Alltag mit Kinder und Buddhismus

  • Zitat

    Hanzze: ...Mitgefühl ohne Weisheit für auch zu keinem guten Resultat.


    was soll das denn Deiner Ansicht nach sein ?
    diese Weisheit ?
    ohne
    Mitgefühl?


    das sind so typische Sätze à la beispielsweise Lama Anagarika Govinda.
    Ohne Erläuterung und dementsprechendes Verständnis sind die völlig wert und sinnlos
    und bisweilen enden selbige Sinn entstellend inhaltslos im höchsten Unfug.


    Ein Beispiel dazu:
    was dieser Satz als Formel -> Mitgefühl und Weisheit,
    meint :
    Es gibt weder Samsara noch Nirvana,
    weder beständige noch unbeständige Erlebnismengen,
    niemand der jemals wieder geboren wird!
    [et cetera]
    Und das verstehst Du,
    ja ?


    Sarva mangalam


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Hanzze:


    Mitgefühl ohne Weisheit für auch zu keinem guten Resultat. Wenn ein Kind früh lernt, nicht alles zu bekommen was es möchte, erspart man ihm viel, auch wenn es vielleicht nicht so bindet, oder gerade deswegen wirklich bindet.


    Schon. Aber deswegen ein Kind schematisch stundenlang schreien lassen - das ist Mitleidlosigkeit ohne Weisheit.
    Wenn das Kind schreit und es kommt keiner, ist das für das Kind eine absolute Stress-Situation. Es wird aus Leibeskräften schreien. Wenn es dann nach einer Weile aufhört, dann nicht, weil es sich beruhigt hat. Sondern weil der Organismus "abschaltet", damit das Kind nicht an Überanstrengung stirbt.
    Dieses "Abschalten" fühlt sich aber ziemlich wie Sterben an (und wenn gar keiner kommt, führt es ja auch dazu), wovon jeder eine kleine Idee hat, der aus Überanstrengung schon mal einen Schwächeanfall oder eine Ohnmacht erlitt.
    Schreien lassen produziert also massiv traumatisierte Kinder.
    Verdunklung statt Erleuchtung.
    Saturn

  • Na wenn alles nach Rezepten ginge wurde die Liebe und Umsorge einer Mutter ja nicht etwas ganz besonderes sein. *schmunzel*


    Hupfen wenn das Kind was will, nicht hupfen wenn das Kind was will... oder wie jetzt?


    Was sagen die Nachbarn dazu?
    Wird mein Mann aufwachen und grantig sein?
    Das arme Kind!
    Es nervt!
    Was soll ich nur tun?
    Mache ich das richtige?
    Bin ich eine gute oder eine schlechte Mutter?


    Und was wenn sich die Mutter einfach vertraut? Es soll ja auch verschiedene Grunde geben, warum ein Kind schreit. Und auch viele Gründe warum eine Mutter sich stress macht.


    Jetzt muß ich doch extra auf eine Mutti-Seite, als würden die diese Seiten nicht auswendig kennen. *Zungezeig*



    http://www.hilfe-ichbinmutter.de/schreibabies.html


    und da hatte ich noch gar nicht erwähnt, dass Schreibabies bei Asiaten eher sellten sind, hier ein Artikel zu den Schreibabies in Deutschland:


    http://www.welt.de/wissenschaf…sind_typisch_deutsch.html


    Woran das blos liegt? *schmunzel*

  • Hallo Hanzze,
    ich finde, Du schießt reichlich weit übers Ziel hinaus. In diesem Thread geht es nicht um Schreibabies. Aber Du antwortest ja auch sicher nur LL!? 8)
    Um aber auch noch meinen Senf dazuzugeben :grinsen: :
    Ich habe den Artikel gelesen und denke, dass er Deinem Beitrag sogar widerspricht. Denn die Naturvölker tragen ihre Babies ununterbrochen am Körper, sie schlafen gemeinsam mit den Kindern und richten ihnen keine sterilen Zimmerchen mit isolierten Betten ein usw. - ich weiß, dahin wollen wir nicht zurück, oder?


    Also Losang Lamo hat genau das versucht, nämlich durch ihre völlige Hingabe ihr Kind bis morgens früh tragen zu wollen. Zum Glück wurde sie davon erlöst. Das Ergebnis, das vielleicht auf eine Übertragung der plötzlichen Entspannung durch Entscheidung und Loslassen erfolgte, gibt ihr Recht.


    Liebe Grüße
    Monika

  • Na die westlichen Frauen, die ihr Babies stets bei sich tragen und zu allem mitnehmen, und sie als eine ganz gewöhnliche Sache auch imm Alltag sehen, die kannst du aber auch der Hand abzählen. :D Wenn die "moderen" Menschen wüssten wie krank sie sind...
    Aber ich tu immer viel vermuten, was nicht stimmt. *schmunzel*


    Wir sind ja noch immer bei "Alltag mit Kinder und Buddhismus", ich weiß Babies sind kein Alltag. *schmunzel* Entschuldige fürs Ziel frei schießen.

  • Ja Hanzze, hör mal ganz ruhig mit dem vermutenden Geschmunzel auf :grinsen::badgrin:


  • Bin zwar kein Buddhist aber einen Alltag mit Kindern hatte ich schon.
    Meine Kinder habe ich ohne Bücher und Anleitung bekommen, weder Stillanleitung
    noch sonst wat. Das einzige was präsent war und immer noch ist, meine LIEBE.
    Von Anfang an. Das habe ich durchgezogen, drei Jahre Lang die Wurzeln gelegt.
    Wie habe ich diese Babys geliebt, gehätschelt, geknubbelt und geknutscht -
    sie haben so juuut gerochen . . .
    Irgendwann mußte ich sehr streng werden, in der Pupertät :grinsen:
    Da habe ich Grenzen gesetzt und war hinter ihnen her, wie der Teufel der Seele.
    Ja, sogar nachts aus verruchten Kneipen habe ich sie rausgeholt -
    Romane könnte ich schreiben . . .
    Meine Töchter sind erwachsen und noch heute wollen sie in Mamas Bett,
    wenn sie krank sind und ich muß ihnen Geschichten erzählen.
    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Ein Sprichwort das zwar nicht von Buddha kommt, aber sehr viel Dhamma in sich trägt und vielleicht in der Kindererziehung ein guter Erinnerungssatz ist:


    Zitat

    "Sage es mir, und ich vergesse es; zeige es mir, und ich erinnere mich; lass es mich tun, und ich behalte es." - Konfuzius

  • Kinder sind zumindest ein gutes Regulativ auf dem Dhamma-Weg. Wähnst Du Dich schon fast befreit und ach so heilig, holen sie Dich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, indem sie Dir Deine Begrenztheit zum Beipsiel was Metta/Zorn/Uppekha betrifft aufzeigen :lol:


    Kinder sind nicht unser Besitz, sind nicht meine Kinder. (Wären es meine Kinder, würden sie machen was ich möchte/sage :lol: Ähnlich wie unser Körper. Wäre es mein Körper, würde er machen was ich möchte, würde nie krank, alt usw.)


    Wir begleiten die Kids nur ein Stück weit, gemäß unserer Fähigkeiten und Kapazitäten und was sie selber zulassen. Es ist aber ihr Leben und es sind ihre karmischen Verstrickungen. Dies ist zu respektieren, wenn man ihnen etwas überstülpen möchte, wenn man seine Meinung, seine eigene karmische Verblendung weiter geben möchte.


    Wenn man sein bestmöglichstes gibt, braucht es auch kein schlechtes Gewissen. Egal was die Kids einem mal vorwerfen. Ist ihr Film.


    Zeigt den Kindern die Welt, gebt ihnen Bildung und ein offenes Ohr, eine Anlaufstelle wo sie sein dürfen wie sie sind und sie werden ihr Ding schon machen.


    Liebe Grüße
    Kusala

  • isla:

    wie handeln wenn das Kind andere schlägt? wenn es grob mit dem Baby ist? geht es einfacher wenn ich mit den Kids buddhistische Kinderbücher anschaue und es so erkläre?


    Hi Isla


    Kinder sind an belehrenden Büchern und Filmchen erstaunlich wenig interessiert. In meiner Kindheit machte die Goldene Regel einen Eindruck. Ganz einfach und unkompliziert.


    "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch anderen nicht zu", und wer sich nicht daran hielt, musste "in die Ecke". :lol:


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti



    Quelle: de. dreamstime

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • isla:


    @aiko
    auch ihnen ein danke schön....
    das stimmt freude macht es mir wirklich sehr, wir sind auch nicht mainstream....daher leben wir dies auch schon vor. aber ich habe halt schon ein bisschen bedenken wegen dem umfeld. wir können zwar alles vorleben aber irgendwie muss ich es den kleinen dann doch erklären. zb halten wir nicht viel von geschenken, dh wenn wir geburi haben, dann machen wir jemand anderem ein geschenk, oder wenn spielzeug doppelt ist oder aus dem alter dann bringen wir dies zu organisationen, wir kaufen auch viel in second hand ein, (nicht weil wir es nicht vermögen sondern weil es mir spass macht) aber kids werden schon bei solch kleinen sachen konfrontiert, weil es die anderen eben nciht so machen.


    Nun da darf man sich dann in Vertrauen üben. Es gab bei uns auch Grenzen und die werden recht unbewusst sogar gesetzt. Sich dies bewusst zu machen ist ein großer Teil von Arbeit, schließlich ist man ja EINE Bedingung für andere. Damit komme ich zu dem anderen Aspekt:

    Zitat


    hhmm aber diese bemerkung mit dem schlagen, kann ich jetzt nicht nachvollziehen. ich war auch immer der anname, bevor ich kinder hatte, dass die eltern an allem schuld oder nicht schuld sind. aber das kann ich wirklcih nicht mehr sagen. drei kids, drei verschiedene temperamente. zum einten können sie dinge wo wir uns fragen, mensch woher haben sie jetzt das wieder?? also im positiven sinne...zum anderen wieder eine enorme wut in sich, und ich möchte dies lösen können, ihre schnelle wut zu umwandeln. sie will die erste, die beste, die schnellste, die schönste etc. sein. echt keine ahnung woher sie das hat.
    wir möchten ihr so gerne andere werte mit auf den weg geben.....nicht wettbewerbe, shopping, frust...wir sind total anders. jenu ich freue mich darauf und jeden tag gibt es wieder etwas (nein mehr) was wir umsetzen und bearbeiten können. klar es gibt rückfälle aber ich glaube daran und es wird sicher besser...


    Bei drei Kindern findet sich jedes Kind in einem Bedingungsfeld und entwickelt darin seine Eigenheiten, was dann jedes Kind sowohl identisch als auch verschieden erscheinen lässt. Dann bildet die gesamte Familie auch wiederum eine Eigenheit - oder Identität - das meiste geschieht dabei unbewusst und ungewollt. Sich das bewusst zu machen, erfordert dann schon eine Menge an aktuell vorhandenem Wissen in der Situation und damit eine ziemlich große Kompetenz. Bei der Dynamik in einer Familie mit drei Kindern ist das schon eher eine Überforderung. Ich denke, genießen der Zeit ist da wichtiger und der Wert, den es zu vermitteln gibt, ist vor allem wie die gemeinsame Zeit erlebt wird.
    Ich denke, du machst das schon ganz gut.

    Zitat


    ach und ich lebe es schon; ist es wirklcih so wichtig einer gruppe beizutreten?


    Wenn es dir jetzt nicht wichtig ist, dann ist es ok.

    Zitat


    missionieren??? glaube ich wurde falsch verstanden


    Wirklich?


    _()_

  • @alle
    super vielen Dank. Herrliche diese Ansichten und andere Sichtweisen. Manchmal sehe ich echt nur meine.


    Und das mit der Gruppe, ja ich finde jetzt es ist wirklich sinnvoll, damit ich selbst auch "abschauen" kann.


    Auch das loslassen, nur beobachten zur Hilfe stehen, somit muss ich wohl eher in die Coach Position gehen.
    Geht dann sicherlich auch einfacher wenn sie älter sind. Die sind ja alle noch unter 4.


    Nochmals was zu den Grenzen. Ja das ist sehr sehr wichtig, und ist für eine Mutter also für mich, sicher auch teilweise schmerzhaft. Aber zb ins Eck stellen das würde bei der niemals gehen, da würde sie doch nicht stehen bleiben :) wenn ich diesen Knackpunkt noch raus habe, dann wäre schon vieles gelöst.


    klar jetzt gibt es die Antwort; dass es ja von irgendwas ausgelöst worden sei. Das stimmt, aber es gibt Sachen wo ich schon xmal erklärt habe und es wird immer noch nicht umgesetzt. Wie zb man malt nicht in Baby's Gesicht. Ok, das Kind hat aber auch den ganzen Tag 1000 Ideen, was sicherlich toll ist, aber auch wahnsinnig streng ist. Da sind die anderen beiden nix dagegen. Und genau dieses Ideenreiche Kind war auch so ein Schreibaby, schlussendlich habe ich es auch immer nur getragen, mehr konnte ich nicht tun sofern sonst alles abgequeckt worden ist.


    danke und liebe grüsse isla

  • monikamarie:

    Was ist abgequeckt?


    :?:

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • alle aufgeweckt hätte - vielleicht *schmunzel*

  • isla:

    ... Und genau dieses Ideenreiche Kind war auch so ein Schreibaby, schlussendlich habe ich es auch immer nur getragen, ...


    Das ist ja interessant!
    Mein "Schreibaby" war nachher in Kindergarten, Schule und Hort auch immer der Ideengeber aller. Phantasie ohne Ende. :)


    Aber das Babygesichtbemalen, obwohl man weiß man soll das nicht... das hört sich mir deutlich nach dem Heischen nach Aufmerksamkeit an. Die Kinder sind so komisch: lieber negative Aufmerksamkeit als gar keine. Mein Sohn hat es, als er erwachsen wurde, mal so ausgedrückt: "Wenn Du mich nicht beachtet hast, dann hatte ich das Gefühl, ich bin gar nicht da."


    Also gibt es einen Trick: wenn das Kind sich so verhält, wie es einem angenehm ist, gerade dann ihm besondere Aufmerksamkeit schenken. Wenn es Babygesichter bemalt, nichts mehr weiter erklären oder tadeln, sondern links liegen lassen und eher dem Baby beim Gesicht-sauber-machen die Aufmerksamkeit schenken. Das ist fies, aber nicht so brutal wie der Teufelskreis mit der Meckerei.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:



  • Genau das gleiche hat meine größere Tochter auch zu mir gesagt !
    Dein Tip ist klasse; ich habe ihr irgendwann das Baby anvertraut.
    Sie durfte es wiegen und schaukeln - allet juuut.
    Ganz liebe Grüße

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler