thigle:
Achtsamkeit ist reinesWissen daß du gehst, kein 'mein' / 'Ich' enthalten. Trotzdem verschwindet weder das Gehen, noch du, noch der ganze Rest. Nun jedoch, erscheint das alles im Lichte des Gewahrseins des bedingten Enstehens. Darin und dadurch ist keine Anhaftung an die Erscheinungen mehr gegeben. Jetzt kann man zum Beispiel mit Leichenfeldbetrachtungen beginnen. Denn dadurch, daß man dies in der Sicht kontempliert, worauf der Buddha immer wieder verweist, wenn es immer wieder heisst, 'er verweilt unabhängig', befreien sich diverse dadurch enstehende falsche Ansichten und Leiden-schaften.
Für Dzogchenpas gilt: Wenn du gehst, und vergegenwärtigst, daß du gehst, dann ist in diesem Wissen daß du gehst, kein 'mein' / 'Ich' enthalten (dies ist das Selbstgewahrsein der Leere). Du kannst dich also entspannen, und völlig ungekünstelt bleiben. Alles ist belassen wie es ist. Von sich aus und spontan, ist nun klar, daß alles was erscheint, kernlos ist. Und das wodurch das klar ist, ist nicht zu trennen davon, was kernlos ist. Aber du kannst nicht sagen was es ist, wodurch es klar ist. Es wird dir nicht bewusst-sein.
Meine Sicht dazu:
Achtsamkeit ist einer der 7 Geistfaktoren (cetasika) die jedes der 5 Sinnenbewußtseine begleiten.
Die 7 cetasika und ihre Eigenschaften sind:
Aufmerken, funktioneller Geistfaktor.
Bewusstseinseindruck (phassa), funktioneller Geistfaktor.
Geistige Vitalität, funktioneller Geistfaktor
Achtsamkeit (sati), funktioneller Geistfaktor
Gefühl, karmisch bedingt -
Wahrnehmung, karmisch bedingt.
Wille, karmisch bedingt.
Die funktionellen Geistfaktoren führen nur eine Funktion aus ohne selbst heilsam oder unheilsam zu sein oder solche Eigenschaften zu wirken.
Der Geistfaktor Achtsamkeit erkennt, je nachdem wie weit er geschult ist die Objekte die im Geist erscheinen, bringt aber selbst keine Eigenschaften wie, heilsames, unheilsames oder angenehmes, unangenehmes oder neutrales hervor.
hedin