ZitatIch will nur bemerken und daran erinnern, dass buddhistische Praxis im achtfachen Pfad liegt. Ob man dabei an 7 Sonnen oder was auch immer glaubt ist für die Praxis egal.
Was mich mal interessieren würde: Wie kommt man eigentlich darauf, dass das eine egal ist und das andere nicht?
Tatsächlich scheint mir entscheidend, dass man überhaupt eine Menge glaubt. Und was man glaubt, was man zum Beispiel für wesentlich hält, ist dann nicht mehr egal.
Das gleiche, was hier mit Bedenken an der Plausibilität der Theorie des bedingten Entstehens geschah, kann man ja auch mit jedem anderen Dogma des Buddhismus durchspielen. Ein Teil der vier Wahrheiten beinhaltet z.B. den Glauben (Rechter Lebenswandel), dass Handel mit Tieren und sogar Tierzucht unheilsam sei. Für mich ist das empirisch nicht nachweisbar, sondern beruht auf einem weiteren immanenten Zirkelschluss, muss also geglaubt werden, da tatsächlich ein Tier- oder Fleischhändler im Einzelfall dazu beitragen kann, dass Menschen am Leben bleiben. Beim Buddha heißt so einer aber "Nächstenquäler" usf. Zur Begründung nehme man dann Anguttara Nikaya VI, 18:
ZitatAlles anzeigenWas meint ihr wohl, o Mönche, habt ihr es schon jemals erlebt oder davon gehört,
daß ein Fischer, der einen Fisch nach dem anderen totschlägt und verkauft, durch
solche Beschäftigung, solchen Beruf, in den Stand gesetzt wird, sich Elefanten,
Pferde, Wagen und Fahrzeuge zu halten, seinen Besitz zu genießen oder großes
Vermögen zu erlangen?
Das wohl nicht, o Herr.
Nun gut, ihr Mönche. Auch ich habe das niemals erlebt oder davon gehört. Und
warum ist das so? Eben weil jener den zum Töten bestimmten, des Tötens wegen zu
fangenden Fischen in böser Gesinnung auflauert.
Tja, oh Herr, ich aber schon. Ich weiß von Menschen, die einen Fisch nach dem anderen totschlugen und sich dann Fahrzeuge leisten konnten, weil sie erfolgreiche Fischereiunternehmer wurden. Und das Dumme ist: Ich bin überzeugt, die gab es zu Shakyamunis Zeiten auch schon. Der Buddha täuscht sich, nicht nur über die Gesinnung vieler Fischer, sondern auch über seine eigene Gegenwart, oder täuscht er gar andere bewusst?
Meine Ansicht ist, dass man statt alles als bare Münze zu nehmen wirklich alles im Palikanon auf Plausibilität abklopfen sollte, auch die Dogmen, auf die man sich gerne einigt. Dann erkennt man auch, wo man selbst "leicht"gläubig ist und untersucht genauer, wieso einem das eigentlich passiert und man noch solchen Stützen Sehnsucht hat.
Ist ein Fischhändler hier im Forum? Ein Tierzüchter? Ein Metzger?