Homosexualität im Buddhismus - Integriert oder nicht ?

  • Kasimir:
    Zitat

    aber trotzdem glaube ich, dass die liebe immer ego-auflösend wirkt, egal mit wem man ins bett geht ;)


    Wenn es denn Liebe ist und nicht nur auf Körperkontakt basierend..!



    Wie würdest du Liebe definieren ??

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    ein guter noch dazu^^ich glaub den hau ich beim nächsten mal in der Sangha raus^^


    Simo


    ach naja weiß nicht ob der so gut ist. ist mir nur eben in den sinn gekommen. Und da ich heute noch nicht meinen spam-beitrag geleistet habe, dachte ich ich lass den mal raus ^^

  • Zitat

    Wie würdest du Liebe definieren ??


    Hmm, nicht auf all das basierend, was zu Stärkung meines eigenen, denkhaften Egos dient..

  • Kasimir:
    Zitat

    Wie würdest du Liebe definieren ??


    Hmm, nicht auf all das basierend, was zu Stärkung meines eigenen, denkhaften Egos dient..



    Gefällt mir ^^

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:
    accinca:


    Darüber kam es schon damals zu Verwunderung:
    http://palikanon.de/majjhima/m087n.htm


    Aber Buddha meinte sicherlich, das, "woran man Anhaftung hat"
    mit "was einem lieb ist" also wieder die Sache mit dem Verlangen...


    Ja, aber nicht nur was man verlangt, sondern einfacher: was man liebt.


    Simo:


    p.S.: Bist du verliebt Accinca ?


    "Verliebt" wäre ja noch krasser. Damit habe ich
    glücklicher weise nichts mit zu tun.

  • Simo:

    Liebe Freunde,
    Welche Erahrungen habt ihr mit Homosexualität im Buddhismus? Kennt ihr homosexuelle Buddhisten? Welche Aussagen Buddhas gibt es zu diesem Thema? Beeinflusst Homosexualität unsere Praxis? etc.
    Fragen, Fragen, Fragen.... :D
    Um regen Ausstausch wird gebeten ^^
    Alles Liebe Simo


    Simo,


    die Frage ist doch ob jemand, was immer er auch für Gewohnheiten hat, Buddhadharma integriert hat oder nicht. Alles andere führt nur vom Dharma weg. *schmunzel* Es geht ja nicht darum sich eine Gewohnheit durch eine Religion oder Philosophie zu rechtfertigen, sondern an seinen Gewohnheiten zu arbeiten und zu verbessern. Wenn Menschen Dharma verstehen, werden sie zwischen den Verschiedenen Gewohnheiten nicht urteilen. Urteilen aber auch Ignorieren ist ein Werkzeug, dessen sich eine Gesellschaft bedient um sich zu "schützen" bzw. sich nicht mit den Gewohnheiten auseinander zu setzten.
    Wenn wir uns mit dem Dharma beschäftigen, heißt diese, dass wir uns nach und nach mit allen unseren Gewohnheiten auseinander setzten und sie nach und nach verbesseren. Wir verbessern sie nicht, um generellen Gewohnheiten zu entsprechen, wir verbesseren sie um dem Leiden zu entkommen und das Leiden für andere zu vermindern. Wenn immer wir unsere eigenen Gewohnheiten in Frage stellen und ihren Grunden nachgehen, können wir Dharma in unsere Leben integrieren. Wenn immer wir aber versuchen, das Dharma unseren Gewohnheiten anzupassen, haben wir nichts gewonnen. Wir ändern uns nicht. Wenn wir uns nicht ändern wollen, können wir Dharma nicht in unser Leben integrieren. Auch was die Gewohnheiten anderer sind, ändert nichts an unseren Gewohnheiten. Wenn wir nun alle anpassen und die selben Gewohnheiten haben, wir es immer noch so sein, das wir das Dharma noch nicht integrieren wollen. Wir suchen noch immer nach einem Weg unsere Gewohnheiten so anzupassen, dass wir in der Gesellschaft angesehen sind und wir versuchen noch immer die Gewohnheiten zu rechtfertigen. Es gibt so viele Gewohnheiten, aber was bedeutet es Dharma in sein Leben zu integrieren?
    *schmunzel*
    Halte nicht an Gewohnheiten fest und Menschen die das Dharma in ihrem Leben integriert haben, werden jede Art der Gewohnheit verstehen und sie auch tolerieren. Man braucht sich daher nie Angst machen alleine, oder unakzeptiert zu sein.

  • Der Dharma ist rein und der Dharma ist wahr...
    Das lese ich oft aus Beiträgen raus. Aber Dharma richtet sich nicht nur nach den den Worten Buddhas, denn Dharma wird unterrichtet/weitergegeben von Menschen und von Institutionen. Und das hat dann auch manchmal Einfluss auf das was weitergegeben wird. Warum gibt es denn Klöster für Männer und für Frauen, getrennt? Weil man unter anderem verhindern will, dass im Kloster von ein paar Mönchen und Nonnen Partnerschaften gelebt werden. Weil das dann nur zu partnerschaftlichen Problemen und Neid und Eifersucht führen könnte. Das Kloster soll ja eben ein Ort sein in dem das gerade nicht statt findet, im Unterschied zu den "Haushältern". Und wenn man jetzt zum Beispiel im tibetischen Buddhismus Klöster mit bis zu 10.000 männlichen Jugendlichen und Männern hatte, für die ausdrücklich sexuelle Enthaltsamkeit gilt, würde es da Sinn manchen, wenn man sagen würde: " Homosexualität ist toll, lebt das voll aus?". Es würden doch genau die Probleme entstehen weswegen man auch Männer und Frauenklöster getrennt aufbaut. Aus diesem Grund muss eine Klostergesellschaft -staat Homosexualität zum Tabu erklären. Alles andere wäre sehr verwunderlich. Ich sehe das als eine Art Sachzwang. Das hat jetzt dann garnichts damit zu tun ob es Palikanonzitate von Buddha gibt in denen er Stellung zur Homosexulatät bezieht, das ist dann wohl einfach nur "praktisch".


    ImTibetischen Forum wurde ein sehr ähnliches Thema besprochen:
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=14&t=5543
    Hier die Stellungnahme vom Dalai Lama zum Thema Homosexulaität, die ich mir von einem von KDR geposteten Text ausleihe:



    Hier ein guter Link von Dorje Sema aus dem gleichen Text:
    http://www.buddhaland.de/viewt…14&t=5543&start=15#p99915


    und dann aus dem gleichen Thread noch einmal was von mir :
    http://www.buddhaland.de/viewt…4&t=5543&start=90#p100439

    Einmal editiert, zuletzt von nyalaana ()

  • Nyalaana,
    wenn du über Kloster sprichst, könnte man (so meine Einschätzung - deine Intention wahrscheinlich nicht so) missverstehen, das es hier eine Unterscheidung der Neigungen gehen könnte. Dem ist, denke ich, sicher nicht der Fall, jedoch wird ein gewisses Maß der Abwendung von einer Neigung vorausgesetzt und auch immer weiter geübt. Was immer jemand für eine Neigung haben möchte, wenn er sie auf das notwendige Maß einschränken kann, und sich darauf einstellt, sich eine Neigung abzugewöhnen, wird er ungehindert Anschluß im klösterlichen Leben finden. Es geht nicht darum, eine bessere (diese oder jene) Neigung zu kultivieren, sondern im konkreten Fall sich diese Angewohnheit abzugewöhnen, ihre Ursachen zu verstehen. Letztlich geht es in der Praxis immer darum die Triebe aufzulösen um Freiheit zu erlangen, wie immer sich diese Triebe davor auch manifestieren.
    *schmunzel*

  • Du hast mein Argument nicht verstanden. Wenn eine Religion von einem Klosterstaat gelehrt wird, wird sie aus Sachzwängen Homosexualität zum Tabu erklären. Wenn dann irgendwelche Enrgiekanäle und Winde etc als Erklärung dafür harangezogen werden. (Ich vermag nun nicht beurteilen ob es die gibt, ich habe sie jedenfals noch nicht an mir entdeckt), dann kann man dann nicht auf einmal Argumentieren, dass diese Energiekanäle und Winde bei den Menschen ausserhalb des Klosters nicht existieren, bzw bei den Menschen ausserhalb dann auf einmal Homosexualität gut heißen. Es wäre einfach unlogisch.

  • Nyalaana,
    Ja, ja "Fehler" haben alle (die noch nicht fertig sind), da hilft keine Schminke *schmunzel* Keiner würde dies oder das besser heißen oder schlechter, egal in welcher Art des Lebens er steht, wenn er das Dhamma versteht. Und sei es nur, von einer Argumentation Abstand zu nehmen wenn er den Sinn der Praxis noch nicht gänzlich erkannt hat. Meinungsbildung ist nicht die Absicht das Buddhadhammas, jedoch ist es immer dienlich sich an jene zu orientieren, die etwas schon gemeistert haben, oder ernsthaft dabei sind etwas zu meistern, als jenen zu folgen, die nur an Meinungen herum kratzen und eigentlich noch kein ernsthaftes Unternehmen haben sich auf den Weg zu begeben.
    Ich denke ich verstehe schon ganz gut was du eigentlich ausdrücken möchtest, und schreibe ja vielleicht nicht ganz ohne Grund *schmunzel*


    Ich denke nicht (wie schon erwähnt), dass es darum geht das Dharma an Gewohnheiten anzupassen sondern seine Gewohnheiten mit Hilfe das Dharmas in den Griff zu bekommen, welchen Weg man auch immer geht. *schmunzel* Dharma ist für alle da, und da gibt es keine Ausnahme, jedoch wird die Praxis immer verschieden sein, je nach dem wo man (karmisch) steht.

  • Hanzze:


    "Fehler" haben alle (die noch nicht fertig sind), da hilft keine Schminke


    Wer meinst du nun hat Fehler? ich oder Du oder alle?

    Hanzze:

    sei es nur, von einer Argumentation Abstand zu nehmen wenn er den Sinn der Praxis noch nicht gänzlich erkannt hat.


    Von Welcher Argumantation ist Abstand zu nehmen?

    Hanzze:

    Meinungsbildung ist nicht die Absicht das Buddhadhammas,


    Meinst du ich betreibe Meinungsbildung? Oder wenn ja, um welche Meinung geht es genau?


    Wie Du siehst habe ich Deinen beitrag kaum verstanden.

  • Hanzze:

    Nyalaana,
    Ja, ja "Fehler" haben alle (die noch nicht fertig sind


    Hallo Hannzze,
    auch diejenigen die fertig sind, haben Fehler! oder: es geht gerade nicht darum nach Felerfreiheit zu streben! Ich denke du weißt das, dennoch sind gerade kleine Nebensätzte sehr entlarvend :lol: .
    In der Welt in der wir leben ist alles fehlerhaft! - und das ist auch gut und richtig so!!!!!!!!!!!!



    Hanzze:

    jedoch ist es immer dienlich sich an jene zu orientieren, die etwas schon gemeistert haben, oder ernsthaft dabei sind etwas zu meistern, als jenen zu folgen, die nur an Meinungen herum kratzen und eigentlich noch kein ernsthaftes Unternehmen haben sich auf den Weg zu begeben.


    Orientiere dich an deinem Herzen. Wenn man seinem Herzen folgt geht man am wenigsten fehl, gerade auf dem Weg den wir gerade gehen. Was andere gemeistert oder nicht gemeistert haben, können wir von außen gar nicht einschätzen (- da müssen wir schon unser Herz fragen :D )


    Hanzze:

    Ich denke nicht (wie schon erwähnt), dass es darum geht das Dharma an Gewohnheiten anzupassen sondern seine Gewohnheiten mit Hilfe das Dharmas in den Griff zu bekommen, welchen Weg man auch immer geht.


    "...in den Griff zu bekommen?"
    Du manipulierst dich mit solchen Gedanken, lieber Hanzze. Es ist doch eine einfache Entscheidung, lebe ich meine Sexualität (welche auch immer) aus oder lebe ich sie nicht aus. Bei beiden Entscheidungen ist die Motivation der entscheidende Faktor. Beruht diese Entscheidung auf Liebe und Freude? Gut, dann ist da auch kein Problem. Probleme entstehen immer dann, wenn ich etwas in den Griff bekommen möchte, dann versuche ich meine Gefühle zu verändern (bspw. meine homosexuellen Gefühle) . Gerade da ist keine Liebe, sondern Ablehnung (Homosexualität entspricht nicht dem Willen des Buddha, Gottes oder...)!
    Love is the way!
    Bishafu

  • Mögest du gute Aufenthalte in den Himmelreichen erleben und irgendwann wieder die Gelegenheit bekommen, dem Dharma näher zu kommen. *schmunzel*

  • Die Himmelreiche sind bereits durchquert und für wenig tauglich erkannt. Was soll ich mit dem Dharma machen? Wohin sollte es mich führen? Dich scheint das Dharma zumindestens zu amüsieren 'lach*, was ja nicht schlecht ist. Ich amüsiere mich auch ohne ganz gut :lol: .

    Hanzze:

    Mögest du gute Aufenthalte in den Himmelreichen erleben und irgendwann wieder die Gelegenheit bekommen, dem Dharma näher zu kommen. *schmunzel*

  • Da wollen sie in den siebenten Himmel, dann wollen sie nochmal, dann länger, dann anders und dazwischen bekommen sie immer eine Möglichkeit, aber sie wollen immer nur in den siebenten Himmel, aber auch das vergeht. *schmunzel* Also soweit ich weiß hat es noch keiner aus dem siebenten Himmel zur Befreiung gebracht, ich denke, da man an ihm zu sehr anhaftet *schmunzel* Na dann halt nochmal, es muß doch auch einen nachhaltigen siebenten Himmel geben, oder einen achten oder gibt es auch eine neunte Bewusstseinsebene... ach wer weiß *schmunzel* Man lernt ja nie aus.

  • Du führst Selbstgespräche, na dann hast du wenigstens den einzig wirklich intelligenten Gesprächspartner. :lol:

    Hanzze:

    Da wollen sie in den siebenten Himmel, dann wollen sie nochmal, dann länger, dann anders und dazwischen bekommen sie immer eine Möglichkeit, aber sie wollen immer nur in den siebenten Himmel, aber auch das vergeht. *schmunzel* Also soweit ich weiß hat es noch keiner aus dem siebenten Himmel zur Befreiung gebracht, ich denke, da man an ihm zu sehr anhaftet *schmunzel* Na dann halt nochmal, es muß doch auch einen nachhaltigen siebenten Himmel geben, oder einen achten oder gibt es auch eine neunte Bewusstseinsebene... ach wer weiß *schmunzel* Man lernt ja nie aus.

  • Mit wem sollte ich sonst reden als mit mir selbst, mit dir? Das hätte genau so viel Zweck, das wäre dann ja wie Sex. *schmunzel* Nein, nein, reine Selbstbefriedigung.

  • Verstehe, ich glaube ich werde dich in Zukunft einfach wie das Rauschen des Meeres betrachten.

    Hanzze:

    Mit wem sollte ich sonst reden als mit mir selbst, mit dir? Das hätte genau so viel Zweck, das wäre dann ja wie Sex. *schmunzel* Nein, nein, reine Selbstbefriedigung.

  • Na das wäre wie neutrale Gefühle *schmunzel* die führen unter Umständen nicht einmal in den Himmel *schmunzel* Aber ich mache mir keine Sorge, bei deiner Freude an den angenehmen, nimmst du die unangenehmen in kauf *schmunzel* Ich glaub nicht das du ablassen kannst, das kommt nur anderenorts wieder raus. Aber ich fände es muditaös *schmunzel*

  • Da Rasmussens Frage kurz und knackig gesperrt wurde, gebe ich hier mal eine Hilfestellung zur weiterführenden Diskussion:


    Rasmuss:

    Man könnte meinen, dass der Buddhismus keine Probleme mit Homosexualität hat. So haben mir dies jedenfalls schon einige Menschen erzählt. Und den Buddhismus dafür gelobt, dass er im Gegensatz zu vielen- oder den meisten anderen Religionen, diese nicht ablehnt.
    Der Dalai Lama meine ich, lehnt Homosexualität aber ab, oder interpretiert diese als sexuelles Fehlverhalten.


    Wie frage ich mich, ist aus buddhistischer Sicht der Umgang mit Homosexuellen und Homosexualität..?


    Ich denke, da gibt es einfach eine Diskrepanz zwischen den ganz alten Schriften, die ein Buddhist wie der DL nicht so einfach wegwischen kann, und den modernen Zeiten. Der DL tanzt da Seil zwischen diesen Extremen, glaub ich.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Der Dalai Lama schreibt aber in seinem Buch "Ratschläge des Herzens", dass Homosexualität (bei gegenseitigem Einverständnis natürlich) niemandem Schaden zufügt, sie also kein "Fehlverhalten" im Sinne eines leidbringenden Verhaltens ist.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Na, im Lamrim (Mittlerer Stufenpfad) wird schon was erwähnt von "falschen Körperöffnungen" beim Sex...
    Ich kenne einen schwulen tibetischen Buddhisten, der für sich entschieden hat, auf Sex zu verzichten - aber vielleicht ist das auch falsch, dies in diesem Zusammenhang zu erwähnen, weil ich natürlich nicht wissen kann, was seine genauen Beweggründe dafür sind.


    Aber es gibt eh viele Vorgaben im Buddhismus, wo jeder Laie für sich persönlich entscheiden muss, ob und wie konsequent er sich daran halten will.
    Missverständnis ist ja oft, dass man nicht die buddhistische ÜBUNG versteht, sondern es mit (katholischen) Geboten verwechselt.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ich halte mich da an meinen gesunden Menschenverstand. Eine Handlung ist für mich dann negativ, wenn sie Leid bringt. Da dies bei Homosexualität nicht (zumindest nicht mehr als jede heterosexuelle Beziehung) der Fall ist, sehe ich da keine Probleme. Die Aussagen im Lamrim oder auch bei anderen Texten halte ich vor allem für kulturell bedingt. Für mich ist wichtig, dass man liebt, nicht wen man liebt und es ist seeeeeeehr kleinkariert, Homosexualität auf "Sex in falsche Öffnungen" zu begrenzen.

    Kein "Ich" - keine Probleme.