Liebe Deine Feinde

Hallo,

Alo jemand der ( nur ) ne unliebsame Meinung hat, muß ja nicht auch mein Feind sein. Er/sie versteht sich nicht so und ich versteh es auch nicht so.
Ein Feind ist echt jemand, der danach trachtet, einen fertig zu machen und zwar mit Vorsatz.

Es ist eine der höchsten buddh. Fertigkeiten einen Feind lieben zu können.
Das ist erst durch langjährige, intensive Praxs möglich oder durch ein angeborenes, allumfassendes Mitgefühl.

Da ich die Erfahrung gemacht habe, daß ein feindlich gesinnter Mensch durch nahezu nichts dazu gebracht werden kann, von Anfeindungen Abstand zu nehmen,
zieh ich mich vollständig zurück. Das andere ist die Einstellung: Ein feindseliger Menschh leidet sehr, obwohl er es meist nicht spürt und nicht reflektiert. Sein Geist ist sehr düster und das schadet ihm immens.

Wenn die Ursache der Feindschaft durch ein Fehlverhalten meinerseits ausgelöst worden ist, versuch ich das herauszufinden und die Situation zu klären. Aber ich muß sagen, daß die zwei, drei Leute, die mir gegenüber massive feindselige Haltungen hatten, immer auch Leute mit extremen Anspruch nach Kontrolle und Macht waren. Da sind unglaublich viele Projektionen, von denen diese Leute auch nicht lassen wollen.

Ich sehe keinen Widerspruch darin, daß man sich sehr bemüht, eine gütige, ja liebevolle geistige Haltung einzunehmen, sie aber nicht demjenigen gegenüber artikuliert oder anderweitig ausdrückt, höchstens in Form von Gelassenheit, Gutmütigkeit, Friedfertigkeit. Das aber sollte aufrichtig und authentisch sein- und zwar im eigenen Interesse der geistigen Gesundheit.

Die buddhistische Haltung ist: keinen geistigen Widerstand aufkommen zu lassen. Man sollte sich gedanklich möglichst nicht damit befassen, sich sammeln, sammeln , sammeln. Zu viel mehr reicht doch oft die Kraft garnicht gegenüber solchen Personen, die sehr zerstörerische energetische Kräfte haben.

Äußerst wichtig ist "außerdem" , niemals zu vergessen, dass es an sich kein Ich und Du gibt. Und das der Feind unser Karma ist.

"Feinde" sind nur ein Konstrukt Deiner Gedanken-Welt. Ich habe keine Feinde.

sand:

Was war dann Hitler für die Juden?

Das was die Juden daraus gemacht haben.
Ich erlaube mir es zu sagen, da ich in Israel geboren bin . . .

Kusala:

"Feinde" sind nur ein Konstrukt Deiner Gedanken-Welt. Ich habe keine Feinde.

ergo: "Freunde" sind nur ein Konstrukt Deiner Gedanken-Welt. Du hast also auch keine Freunde.
Hmmm . . .

sand:

Was war dann Hitler für die Juden?

Das schlimmste was man sich vorstellen kann.
Wer es schafft, sich nichts vorzustellen, der ist frei und hat keinen negativen Emotionen, nicht mal gegen seinen Mörder.

Es ist mir bewusst, dass so gut wie alle mit so einer Aussage völlig überfordert sind. Es ist nur eine Anregung zum Nachdenken.

Lauscher:

Du hast also auch keine Freunde.
Hmmm . . .

Stimmt.

Nö! Befreiend.

Es ist, wie es jetzt in diesem Moment ist.

Wer Freunde und/oder Feinde hat, hat auch Dukkha.

Lauscher:

sand:

Was war dann Hitler für die Juden?

Das schlimmste was man sich vorstellen kann.
Wer es schafft, sich nichts vorzustellen, der ist frei und hat keinen negativen Emotionen, nicht mal gegen seinen Mörder.

Es ist mir bewusst, dass so gut wie alle mit so einer Aussage völlig überfordert sind. Es ist nur eine Anregung zum Nachdenken.

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Hi sand,
was immer sich jemand vorstellt, ob tolle Sachen oder schreckliche, wirkt sich eben in den Emotionen aus, selbst, wenn man dabei im Schneidersitz ursprünglich meditieren wollte. Vorstellungen jeglicher Art führen in die Irre und gaukeln etwas vor, was eben nur in der Phantasie stattfindet - aber die kann ja sehr stark sein und somit sogar körperliche Reaktionen auslösen . Dies wirklich zu verstehen und davon Abstand zu nehmen, ist ebenfalls ein Befreiungsschlag gegen den eigenen inneren Sklaventreiber.
Der Verstand wünscht Sicherheit. Deshalb sucht er nach pro und kontra.

Hi Lauscher,
auch ich "fühle" keine Feinde, genauso wenig wie Kusala vermutlich. Tatsächlich "fühle" ich in dem Sinne wie früher auch keine Freunde. Aber ich habe heute mehr Freunde als je zuvor, obwohl ich nicht an ihnen hänge und niemanden bevorzuge oder brauche. Ich bleibe halt "offen" und bin jederzeit für jeden da.
Monika

sand:

...
Aber die Massenvernichtung von Menschenleben hat stattgefunden. Mag es auch keine Täter und Opfer geben, weil das "Ich" eine Illusion ist. So gibt es doch Taten. Das ist keine Vorstellung, oder?

Ja, sand, aber das Thema lautet "liebe Deine Feinde".

Es gibt Taten, es gibt Gier, Hass und Verblendung. Davon nehme ich Abstand. Aber ich empfinde das Wort "Feind" nicht mehr so wie früher, selbst wenn mir ein solcher gegenüberstünde. Dann empfinde ich wahrscheinlich Angst und Bedrohung, aber ich hasse diesen Menschen deswegen nicht. Da bin ich mir sicher. Einen Menschen als Feind zu sehen, ist ein Gefühl und kein unveränderlicher Zustand. Dieses Gefühl existiert für mich nicht mehr. Ich kann mich allerdings auch nicht erinnern, wann ich je jemanden als meinen Feind gesehen habe. Ich sah und sehe da immer einen Menschen, dessen Beweggründe mich interessieren, die ich "untersuchte" und deren Ver-Irrung ich auch bisher verstand, aber natürlich nicht gutheiße.
Monika