1.10 Bāhiya

  • Lauscher:

    Ich dachte dass dir inzwischen klar ist, dass die "Vier Elemente" nur ein Modell sind . . .


    Ja, es ist eine von mehreren Möglichkeiten, die materielle Substanz in disjunkte Teilmengen zu partitionieren. Was aber nichts an der Existenz oder Nicht-Existenz der materiellen Substanz ändert. Hier ist eine andere Möglichkeit der Aufteilung in drei Elemente:


    Zitat

    Aber, ehrwürdiger Herr, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, einen Bhikkhu bewandert in den Elementen zu nennen?“
    „Die könnte es geben, Ānanda. Es gibt, Ānanda, diese drei Elemente:
    •das Element des Sinneserlebens,
    •das Element der Form und
    •das formloseElement.
    Wenn ein Bhikkhu diese drei Elemente weiß und sieht, kann man ihn bewandert in den Elementen nennen.“ (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m115z.html)


    Dabei sind die vier großen Elemente im Element der Form zusammengefasst.


    Zitat

    "Die vier Großen Elemente, Bhikkhu, sind die Ursache und die Bedingung für die Manifestation der Daseinsgruppe der Form." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m109z.html)


    Und das ist offenbar keine 'spekulative Ansicht'. Und wie Du ja auch schon zitiertest:


    Zitat

    15. "Hat dann Meister Gotama überhaupt irgendeine spekulative Ansicht?"
    "Vaccha, 'spekulative Ansicht' ist etwas, was vom Tathāgata beseitigt worden ist. Denn der Tathāgata, Vaccha, hat dies gesehen: 'So ist Form, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so ist Gefühl, so sein Ursprung, so sein Verschwinden; so ist Wahrnehmung, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so sind Gestaltungen, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so ist Bewußtsein, so sein Ursprung, so sein Verschwinden.' Daher, sage ich, mit der Vernichtung, dem Lossagen, dem Aufhören, dem Aufgeben und Loslassen aller Vorstellungen, aller Gedankengebäude, allen Ich-Machens, allen Mein-Machens und der zugrundeliegenden Neigung zum Ich-Dünkel, ist der Tathāgata durch Nicht-Anhaftung befreit."


    Es gibt Form und die Aufgabe besteht nicht darin, Form als Gedankenkonstrukt zu verstehen, sondern sich von einer Anhaftung an Form zu befreien.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • accinca:

    Das mit dem "auf engste" ist sicher auch dazu phantasiert worden und steht da gar nicht.


    Da steht: idañca pana me viññāṇaṃ ettha sitaṃ ettha paṭibaddhaṃ. Was wäre Deine Übersetzung?


    accinca:

    Darauf, wie eng das im Einzelfall ist, wird hier gar nicht Bezug genommen.


    Konkret bedeutet das in jedem Fall: Mit dem Zerfallen des Körpers ist das Aufhören von Bewusstein:


    Zitat

    "Name-und-Form ist die Ursache und die Bedingung für die Manifestation der Daseinsgruppe des Bewußtseins." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m109z.html)


    accinca:

    Wenn die Form so sich auflöst, dann natürlich auch die Elemente aus denen sie besteht. Wenn man so ihr Entstehen und Vergehen sieht kann schon das Verlangen nach iher schwinden.


    Ja, auch die Elemente dauern nicht ewig:


    Zitat

    "Nun kommt einmal die Zeit, in der das äußere Erdelement in Unordnung gerät, und dann verschwindet das äußere Erdelement [1]. Wenn sogar dieses äußere Erdelement, groß wie es auch ist, als vergänglich gesehen wird, als der Vernichtung, dem Verschwinden und der Veränderung unterworfen, um wieviel mehr dann dieser Körper, an dem durch Begehren angehaftet wird, und der nur kurze Zeit überdauert? Jenes kann nicht als 'Ich' oder 'Mein' oder 'Ich bin' [2] betrachtet werden." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m028z.html)


    Das liegt an der zyklischen Existenz der Welt:


    Zitat

    "... viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte ..." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m119z.html)


    Aber der Irrtum war ja auch: "Alle Dinge existieren nur im Bewusstsein". Denn Bewusstsein erfordert Form und Form Elemente. Daran ändert auch die Vergänglichkeit von Form und Elementen nichts.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Konkret bedeutet das in jedem Fall: Mit dem Zerfallen des Körpers ist das Aufhören von Bewusstein:

    Zitat

    "Name-und-Form ist die Ursache und die Bedingung für die Manifestation der Daseinsgruppe des Bewußtseins." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m109z.html)


    Ich glaube das ist die Lehrrede wo der Buddha
    lehrt, das Nama und Rupa nicht von Bewußtsein getrennt
    werden kann ja?


    Für den Mensch und menschliches Bewußtsein ist es
    jedenfalls Bestandteil, d.h. Bußwutseinsinhalt. Für
    die Wesen des a-rupa-bereich sieht es etwas anderes
    aus aber nama ist immer Bewußtseinsinhalt, ist immer dabei.


    Elliot:


    Aber der Irrtum war ja auch: "Alle Dinge existieren nur im Bewusstsein". Denn Bewusstsein erfordert Form und Form Elemente. Daran ändert auch die Vergänglichkeit von Form und Elementen nichts.Elliot


    Bewußtsein kann natürlich nicht ohne Bewußtseinsinhalte
    bestehen das ist ja klar aber es müssen natürlich nicht
    notwendig Formen sein. Das ist eine Frage der Beruhigung
    des Bewußtseins.

  • accinca:

    Ich glaube das ist die Lehrrede wo der Buddha lehrt, das Nama und Rupa nicht von Bewußtsein getrennt werden kann ja?


    Nein, das ist die Lehrrede, in der gesagt wird, dass Name-und-Form die notwendige Voraussetzung dafür ist, dass es überhaupt Bewusstsein geben kann. Majjhima Nikāya 109 Die längere Lehrrede in der Vollmond-Nacht - Mahāpuṇṇama Sutta. Vielleicht meinst Du die Lehrrede, in der gesagt wird, dass Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein nicht voneinander getrennt werden können?


    Zitat

    "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - diese Geisteszustände sind miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können. Denn, was man fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, das erfährt man. Deshalb sind diese Geisteszustände miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können [3]." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m043z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    accinca:

    Ich glaube das ist die Lehrrede wo der Buddha lehrt, das Nama und Rupa nicht von Bewußtsein getrennt werden kann ja?


    Nein, das ist die Lehrrede, in der gesagt wird, dass Name-und-Form die notwendige Voraussetzung dafür ist, dass es überhaupt Bewusstsein geben kann. Majjhima Nikāya 109 Die längere Lehrrede in der Vollmond-Nacht - Mahāpuṇṇama Sutta. Vielleicht meinst Du die Lehrrede, in der gesagt wird, dass Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein nicht voneinander getrennt werden können?


    Nein, ich meine die Lehrrede in der Bewußtsein und Nama-rupa
    abhängig aufeinander bezogen werden.
    Durch Bewußtsein bedingt ist Name und Form", mit dem Bewußtsein steht und fällt die Welt. Ohne Bewußtsein gibt es keine Welt, und ohne Weltinhalte gibt es kein Bewußtsein. Beide stützen sich wie zwei Schilfbündel, die nur miteinander oder gar nicht stehen (S 12, 67).
    Außerdem heißt es in der bedingten Entstehung ja überall:
    "'Bewußtsein muß sein, daß Geistigkeit und Körperlichkeit ist;
    durch Bewußtsein bedingt ist Geistigkeit und Körperlichkeit.'"

  • accinca:

    Nein, ich meine die Lehrrede in der Bewußtsein und Nama-rupa abhängig aufeinander bezogen werden.


    Du meinst diese hier:



    Vielleicht wird es deutlicher, wenn man Name-und-Form ausführlich hinschreibt:


    Zitat

    "Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Kontakt und Aufmerken - diese werden Name genannt. Die vier großen Elemente und die materielle Form, die von den vier großen Elementen abstammt - diese werden Form genannt. Dieser Name und diese Form also werden Name-und-Form genannt. (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m009z.html)


    Also: [Form + (Aufmerken,Wille, Kontakt, Gefühl, Wahrnehmung)] <-> Bewusstsein


    Der Pfeil -> ergibt sich direkt aus MN 43: Gefühl und Wahrnehmung treten nur zusammen mit Bewusstsein auf.


    Der Pfeil <- ergibt sich auch aus M 43: Bewusstsein geht wieder nur zusammen mit Wahrnehmung und Gefühl. Gefühl entsteht durch Kontakt und Kontakt ist das Zusammentreffen von Sinnesorgan (d.h. "innerer" Form), (äußerer) Form und Bewusstsein:


    Zitat

    "Abhängig vom Auge und Formen entsteht Sehbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m148z.html)


    Das Zusammentreffen (Kontakt) kommt durch Aufmerken, Wille, also durch Hinwendung zustande:


    Zitat

    "Wenn, Freunde, innerlich das Auge intakt ist, aber keine äußeren Formen in seine Reichweite kommen, und keine passende Hinwendung [5] vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils. Wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, aber keine passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils. Aber wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, und passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es das Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m148z.html) (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m148z.html)


    Form kann also problemlos auch ohne Bewusstsein existieren, bei mangelnder Hinwendung zu Form beispielsweise.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Es gibt Form und die Aufgabe besteht nicht darin, Form als Gedankenkonstrukt zu verstehen, sondern sich von einer Anhaftung an Form zu befreien.


    Statt „Gedankenkonstrukt“ werde ich eher „Die Täuschung/Traumgleichheit/Unwirklichkeit innerhalb der Form“ sagen, also, mindestens für mich, wäre dies der Satz der mich berührt:


    Ein der Wege sich von der Anhaftung zu befreien, ist es die Täuschung/Traumgleichheit/Unwirklichkeit innerhalb der Form so tief zu erkennen, dass das Verlangen nach dieser Täuschung/Traumgleichheit/Unwirklichkeit nicht mehr aufsteigt.


    Dabei ist es nicht mal wichtig zu wissen ob alle Dinge nur im Bewusstsein existieren oder nicht, da so oder so, die Wirkung der „Dinge“ bleibt, solange die Anhaftung vorhanden ist.
    Die Anhaftung ist das was untersucht und durchschaut werden soll.


    Meinungen und Ansichten, gehören zu dieser Täuschung, sind eine starke Anhaftung.
    Wer seine Meinung nur als „Meinung“ erkennt und der Meinung keine Wichtigkeit gibt, hat eine große Freiheit.


    _()_

  • Lauscher:


    Dabei ist es nicht mal wichtig zu wissen ob alle Dinge nur im Bewusstsein existieren oder nicht, da so oder so, die Wirkung der „Dinge“ bleibt, solange die Anhaftung vorhanden ist.


    Die Dinge (Leerheit) können keine Wirkung haben.
    Sie sind aber Bedingung für das Entstehen von Bewusstsein, in welchen dann Kontakt, Gefühle, Wahrnehmung, Ergreifen und Anhaftung stattfindet.

    Den Begriff "Leerheit" mag jeder gemäss seiner Tradition ersetzen.


    hedin


  • Ei, wenn die Dinge (Leerheit) keine Wirkung haben, wie können sie dann Bedingung für das Entstehen von Bewusstsein sein? ;)
    Wenn alle Bedingungen vorhanden sind, gibt es Wirkung.


    Bedingungen und Wirkung hören dann auf, wenn ihre Natur erkannt wird, dass sie nicht wirklich getrennt sind:



    Quelle


    _()_

  • Lauscher:


    Ei, wenn die Dinge (Leerheit) keine Wirkung haben, wie können sie dann Bedingung für das Entstehen von Bewusstsein sein? ;)
    Wenn alle Bedingungen vorhanden sind, gibt es Wirkung.


    Vergiss den Begriff "Ding" oder sehe ihn in der Unterscheidung mit einem Objekt.


    Noch besser vergegenwärtige dir die zwei Wahrheiten:
    1. Die letzendliche Wahrheit, das hat was mit "Leerheit" der Dinge zu tun.
    2. Die relative Wahrheit, das ist das Bewusstsein, welches uns durch die ICH-Ansicht mit Karma, Karma vipaka Gefühle und Wahrnehmung beschert.


    hedin

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • hedin:

    1. Die letzendliche Wahrheit, das hat was mit "Leerheit" der Dinge zu tun.


    Das ist relativ, denn wovon sollten denn "die Dinge" leer sein?


    hedin:


    2. Die relative Wahrheit, das ist das Bewusstsein, welches uns durch die ICH-Ansicht Karma, Karma vipaka Gefühle und Wahrnehmung beschert.


    Und wie ist Bewußtsein verschieden von Karma, Karma vipaka, Gefühle und Wahrnehmung?
    Und inwiefern ist Bewußtsein "wahr" oder "nicht wahr"?



    Grüße
    TM

  • hedin:

    Noch besser vergegenwärtige dir die zwei Wahrheiten:
    1. Die letzendliche Wahrheit, das hat was mit "Leerheit" der Dinge zu tun.
    2. Die relative Wahrheit, das ist das Bewusstsein, welches uns durch die ICH-Ansicht mit Karma, Karma vipaka Gefühle und Wahrnehmung beschert.


    Ja, eine tiefe Wahrheit. Kann voll zustimmen. Auch vom verstand, auch aus der Erfahrung, mit allem was "Ich" bin, was immer "Ich" sein sollte.
    Nur wieso weist du darauf hin? Was willst du damit sagen?


    _()_

  • TMingyur:


    Das ist relativ, denn wovon sollten denn "die Dinge" leer sein?


    Die Frage kann ich nicht beantworten, denn wo nix ist ist nix, war auch nie etwas gewesen, als eine Ansammlung von den 4 Elementen.


    TMingyur:


    Und inwiefern ist Bewußtsein "wahr" oder "nicht wahr"?


    Aus der Sicht eines Samsarier ist Bewusstsein war......
    Aus der sicht der letztendlichen Wahrheit ist Bewusstsein Illusion............


    hedin

  • hedin:
    TMingyur:


    Das ist relativ, denn wovon sollten denn "die Dinge" leer sein?


    Die Frage kann ich nicht beantworten, denn wo nix ist ist nix, war auch nie etwas gewesen, als eine Ansammlung von den 4 Elementen.


    Und die 5 Elemente sind nicht leer von dem, was man nicht sagen kann, was es ist?


    hedin:
    TMingyur:


    Und inwiefern ist Bewußtsein "wahr" oder "nicht wahr"?


    Aus der Sicht eines Samsarier ist Bewusstsein war......
    Aus der sicht der letztendlichen Wahrheit ist Bewusstsein Illusion............


    Ich finde beides unsinnig.


    Grüße
    TM

  • Lauscher:


    Ja, eine tiefe Wahrheit. Kann voll zustimmen. Auch vom verstand, auch aus der Erfahrung, mit allem was "Ich" bin, was immer "Ich" sein sollte.
    Nur wieso weist du darauf hin? Was willst du damit sagen?


    Deswegen...........


    Lauscher:


    Dabei ist es nicht mal wichtig zu wissen ob alle Dinge nur im Bewusstsein existieren oder nicht, da so oder so, die Wirkung der „Dinge“ bleibt, solange die Anhaftung vorhanden ist.


    ...........nicht benanntes ist (Leerheit), daran kann nicht angehaftet werden.


    hedin

  • TMingyur:


    Ich finde beides unsinnig.


    Es ist schon seltsam, ja gerade zu beschämend, wie du mit der Meinung anderer umgehst.


    Wenn du eine andere Meinung vertrittst, dann sollst du dies mit einem konstrukriven Gegenargument belegen.


    hedin

  • hedin:
    TMingyur:


    Ich finde beides unsinnig.


    Es ist schon seltsam, ja gerade zu beschämend, wie du mit der Meinung anderer umgehst.


    Ich finds nicht beschämend die Meinung anderer zu verwerfen.


    hedin:

    Wenn du eine andere Meinung vertrittst, dann sollst du dies mit einem konstrukriven Gegenargument belegen.


    hedin


    Ach von mir erwartest du eine Begründung und du kannst nicht mal sagen was es ist von dem die dinge angeblich leer sind :lol:



    Grüße
    TM

  • Elliot:
    Zitat

    "Wenn, Freunde, innerlich das Auge intakt ist, aber keine äußeren Formen in seine Reichweite kommen, und keine passende Hinwendung [5] vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils. Wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, aber keine passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils. Aber wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, und passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es das Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m148z.html) (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m148z.html)


    Form kann also problemlos auch ohne Bewusstsein existieren, bei mangelnder Hinwendung zu Form beispielsweise. Elliot


    Das steht da so zwar nicht, trotzdem Ist Formbewußtsein natürlich
    von Form abhängig. Man könnte ja wohl schlecht Formbewußtsein
    ohne Form haben. S 12 67 war schon richtig:

    Zitat


    26. Gerade so, Verehrter, wie wenn da zwei Rohrbündel an einander gelehnt stünden. Ganz ebenso, Verehrter, entsteht aus Name und Form als Ursache das Bewußtsein; aus dem Bewußtsein als Ursache entsteht Name und Form; aus Name und Form als Ursache entstehen die sechs Sinnesbereiche; aus den sechs Sinnesbereichen als Ursache entsteht die Berührung; aus der Berührung als Ursache entsteht die Empfindung; aus der Empfindung als Ursache entsteht die Sucht; aus der Sucht als Ursache entsteht das Erfassen; aus dem Erfassen als Ursache entsteht das Werden; aus dem Werden als Ursache entsteht die Wiedergeburt; aus der Geburt entsteht Alter und Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung. Auf solche Art kommt der Ursprung der ganzen Masse des Leidens zu stande. -


    Wenn man aber, Verehrter, von diesen Rohrbündeln das eine an sich zöge, so fiele das andere um, und wenn man das andere an sich zöge, so fiele das erste um. Ganz ebenso, Verehrter, folgt aus der Aufhebung von Name und Form die Aufhebung des Bewußtseins; aus der Aufhebung des Bewußtseins folgt Aufhebung von Name und Form; aus der Aufhebung von Name und Form folgt Aufhebung der sechs Sinnesbereiche; aus der Aufhebung der sechs Sinnesbereiche folgt Aufhebung der Berührung; aus der Aufhebung der Berührung folgt Aufhebung der Empfindung; aus der Aufhebung der Empfindung folgt Aufhebung der Sucht, aus der Aufhebung der Sucht folgt Aufhebung des Erfassens; aus der Aufhebung des Erfassens folgt Aufhebung des Werdens; aus der Aufhebung des Werdens folgt Aufhebung der Wiedergeburt; durch Aufhebung der Wiedergeburt werden Alter und Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung aufgehoben. Auf solche Art kommt die Aufhebung der ganzen Masse des Leidens zu stande."


    Was natürlich nicht bedeutet, das es nicht auch Bewußtsein ohne Form gibt in a-rupa.

  • accinca:

    Was natürlich nicht bedeutet, das es nicht auch Bewußtsein ohne Form gibt in a-rupa.


    Ja, stimmt:


    Zitat

    "Freund, mit geläutertem Geist-Bewußtsein, das von den fünf Sinnesfähigkeiten entbunden ist,
    kann das Gebiet der Raumunendlichkeit so erschlossen werden: 'Raum ist unendlich';
    das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit kann so erschlossen werden: 'Bewußtsein ist unendlich';
    das Nichtsheit-Gebiet kann so erschlossen werden: 'Da ist nichts [4]'."
    (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m043z.html)


    Das ist auch der Bereich, in dem die vier Elemente "nicht bestehen":


    Zitat

    Wo die vier Elemente nicht bestehen,
    Dort glänzt kein Stern, die Sonne strahlt dort nicht,
    Dort scheint kein Mond und auch kein andres Licht,
    Und doch ist keine Finsternis zu sehen.


    Was natürlich nicht bedeutet: Weil es Versenkungszustände gibt, in dem Formbewusstsein keine Form wahrnehmen kann, existiert Form nicht oder wenn, dann nur im Bewusstsein.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Lauscher:

    Dabei ist es nicht mal wichtig zu wissen ob alle Dinge nur im Bewusstsein existieren oder nicht, da so oder so, die Wirkung der „Dinge“ bleibt, solange die Anhaftung vorhanden ist. Die Anhaftung ist das was untersucht und durchschaut werden soll.


    Ja, das geht schon in die richtige Richtung:



    Wobei es eben der Erkennen der Vergänglichkeit jedweder Form ist, welches die Anhaftung an Form bzw. Gier und Begierde nach Form überwinden lässt. Indem Form als nicht-existent oder nur im Bewusstsein existent deklariert wird, wird die nach wie vor existierende Anhaftung eher unter den Teppich gekehrt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • "Was das angeht, Bāhiyer, kannst du dich so üben: .... 'Vorstellungen gelten dir nur als Vorstellungen'. Wenn dir Vorstellungen nur als Vorstellungen gelten, dann Bāhiyer, ist dies die unbeschreibliche Leichtigkeit des Weder-Hier-Noch-Da-Seins" 8)

  • Grund:

    "Was das angeht, Bāhiyer, kannst du dich so üben: .... 'Vorstellungen gelten dir nur als Vorstellungen'. Wenn dir Vorstellungen nur als Vorstellungen gelten, dann Bāhiyer, ist dies die unbeschreibliche Leichtigkeit des Weder-Hier-Noch-Da-Seins" 8)


    Wenn der Geist dabei nicht schlaff und unwohl wird. sonst gilt:
    Und der Erhabene sprach:
    "Dieser Mönch, Ānando, soll das Herz auf irgendeine befriedigende Vorstellung richten.
    Hat er das Herz auf irgendeine befriedigende Vorstellung gerichtet, dann entsteht Freude.
    Dem Freudigen entsteht Entzücken. Entzückt im Geiste, beruhigt sich der Körper.
    Beruhigten Körpers fühlt er sich wohl. Sich wohl fühlend, einigt sich das Herz. "
    Und:
    - beim Körper wacht er über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes,
    achtsam; zur Überwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    - bei den Gefühlen wacht er über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes,
    achtsam, zur Überwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    - beim Gemüte wacht er über das Gemüte, unermüdlich, klaren Sinnes,
    achtsam, zur Überwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    - bei den Erscheinungen wacht er über die Erscheinungen, unermüdlich,
    klaren Sinnes, achtsam, zur Überwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns.
    "Gleichwie nun, Aggivessano, der Elefantenbändiger einen großen Pfahl in
    die Erde eingräbt und den wilden Elefanten mit dem Halse daranfesselt,
    um ihm sein waldgewohntes Betragen eben auszutreiben, um ihm seine
    waldgewohnte Sehnsucht eben auszutreiben, um ihm seine waldgewohnte
    Widerspenstigkeit, Verstocktheit, Heftigkeit eben auszutreiben, und ihn
    in der Umgebung des Dorfes heimisch werden läßt, Sitten annehmen,
    wie sie bei Menschen beliebt sind: ebenso nun auch, Aggivessano, hat
    der heilige Jünger seinen Geist an diese vier Pfeiler der Achtsamkeit,
    gleichsam festgebunden, um sich das hausgewohnte Betragen eben
    auszutreiben, um sich die hausgewohnte Sehnsucht eben auszutreiben,
    um sich die hausgewohnte Widerspenstigkeit, Verstocktheit, Heftigkeit
    eben auszutreiben, um das Echte zu gewinnen, die Wahnerlöschung zu verwirklichen.
    "Den weist nun der Vollendete weiter zurecht: 'Willkommen, du Mönch;
    beim Körper wache über den Körper, auf daß du keinen Gedanken, der
    den Körper angeht, denken magst; bei den Gefühlen wache über die
    Gefühle, auf daß du keinen Gedanken, der die Gefühle angeht, denken magst;
    beim Gemüte wache über das Gemüt, auf daß du keinen Gedanken,
    der das Gemüt angeht, denken magst; bei den Erscheinungen wache
    über die Erscheinungen, auf daß du keinen Gedanken, der die Erscheinungen
    an geht, denken magst.'"

  • accinca:
    Grund:

    "Was das angeht, Bāhiyer, kannst du dich so üben: .... 'Vorstellungen gelten dir nur als Vorstellungen'. Wenn dir Vorstellungen nur als Vorstellungen gelten, dann Bāhiyer, ist dies die unbeschreibliche Leichtigkeit des Weder-Hier-Noch-Da-Seins" 8)


    Wenn der Geist dabei nicht schlaff und unwohl wird.


    Was und wo ist "Geist"? 8)


    "Was das angeht, Bāhiyer, kannst du dich so üben: Die Vorstellung "Geist" gelte dir nur als Vorstellung ...

  • Grund:
    accinca:


    Wenn der Geist dabei nicht schlaff und unwohl wird.


    Was und wo ist "Geist"? 8)
    "Was das angeht, Bāhiyer, kannst du dich so üben: Die Vorstellung "Geist" gelte dir nur als Vorstellung ...


    Vorstellung gelte dir nur als Vorstellung.
    Schlaff und Unwohlsein gelte dir nur als (unbedeutende) Vorstellung.
    Das Leben gelte dir nur als Vorstellung.
    Der Tod gelte dir nur als Vorstellung.
    Elend gelte dir nur als Vorstellung.
    Das Leiden gelte dir nur als Vorstellung.
    "Gelte dir nur", gelte dir nur als Vorstellung. usw. usw. was es der
    Hoffnungen alles gibt.