Beiträge von Hotei

    accinca:

    Naja, eigentlich geht es in der Lehre des Buddha darum die grundlegende
    Natur des Geistes mit seinen Gewohnheiten der begrifflichen Bildungen und Vorstellungen
    als schal, als leeren Wahn zu erkennen. Wäre das auch nur für einen Moment tief genug
    erkannt, dann wäre die Idee einer Buddhanatur sofort Geschichte. So aber wird daran
    angehangen wie an klebrigen Honig.


    Was ist denn "Das Auge das sich selber nicht sehen kann",was erkennt denn der "Wirklichkeit gemäß": Anatta,Dukkha,Anicca,was kann die GeistesINHALTE transzendieren?
    Das wird Buddha-Natur genannt und daran kann "man" gar nicht anhaften. Man kann sich nur ( grobe und subtilste ) Vorstellungen von bilden und daran anhaften.Dann verschwindet das Weisheitsauge hinter den willkürlichen Geistformationen wie der Mond hinter den Wolken.Aber der Mond ist noch da.In Echt jetzt.


    49
    Betrachten wir alle Daseinsformen mit Gleichmut,
    So kehren wir zurück zur ursprünglichen Natur.
    Jinjinmei



    Viele Grüße
    Hotei

    Sohei:

    Zitat

    Und zumindest ein Hinayani glaubt anscheinend ziemlich genau zu wissen was "die Lehre Buddhas ist" (und nicht ist) - und glaubt daran.


    Wen meinst Du mit Hinayani ? Hinayana ist eine Geisteshaltung. Und jeder Mahayani der den Ariya- Pfad noch nicht betreten hat,ist auch "einer".


    Ansonsten: was die Lehre ist und was nicht, sagen die Theravadin,steht im PaliKanon. Und ist ja auch gut so.Tripitaka.


    Ja und da steht halt nicht drin der Begriff.Steht nur Tathagatha drin.Auge der Weisheit. Oder Umrisse des Glanzes. Oder Bewusstsein getrennt von Allem.Oder "das Todlose".Schulterzuck.Ist ja auch so ein Essenz-Begriff. So zur Vereinfachung. Das man nicht immer so weit ausholen muss.


    Bin mir aber sicher,dass so ein Theravada-Bikkhu mal ne Abhandlung über Buddhanatur geschrieben hat.So ein kluger.Aber hab ich keine Lust zu suchen.


    (sa-upádisesá nibbána-dhátu) (an-upádisesá nibbána-dhátu)/ Pali -Beispiele zu Dathu


    ( tathāgata-dhātu )/Sanskrit - Buddhanatur.


    Manche schüttel halt das Wort "Natur".Dabei kommt das Wort TheraVada auch nur ein einziges mal-aber immerhin ;) -im PaliKanon vor.Hab ich bei einem Bikkhu gelesen.Und wieviele Sutren sind das? Um die 8000 ?*schulterzuck*





    Viele Grüße
    Hotei

    Accinca:

    Zitat

    Auch wenn die Mahayanis das nicht wahr haben wollen.
    (Wäre doch so schön romantisch gewesen)


    Wir glauben nun mal an Tathata und Mahamudra und das Auge der Weisheit und das ursprüngliche `Gesicht`.Die Meister beschreiben Es ganz logisch und vernünftig.Wir können das nicht.Es ist ganz sinnlos zu versuchen einen Mahayani von der BuddhaNatur,von Trikaya,vom ursprünglich lauteren BewusstSein abzubringen.Obwohl ich Dir einen Minimal-Erfolg schon mal gönnen würde. ;)




    Viele Grüße
    Hotei

    Sherab Yönten:

    Im Vajrayana spricht man von "spiegelgleicher Weisheit" wenn ein Zustand so wahrgenommen wird "wie er wirklich ist", d.h. ohne dass etwas hinzugefügt oder abgezogen wird. Letztendlich also ein Zustand ohne Bewertung.


    Tathata. Nicht ohne "unterscheidende Weisheit".


    Das absichtliche Nicht-Bewerten geht immer in die Hosen.Da es nicht möglich ist weicht das Bewusstein nur auf Passivität und Ignoranz gegenüber den Phänomenen aus.Das schlimmste was dabei rauskommt ist unbewusst parteiische Unparteiischkeit gegenüber Menschen.Die sonstigen Objekte tangiert es ja nicht so.Außer vielleicht einen Hund oder so,der verhungert,weil der Besitzer sich nicht für eine Sorte Dosenfutter entscheiden kann.Auweia :P Komischerweise fällt mir das immer nur bei Esoterikern und - das sag ich jetzt nicht - auf.Daran kann man die Krätze kriegen.Wenn man mit jemanden spricht oder eine Entscheidung steht an, ist es als ob man einem blinden Kaugummi zu tun hat. Das absichtliche Nichtbewerten hat ja warscheinlich zwei Gründe.Erstens: Kein schlechtes Karma schaffen.Zweitens: den Geist rein halten,damit er mal weise wird.Oder er wird schon für weise gehalten wenn eine künstliche Leere geschaffen wird. Das Verblödet. Wie kommt es zu so einer Fehlannahme? Ich ahne es, kann es aber nicht beschreiben.Außer vielleicht so,dass der Esel von hinten aufgezäumt wird. :)

    Stupa haben einen ganz bestimmten Aufbau; sie sind nicht nur Symbol, sondern bergen ein Energiefeld,wenn sie gesegnet sind. Normalerweise kann es Jahre dauern bis eine Stupa fertiggestellt ist und es ist mit einigen Zeremonien verbunden. Der Bau einer Stupa sollte von "Eingeweihten" begleitet werden. Es ist gut möglich,dass "etwas" verhindert,das Du allein eine Stupa errichtest. Es kann aber auch "nur" Dein Gewissen sein.Und ich finde, Du solltest da drauf hören. Da Du die Stupa von Anfang an nicht sachgemäß gebaut hast,dürfte es kein Problem sein,die Teile wieder auseinander zu nehmen und anderweitig zu verwenden.Verlass Dich dabei auf Dein Empfinden. :)

    Monikadie4.:

    Hallo Hotei,
    es ist richtig, dass es nicht egoistisch, sondern sogar äußerst umsichtig ist, sich zunächst des eigenen Leidens anzunehmen. Ich finde aber, wenn Abel weiß und bedenkt, dass sein Vater ein verletzter Mensch ist, dass genau diese Sichtweise hilft, sich selbst zu heilen, weil der Groll sich vermindert.
    _()_ Monika



    Jeder ist doch ein "verletzter Mensch" und was heisst: "Ich weiss, er ist ein verletzter Mensch." Für mich heisst das erstmal nichts,so ein einzelner Satz; und garnicht: "dass genau diese Sichtweise hilft, sich selbst zu heilen, weil der Groll sich vermindert".



    _()_

    @ abel:

    Zitat

    Meine Angst war die, dass ich durch den Ärger, den Zorn, den der Vater immer wieder bei mir auslösen kann, etwas Unlösbares mit mir herumtrage.


    Wieso "war"? Natürlich ist Zorn und Ärger karmisch unheilsam.Und die Neigung dazu setzt sich fest auf diesselben oder ähnliche Reize immer auf die gleiche Weise zu reagieren. Unlösbar ist das nicht.Aber solange Du Dich nicht schützen kannst,zum Beispiel indem Du aus der Situation rausgehst,zum Beispiel indem Du übst erste Regungen von Zorn,Unmut wahrzunehmen und auch zu sagen: Mich verletzt das,mich kränkt das,jetzt muss ich auf mich aufpassen...solange ist es nicht auflösbar.
    In einer aufgeladenen Situation ist es beinahe unmöglich Mitgefühl zu entfalten.Man kann es auch nur in Verbindung mit Gleichmut entfalten,aber das bedarf langer Übung-in der Stille.Selbsterkenntnis.


    Zitat

    Ich weiss aber, dass er ein verletzter Mensch ist.


    Das mag schon sein.Wir haben ja alle Dukkha ( Leiden ),aber jemandem helfen zu können,der sehr verstrickt ist,ist eine große Kunst.Und Du lässt wieder außer Acht,dass Du Dich Deines eigenen Leidens annehmen solltest.Das ist nicht egoistisch.




    Viele Grüße
    Hotei

    Was macht einen Vater zu einem Wolf und eine Tochter zu einer Kröte? Karma.Eine Zeitlang dachte ich unbewusst es wird jemand kommen und mich zur Prinzessin küssen.Töchter wollen Prinzessin sein,nicht die schönste und nicht die klügste,auch nicht Verwöhnte auf der Erbse,einfach nur eine Provinzprinzessin,verarmt,aber geadelt,mit einer Schaukel im Hof.Und ich glaube das bindet einen noch im größten Unbill an diesen Erzeuger.Man glaubt wenn man alles richtig macht,liebt er einen und wenn er einen liebt,hört er auf mit der Scheiße. Bis ich kapiert habe dass er nicht lieben kann verstrichen 35 Jahre.Man will das einfach nicht wahrhaben.Ich hab ihn mir mit einem Löffel aus dem Herzen geschält,aber was ich da rausgeschält habe,liegt hier noch in der Schublade mitsamt den Seen aus Tränen.Nur die Träume sind weg.Man träumt so ewig.Man träumt dass alles gut wird.Vom Vergessen.Wie ver-narrt kann man eigentlich sein.Man muss diesen Dämonenschwanz abschneiden.Aber gut wie geht man mit Gewalt um als Erwachsene-als Kind hat man nicht die Wahl.Man dreht sich um und geht weg.Und wenn keine wiederGutmachung kommt,bleibt man weg.Wenn man das nicht über sich bringt bleibt der Vater ein Wolf und die Tochter ne traurige Kröte.Und es ist auch sowieso ganz unschicklich für eine Prinzessin sich mit ungehobeltem Mannsvolk abzugeben. ;)

    Als meine Mutter gestorben war, mit 52 Jahren,sah ich "sie" das erstemal als Mensch,nicht als Mutter und mich nicht als Tochter.Es war zu spät,aber vorher ging es wohl nicht.Es ging nicht.Wenn die Mutter stirbt bin ich keine Tochter mehr und so hat sich das aufgehoben: die Rolle und die Maske,die Ansprüche,dieses Bild von "Mutter-Mensch" insbesondere.Mein Vater lebt noch,soweit ich weiss.Aber ich habe keinen "Vater" mehr.Dennoch ist die Konstellation eine andere.Wenn er vor mir stünde,würde ein Fremder vor mir stehen.Ich würde tun und Nicht-tun im Angesicht eines fast Unbekannten.Ich würde tun,was ich für jeden tun würde.Wie weit reicht das ?

    Chantao:

    Zitat

    Ich hoffe einmal, dass Pflanzen keinen bewertenden Geist haben, denn ich würde gerne frei nach der Frage Gibt es ein Leben nach dem Tod? später gerne ein Baum sein. Bewertender Geist ist sehr anstrengend.


    Pflanzenleben ist anstrengend.


    http://www.planet-wissen.de/na…/pflanzen_wehren_sich.jsp


    Das Bewusstsein hat viele Schichten.Und je nach Skandha tritt es anders in Erscheinung.Das Eigen-Bewusstsein,der diskriminierende Geist mag erlöschen wenn die Suche aufhört.




    Viele Grüße
    Hotei



    Es wird sich auch nicht mit Buddh-Natur identifiziert.Das steht hier:


    Zitat

    Die Form der Buddha-Natur aufweisend und den Leib aller Buddhas offenbarend, - diese Vollmondgestalt, an der uns nichts fehlt und nichts zuviel ist: dieser Geist ist der Buddha.


    Buddha-Natur heißt erleuchtetes "Potential",in ihrer aufgewiesenen ( menschlichen ) Form ist sie Sammyak SamBodhi. Das Todlose wird gar nicht benannt,auch wenn Keizan es hier "dieser Geist ist der Buddha" nennt, hebt er diese Benennung in der Einleitung schon auf:"Wer ist ein solcher? Von jeher kennt man nicht seinen Namen. Man darf ihn nicht Leib, man darf ihn nicht Geist nennen."


    Hier wird im PK von Buddha Natur gesprochen:

    Zitat

    "'Bewußtsein, das nicht irgendetwas zuweist [6],Unendlich ist, Getrennt von Allem leuchtet


    MN49
    In der Sutra spricht Buddha mit Brahma und sagt ihm,er hätte daran keinen Anteil( Kein Wissen,keine Verwirklichung):


    (6) Viññāṇam anidassanam, "nicht-indikatives Bewußtsein" ist das Bewußtsein eines Arahants. Es determinierts nichts als Grundlage für die Ich-Illusion, es ist "durchsichtig", "nicht auffindbar".


    "Vollmondgestalt" - "wahres Gesicht".





    Viele Grüße
    Hotei

    OlliP:

    Hallo,


    mal angenommen die Sache mit Anatta stimmt und ich habe gar kein Selbst. Wer bin ich dann? Die Frage ist sicher schon tausend Mal gestellt worden ... Wenn ich an das denke was ich in meinen buddhistischen Büchern geschrieben steht, wäre die Antwort sowas wie "du bist deine eigene Buddha-Natur". Aber was bedeutet das nun? Ich habe mir eine eigene Antwort überlegt: Ich bin alles mögliche. Jetzt regt sich in mir der Verdacht, dass diese Antwort zu "heroisch" ist. Wie würdet ihr die Frage beantworten was man ist, wenn man kein Selbst hat?


    Gruß, Oliver


    Jiun Ken hat vorhin im Chat einen weisen Satz gesagt,aber leider kann ich ihn nicht mehr aufrufen.


    Diese Frage ist "philosophisch" nicht zu lösen.
    Ich möchte mal mit Keizan antworten.
    Man wird allgemein fündig in dieser Frage in den Meister-Texten.
    Irgenwann kriegt man auf den Schirm warum die Meister durchaus von Selbst und sogar von Seele sprechen(aber nicht dem Skandha-Selbst,Geist,Seele)es ist anschaulicher,gleichzeitig brechen sie die Anatta-Lehre nicht.Der Text ist nur noch "im Cache" auffindbar.Wenn Du willst schicke ich ihn Dir.




    Viele Grüße
    Hotei

    Jojo:

    Zitat

    Es kann aber nicht schaden, zu wissen, dass die Theravadins Meditationsmanuals entwickelt haben, die etwas präziser sind und aus denen man sich als Anfänger sehr hilfreiche Ideen und Hinweise herausklauben kann.


    Das ist so "präzise",dass einem ganz schwindelig wird,ob als sg."Anfänger" oder "Fortgeschrittener" und "man" dann nicht mehr weiß wo Alpha und Omega sein könnte,geschweige die lebendige,anwendbare Mitte.Präzise sind da nur die detailversessenen intellektuellen Konzepte,besonders die falschen.


    Ayya Khema ist sicherlich die Einzigste im deutschsprachigem Raum verfügbare,die den Theravadaansatz alltagstauglich aufbereitet hat ohne sich in konzeptuelle Allüren (was viele zum Hinwerfen und Aufgeben bringt und zu Irrwegen führt ) zu versteigen.


    Sazen ist leicht zu erlernen und auch ist ganz leicht zu verstehen wieso und warum.Und es gibt auch gute Praxistexte zu.Und die findet man dann auch.Haben wir ja auch.




    Viele Grüße
    Hotei

    Bambus:

    Zitat

    Ich habe die Balance gefunden zwischen Ausfüllen von übernommener weltlichen Verantwortung und nicht vollständiger Aufgabe vom Wunsch nach intensiverer, formalen Praxis. Mein Vorsatz in ein paar Jahren in die Hauslosigkeit zu gehen existiert weiter.


    Cooler Satz.


    Das mit dem sich zuviel Sorgen kenn ich.Aber Achtsamkeit genügt.Sorge ist mit Befürchtung und Vorstellung verbunden.Wenn sie, glaube ich, auch ein (unnützer)Spross von Verantwortungsgefühl und Metta ist.




    Viele Grüße
    Hotei

    @ Syia:

    Zitat

    Was willst du wirklich ? Etwas über Buddhismus erfahren oder deine materielle Position aufwerten ?



    Es gibt zwar User die aus kommerzielllen Gründen ins Forum kommen und sich hintersinnig Tips zu holen wollen,aber der Federöffner gehört für mich nicht dazu.


    Desweiteren ist es normal,dass Normalverdienende auch schon nichts mehr beiseite legen können,dass zeigen die Statistiken über Sparverhalten und die Kluft der Einkommensverhältnisse,die sich immer mehr verbreitert.


    Wenn man noch nicht so recht weiss was gute Praxislektüre ist,dann springt einem "Kommerz-Zen" doch in der Buchhandlung entgegen,das ist doch marketingmäßig auch genau so gewollt!Ich kenne Möstl und Co nicht,ich fasse nur Sachen von authentischen Praktizierenden an,die "in der Community" zirkulieren.


    Andererseits ist letzteres für Einsteiger nicht immer gleich geeignet,weil es die ganze Weltanschauung,Philosophie und Poesie des Zen mitreicht, die sich nur nach und nach erschließt,mit der Praxis zusammen.


    Achtsamkeitsmeditation und Kontemplation "für die schnelle Hilfe" kommt auch ohne allem Drumherum aus.


    Sich noch mehr stressen aufgrund von Korrektness ist jedenfalls fehl am Platz. :)





    Viele Grüße :)
    Hotei

    Ai.Das ist "großer Unsinn".
    Der "große Zweifel" legt sich bloß, irgendwie an der Nahtstelle zwischen Bussho-Erfahrung und Ego-Verhaftung,zwischen Gebundenheit und Losgelöstsein, zwischen dem Todlosen-Befriedetem und dem Vergänglich-Leidhaften,zwischen dem wahren Selbst und illusionären Ich.Das hat gar nix mit religiösem System zu tun.Das ist ganz eine "große,treibende wahre Empfindung"oder eigentlich "das Treiben der verborgenen Weisheit".Jedes Wesen hat diese treibende Sehnsucht in sich,diesen Riss in seiner Seele.Sie äußert sich in seiner Suche nach Frieden,weil das Wesen von Bussho weiß und doch "daneben" herlebt und stirbt.


    Shore sagt so:

    Zitat

    Sobald Ihr diese große Sache von Leben-und-Tod direkt unter Euren eigenen Füßen erkennt, ist der Große Zweifel nicht mehr fern.



    Wunderprächtige Zitate der Meister im Buch, aus dem BusshoÄrmel geschüttelt elegant um den Kreis rum mittenrein. ;)



    Danke
    Hotei

    sherab;

    Zitat

    Das Gegenmittel bei Müdigkeit sei Vergänglichkeit,


    Glaube "Vergänglichkeit ( Tod ) betrachten" ist das Gegenmittel zu Sinneslust.
    aber wie schon gesagt,das wäre günstiger halt selber nachzuschauen.Dann merkt man es sich auch,einigermaßen,glaub ich,vielleicht,mal sehen,von Woche zu woche... :lol:


    Zitat

    Aber ein "geschicktes Mittel" bei Langeweile kenne ich noch nicht.


    Hab ich doch oben geschrieben?!

    Zitat

    Das "Gegenmittel" ist Betrachtung der Shankara ( Gestaltungen) und "die Suche nach dem Selbst",soweit ich weiss( bei die Tibeter).

    Ansonsten: mal ergründen die Langeweile ( Empfindungen und Vorstellung)und alles woraus sie resultiert und was sie so mit sich bringt komplett vernichten( ne war ein scherz!), meinte: fallen lassen,aussitzen.


    Ja, gut !!! Ich gebs zu,ich bin auch nicht frei von!Wie auch ? Gehört halt auch zu. Ist halt aber Dumpfheit.Dumpfbackigkeit.Schlicht Faulheit.Faulheit macht Langeweile.




    Liebe Grüße :)

    @ pratibha:


    Zitat

    Dennoch hat der Buddha gelehrt Mitgefühl zu entfalten und nicht abgestumpft oder ignorant zu schauen, wenn anderen Leid zu gefügt wird. Wer das behauptet, darf seine Übung nicht buddhistisch nennen, das wäre missbräuchlich, meiner Auffassung nach.



    Finde ich auch. Aber was nutzt diese Feststellung?


    Ein Mangel an Liebesfähigkeit und Mitleid hat Ursachen. Oft in der Erstarrung des Herzens.Aber einfach auch karmische Ursachen,Hindernisse.


    Eine richtige integrale Therapie knackt ertsmal die Erstarrung des Herzens und stärkt die Liebefähigkeit durch Annahme,das werturteilsfreie Annehmen aller aufsteigenden Gefühle,Gedanken und Vorstellungen,des Körpers ganz allgemein.


    Die Fähigkeit ( gütige ) Achtsamkeit unmittelbar zu vermitteln,auch indem Worte als nebensächlich betrachtet werden,ist nur wenigen Therapeuten gegeben,wie nur wenige Lehrer die Fähigkeit besitzen die Erstarrung des Herzens des Schülers zu lösen.Der Schüler und Klient muss den Selbstheilungsprozess selber anstoßen und das hat m.Erfahrung nach sehr wenig mit dem Verstand zu tun.


    Es ist also ganz und gar müßig mangelndes Mitgefühl zu beklagen,etwas,das ich viele Jahre getan habe.
    Heute frage ich mich nur noch: Ist das guter Umgang oder nicht.Ist das ein guter Therapeut oder nicht.Das ist aber mittlerweile intuitiv,weil ich so ne und so ne kenne.Und die Auswirkungen auf mein Wesen,auf den HerZGeist.


    Ich habe aufgehört Liebe, Mitgefühl, Mitleid einzufordern,was ich auch meist im Stillen gemacht habe.Das Einfordern hat mich ärgerlich ( ver-urteilend )gemacht, es stammte auch aus einem Idealismus heraus und moralisierend-eigensüchtigen Impulsen.


    Aber ein gutes Teisho kann auch etwas zum Klingen bringen.


    http://www.zen-azi.org/de/node/1519 ;)


    Zitat

    Dies bedeutet aber, das Zurückschrecken des Egos vor Verletzungen zu überwinden. Es ist interessant zu beobachten, wie wir uns davor fürchten, etwas zu verlieren, nicht genug zu haben, etwas zu entbehren. Nicht nur in der Zeitspanne in der wir auf dem Zafu sitzen sondern in allen Momenten des täglichen Lebens. Und an der Umwandlung dieser Angst zu arbeiten.

    ( Sehr weise Worte großer Lebens und Praxiserfahrung )




    Letztlich ist es die Erstarrung des Herzens,die die Liebesfähigkeit behindert.Der ist auch mit dem Intellekt nicht beizukommen.Man muss mittenrein drin sitzen in der "Höhle des Dämons vom schwarzen Berg".Viele weinen wenn sie sich das erstemal werturteilsfrei betrachten dürfen.Und das nicht nur einmal.Es ist ein lebenslanger Prozess:Erstarrung-Besinnung-Zulassen-Loslassen-Anschauen-Durchdringung-Ablösung-Erlösung.Und es braucht den "heilsamenRaum" dafür. Und glaub mir,auch ein beschissen gutes Karma,auch wenn einem ist,als ob man ein beschissen schlechtes Karma hätte.Aber so richtig leiden an sich und auch an "seinen Nächsten" zwingt einen zur Einkehr, bringt einen dazu die LÖSUNG nicht mehr draußen zu suchen.
    Jegliche Erwartung in Bezug auf "die Welt" ist ein Trugschluss,denn alles was uns passiert und "in der Welt" und anderen ist karmisch bedingt.Es ist nicht nur "unser" Karma,es ist gleichzeitig auch "unser aller Karma"und das "Karma der Welt".



    Viele Grüße
    Hotei

    " Langweile" kommt von "törichten" Gedanken.Das ist nicht persönlich gemeint,sondern auf Zen Art entspringt jede gedankliche Ausschweifung der Unwissenheit ( Torheit),der Unklarheit.Das Klesha der Mattheit,Trübheit in der Folge Langweile ist der ursächlichen Unwissenheit zugeordnet.Das "Gegenmittel" ist Betrachtung der Shankara ( Gestaltungen) und "die Suche nach dem Selbst",soweit ich weiss.


    Bei den Tibetern werden die Klesha sowas wie "Störgefühle" genannt und die Gegenmittel "geschickte Mittel".


    Ich habe im Zen einen non-konzeptionellen Ansatz,folge der Praxis der "Reinheit der Achtsamkeit"( ein intuitiver Ansatz) und möchte niemanden verleiten der Verkomplizierung zu verfallen,schließlich verstärkt das die Trübung,die Unwissenheit.Deshalb setze ich hier auch keine Info-Links her.



    Viele Grüße,Alles Gute!
    Hotei

    prathiba:


    Zitat

    Also Du willst allen Ernstes behaupten, dass eine "nichtbewertende Beobachtung" Achtsamkeit bedeutet?


    Bin zwar nicht gefragt,aber : Ja !,klar.


    Zitat

    Gut, dann gehen wir doch mal gleich zu einem Beispiel aus der Therapie zurück:


    "nicht bewertendes beobachten, dass ein Ausländer gefoltert wird" Ist also in deine Augen Aachtsamkeit? Ich Fall vom Glauben ab!


    Man muss halt erstmal auf dem Schirm haben,dass es im Buddhismus um Beruhigung,Klärung und Selbstergründung geht und nicht um philosophisch-diskursive Situationsanalyse und Menschenanalyse.


    Fakt ist dass das werturteilsfreie Betrachten sich ganz natürlich in den Ebenen der Meditation entfaltet.Und dass gerade Mitgefühl im Verständnis des Dharma,besser der unmittelbaren Erkenntnis der Verbundenheit der Phänomene sich ebenso entfaltet.


    Es ist auch bei Buddhisten nicht selten zu beobachten,dass sie das mit der urteilsfreien Betrachtung ( Achtsamkeitsmeditation) auf eine Haltung der Unparteiischkeit im Alltag unter Menschen und auf Situationen übertragen, die eine Entscheidung verlangen würden.Ja,da mangelt es (auch) an Mitgefühl oder besser Mitleid und Einfühlungsvermögen.Das hat aber nichts mit der Methode zu tun,es sei denn sie führt nicht zur Geistöffnung,sondern verharrt in falscher Konzentration.


    Es hat mit falsch verstandener oder aus der Erziehungsprägung übertragenen(schwarz-weiß)Moral-Karma-Verdienst-Ansicht zu tun und oft entsteht so eine Passivität auch aus der vornehmlich philosophisch-kontemplativen Beschäftigung mit dem Buddha-Dharma.Die Ursachen liegen aber auch noch woanders und sie sind multi-komplex!


    Es ist unmöglich und von der Lehre her gesehen auch sinnfrei, nicht unmittelbar eine Entscheidung zu treffen und zu helfen,einzugreifen oder nicht,-stünden dem nicht falsche Ansichten und philosophische Vor-Urteile entgegen.


    Zu einer dauerhaft stoischen, ignoranten Konzentration ( die auch immer mit einer fester Absicht,einem festen Ziel des Ego verbunden ist ) sind aber nur wenige Menschen fähig, es besteht also nicht die Gefahr dass die Hälfte der Menschheit über "falschem Zen(Dhyana)" zu Kamikaze s und Nazi s mutiert.





    Viele Grüße
    Hotei