Homosexualität im Buddhismus - Integriert oder nicht ?

  • Simo:
    Geronimo:

    Und da kommen wie wieder zum Kanon. Darin erklärt der Buddha ausführlich wohin welche Wege führen, einschließlich aller Meditationserfahrungen anderer Schulen (Yoga, etc.). Ganz sachlich und nüchtern.


    Kannst du den Link posten? :D Danke, Geronimo.


    Das findet man quer durch den Kanon. Das fängt an mit der Vertiefungspraxis seiner ersten Lehrer, die zwar zu zeitweiliger Befreiung führten, und auch zu hoher Wiedergeburt, aber nicht zur endgültigen Befreiung, und wird ähnlich auch in vielen anderen Zusammenhängen erwähnt. Nur der rechte 8fache Pfad führt zur letztlichen Befreiung.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Jobrisha:

    Genau Mascha!
    DAS brauchte ich weder zu lesen, noch brauchte es mir jemand beizubringen.
    DAS war mir schon immer bewusst.


    Liebe Grüße von Jo


    "Quelltext im Pali-Kanon[4]: „Die Ursachen des Leidens sind Begehren, Abneigung (negatives Begehren) und Unwissenheit (über die Natur des Leidens): Das Verlangen/Durst (pali: tanhā), - begleitet von Leidenschaft bzw. Wonne, genossen eben hier und eben da - nämlich das Verlangen nach Sinneslust, das Verlangen nach Werden, das Verlangen nach Nicht-Werden.“
    Die bekannteste und allgemeinverständlichste Definition wie man sie in zahlreichen Sanskrittexten findet, lautet wie folgt: "Es ist dieser "Durst" (tanha), der neues Dasein und Wiedergeburt erzeugt und mit leidenschaftlicher Gier verbunden ist, der hier und da sich ergötzt in Form von:
    Durst nach den Lüsten der sechs Sinne (kama-tanha , im Buddhismus werden 6 Sinne betrachtet)
    Durst nach Dasein und Werden (bhava-tanha)
    Durst nach Nicht - Dasein, Selbstvernichtung (vibhava-tanha)
    Dieser "Durst", dieses Verlangen, Sucht, diese Gier offenbart sich in verschiedenster Weise und sind der ausschließliche Anlass für die Entstehung von dukkha und für die Fortdauer der Wesen. Tanha ist nicht die erste oder einzige Ursache der Entstehung von dukkha. Es ist aber die unmittelbarste. Der "Durst" entsteht durch die falsche Vorstellung des Selbst, das aus Universen entspringt.
    Der Durst schließt also hier nicht nur das Verlangen nach und Hängen an Vergnügen sowie Reichtum und Macht ein, es beinhaltet zusätzlich das Hängen an Vorstellungen und Idealen, Ansichten, Meinungen, Lehren, Begriffen, und Glaubensvorstellungen (dhamma-tanha). Laut Buddha entsteht alle Unruhe und Streit auf dieser Welt durch persönliche kleine Zankereien in Familien bis zu großen Kriegen zwischen Völkern und Ländern und zwar nur aufgrund dieses selbstsüchtigen "Durstes"."


    Dazu gehören auch Partnerschaften *lächel*

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Jobrisha:

    Genau Mascha!
    DAS brauchte ich weder zu lesen, noch brauchte es mir jemand beizubringen.
    DAS war mir schon immer bewusst.


    Liebe Grüße von Jo


    Die ausführliche Antwort halte ich mal zurück und schreibe nur: wenn du meinst, dann ist es wohl so.

  • Mag sein lieber Geronimo, aber wir arbeiten daran :D
    Ich glaube wenn man es schafft die kleinen wie großen Streitigkeiten in der Partnerschaft und der Familie in Wohlwollen umzulenken, dann kann man es auch schaffen Buddhas Lehre in der Partnerschaft und der Familie zu leben.


    Alles liebe von Jo

  • Mag sein lieber Geronimo, aber wir arbeiten daran :D
    Ich glaube wenn man es schafft die kleinen wie großen Streitigkeiten in der Partnerschaft und der Familie in Wohlwollen umzulenken, dann kann man es auch schaffen Buddhas Lehre in der Partnerschaft und der Familie zu leben.


    Alles liebe von Jo

  • Mascha:
    Jobrisha:

    Genau Mascha!
    DAS brauchte ich weder zu lesen, noch brauchte es mir jemand beizubringen.
    DAS war mir schon immer bewusst.


    Liebe Grüße von Jo


    Die ausführliche Antwort halte ich mal zurück und schreibe nur: wenn du meinst, dann ist es wohl so.


    Ich meine es nicht nur, ich weiß es.
    Leid ist allgegewärtig. Das ist eine Wahrheit die niemand wiederlegen kann.
    Wie immer deine Antwort aussehen würde, liebe Mascha, dir wird nichts anderes übrig bleiben als meine obige so stehen zu lassen.


    Ich könnte dir zeigen das dem so ist, aber dazu müssten wir beide die Anonymität des Internets hinter uns lassen und uns Aug in Aug gegenüber stehen.
    Womit ich jederzeit einverstanden wäre.


    Dir liebe Grüße von Jo

  • Jobrisha:


    Ich meine es nicht nur, ich weiß es.
    ...
    Ich könnte dir zeigen das dem so ist ...


    Danke, ich bin nicht so oft in Hessen ;)


    Und du brauchst nichts zu beweisen, wenn du es für dich weißt, reicht es vollkommen.


    _()_


  • Schade eigentlich unsere Kommunikation von Gesicht zu Gesicht könnte bestimmt bereichernd sein - für mich.


    Dir ganz liebe Grüße von Jo


  • Hallo Jo,


    sehe ich ähnlich wie Du,
    Zumal hätten hier einige Aktivisten dem Buddha aufmerksam zugehört hätten sie den Unterschied zwischen aufrichtiger Liebe und Begierde filtern können.
    Brahma ist nämlich ein begierde/ loser/ freier - Trieb befreiter Gott. Ginge es ausschließlich darum dann hätte der Erhabene nur (tugendhafte, Sitten reine) Götterbereiche gelehrt. [Soweit mir bekannt, ist dies laut dem ›Sieger‹ ein Bereich im ›Samsara:idea: ]
    Tat er das :?::idea:


    LASS DICH NICHT KLAUEN; JO :!:


    Lebt lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Hallo Nomad,
    siehste du hattest recht, bist schon wieder aus dem igno. rauß...
    und danke für deine Worte - und ich hab sie sogar verstanden :D


    Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit für uns beide hm?
    Wäre schön...


    Dir alles liebe von Jo

  • Jobrisha:

    Hallo Nomad,
    siehste du hattest recht, bist schon wieder aus dem igno. rauß...
    und danke für deine Worte - und ich hab sie sogar verstanden :D


    Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit für uns beide hm?
    Wäre schön...


    Dir alles liebe von Jo


    Ich hab Dir meine ganz persönliche Entschuldigung via Skype übersendet. Liebe Jo !



    Lebt (wieder mit Absicht der Pural) lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad


  • Oh... DANKE!!!
    Wirklich danke... ich habe es noch nicht gelesen, ich werde es tun.


    Dir alles liebe von Jo

  • Für den Laienanhäger gelten doch die 5 Silas. Bei den Geschlechtsbeziehungen geht es da um Untreue, Ehebruch und nicht um die sexuelle Ausrichtung. Ich denke , wenn ich mit meinem Nächsten liebevoll und mitfühlend umgehe, komme ich auf dem Pfad wieder einen Schritt weiter.

  • Anicca:

    Für den Laienanhäger gelten doch die 5 Silas. Bei den Geschlechtsbeziehungen geht es da um Untreue, Ehebruch und nicht um die sexuelle Ausrichtung. Ich denke , wenn ich mit meinem Nächsten liebevoll und mitfühlend umgehe, komme ich auf dem Pfad wieder einen Schritt weiter.


    Genau so habe ich es auch verstanden Anicca. Es geht um Moral und Ethik, die 3. Stittlichkeitsregel umfasst das sexuelle Leben. Hier gibt es kein Verbot zur Sexualität, sondern der Kontext liebt bei: "Ausschweifend sinnlich"
    Meine Interpretation hierbei:
    Ausschweifend (Synonym für Leichtlebig, leichtfertig, ordinär) sinnlich / mit allen sinnen: statt mit mehreren Partnern nur mit einem. Ehebruch, Untreue usw.


    Texte über Verbote zur Homosexualität kenne ich keine im Buddhismus (naja so viel kenne ich nicht), aber dafür in allen anderen Religionen.


    Aber auch wenn es Texte gäbe, sie heben dann die für mich wichtige Aussage: "Mögen alle Wesen Glücklich sein" auf. Und das wäre Paradox.


    Liebe Grüße von Jo


  • Es gibt sicher Texte im Buddhismus gegen Homosexualität!
    Mich interessiert aber nur was Buddha gesagt hat, der Rest Buddhismus ist nicht in seinem Sinn.

  • Lieber Ellviral,


    die Frage ist ja immer ob es Gebote oder Verbote sind.
    Aber letztendlich lebe ich auch um Glück zu erleben und nicht nur leid.
    Und wenn man endlich dieses Glück gefunden hat, dann ist es gleich wer die Texte geschrieben hat oder ausgesprochen.
    Man würde nur wieder dem Leid begegnen, wenn man es dem "Buddhismus zu liebe" aufgeben würde...

  • Ich sehe nicht den Unterschied zwischen einer heterosexuellen Ehe und einer homosexuellen. Nach der ersten Verliebtheit geht es da doch eher um die Lebensform anstatt um die Begierde.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Ich sehe nicht den Unterschied zwischen einer heterosexuellen Ehe und einer homosexuellen. Nach der ersten Verliebtheit geht es da doch eher um die Lebensform anstatt um die Begierde.


    Liebe Losang Lamo,
    da gibt es auch keinen Unterschied - ich sehe das genauso. Homosexuelle haben vielleicht mehr Spielräume, weil sie nicht unbedingt nur Weiblich oder unbedingt nur Männlich sind.
    Ich merke das bei Shayas Papa er backt für sein Leben gerne, Küchen, Torten, Plätzchen alles was man backen kann. Ich finde er hat seinen Beruf verfehlt.
    Ich kenne keinen Mann der Kuchen backt.


    Aber letztendlich ist das sowieso nur Kaugummi... :grinsen::grinsen: zumindest behauptet das meine Tochter - eben vollkommen Normal.


    Dir liebe Grüße von Jo

  • Losang Lamo:

    Ich sehe nicht den Unterschied zwischen einer heterosexuellen Ehe und einer homosexuellen.


    Mir ists auch gleich. Was sollte da einen Unterschied machen? Warum redet man eigentlich drüber? Wohl nur wegen der Begierde 8)

  • Grund:
    Losang Lamo:

    Ich sehe nicht den Unterschied zwischen einer heterosexuellen Ehe und einer homosexuellen.


    Mir ists auch gleich. Was sollte da einen Unterschied machen? Warum redet man eigentlich drüber? Wohl nur wegen der Begierde 8)


    Ich glaube man redet drüber weil man es nicht versteht.
    Das ist so wie mit der Glatze, zuerst steht der Mund offen und... irgendwann ist es allen egal, man sieht einfach nur den Menschen.

  • Definiert man sich stark darüber, redet man auch oft und viel davon. Ich definiere mich nicht über meine Homosexualität und deswegen rede ich auch nicht so oft darüber, es sei denn, ich werde gefragt. Wichtig ist, dass man liebt, nicht wen man liebt.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Definiert man sich stark darüber, redet man auch oft und viel davon. Ich definiere mich nicht über meine Homosexualität und deswegen rede ich auch nicht so oft darüber, es sei denn, ich werde gefragt. Wichtig ist, dass man liebt, nicht wen man liebt.


    Da hab ich was erfahren! Je selbstverständlicher ich von meinem Leben mit meinem Mann erzähle ja einfacher wird vergessen das da nichts Besonderes ist.
    Ich rede von mir und es ist mir egal ob das was jemand hört ihm gefällt, je weniger es ihm gefällt je weniger legt er Wert auf das was jetzt ist. er deckt seine Vorstellungen auf. Sehr hilfreich. :)

  • Ellviral:
    Simo:

    Definiert man sich stark darüber, redet man auch oft und viel davon. Ich definiere mich nicht über meine Homosexualität und deswegen rede ich auch nicht so oft darüber, es sei denn, ich werde gefragt. Wichtig ist, dass man liebt, nicht wen man liebt.


    Da hab ich was erfahren! Je selbstverständlicher ich von meinem Leben mit meinem Mann erzähle ja einfacher wird vergessen das da nichts Besonderes ist.
    Ich rede von mir und es ist mir egal ob das was jemand hört ihm gefällt, je weniger es ihm gefällt je weniger legt er Wert auf das was jetzt ist. er deckt seine Vorstellungen auf. Sehr hilfreich. :)


    Lieber Simo, lieber Ellviral,


    ich sehe es genauso wie Ellviral. Genauso erlebe ich es. Wir leben in einem kleinen Dorf im Odenwald, viele der Alteingesessenen haben uns anfangs mit großen Augen und Unwillen betrachtet, wir leben erst seit Dezember hier, indem wir offen auftraten, als Paar, offen über uns und unser Leben sprachen, wurden wir hier in nur wenigen Monaten integriert. Ich sitze manchmal im Tante Emma Laden und unterhalte mich bei einem Kaffee mit der Dorfbevölkerung, ich gehöre irgendwie dazu. Klar wird geredet, ich bekomme den tollsten Klatsch immer von meinem Mieter erzählt, aber ich erlebe auch wie er auf das Gerede reagiert, ich erlebe meine direkten Nachbarn gegenüber und nebenan. Ich erlebe Wohlwollen. Ich denke sie mögen uns weil wir so offen sind. Währen wir es nicht, würde das Gerede auf Nährboden stoßen.


    Hier ist es nicht anonym, jeder kennt jeden und jeder kennt uns. Hätte ich anonym leben wollen, wäre ich in die Großstadt gezogen, aber ich wollte ein Stückchen Homosexualität "Normal machen" und ich merke es ist mir gelungen.


    Simo schreib: Wichtig ist das man liebt, wen man liebt - man liebt den Menschen.
    In erster Linie liebe ich den Menschen, doch gleich danach kommt die Frau.


    Liebe Grüße von Jo

  • Ich sehe das auch so. Wenn man den Menschen zeigt, dass es normal ist und sie sich nicht davor fürchten brauchen, dann akzeptieren die meisten das auch so. Aber dennoch, es gibt Schwule und Lesben, die ständig davon reden und sich über ihre Sexualität total definieren. Es findet dort ebenso eine Abgrenzung statt. Diese Abgrenzungen gibt es immer, wenn man diese spezielle "Wir"-Sichtweise hat. "Wir Schwule", "Wir Grüne", "Wir Buddhisten", "Wir Alleinerziehende" etc. etc. ..... Vielleicht hat das auch etwas mit den persönlichen Erfahrungen und dem Zeitpunkt des Outings zu tun.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Ihr Lieben,


    authentisches BODHICITTA ist nun einmal nicht geschlechtsspezifisch zuzuordnen und definiert sich nicht über Hetero oder Homo usw. Sexualität.


    Lebt lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad