Wahrnehmung ist an Bewusstsein gebunden - und damit eine Weise der Unterscheidung.
Die Unterscheidung von ich und mein - und die Unterscheidung von Mist und Gold.
Wie Ajahn schreibt, geht es darum, dass der Mist als Gold gesehen werden kann - jemand kippt mir einen Haufen Mist vor die Garage - und ich sage - Danke - . (Hatte ich grade beim Universum bestellt - das ging aber schnell)
Der Buddhismus ist keine Wahrnehmungsschulung - sondern eine Praxis, ein Weg, der zu gehen ist. Und der besteht darin, dass ALLES als Vergänglich, Leidvoll und Nicht-Ich gesehen wird. Also - ich nehme Mist wahr - und sehe es als vergänglich, leidvoll und nicht-ich an. Und auch die Wahrnehmung ist vergänglich, leidvoll und nicht-ich, eben bedingt.
Wenn also jemand etwas als "Mist" wahrnimmt - so ist das das eine. Daraus folgt dann aber - Annahme oder Nicht-Annahme - also eine karmische Handlung. Und u.U. dann auch Streit, Gerichtsprozess, Kosten - Beschimpfungen - Ärger ......
Diese Folge ist aber bereits in der Weise der Wahrnehmung angelegt, denn ich habe ja Mist wahrgenommen und dieses als schlecht - wahrgenommen. Dieses unterscheidende Denken ist genau die Wurzel des Übels.
Denn die skandhas sind so verbunden, dass sie nicht unterschieden werden können.
Zitat»Was da, o Bruder, an Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein besteht, diese Dinge sind verbunden, nicht unverbunden, und nicht kann man diese Dinge einzeln voneinander trennen und ihre Verschiedenheit zeigen. Denn was man, o Bruder, fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, dessen ist man sich bewußt.« (M.43).