Es ist unsere Pflicht glücklich zu sein

  • Hi fotost, ja es gibt Vieles, worüber wir dankbar sein können. Ich sehe inzwischen nichts mehr, wofür nicht. :badgrin:
    Danke für den Link.
    Früher hätte dieser Film meine Gefühle beleidigt. Ich habe ihn vor kurzer Zeit gesehen und fand ihn umwerfend.
    _()_ Monika

  • Erstaunlich wie das aufgefasst wird.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Erstaunlich wie das aufgefasst wird.


    Hallo,
    mich erstaunt das auch sehr. Da sieht man wider wie an Worten festgehalten wird, statt sich mit dem Sinn zu beschäftigen. Das mag wohl daran liegen dass einige das Bodhisattva Versprechen nicht abgegeben haben, und die es gemacht haben den Sinn nicht verstehen. Man muss natürlich dieses Versprechen nicht abgeben um Pflichtbewusstsein zu haben. Pflicht hat doch was mit Pflichtbewusstsein zu tun.Dhamma ist Pflicht, Pflicht ist Dhamma.
    Gruß Tsultrim Dorje

  • Ich würde wirklich gerne wissen was Aiko dazu zu sagen hat.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • accinca:
    Helmut9:

    Ich war es mir schuldig und tat was zu tun war.


    "a man must do what a man must do."
    "Ein Man muß tun was ein Man tun muß" :)
    „Ein Mann muss drei Dinge im Leben tun: Ein Haus bauen,
    einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen.“ usw. usw.


    @ accinca,
    schade das du nur das verstanden hast :cry:

  • Das Bodhisattva-Gelübde ist IMHO ja nix anderes als die Einsicht in die Nichtgetrenntsein alles Seins und der Nichexistenz eines getrennten Ichs. Pflicht dagegen ist die Anerkennung eines existierendes Ichs. Es ist daher der Gegenteil von Dhamma.
    Oder das Spiel des Seins als Trennung.
    Im Amida-Buddhismus würde der Begriff von Pflicht z.B. gar keinen Sinn machen. Überhaupt, die Pflicht von wem? Da is ja niemand.
    Eigentlich geht es auch nicht um glücklich sein. Es geht um sein, einfach sein. Und einfach sein kannst du nicht machen, du bist ja einfach so sowieso.

  • Na ich denke du schleift da einiges aus anderen Religionen mit. *schmunzel* aber das ist im Abmida-Buddhismus vielleicht normal.
    Also was bewegt dich, dich im Dhamma zu üben?


    Vielleicht ein kollektives Ich? *schmunzel* von dem du getrennt machen kannst was du willst, ohne jeglicher Pflicht.

  • sumedhâ:

    "a man must do what a man must do."
    @ accinca, schade das du nur das verstanden hast :cry:


    Sicher magst du meinem Verstand zu helfen endlich mal etwas mehr zu verstehen.
    Tiefes Verständnis zu erlangen ist Weisheit zu erlangen und davon
    kann man bekanntlich nicht zu viel haben.

  • Ryonin:

    Das Bodhisattva-Gelübde ist IMHO ja nix anderes als die Einsicht in die Nichtgetrenntsein alles Seins und der Nichexistenz eines getrennten Ichs. Pflicht dagegen ist die Anerkennung eines existierendes Ichs. Es ist daher der Gegenteil von Dhamma.
    Oder das Spiel des Seins als Trennung.
    Im Amida-Buddhismus würde der Begriff von Pflicht z.B. gar keinen Sinn machen. Überhaupt, die Pflicht von wem? Da is ja niemand.
    Eigentlich geht es auch nicht um glücklich sein. Es geht um sein, einfach sein. Und einfach sein kannst du nicht machen, du bist ja einfach so sowieso.


    Ike freu mir, Dich wieder zu lesen
    Grüß Dich :!:


    :D

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • accinca:
    Geronimo:

    "Dhamma ist Pflicht, Pflicht ist Dhamma." von Ajahn Buddhadasa


    Ich finde er spinnt ein bischen. Der Dhamma ist ja weder eine Pflicht noch ein Recht undnatürlich sind Pflichten und Rechte kein Dhamma.


    Aus rein intellektueller Sichtweise kann sich die Aussage des Ehrwürdigen Buddhadasa nicht erschliessen.


    Dhamma IST die Aufgabe der Menschen-Wesen im Gegensatz zu den Aufgaben anderer Wesen.
    Das läßt sich durch Nach denken und Abwägen nicht ergründen. Es lässt sich aber nur erleben/erkennen,
    wenn Bedingte Entstehung graduell erlebt/erkannt/verstanden wird.



    Alles Gute :)

  • Der Witz ist, obwohl ich gegen das Wort "Pflicht" rede, sehe ich es als meine persönliche Lebensaufgabe, dem Dharma so gut ich kann zu folgen. Da könnte man schonmal (aus Versehen :P ) das Wort "Pflicht" benutzen.
    Es hat aber wieder eine ganz andere Qualität, wenn ich mich vor andere Leute hinstelle und sage "Es ist unsere Pflicht..."
    Was, wenn die Zuhörer das wörtlich verstehen :oops: ... und dann daraus machen "Es ist deine Pflicht..."
    "Es ist Deine Pflicht, glücklich zu sein" ... Lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen...
    Scientology lässt grüßen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:


    "Es ist Deine Pflicht, glücklich zu sein" ... Lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen...
    Scientology lässt grüßen.


    Meine Beobachtung bei Scientology: Je mehr einer da glaubt diese Pflicht zu erfüllen je verhärmter und grauer sieht der aus.
    Die Pflicht glücklich zu sein wird zu einer Arbeit die nur in ihrem Kopf getan wird.
    Durch dies habe ich gelernt das die Pflicht glücklich zu sein ganz einfach durch meiner Hände Arbeit getan wird ohne den Gedanken das muß mich aber jetzt glücklich machen erreicht wird.

  • mirco:

    Dhamma IST die Aufgabe der Menschen-Wesen im Gegensatz zu den Aufgaben anderer Wesen. Das läßt sich durch Nach denken und Abwägen nicht ergründen. Es lässt sich aber nur erleben/erkennen, wenn Bedingte Entstehung graduell erlebt/erkannt/verstanden wird.


    Menschen-Wesen haben keine Aufgabe! Andere Wesen
    haben auch keine Aufgaben und es ist nicht einmal die
    Aufgabe eines Apfelbaumes Äpfel zu Produzieren. Es ist
    auch nicht einmal die Aufgabe eines Autos auf der Straße
    zu fahren noch seine Pflicht. Wie viel weniger noch bei Menschen.
    Alle Aufgaben und Pflichten und Rechte die Menschen erfüllen
    machen sie sich selber und ist alleine ihre Sache. Der Dhamma
    den der Buddha lehrte muß keiner folgen und es ist auch niemand
    dazu verpflichtet noch hat darauf jemand ein Recht. Wenn aber
    jemand den Dhamma den der Buddha lehrte folgt, dann macht
    er das aus eigener Einsicht und auch dann ist es nicht seine Pflicht.

  • Würdest du das wirklich schon erkannt haben das du keine Aufgaben hast, währst du schon befreit. *schmunzel* Deine einzige Aufgabe liegt darin zu erkennen, das du keine Aufgabe hast und das nennt man Dhamma-Arbeit.
    Uhhh, ist das kompliziert. *schmunzel* Aber ich muß doch in die Arbeit fahren...

  • Hanzze:

    Würdest du das wirklich schon erkannt haben das du keine Aufgaben hast, währst du schon befreit.


    "Befreit" nennt man jemand der kein Begehren, keine
    Abneigungen und keine Verblendung mehr hat. Aufgaben
    hat er auch mit Begehren usw. nicht. Es sei denn es sei
    ihm eingeredet worden, es wäre seine Aufgabe wie
    jeder Staatsbürger zur Bundeswehr zu gehen und dgl.

  • Gut, dann erklär mir, warum er Haus hat, Beruf hat, Auto hat, Toilette hat, passendes Gewand hat... als wäre das eine Aufgabe. *schmunzel*
    und für so etwas gibts du dich auf? *schmunzel* magst du nicht etwas anderes aufgeben?


    Verstehst du es wenn man das Bild "Auf-gabe" verwendet?


    Dhamma ist Aufgabe, Aufgabe ist Dhamma

  • Hanzze:

    Gut, dann erklär mir, warum er Haus hat, Beruf hat, Auto hat, Toilette hat, passendes Gewand hat... als wäre das eine Aufgabe.


    Auf Grund von Begehren vielleicht????

  • Na dann, hast du ja endlich deine Aufgabe gefunden. Ich weis es ist keine Aufgabe *schmunzel* Bei manchen ist es immer verbunden mit Begehren. Na wenn dein Funke mal springt, dann mochte ich nicht in der Nähe sein. *schmunzel*

  • So wird das nichts.


    Pflicht ist hier nicht einfach nur als Pflicht zu verstehen.


    Das Begehren diktiert Dir doch tagtäglich unzählige Aufgaben, die Du erfüllen musst. Machst Du das nicht, dann gerät einiges sehr bald in gehörige Schieflage. Du hast also garkeine andere Wahl als diese täglichen Pflichten zu erfüllen.


    Und die Wahrheit ist nun nicht getrennt von diesen Pflichten, und auch nur in ihnen zu finden.


    Du MUSST z.B. atmen, auch wenn es vielleicht nicht die Art Pflicht ist die Du hier verstehst, aber letztendlich hast Du überhaupt keine andere Wahl als zu atmen. Und ist nicht gerade Atemachtsamkeit ist einer DER Wege zur Befreiung?!


    So viele Dinge die Du machen musst in diesem kurzen Leben, und alle sind sie eine Chance der Wahrheit auf die Schliche zu kommen.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    So wird das nichts.
    Pflicht ist hier nicht einfach nur als Pflicht zu verstehen.
    Das Begehren diktiert Dir doch tagtäglich unzählige Aufgaben, die Du erfüllen musst. Machst Du das nicht, dann gerät einiges sehr bald in gehörige Schieflage. Du hast also garkeine andere Wahl als diese täglichen Pflichten zu erfüllen.


    Ach was, Wenn du also das Begehren hast auf Eiskrem, dann ist
    es deine Pflicht nach Aldi zu gehen und eins zu kaufen????


    Geronimo:


    Du MUSST z.B. atmen, auch wenn es vielleicht nicht die Art Pflicht ist die Du hier verstehst, aber letztendlich hast Du überhaupt keine andere Wahl als zu atmen. Und ist nicht gerade Atemachtsamkeit ist einer DER Wege zur Befreiung?!.


    Aber jetzt hör doch damit auf. Über das dünne Brett gehe ich nicht.
    Es ist doch nicht deine Pflicht zu atmen! Schon gar nicht wenn man sowieso
    nicht anderes kann. Rede dir doch nicht sowas ein nur um ein Wort wie "Pflicht"
    auf biegen und brechen mit dem Dhamma zu identifizieren und gleichzusetzen
    wie es dieser gute Mönch versucht hatte. Ich finde das Thema ist jetzt
    auch sowas von ausgereizt das es nichts mehr bringt.

  • Genau, accinca, da stimme ich Dir zu.
    Lass gut sein Geronimo :D .

  • Hallo,


    ich habe keine Probleme mit "Pflicht" und deshalb ist mir der Text sehr verständlich und logisch.
    (Das ist vielleicht ein typisch deutsches Problem und ein Relikt der 68er, diese Ablehnung von Pflicht.)


    Als ich auf die Welt kam, haben meine Eltern sich ihrer Elternpflicht gestellt und mich gehegt und gepflegt. Sogar schon im Mutterleib. Meine Mutter hat sehr auf das Wohl ihrer Föten geachtet und trotz gesundheitlicher Probleme nicht das Contergan eingenommen, das ihr der Arzt verschrieben hat. Dann haben viele Jahre Vater und Mutter für mich gesorgt so gut sie es konnten. Auch noch, als ich längst erwachsen war und zwischendurch Unterstützung brauchte. Heute unterstütze ich meine Mutter, das sehe ich als meine Pflicht. Und die erfülle ich mit Freuden. So wie sie all die Jahre für mich da war, und jetzt gebe ich etwas zurück. Auch weiß ich, dass sich sicher einmal andere Menschen um mich kümmern, wenn ich deren Hilfe einmal benötige. Schon jetzt profitiere ich tagtäglich und in unzähligen Bereichen davon, dass andere ihre Pflicht erfüllen, sei es beruflich oder einfach nur als Mitmenschen.


    Ich sehe es als meine Pflicht an alles dafür zu tun, dass ich glücklich bin und werde. Denn nur, wenn ich glücklich bin, kann ich dazu beitragen, dass andere glücklich werden. Außerdem falle ich dann weniger zur Last. Ich betrachte es als meine Pflicht, alles dafür zu tun, um selbstständig und gesund zu bleiben. Mir ist viel gegeben worden im Leben, undendlich viel – an materiellen Gütern, an Wohlwollen, an Bildung, an Liebe, letztendlich auch der Buddhadharma. Diese Kette nicht zu durchbrechen und das weiterzugeben, sehe ich als meine Pflicht. Das ist auch Bestandteil meines Gelübdes als Bodhisattva. Ich scheitere häufig, aber das ist nicht relevant, das ist normal. Aber kein Grund aufzugeben oder nachlässig zu werden.


    Natürlich kann man sich dieser Pflicht entziehen. Aber man stelle sich vor, jeder täte es.
    Gerade der Dharma und die Einsicht in die Zusammenhänge und die Non-Dualität sind es, die mich mehr und mehr an meine Pflicht erinnern und mich einsehen lassen, wie notwendig es ist, dass ich sie erfülle, wie sehr es auf meinen Einsatz ankommt. Wenn ich den Dharma entmystifiziere und als etwas sehe, dass sich in jedem Augenblick manifestiert, in jeder Handlung, dann wird Dharma zur Pflicht und Pflicht ist Dharma. Es gibt keine Trennung. Tun, was zu tun ist, mehr ist nicht nötig.


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • GaliDa68:

    Heute unterstütze ich meine Mutter, das sehe ich als meine Pflicht.


    Und ist das ein Problem für dich oder warum schreibst du davon?
    Ich hatte jedenfalls niemals bestritten, das viele Menschen dieses
    oder jenes als ihre Pflicht betrachten!!!
    Übrigens ich habe mein Vater bis zuletzt unterstützt ohne es als
    mein Pflicht zu betrachten. Was sagst du nun?
    Aber das war ja auch gar nicht der Punkt. Der Punkt war, man
    hätte den vom Buddha gelehrten Dhamma als seine Pflicht zu
    betrachten, ja mehr noch Dhamma wäre Pflicht. Allerdings werden
    die welche den Dhamma gut verstanden haben sich wohl eher schon
    privilegiert fühlen danach leben zu können. Manche halten die
    Lehre eh für elitär.