Buddhistischer Realitätsverlust in Tibet‏‏

  • Aah, mit ZWEI klicks hab ich mal einen schönen Link für Euch gefunden:


    [url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,551577,00.html]Propaganda aus Peking
    China lügt die Geschichte Tibets um[/url]


    Das meinte Samten sicherlich, als er schrieb, Ihr solltet mal gucken, wem Ihr hier nach dem Munde redet.
    Und ich sage noch dazu, Ihr solltet mal gucken, was das für ein Bedürfnis in Euch sein mag, dem Ihr hier nachgebt, auf Unterdrückten noch herumzuhacken und aus Opfern Täter zu machen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Das meinte Samten sicherlich, als er schrieb, Ihr solltet mal gucken, wem Ihr hier nach dem Munde redet.
    Und ich sage noch dazu, Ihr solltet mal gucken, was das für ein Bedürfnis in Euch sein mag, dem Ihr hier nachgebt, auf Unterdrückten noch herumzuhacken und aus Opfern Täter zu machen.


    hör mal, diese geschichte kommt von exiltibetern der alten generation:


    -deren eltern diese dinge erlebt haben
    -die tief im tibetischen buddhismus verwurzelt sind
    -die jedes jahr nach dharamsala reisen
    -die zahlreiche tibeter ,rinpoches und lamas der alten generation kennen
    -die die chinesen hassen


    setz mal die lesebrille auf, was erzählst du da?


    gruss zenbo

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube es ist möglich, die Geschichte auch so zu erzählen, dass sie weder das eine noch das andere verklärt.


    Das alte Tibet war ein feudalistisches System, d.h eine kleine Minderheit von Familien herrschte über einer grosse Anzahl von analpabetischen Bauern. Es gab Leibeigenschaft und auch Sklaverei. Die Klöster haben es sicher nicht ausgesucht in einem feudalen System zu existieren aber sie haben sich darin als geistliche Herren neben weltlichen gut eingerichtet. Während man die weltlichen Bedingungen quasi als gegeben ansah, sah man sich mit der nach eigener Ansicht viel wichtigeren Aufgabe betraut, den Dharma zu lehren und die Ausbildung von geistigen Qualitäten nachzugehen. Im chinesischen Kommunismus keimte dagegen das Erbe der farnzösischen Revolution und der Aufklärung, ,dass gesellschaftliche Verhältnisse nicht rein geben sondern änderbar sind. Dabei sah man sein allererstes Bestreben darin, materielle Bedingungen zun ändern und die Grundbedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Aus so einer Warte war das alte Tibet eine Gesellschaft, in der -mit spiritueller Verbrämung - die Grunditeressen der Vielen den Interessen der reichen Grundbesitzerkaste untergerordnet wurde. Das Primat der materiellen Grundbedürfnisse über alle anderen, wurde von den Kommunisten mit unglaublicher Gewalt gegen Mensch, Kultur, Religion und soziale Ordnung durchgesetzt. Der junge Dalai Lama sah all dies heraufdämmern. Aus seiner Sicht wäre es wohl sinnvoll gewesen einen Kompromiss zwischen alt und neu einzugehen. Also das Feudalsystem aufzugeben und zu einer menschlicheren Kompromiss zu gelangen. Aber gerade weil Tibet bisher so gut damit gefahren war, sich nicht zu öffnen, prallten die Gegensätze nun in einer extremen Weise aufeinander.


    Es ist sicher nicht sinnvoll diese Polarität aufrecht zu erhalten. Mit exilierten Tibtern das feudalistische System als ein perfektes Shamblah zu betrauern. Oder das alte Tibet als ganz und gar reaktionär zu verteufeln. Es ist Schade, dass buddhitische Traditionen und Moderne in Tibet so wenig Zeit bekamen einanader kennenzulernen und gangbare Kompromisse einzugehen. Gerade deswegen erscheinen sie uns so unvereibar, dass wir und genötigt sehen eine Partei zu ergreifen. So erscheint es ja, all würden Klöster automatisch feuale Leibeigenschaft bedeuten und als wäre Dharma mit modernen Schulwesen nicht vereinbar. Als müsste man zwischen Kindersterblichkeit und Befreiung wählen. Zwischen feudaler Tradition und kommunistischem Betons.

  • darkwave:


    das sind doch ausreden, was ist mit allianzen? tibet ist voll von bodenschätzen, da wäre einiges zu machen gewesen, die rinpoches waren völlig weggetreten, das war das problem.


    Tibet wurde 1950 'eingegliedert'. Vermutlich war damals intensiver Bergbau in diesen Gegenden utopisch und fast alle Bodenschätze unbekannt.


    Allianz mit Indien - Indien ist erst 3 Jahre davor unabhängig geworden und hatte gerade eine riesige Völkerwanderung durch die Aufteilung der britischen Kolonie und einen blutigen Krieg mit Pakistan hinter sich. Absolut kein Gesprächspartner zu dieser Zeit für eine Allianz, egal welcher Art.


    Die USA waren (zusammen mit der damals noch westlich dominierten UNO) gerade im Koreakrieg engagiert und hatten garantiert kein Interesse an einer Auseinandersetzung mit China an dieser Front. Insgesamt war der Zeitpunkt der Annektion aus chinesischer Sicht optimal gewählt.