Finden wir die Lehre oder findet die Lehre uns?

  • Manche finden jedoch auch ohne das sie suchen...


    Ich persönlich glaube das es karmisch bedingt ist welche großen Ereignisse in unser Leben treten und welche nicht, ebenso wie unser entsprechendes Verständnis für solche Ereignisse.


    Wer keine Neigung zum Weg nach innen besitzt, dem werden auch 100 "höhere" Begegnungen nur schwerlich auf die Sprünge helfen, von Ausnahmen abgesehen.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Manche finden jedoch auch ohne das sie suchen...


    Ich persönlich glaube das es karmisch bedingt ist welche großen Ereignisse in unser Leben treten und welche nicht, ebenso wie unser entsprechendes Verständnis für solche Ereignisse.


    Wer keine Neigung zum Weg nach innen besitzt, dem werden auch 100 "höhere" Begegnungen nur schwerlich auf die Sprünge helfen, von Ausnahmen abgesehen.


    Hört er nicht zu, wird alles Mögliche in sein Leben treten, es wird immer lauter. Hört er immer noch nicht zu, will er das gar nicht, weil das, was er da hört, sein Selbst aushöhlen könnte, wird es noch viel, viel lauter. Irgendwann im Laufe deiner Leben, erscheint ein Leben wie ein Kampf gegen Windmühlen. Dein Wille scheint machtlos. Es geschieht überhaupt nicht mehr, was Du willst. Leid, Leid. Karmisch bedingt, weil du nie zugehört hast, oder einfach nicht wolltest. Jetzt ist es unausweichlich, was dir mal nur geflüstert wurde. Gib auf. Komm zurück. Lebensk(r)ampf, Erleuchtungswahn, der Drang, etwas anderes sein zu wollen, als du bereits ist. Was übrig bleibt, ist absolutes Bodichitta. Und dann ist plötzlich klar- es hat schon immer mit dir gesprochen. Dein Lebensk(r)ampf war nichts anderes als das. Ab jetzt hörst du glasklar. Naja- nicht sofort. Aber zumindest geht es in diese Richtung. Das was du hörst, hat einen gewissen Drall. Er geht in die Richtung, alle Wesen zu befreien. Aber nicht als K(r)ampf. Der wurde auf-gegeben. Das was du hörst, will sich an Andere verschenken. Es strahlt. Dem sollte man nicht im Wege stehen, indem man den K(r)ampf wieder auf-nimmt.

  • Wenn es keinen Zufall gibt, alles bedingt ist, dann gibt es auch keinen freien Willen. Dann ist alles determiniert und was ich in fünf Minuten tippe ist bereits jetzt festgelegt (mir aber ob der Komplexität der Bedingungen noch nicht ersichtlich)


    Und wenn all meine Handlungen, all meine Gedanken festgelegt sind - was hat es da für einen Sinn dem Dharma zu folgen? Sollte ich mir nicht lieber die Kugel geben und dem Leid dieser Existenz (vermeintlich) ein Ende setzen? Wobei ich das ja auch gar nicht entscheide, sondern nur zuschaue wie Bedingungen Handlungen anstoßen.


    Was macht in einer determinierten Welt den "kostbaren Menschenkörper" aus? Ist er nicht gleich determiniert wie der Körper der Fliege an der Ecke meines Bildschirms die ich (determiniert) jetzt nicht zerquetsche sondern nur verscheuche?

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Bambus:

    Und wenn all meine Handlungen, all meine Gedanken festgelegt sind - was hat es da für einen Sinn dem Dharma zu folgen? Sollte ich mir nicht lieber die Kugel geben und dem Leid dieser Existenz (vermeintlich) ein Ende setzen?


    Wenn es so wäre, das man das mit einer Kugel beenden könnte,
    dann wäre das auch keine schlechte Sache. Der Vorteil wäre, daß
    man die ganzen Befleckungen, Hemmungen, Begehren, Nichtwissen usw.
    nicht erst zu überwinden brauchte. Nach dem Motto wozu einen Buddha
    und seine Lehre und die Entsagung, wenn es eine Kugel auch tut?
    Allerdings muß man schon Nihilist und Vernichtungsgläubig sein sonst
    macht es keinen Sinn. - So jetzt aber zur Bedingtheit aller Dinge. Das
    Gegenteil von Bedingtheit wäre das absolute Chaos. Mal käme der eine
    Gedanken mal ein anderer Gedanke ganz ohne Bedingung. Mal würde
    man dies mal jenes tun und niemand und nichts könnte bestimmen was
    als nächstes gewollt würde. Das würde den Begierden auch ganz sicher
    nicht gefallen denn es gäbe überhaupt kein bedingtes Vorgehen für ihre
    Befriedigung.


    Aus dieser Einsicht ergibt sich, das Bedingtheit die bessere Möglichkeit
    zur Steuerung des Erlebens darstellt. Die Sorge ist dann nicht mehr:
    "Oh meine Gedanken sind schon festgelegt - wie schlimm, wie schlimm",
    sondern, was sind die Bedingungen für falsches und für rechtes Denken?
    Wie kann man diese Bedingungen nutzen Leiden zu verringern und Wohl
    zu fördern. Das ist ein viel besserer Ansatz und der führt auch zu größerem
    Verständnis, zu Einsicht und Befreiung von der Abhängigkeit und Bedingtheit.
    Nur durch die Bedingtheit wird das ganze überhaupt steuerbar. Die Alternative
    wäre Chaos.

  • Bambus:

    Wenn es keinen Zufall gibt, alles bedingt ist, dann gibt es auch keinen freien Willen. Dann ist alles determiniert und was ich in fünf Minuten tippe ist bereits jetzt festgelegt (mir aber ob der Komplexität der Bedingungen noch nicht ersichtlich)


    Und wenn all meine Handlungen, all meine Gedanken festgelegt sind - was hat es da für einen Sinn dem Dharma zu folgen? Sollte ich mir nicht lieber die Kugel geben und dem Leid dieser Existenz (vermeintlich) ein Ende setzen? Wobei ich das ja auch gar nicht entscheide, sondern nur zuschaue wie Bedingungen Handlungen anstoßen.


    Was macht in einer determinierten Welt den "kostbaren Menschenkörper" aus? Ist er nicht gleich determiniert wie der Körper der Fliege an der Ecke meines Bildschirms die ich (determiniert) jetzt nicht zerquetsche sondern nur verscheuche?


    Natürlich ist die Welt deterministisch. Aber dennoch hat man einen "freien" Willen. Doch wie frei der Wille ist, bestimmen die Bedingungen. Und selbst ein völlig "freier Wille" ist bedingt durch die Geschehnisse davor. Und die Entscheidungen des freien Willens bedingen wieder die Geschehnisse und Entscheidungen der Zukunft. Es gibt jeden Moment nur einmal, und zwar jetz, und jetz usw... Wie frei dein Wille ist bestimmen ja die Wirkungen der Vergangenheit.
    Ob du dir eine Kugel in den Kopf schiesst (was ich nicht hoffen will :shock: ) ist natürlich die Ursache der Auswirkungen die vor diesem Ereignis geschehen sind.


    Für mich definiert sich deterministisch durch Ursache und Wirkung, nicht durch eine Art Schicksal, wie bei dir beschrieben.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha