Wie verhalte ich mich bei Bedrohung der Existenz?

  • Hallo liebe Community,


    ich heise Alex und bin neu in diesem Forum. Ich beschäftige mich seit kurzem mit den Lehren Buddhas und ich spüre, dass es mir gut tut. Es gibt eine Frage, die mir die letzten zwei Tage in meine Aufmerksamkeit gebrochen ist, während ich die DHAMMAPADA studiert habe. Leider konnte ich sie mir nicht selber beantworten.


    Wie handle ich, wenn mir jemand tötliche Gewalt antun will? Wie handle ich wenn ich im Winter ohne Nahrung und Wärme keinen gütigen Menschen treffe und kurz vor dem Tode stehe?


    Ich würde in solchen Situationen jemanden töten. Für mich sind das Situationen in denen keine Zeit für reines Beobachten ist. Ich würde instinktiv nehmen was notwendig ist, um zu existieren, auch wenn mir ein anerer Mensch dabei im Weg steht. Wenn meine Existenz nicht gefährdet ist macht Buddhismus für mich bis jetzt Sinn :)


    Vielen Dank an alle die ihre Aufmerksamkeit an meine Belangen richten.


    lg Alex

  • würdest du sagen es ist normal wenn die triebe manchmal die kontrolle übernehmen? das man sich nicht immer im griff hat?


    lg zenbo

  • Ich finde "was wäre, wenn" Fragen sehr schwierig. Ehrlich gesagt: Ich kann es nicht wissen. Wir können es erst wissen, wenn es uns trifft. Aber vielleicht einfach mal ein paar Gedanken:


    Wenn ich unbewaffnet bin, und jemand ne Grante auf mich schmeisst, würde ich sicher sterben. Wenn wir beide ne Waffe hätten, würde ich sicher auch sterben, weil ich nicht gut zielen kann und nicht damit umgehn kann. Wenn er mich mit bloßen Händen angreift, würde ich versuchen, das abzuwehren. Vielleicht würde ich auch ausrasten. Keine Ahnung.
    Wenn es kalt ist und ich nix zu essen hab und keine Bleibe, würde ich in ein Obdachlosenasyl oder ne Suppenküche gehn.
    Wenn ich kurz vor dem Tode stehe werde ich einfach sterben oder rumjammern: "Ich will nicht". Vielleicht würde ich mich verneigen und "Namu Amida Butsu" sagen. Oder mir nochmal überlegen, wie das Leben so war. Oder versuchen Luft zu kriegen.


    Ansonsten: Siehe signatur

  • rat010104:

    Ich würde in solchen Situationen jemanden töten.


    Es ist ganz schlecht, sich solche Gedanken bestätigend zu gestatten. Noch schlechter ist es, sie bestätigend in die Öffentlichkeit zu tragen.
    Da du neu bist, kann dir die Tragweite solcher Taten nicht bewußt sein. Wenn du dabeibleibst, wird sie dir bewußt werden.



    Grüße
    TM


  • 1. Ahhh- schön... :P
    2. Reine Spekulation- gerade tut Dir ja keiner was und wenn: Notwehr würde ich als vertretbar ansehen.
    2a.Es gibt viele caritative Organisationen...In Deutschland ist das sicher reine Gehirn-Akrobatik.
    3. Das ist dann schlecht für den Betreffenden und für Dich vor allem auch. :oops:
    4. Das ist dann aber kein Buddhismus, sondern Flickschusterei.


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Hallo und danke für eure Antworten,


    @TMingyur, bitte verzeiht mir wenn ich Unwissenheit rede. Was sind bestätigend gestaltete Gedanken? Wie ist ihre Wirkung in der Öffentlichkeit?


    @Zenbo, für mich ist es bis jetzt normal das Triebe manchmal die überhand gewinnen, das reine beobachten, so wie ich es beherrsche, braucht etwas Zeit. Bei schnell geschehenden Dingen, kann ich oft erst im Nachhinein Die Willensklarheit über mein Werk erlangen. Kann man mit dem bewussten beobachten schneller werden?


    ----


    Generel erlebe ich, dass die Welt eins ist, dass sie überall gleich ist,dass nur der äußere Anschein der Dinge anders ist. Durch die Beobachtung meiner Umwelt lerne ich deshalb viel über mich selbst. Ich bin ein Hund, eine Katze, eine Bakterie, ich bin ein Organismus. Jeder Organismus hat für mich eine Sache gemeinsam und sie macht für mich die Definition von Organismus aus: "Er will Energie zuführen." Die ganze Welt ist Energie, doch hat jeder Organismus eine andere Form der Energie die er benutzen kann. Ein Organismus scheint eine Ansammlung von Ernergie zu sein, der sich um die Ansammlung von Energie kümmert. Ein gesunder Organismus weis was er an Energie braucht, ein kranker Organismus weis nicht was er braucht. Ein gesunder Organismus hat was er an Energie braucht, ein kranker Organismus hat nicht was er braucht.
    Soweit zu meinen eigenen Beobachtungen. Nun bin ich auf die Lehren Buddhas gestoßen und ich finde diese Gedanken wieder. Buddhas Lehren inspirieren mich zur Zeit vor Allem in Richtung der Schulung der Aufmerksamkeit. Ich bin mir sicher, dass ich mein Leben lang in seinen Schriften lesen werde.


    Da Buddha selbst gesagt haben soll, man solle seine Lehren stets mit den eigenen Erfahrungen überprüfen, möchte ich mit euch folgende Gedanken teilen.


    Es gibt für mich eine Ungereimtheit, etwas das ich nicht verstehe, wahrscheinlich Unwissenheit meinerseits.


    Gut und Böse sind für mich eine Frage des eigenen Standpunktes. Wenn einem etwas Gutes wiederfährt, muss das nicht für einen anderen Organismus etwas Gutes sein. Generel gibts es für mich werder Gut und Böse es sei den ich betrachte es nach dem Nutzen für meine Energieaufnahme. Demnach ist etwas zu Essen haben, Wärme, Luft, Wasser, Licht, Bewusstsein etwas Gutes für mich, aber nur solange ich nicht zu viel davon habe. z.B. Ich brauche gerade Sonne. Es ist etwas Gutes für mich. Ein Baum hat gerade zu viel Sonne, er verdürrt. Für ihn wäre Wasser etwas Gutes.
    Bei Buddha geht es sehr viel um die geistige Ebene von Gut und Böse. Er sagt, dass man mit der geistigen Kraft alles vom Bösen zum Guten kehren kann. z.B. Sind Schmerzen nach genauer Betrachtung nicht schlecht. Alles ist nach genauer Betrachtung nicht schlecht. Alles ist relativ, im Wandel. Man muss loslassen! Auf geistiger Ebene versteh ich das. Doch was ist mit der materiellen Ebene. Nichts zu Essen haben, mit einer Pistole beschoßen zu werden, von Krankheitserregern befallen zu sein führt zum Tod. Hier soll man auch loslassen ? Käme das nicht einem Selbstmord gleich? Sehe ich da etwas unklar, wenn ich sage: "Buddhismus kann man erst Leben, wenn die Energieaufnahme gewährleistet ist" ?


    Sehe ich da etwas unklar, wenn ich sage:"Gewaltfrei kann man erst Leben, wenn die Energieaufnahme gewährleistet ist"?
    Nach meinen Beobachtungen übt ein Organismus Gewalt aus, sobald seine Energieaufnahme bedroht ist. Hiervon zu unterscheiden ist die dumme Gewalt. Gewalt geschürt durch Habgier. Diese Gewalt kommt von Organismen die nicht wissen was sie an Energie brauchen. Die die falsche Energie wollen. Die zu viel Energie wollen. Es ist Gewalt die von kranken Organismen ausgeht. Buddha verneint solche Gewalt. Doch verneint er auch die Andere? Welche andere ? :
    Gewalt von gesunden Organismen. Solche Gewalt, die von jedem gesunden Organismus ausgeht bis seine mindeste Energieaufnahme gedeckt ist. Das Abreisen einer Frucht ist ein gewaltsamer Akt, denn es nimmt einem anderen Organsimus etwas weg, ohne das er es anbietet. Löwen, Wölfe, Pflanzen, Insekten beisen sich tot oder nehmen sich das Licht weg, sobald die Energie knapp wird.


    Nach Buddha ist anscheinend jede Gewalt unakzeptable. Das verstehe ich einfach nicht. Ich war gerade dabei zu akzeptieren, dass Gewalt genauso ein Teil des Lebens ist wie Friede. Der Weg der Mitte bedeutet zwischen den Extremen zu wandeln. Extreme hier: Frieden-Gewalt ?!?!?!


    Gutes in der Welt sähen ja, aber leichtsinnig sterben ? Gibt es nicht auch Gewalt die keine Gegengewalt erzeugt?


    Was haltet ihr davon. Welchen Übungen sollte ich mich unterziehen? Wo seht ihr bei mir Unwissenheit?


    Ich bin für jede Hilfe dankbar. Die Gabe der Lehre ist das hächste Geschenk.


  • Hallo Alex
    Weder du noch irgendjemand sonst kann wissen, wie er sich in Extremsituationen verhalten wird, denn existentielle Ängste setzen Mechanismen in Gang, die sich unserer Vorhersehbarkeit entziehen. Ebenso ist nicht vorhersehbar, WIE du damit leben würdest / könntest, wenn du einen Menschen tötest, sei es auch, um das eigene Überleben zu sichern.
    Solche Fragen sind ein Gedankenspiel, dass ich für wenig hilfreich und wenig heilsam empfinde.
    Einen guten Tag und gute Gedanken wünscht Wusheng

  • rat010104:

    @TMingyur, bitte verzeiht mir wenn ich Unwissenheit rede. Was sind bestätigend gestaltete Gedanken? Wie ist ihre Wirkung in der Öffentlichkeit?


    Du bejahst das Falsche. Das ist damit gemeint. Und was die Wirkung angeht, warte ab.



    Grüße
    TM

  • Ihr habt recht, ich empfinde diese Gedanken nicht als heilsam... Lets drop them! Danke für eure Hilfe :)

  • Zitat

    Wie handle ich, wenn mir jemand tötliche Gewalt antun will?


    Du tust alles um den Angriff abzuwehren --> Notwehr


    Zitat

    Wie handle ich wenn ich im Winter ohne Nahrung und Wärme keinen gütigen Menschen treffe und kurz vor dem Tode stehe?


    In ein Haus einbrechen um dich aufzuwärmen. Ein Menschenleben ist mehr wert als ein Türschloss.


    Sonst noch Fragen? :grinsen:


  • I LOVE YOU


    with my best absolut whishes


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema



  • Hat nur nichts mit der Lehre des Buddha zu tun.


  • Es hat mit gesundem Menschenverstand zu tun. Der Rest ist mir egal. Was soll man denn sonst auf solche Fragen antworten? :grinsen: ^^

  • Würde mal sagen, da haben beide recht, accinca und Erdmaus :oops: Ich glaube aber Erdmaus sofort, daß er so reagieren würde in der Praxis. Bei Accinca hoffe ich für ihn, daß er sich nicht über sich selbst wundern würde.


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Zitat

    crazy-dragon: Bei Accinca hoffe ich für ihn, daß er sich nicht über sich selbst wundern würde.


    Hoffen ohne Erwarten, ist ausgeschlossen, oh Wunder,
    verhoffe Dich da mal nicht verwunderter Drache ?
    Du weißt doch ?
    Die Hoffnung stirbt zuletzt ?


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Erdmaus:
    accinca:


    Hat nur nichts mit der Lehre des Buddha zu tun.


    Es hat mit gesundem Menschenverstand zu tun. Der Rest ist mir egal.
    Was soll man denn sonst auf solche Fragen antworten? :grinsen: ^^


    Mit stinkgewöhnlichen instinktiven "Menschenverstand" der von Begehren
    und Lebenswillen geprägt ist schon. Ob der Gesund ist, mag zu zweifelhaft
    sein. Jedenfalls gibt es Dinge die es gibt, von denen man glauben könnte.
    Was aber die Lehre des Buddha anbelangt fällt mir doch die Geschichte ein
    von dem Mönch der in ein anderes Land ziehen wollte:


    Der Buddha:
    "- So hab' ich nun, Punno, dir in der Kürze eine Anleitung gegeben.
    In was für einem Lande wirst du weilen?"
    "Da ich, o Herr, vom Erhabenen in der Kürze eine solche Anleitung erhalten,
    werde ich mich nach dem Lande der westlichen Suner, wie man sie nennt,
    begeben und dort weilen."
    "Ein wildes Volk, Punno, sind die westlichen Suner, ein rohes Volk, Punno,
    sind die westlichen Suner. Wenn dich, Punno, die westlichen Suner schelten
    und beschimpfen werden, wie wird dir dann, Punno, zumute sein?"


    "Wenn mich, o Herr, die westlichen Suner schelten und beschimpfen werden,
    dann wird mir also zumute sein:
    'Wie gnädig sind doch diese westlichen Suner, wie so gnädig sind doch diese
    westlichen Suner, daß sie mich nicht mit Fäusten schlagen.'
    Also wird mir da, Erhabener, zumute sein, also wird mir da, Willkommener,
    zumute sein."
    "Wenn dich aber, Punno, die westlichen Suner mit Fäusten schlagen werden,
    wie wird dir wohl dann, Punno, zumute sein?"
    "Wenn mich, o Herr, die westlichen Suner mit Fäusten schlagen werden, dann
    wird mir also zumute sein:
    'Wie gnädig sind doch diese westlichen Suner, wie so gnädig sind doch diese
    westlichen Suner, daß sie mich nicht mit Steinen werfen.'


    Also wird mir da, Erhabener, zumute sein, also wird mir da, Willkommener,
    zumute sein."
    "Wenn dich aber, Punno, die westlichen Suner mit Steinen werfen werden,
    wie wird dir wohl dann, Punno, zumute sein?"


    "Wenn mich, o Herr, die westlichen Suner mit Steinen werfen werden, dann
    wird mir also zumute sein:


    'Wie gnädig sind doch diese westlichen Suner, wie so gnädig sind doch diese
    westlichen Suner, daß sie mich nicht mit Stöcken prügeln.'


    Also wird mir da, Erhabener, zumute sein, also wird mir da, Willkommener, zumute sein."


    "Wenn dich aber, Punno, die westlichen Suner mit Stöcken prügeln werden, wie
    wird dir wohl dann, Punno, zumute sein?"


    "Wenn mich, o Herr, die westlichen Suner mit Stöcken prügeln werden,
    dann wird mir also zumute sein:


    'Wie gnädig sind doch diese westlichen Suner, wie so gnädig sind doch diese
    westlichen Suner, daß sie mich nicht mit Säbeln treffen.'


    Also wird mir da, Erhabener, zumute sein, also wird mir da, Willkommener,
    zumute sein."
    "Wenn dich aber, Punno, die westlichen Suner mit Säbeln treffen werden, wie
    wird dir wohl dann, Punno, zumute sein?"


    "Wenn mich, o Herr, die westlichen Suner mit Säbeln treffen werden, dann wird
    mir also zumute sein:


    'Wie gnädig sind doch diese westlichen Suner, wie so gnädig sind doch diese
    westlichen Suner, daß sie mich nicht mit Säbelhieben umbringen.'


    Also wird mir da, Erhabener, zumute sein, also wird mir da, Willkommener, zumute sein."
    "Wenn dich aber, Punno, die westlichen Suner mit Säbelhieben umbringen werden,
    wie wird dir wohl dann, Punno, zumute sein?"


    "Wenn mich, o Herr, die westlichen Suner mit Säbelhieben umbringen werden,
    dann wird mir also zumute sein:
    'Es gibt Jünger des Erhabenen, die Leib und Leben verabscheuen und verachten,
    tödliche Waffe zu finden suchen: die hab' ich nun, diese tödliche Waffe, und ohne
    sie zu suchen, gefunden.'
    Also wird mir da, Erhabener, zumute sein, also wird mir da, Willkommener, zumute sein."


    "Recht so, recht so, Punno. Imstande sein wirst du, Punno, mit so milder Geduld
    begabt, im Lande der westlichen Suner zu weilen. Wie es dir nun, Punno, belieben mag."


    Und der ehrwürdige Punno, durch des Erhabenen Rede erfreut und befriedigt,
    stand von seinem Sitze auf, begrüßte den Erhabenen ehrerbietig, ging rechts
    herum, räumte sein Lager zusammen, nahm Mantel und Almosenschale und zog
    hinweg, dem Lande der westlichen Suner entgegen. Von Ort zu Ort weiter wandernd
    kam er allmählich hin.
    Da war denn nun der ehrwürdige Punno im Lande der westlichen Suner gesiedelt.
    Und der ehrwürdige Punno hatte da schon während der Regenzeit gegen fünfhundert
    Anhänger zu gewinnen vermocht, hatte da schon während der Regenzeit gegen
    fünfhundert Anhängerinnen zu gewinnen vermocht, hatte da schon während
    der Regenzeit das dreifache Wissen sich offenbar gemacht. Und der ehrwürdige
    Punno war nach einiger Zeit vom Wahne erloschen...." (M 145)

  • rat010104:

    Ihr habt recht, ich empfinde diese Gedanken nicht als heilsam... Lets drop them! Danke für eure Hilfe :)


    Es gibt glaube ich eine Lehrrede Buddhas, in der er gefragt wird, wie denn die Welt erschaffen wurde? Ob es tatsächlich so sei wie in der hinduistischen Lehre beschrieben? Wenn ich mich nicht irre war seine Antwort in etwa wie folgt: Es lohne sich nicht mit einer Antwort auf diese Frage zu beschäftigen, da man jedwede Antwort nicht selbst überprüfen könne.


    Mir hat dieser Ansatz sehr geholfen. Glaubensinhalte anderer Religionen, "Was wäre wenn"-Fragen etc, man kann darüber herrlich spekulieren, manchmal machen solche Gedankenspiele auch Spass, aber mir sind die Antworten darauf nicht mehr so wichtig, bzw ich weiß, dass ein Anderer sehr leicht andere Ansichten haben kann, und das ist dann auch gut so.

  • nyalaana:

    Es gibt glaube ich eine Lehrrede Buddhas, in der er gefragt wird, wie denn die Welt erschaffen wurde? Ob es tatsächlich so sei wie in der hinduistischen Lehre beschrieben? Wenn ich mich nicht irre war seine Antwort in etwa wie folgt: Es lohne sich nicht mit einer Antwort auf diese Frage zu beschäftigen, da man jedwede Antwort nicht selbst überprüfen könne.


    So direkt wüßte ich jetzt nicht wo er so gefragt oder geantwortet
    hätte zumal es damals den Begriff des "Hinduismus" noch gar nicht
    gegeben hat. Es gab aber eine Vielzahl von Lehrer und Lehren die
    zum Teil sehr widersprechende Ansichten über die Welt hatten. Aber
    richtig ist auf alle Fälle, das es Ansichten in der Welt gibt, über die
    es sich nicht einmal lohnt nachzudenken.


    Die Gründe dafür mögen verschieden sein, z.B. weil sie völlig unsinnig,
    und falsch oder unheilsam sind als wie auch, das nicht jeder dazu befähigt
    ist sie zu verstehen, selbst wenn man es ihm sagen würde oder weil der
    Gegenstand der Frage nicht vorhanden ist. So kann man aus grundsätzlichen
    Erwägungen eine Frage nach der Ursache der Welt nicht beantworten,
    da jede mögliche Antwort wieder eine neue Frage nach dessen Herkunft
    aufwerfen würde. Würde man sie aber beantworten gleich die nächste
    Frage nach dessen Herkunft auf käme. Es wäre eine Kette unendlicher
    Fragen für die es niemals ein Ende geben könnte.
    Solche nicht zu beantwortenden Fragen sind abzuweisen weil der
    Gegenstand nach dem Gefragt wird nicht vorhanden ist, als auch der
    Sinn der Frage.
    Es wäre wie einer der einen Alptraum hat und glaubt ein Löwe würde
    ihn verfolgen und nun wissen will wo diese Löwen immer herkommen.
    Solange er nicht aus diesem Traum erwacht wird es für ihn keine Antwort
    geben und wenn er daraus erwacht, wird er erkennen wie unsinnig seine
    mit der Erwartungshaltung verbundene Frage war.

    2 Mal editiert, zuletzt von accinca ()

  • Losang Lamo:

    Hat Buddha das nicht im "Sutra über das Reiskorn" gelehrt, wie alles entsteht? Die Lehre vom bedingten Entstehen? Salistambasutra? "Weil dieses gibt, entsteht jenes."


    Es gibt viele Lehrreden in denen der Buddha erklärt wie alles sich
    bedingt. Aber einen ersten Anfang der Welt gibt es auch da nicht.

  • Man kann ja auch schlecht erklären, wie alles angefangen hat, wenn man ansonsten immer von "anfangslosen Zeiten" spricht. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Man kann ja auch schlecht erklären, wie alles angefangen hat, wenn man ansonsten immer von "anfangslosen Zeiten" spricht. :)

    So siehts aus... wenn mir jemand was von einem anfang erzählt kann ich immer danach fragen: Und was war davor? Wenn davor "nichts" war, frage ich: was ist nichts?
    Dasselbe geht auch in bezug auf den raum. wo sollte das universum, das all (or what ever) enden? Kommte da eine mauer? wie dick ist die mauer? Wenn die mauer zu ende ist muss ja wieder raum kommen oder ein "nichts"... wie sollte das enden?


    ungeboren... todlos...

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • rat010104:

    Wie handle ich, wenn mir jemand tötliche Gewalt antun will? Wie handle ich wenn ich im Winter ohne Nahrung und Wärme keinen gütigen Menschen treffe und kurz vor dem Tode stehe?


    Das sind so theoretische Fragen, mit denen ich mich nicht beschäftige, weil sie nicht mein Hier und Jetzt betreffen. Aber, gibt es nicht eine Geschichte, in der Buddha sich einem Tier angeboten habe, weil es am verhungern war?
    Wenn mich einer erschießen will: Ich hatte schon mal so eine Vorstellung, dann mache ich ein gassho. Vielleicht verwirre ich den potentiellen Mörder so, dass er von mir ablässt. Kleiner Spaß: oder ich sage, lass mich 15 Minuten meditieren, und drück dann ab (alles nur theoretisches bla bla).


    Wenn ich sterbe, dann sterbe ich. Kann man in Achtsamkeit sterben? Eine Aldifiliale ausrauben, weil ich hungrig bin, ist kein Buddhismus.


    Liebe Grüße
    mombour


  • Wenn mich ein Mensch fragt wie er sich verhalten soll, dann gebietet mir mein Gewissen und mein Verantwortungsbewusstsein ihm zu sagen, dass er sein Leben schonen und schützen soll. Ich käme nie auf die Idee ihm nicht davon abzuraten lebensbedrohliche und gefährliche Situationen bewusst in Kauf zu nehmen. Zudem gilt es in Verhältnismäßigkeiten zu denken. Ist es verhältnismäßig den eigenen Tod durch Erfrieren in Kauf zu nehmen um nicht in ein Haus einzubrechen zu müssen? Hier wiegt das menschliche Leben schwerer als ein Türschloss. Andersrum wiegt ein Türschloss und das Gesetz schwerer, wenn es darum geht Geld zu stehlen um sich irgendein unwichtiges Wohlgefallen bereiten zu können. Diese Abwägung ist Vernunftsache.


    Wenn mir jemand tödliche Verletzungen zufügen will, dann schöpfe ich selbstverständlich die Möglichkeiten aus um dies zu verhindern. Aber auch hier gilt die Verhältnismäßigkeit. Wenn ich denjenigen in Notwehr stoppen kann ohne ihn zu töten, dann wäre das auf jeden Fall der Alternative vorzuziehen, denn schließlich sorge ich durch die Notwehr dafür, dass ein Mord verhindert wird. Ob es nun sinnvoll ist den Gegner in Notwehr zu töten, darüber lässt sich streiten. Da ich kein menschliches Leben als wertvoller erachte als ein anderes, kann ich diese Frage nicht beantworten.