanden und dann sind sie losgezogen - ein fröhlicher, lachender Haufen.
    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann ziehen sie noch immer durch die Gegend.


    Im übrigen gibt es bezüglich Tod im Christentum so ein ähnliches Konzept - die Todsünden - das sind die seelischen zustände, die einen Menschen daran hindern - nivaranas - am Leben teil zu nehmen, sich zu freuen, zu lachen UND zu weinen.


    _()_


  • Aiko:

    Das Problem ist leider so, dass diese Ansicht - alles ist eine Totgeburt - zu einer Ablehnung des Lebens führen kann und man sich überheblich aus dem üblichen samsarischen Leben absondert.


    Ja, manche hier im Forum nehmen leider diesen Standpunkt ein.
    Der Buddhismus ist seit Anbeginn in dieser Form missverstanden worden. Es ist die Position (oder Attidüde?) der asketischen Weltverachtung und des Weltekels (die leider auch nur eine Form der Anhaftung darstellt und mit der Freiheit, von der der Buddha sprach, nichts zu tun hat).


    Onda

  • Aiko:


    Im übrigen gibt es bezüglich Tod im Christentum so ein ähnliches Konzept - die Todsünden - das sind die seelischen zustände, die einen Menschen daran hindern - nivaranas - am Leben teil zu nehmen, sich zu freuen, zu lachen UND zu weinen.


    Ich glaube, man sollte hier besser von den kilesas sprechen, den Befleckungen und nicht von den nivaranas. Letztere gelten als Hindernisse bei der Meditation.
    Onda

  • OFF TOPIC


    out of enlightment


    Was mir grad so durch den Kopf geht seit kurzer Zeit ist die Frage, was der Mensch denn nun ist?
    Wir gehen ja davon aus im Buddhismus, dass das ICH nicht eigenexistent ist. Aber wir wissen auch, dass wir in diesem Gefäß = Körper leben.
    Ich setze hier Mensch mal gleich ICH ... also Mensch = ICH.
    Allerdings agieren und reagieren wir aufgrund von Aggregaten und Gemütszuständen und wir sind uns dessen mehr oder weniger bewusst. Je mehr desto besser und desto schwieriger; zumindest am Beginn.
    Wir haben doch die Wahrnehmung unseres Selbst, Geist oder wie auch immer.
    Vom wissenschaftlichen Standpunkt will ich hier mal garnicht schreiben.
    Es ist doch aber so, dass Ich und Du handeln. Auch mit dem Ziel, die Erleuchtung zu erreichen. Ich frage mich halt, was oder wer denn dieses Ziel erreicht ? Das ganze Konglomerat eines "ICH,s" oder nur ein spezifischer Teil davon ? Eher wohl das letztere, denn wir sollten ja all unsere "Leidensaggregate", wie Hass, Gier, Eifersucht, Neid etc. ablegen. Da das wohl bei den Meisten schon ein erheblicher Teil ihres ICH,s ausmacht, bleibt also schon mal weniger übrig, dass an der Erleuchtung teilnimmt. Teilnimmt ! Dran Anteil hat !
    Irgendwas in diesem Körper/Geist/Energie Gemisch, dass wir im Spiegel sehen können wird also erleuchtet.
    Wie könnte ich das denn nennen bzw. benennen ? Ist es nicht das ICH .. das endgültige Teil, die Quintessenz ?
    Oder ist es nur eine Art Energie ?
    Wir sollen ja das Ego ( nicht das ICH ) überwinden. Alles Anhaften, was unnütz ist, sollen wir hinter uns lassen.
    Wir können aber nicht die komplette Wahrnehmung, die das ICH ausmacht hinter uns lassen.
    Irgendwas ist doch und bleibt doch, denn ansonsten ist die Erleuchtung für die Katz, da nichts mehr da ist, wenn behauptet wird, dass da kein ICH oder keine Eigenpersönlichkeit ist.
    So .. draussen scheint die Sonne und ICH (was in mir ? ) freut sich darüber.
    Ich meditiere über die Leerheit meines ICH,s, von Mir. Ich find nicht viel und wiederum zuviel. Ich verliere mich (das ICH ? ).
    Und dann setz ich MICH wieder zusammen. Auch nicht das Wahre. Nur ein Konstrukt.
    Nur WER macht das alles ? Das meditieren. Das sich freuen.
    Sind wir vielleicht nur eine Metapher ? Ein Gleichnis für irgendetwas ?

  • Ja, wer nichts durchblickt kann solche Ansichten haben.
    Zu solchen der Welt verfallenen Ansichten braucht man
    aber weder einen Buddha noch die Lehre eines Buddha.
    Solche Ansichten haben die Weltlinge schon immer gehabt.
    Das Begehren und Anhangen nach an Welt verhindert Nibbana.


  • Oh, Accinca ..

  • @ accinca


    Noch ein Ratschlag meinerseits. Setz dich mal hin und denk über deine maßlose Überheblichkeit, Arroganz und Intoleranz nach.


    Wo würdest du denn denjenigen lokalisieren in Dir oder als was würdest du das bezeichnen, dass mir auf meinen Beitrag antwortete?
    Wer war das ? Du ? Dein Bewusstsein als Teil deines Du,s ? Oder eine weitere Leere innerhalb der Leere ;) ?

  • peeter:

    @ accinca
    Noch ein Ratschlag meinerseits. Setz dich mal hin und denk über deine maßlose Überheblichkeit, Arroganz und Intoleranz nach.
    Wo würdest du denn denjenigen lokalisieren in Dir oder als was würdest du das bezeichnen, dass mir auf meinen Beitrag antwortete?
    Wer war das ? Du ? Dein Bewusstsein als Teil deines Du,s ? Oder eine weitere Leere innerhalb der Leere ;) ?


    Tut mir Leid, aber solange du an solche Konzepte festhältst
    wird das mit dem Verstehen wohl schwerlich was werden.
    Wem tut es Leid und wer oder was ist dieses "du"das an
    Konzepten festhält sind deine Fragen die aus deinen Konzepten
    sich ergeben. Solange aber nicht "deinen" losgelassen wird und
    erkannt wird, das solche Begriffe nur Füllwörter für bestimmte
    geistige Aktivitäten sind, solange wird ein Verständnis nicht
    möglich sein. Wenn man sagt: "du erinnerst dich doch, damals
    wo wir da und dort waren" so sind "du", "dich", und "wir" keine
    Aussagen eines vorhanden "Ich" sondern Füllwörter für Sammelbegriffe
    die nur der Einfachheit halber benutzt werden. Ein Ich ist deswegen
    trotzdem nirgends vorhanden. Wohin auch immer gesehen wird, alles ist tot
    und leer und leere, tote Konzepte gibt es jede Menge.

  • accinca:

    Wohin auch immer gesehen wird, alles ist tot
    und leer


    Das ist nicht die Lehre des Buddha.
    Onda


    Hätte nie gedacht, dass ich irgendwann einmal zu dieser blöden Keule greifen würde...
    Aber in deinem Fall mache ich eine Ausnahme. Um den Buddha vor dir in Schutz zu nehmen.

    • Offizieller Beitrag
    peeter:

    Nur WER macht das alles ? Das meditieren. Das sich freuen.
    Sind wir vielleicht nur eine Metapher ? Ein Gleichnis für irgendetwas ?


    Während die Frage "Nur WER macht das alles?" schon so angelegt ist das sie auf einen punktförmigen Aktor zielt, macht die Frage "Wie werden wir gemacht?" doch mehr Sinn. Auf dem gleichen Boden (des Entstehens in Abhängigkeit) wachsen Phänomene wie "freuen" und "handeln" und "meditieren" und "ich". Oder halt etwas anderes. "Blumen" und "Kaffeetrinken" und "sich über wetter Ärgern" und ein "anderes Ich". .


    Die Ich-Illusion besteht darin, dass ein Fetzten Realität sich für gesondert erklärt und von dieser Idee einer Sonderheit aus wird alles danach beurteilt inwieweit es dazu beiträgt. Dann wird der Fuss zu meinem Fuss, das Gesicht zu meinem Gesicht usw. Wenn man genauer hinsierht ist fast alles Nicht-Ich und der Stempel der Anmassung, der Etikettierung, ist nur oberflächlich. Wer von uns würde - wenn sie vor einem läge - seine Leber von der eines anderen unterscheiden können? Oder von Blut erkennen können, das es von einem ist? Wenn man in den Spiegel schaut und sich fragt, was Befreiung erlangen kann, dann ist die Antwort wohl, dass es genau dieses "Nicht-Ich" ist das unserer Ich -Illusion zugrundeliegt. Eben weil die ich-Illusion genau das was ihr zugrundeliegt verdeckt, kann man es nicht so leicht in den Blick bekommen. Accinca drückt das in obigen Post sehr treffend aus. Aber nichts von dem worauf wir unsere Ich-Illusion gründen, ist deswegen inexistent. Es ist halt auch nur so ein vorbeiziehender, vergänglicher Strom von Phänomenen...


    Oder zu Auflockerung ein leicht bizarrer Vergleich: Im Malheur National Forest in Oregon wurde im Jahr 2000 ein Pilzgeflecht entdeckt, das den ganzen Wald druchzog. Wegen seiner Ausdehnung von über 880 Hektar und des errechneten Alters von mindestens 2400 Jahren und seiner Masse von ca. 600 Tonnen wurde es als das grösste und älteste Lebewesen des Planeten bezeichnet. Die Fuchtkörper- also das was wir gemeinhin als Pilz bezeichnen ist dagegen ziemlich winzig. Jetzt stell dir mal vor, so ein riesiger Hallimasch identifiziert sich nur mit so einem kleinen Fruchtkörper. Ich glaube unsere Situation, sich nur mit so einer minimalen Ausprägung zu identifizieren ist nicht viel was anderes. Natürlich ist das ein windiger Vergleich und dass wir Teil eienes Riesenlebewesen sind möchte ich nicht postulieren. Aber wie der Fruchtkörper Produkt des Pilzgeflechts ist, so sind wir Produkt des Netztes des "Enstehen in Abhängigkeit" gefangen in der Illusion nur ein abgregrenzter Teil zu sein.


    peeter:


    Es ist doch aber so, dass Ich und Du handeln. Auch mit dem Ziel, die Erleuchtung zu erreichen. Ich frage mich halt, was oder wer denn dieses Ziel erreicht ? Das ganze Konglomerat eines "ICH,s" oder nur ein spezifischer Teil davon ? Eher wohl das letztere, denn wir sollten ja all unsere "Leidensaggregate", wie Hass, Gier, Eifersucht, Neid etc. ablegen. Da das wohl bei den Meisten schon ein erheblicher Teil ihres ICH,s ausmacht, bleibt also schon mal weniger übrig, dass an der Erleuchtung teilnimmt. Teilnimmt ! Dran Anteil hat !


    Aber wie sieht jetzt Befreiung aus? Befreiung bedeutet nicht, dass irgendetwas ( ausser die Grenzen) verschwindet. Es wird nur eben als Spezialfall sichtbar, als eine eine Form Möglichkeit unter vielen. Was wegfällt ist das "Haften", also das für die einzige und wichtigste Referenz nehme. So wie ja auch ein Geldschein sich nicht auflösen würde, nur wenn jamnd ihn als ein Stück Papier behandelt statt als etwas "total Wichtiges".Der bleibt.

  • void:
    peeter:


    Es ist doch aber so, dass Ich und Du handeln. Auch mit dem Ziel, die Erleuchtung zu erreichen. Ich frage mich halt, was oder wer denn dieses Ziel erreicht ? Das ganze Konglomerat eines "ICH,s" oder nur ein spezifischer Teil davon ? Eher wohl das letztere, denn wir sollten ja all unsere "Leidensaggregate", wie Hass, Gier, Eifersucht, Neid etc. ablegen. Da das wohl bei den Meisten schon ein erheblicher Teil ihres ICH,s ausmacht, bleibt also schon mal weniger übrig, dass an der Erleuchtung teilnimmt. Teilnimmt ! Dran Anteil hat !


    Aber wie sieht jetzt Befreiung aus? Befreiung bedeutet nicht, dass irgendetwas ( ausser die Grenzen) verschwindet. Es wird nur eben als Spezialfall sichtbar, als eine eine Form Möglichkeit unter vielen. Was wegfällt ist das "Haften", also das für die einzige und wichtigste Referenz nehme. So wie ja auch ein Geldschein sich nicht auflösen würde, nur wenn jamnd ihn als ein Stück Papier behandelt statt als etwas "total Wichtiges".Der bleibt.


    Sehr schöner Beitrag void.
    Befreiung bedeutet, dass die Grenzen gesehen werden - sie verschwinden ja nicht - und dass man durch diese Grenzen geht.
    So wie eben dein Beispiel mit dem Geldschein einerseits stimmt - so ist ein Papier, auf das ich 50 Euro schreibe auch etwas "Total Wichtiges" in einem ganz konkreten Kontext.


    _()_


    Btw.: hast du das Bild deines nick selbst gemalt?

  • Onda:
    Aiko:


    Im übrigen gibt es bezüglich Tod im Christentum so ein ähnliches Konzept - die Todsünden - das sind die seelischen zustände, die einen Menschen daran hindern - nivaranas - am Leben teil zu nehmen, sich zu freuen, zu lachen UND zu weinen.


    Ich glaube, man sollte hier besser von den kilesas sprechen, den Befleckungen und nicht von den nivaranas. Letztere gelten als Hindernisse bei der Meditation.
    Onda


    Das kommt drauf an - beides gehört zusammen - die Nivaranas verschwinden zusammen mit den kleshas - der Punkt um den es hier, bei Buddhas Erwachen geht, ist der Zweifel, ob man sich erneut befleckt, wenn man sich in den menschlichen Dreck begibt. Und das geschieht nicht.
    Der Buddha ist eben auch kanshiketsu - wie das in einem Koan heißt.
    Nichts kann ihn beschmutzen, nichts kann in reinigen - nichts kann weggenommen werden, nichts kann hinzukommen. Nach Beseitigung dieses letzten Hauchs von Zweifel, stand Buddha auf und begab sich in den Staub der Welt.


    Da wir - und hier knüpfe ich an die Diskussion mit accinca bezüglich des "vollkommenen" oder "rechten" Lebenserwerbs an - da wir aber solange wir leben nicht diese Vollkommenheit erreichen - sind wir immer relativ befreit - in Beziehung zu diesem vollkommenen Buddha eben. Wir haben also lebenslang eine ganz konkrete Praxis zu üben - und wir nehmen eben Leben durch den Lebenserwerb und wir sind darauf angewiesen Leben zu bekommen, durch den Lebenserwerb.


    Dogen sagte - Daher ist Leben, was mich leben lässt und ich bin, was Leben mich sein lässt.


    _()_

  • Aiko:

    Dogen sagte - Daher ist Leben, was mich leben lässt und ich bin, was Leben mich sein lässt. _()_


    Nishijima:

    Deshalb ist das Leben das, was ich mit dem Leben mache, und ich bin das, was das Leben mit mir macht _()_


    interessant, die beiden Sätze zu vergleichen ...




    (out of Topic)


  • pali:
    Aiko:

    Dogen sagte - Daher ist Leben, was mich leben lässt und ich bin, was Leben mich sein lässt. _()_


    Nishijima:

    Deshalb ist das Leben das, was ich mit dem Leben mache, und ich bin das, was das Leben mit mir macht _()_


    interessant, die beiden Sätze zu vergleichen ..


    Allerdings, danke - jetzt weisst du auch was der wesentliche Unterschied zu Dogen und diesem angeblichen Übersetzer von Dogen ist.


    _()_

  • Onda:
    Dharma-chakra:

    „Die Welt ist leer und tot“ hab ich jetzt auch noch nicht im Palikanon gefunden.
    Ich vermute, accina wollte auf die drei Merkmale der Existenz anspielen. A.III.137
    Alle Gebilde sind vergänglich. Alles was wir tun, denken, errichten zerfällt und stirbt und ist somit eine Totgeburt.


    Wenn alles vergänglich, nicht-dauerhaft ist, bedeutet das nicht, dass es tot sei. Dinge manifestieren sich, bis die Bedingungen, unter denen sie sich manifestieren können, nicht mehr vorhanden sind. Eine Totgeburt ist etwas anderes. Eine Totgeburt hatte gar keine Chance, sich angemessen zu manifestieren. anicca mit "tot" zu übersetzen, ist eine falsche Auslegung der buddhistischen Lehre, bei der der Blick einseitig auf das Ende der Manifestation gerichtet wird.


    Nun, wenn etwas geboren wird, trägt es dadurch automatisch und unweigerlich den Tod in sich – deshalb der Begriff Totgeburt. Entweder wird die Mutter Zeuge, wie ihr Kind stirbt oder das Kind wird Zeuge, wie die Mutter stirbt.
    Seltsamerweise ist es genau das Leugnen der Vergänglichkeit, das Samsara so mörderisch werden lässt. Ausgehend von der Blindheit für diese Tatsache entsteht das Sicherheitsdenken und der Enthusiasmus auf irgendeinem Trip von Hunger und Hass abzufahren – wie Ratten in ihren Löchern, die sich gegenseitig belauern und fressen.


    Aiko:

    Das Problem ist leider so, dass diese Ansicht - alles ist eine Totgeburt - zu einer Ablehnung des Lebens führen kann und man sich überheblich aus dem üblichen samsarischen Leben absondert.


    Das wäre Nihilismus oder Vernichtungsglaube. Den hat der Buddha verworfen. Ohne das Leben könnte man den Dharma nicht praktizieren, deshalb ist es kostbar.

  • Es geht hier in dieser Diskussion nicht darum, worüber du schreibst. Hier geht es darum, was aus den Worten und der Einstellung, die da accinca zeigt, folgen kann.


    Sachlich ist das ja richtig - nur wenn man das lebt, dann muss man sich mitfühlend für alle "Totgeburten" einsetzen und dafür gibt es ja auch das 1. Sila - nicht töten. Aber auch nicht links liegen lassen.


    Was der Buddha verworfen hat ist klar - nur es geht eben um das Leben aller Lebenden - das ist das Bodhisatta-Leben, das sich eben um die Lebenden kümmert. Und nicht sagt - ach ja wird sowieso sterben. Kann er/ sie denn den Dharma praktizieren - nein, also was soll's hat keinen Sinn - und weiter gehst auf dem Pfad der rechten Lehre.


    _()_



    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Dharma-chakra:

    Nun, wenn etwas geboren wird, trägt es dadurch automatisch und unweigerlich den Tod in sich – deshalb der Begriff Totgeburt. Entweder wird die Mutter Zeuge, wie ihr Kind stirbt oder das Kind wird Zeuge, wie die Mutter stirbt.


    Hallo DC,


    Oder der Vater wird Zeuge wie die Tochter geboren wird. Und freut sich. Und denkt nicht gleich daran, dass das kleine Würmchen eines Tages auch mit Demenz im Altersheim in der Suppe stochert. Das Leben ist bunt: es wird geboren, es wird gelebt, es wird gestorben. Wer da immer nur an den Tod denkt, mach etwas falsch. Verdrängen soll man ihn andererseits auch nicht, schon klar. Aber wer da sagt "Das Dasein ist tot und leer", der pflegt doch einen etwas einseitigen Blick aufs Leben. Oder?


    Onda

  • Onda:

    Oder der Vater wird Zeuge wie die Tochter geboren wird. Und freut sich. Und denkt nicht gleich daran, dass das kleine Würmchen eines Tages auch mit Demenz im Altersheim in der Suppe stochert. Das Leben ist bunt: es wird geboren, es wird gelebt, es wird gestorben. Wer da immer nur an den Tod denkt, mach etwas falsch. Verdrängen soll man ihn andererseits auch nicht, schon klar. Aber wer da sagt "Das Dasein ist tot und leer", der pflegt doch einen etwas einseitigen Blick aufs Leben. Oder?


    Es lebe der Samsaro für immer!
    Aber mit dem Buddha und dem Ziel der Lehre hat es nichts zu tun.

  • Dharma-chakra:


    Ohne das Leben könnte man den Dharma nicht praktizieren, deshalb ist es kostbar.


    ? Warum sollte man was nicht praktizieren?
    Ohne das Leben brauchte auch der Dhamma überhaupt nicht praktiziert werden.
    Können wir doch schön das Leiden überwinden darum ist das Leiden kostbar :roll:

  • accinca:
    Onda:

    Oder der Vater wird Zeuge wie die Tochter geboren wird. Und freut sich. Und denkt nicht gleich daran, dass das kleine Würmchen eines Tages auch mit Demenz im Altersheim in der Suppe stochert. Das Leben ist bunt: es wird geboren, es wird gelebt, es wird gestorben. Wer da immer nur an den Tod denkt, mach etwas falsch. Verdrängen soll man ihn andererseits auch nicht, schon klar. Aber wer da sagt "Das Dasein ist tot und leer", der pflegt doch einen etwas einseitigen Blick aufs Leben. Oder?


    Es lebe der Samsaro für immer!
    Aber mit dem Buddha und dem Ziel der Lehre hat es nichts zu tun.


    Du hast dich verannt, accinca.


    _()_

  • accinca:
    Aiko:


    Du hast dich verannt, accinca.


    Das glauben vielleicht die Blinden.


    accinca .. ich schrieb Dir schon mal, dass Du einmal über deine maßlose Überheblichkeit und ICH Besessenheit nachdenken sollst.
    Und auch gleich über die Rechte Rede .
    Du strafst alle deine Beiträge über das Nichtvorhandensein eines Ichs und alles damit implizierte.
    Scheinbar ist dein Wissen ja so sehr richtig und nur Deines ? Könnte das so sein ?

  • peeter:

    Scheinbar ist dein Wissen ja so sehr richtig und nur Deines ? Könnte das so sein ?


    Das habe ich nicht gesagt. Es gibt auch andere mit diesem
    Wissen, auch wenn es nicht häufig vorkommt.