Beiträge von void

    Onda:

    Mensch, seid ihr streng mit dem armen Batchelor!
    Ihr spielt euch auf seine Kosten ganz schön auf, werte Dharma-Brüder und -schwestern!
    Unterm Strich eine eher abstoßende Veranstaltung.


    Diese ganze Frontenbildung säkular-traditionell kommt doch daher, dass man sich nicht so genau darüber verständigt, was man damit genau mit "säkular" meint. Je schwammiger alles ist desto mehr, projiziert man da hinein. Indem man das aufdröselt kann an klarer darüber reden
    und Missverständnisse verschwinden.


    In ganz vielen Dingen, also z.B wenn es um die Rolle von demokratischer Mitbestimmung in der Sangha geht, um die Ablehnung von Aberglaube und Brauchtum, sind viele hier ja sogar sehr "säkular".

    malsehen:

    Nur zur Info bezüglich der Verwendung des Begriffes Säkular durch Herrn Batchelor. Ich habe vor einigen Wochen sein Essay mal aus dem englischen übersetzt, bin aber aus Zeitgründen nicht zum Feinschliff gekommen. Hier ein Teil der Einleitung seines Textes, in dem Batchelor etwas zu dem Begriff sagt:


    S. Batchelor:



    Ich benutze den Begriff „säkular“ in drei sich überschneidenden Bedeutungen: 1) Im üblichen Sinn, in dem das Wort auch aktuell in den Medien verwendet wird: Dort ist „säkular“ das, was im Unterschied sogar Gegenteil zu dem steht, was als „religiös“ bezeichnet wird. Wenn bei einer Podiumsdiskussion über ein Thema wie die Existenz Gottes der Moderator sagt, dass er nun X einladen möchte, eine säkulare Position zu der Frage darzustellen, dann verstehen wir die Begriffe „säkular“ und „religiös“, ohne dass wir diese allzu präzise definieren müssten. 2) Ich werde den Begriff ebenso mit vollem Bewusstsein seiner etymologischen Wurzeln verwenden. Im lateinischen bedeutet saeculum „dieses Zeitalter“, „dieses Jahrhundert“ oder „diese Generation“. Mit dieser Bedeutung beziehe ich mich auf alle Beziehungen, die wir zu unserer, dieser Welt haben. Also alles, was das Leben auf unserem Planeten für uns in persönlicher, sozialer und im Bezug auf unsere Umwelt ausmacht. 3) Ebenso verstehe ich den Begriff in seiner westlichen, historisch-politischen Bedeutung. Ich beziehe mich hierbei auf (Definition v. Don Cupitt) „Den Übergang der Hoheit über einen bestimmten Lebensbereich von der Kirche auf die ,weltliche‘ Macht des Staates. Cupitt zeigt auf, wie in den letzten zwei-, dreihundert Jahren „ein weiträumiger und langanhaltender Prozess der Säkularisierung die Gänze unserer Kultur verändert. Der religiöse Einflussbereich schrumpft langsam bis zu dem Punkt, an dem die Mehrheit der Menschen ihr ganzes Leben ohne auch nur einen Gedanken an Religion leben kann und dies auch tut“ (Cupritt 2011, 100).


    Diese Begriffsverwirrung ist schrecklich. Nehmen wir mal an, ich nehme mir Batchelor als Vorbild und benutze den Begriff „Idiot“ in vier sich überschneidenden Bedeutungen: Einmal in seiner Grundbedeutung "Privatperson", dann in der davon ableiteten Bedeutung "Laie" und drittens in seiner auf geistig zurückgebliebene oder minderbegabte Personen zielenden Bedeutung und viertens in der von Dostojewski in seinem Roman itendierten Bedeutung die ein spirituell besonders reinen Wesens bezeichnen soll.


    Oder ich bezeichne mit Gott einerseits alles Gute in der Welt, zweitens ein Wesen mit Bart und drittens die Vernunft!


    Graaaaaah!!!!!


    ... ich schlage mir jetzt mein ethymongolisches äh epimongolisches Wörterbuch an den Kopf bis der Qualm aus meinen Nüstern versiegt!

    Doris Rasevic-Benz:

    Die werte Aiko schreibt, sie fasse was aus einem Buch von Batchelor zusammen und verweist auf einen früheren Thread.
    Der Link führt aber nur zu einem von ihr geposteten Zitat aus Wikipedia.


    Beide bezihen sich auf Batchlors autobigraphisches Buch "Bekenntnisse eines ungläubigen Buddhisten".

    Onyx9:


    Da blutet mein Herz. Von allen Linien lässt sich der Zen-Begriff von eitlen Pfauen am Besten herzerren
    und das nur, weil es dankenswerterweise der inneren Freiheit der Erfahrung den weitesten Platz einräumt
    unter Normen, Regeln, religiösen Schnickschnack.
    Dieser Absatz ist so penetrant falsch und hirnrissig in seinen Andeutungen, daß es wirklich zum Heulen ist, daß so ein Typ
    überhaupt bekannt geworden ist.


    Aber was sind in dem Absatz genau Batchelor Denkfehler? Es ist nicht so leicht die dingfest zu machen. Ich glaube Batchlor verwechselt da einige Dinge.


    Das erste ist natürlich, dass Zen gerade deswegen, weil es aus der Einheit heraus denkt, Gegensätze wie rein und unrein, heilig und profan, hoch und niedrig verwirft. Und eben auch keine vom Alltag losgelöste Heiligkeit gelten lässt. Aber für die Beispiele wo "heilige Kühe" wie Buddhstatuen, Schriften oder Normen herbgesetzt werden gibt es dann auch die entgegengesetzten Beispiel, wo gezeigt wird, dass das was uns trivial, weltlich und unwürdig erscheint "heilig" ist. Weil Form und Leere einander druchdringen. Indem Batchelor aber nur die eine Seite beleuchtet, sieht er eine Tendenz zur Säkulariserung wo gar keine da ist.


    Das zweite ist der Begriff "Metaphysik". Indem Buddha nur das betrachtet, was zur Befreiung führt und Spekulationen und Welterklärung hinten anstellt ist er sehr pragamatisch. Gleichzeitig untercuxht er indem nach der Ursache des Leidens forscht, genau die Mechanismen die unsere Wirklichkeit hevorbringen. Diese Frage, nach der Grundlage unserer Wahrnehmung ist einer der wichtigsten metaphysischen Fragestellungen überhaupt. Für Batchelor bedeutet der Begriff Maetphysik wohl soetwas wie "das Übernatürliche".


    Der Begriff des Säkularen ist ein europäischer Begriff der damit zu tun hat, das im Zuge dessen was Max Weber "Entzauberung der Welt" nannte, Religion permanent an Boden verlor. Das hat bestimmt damit zu tun, das der Mensch in den letzten Jahrhunderten die Welt unterwarf und immer weniger den Launen der natur ausgeliefert war. Max Weber schrieb vor so hundert Jahren:


    wiki:


    „Die zunehmende Intellektualisierung und Rationalisierung bedeutet also nicht eine zunehmende allgemeine Kenntnis der Lebensbedingungen, unter denen man steht. Sondern sie bedeutet etwas anderes: das Wissen davon oder den Glauben daran: daß man, wenn man nur wollte, es jederzeit erfahren könnte, daß es also prinzipiell keine geheimnisvollen unberechenbaren Mächte gebe, die da hineinspielen, daß man vielmehr alle Dinge – im Prinzip – durch Berechnen beherrschen könne. Das aber bedeutet: die Entzauberung der Welt. Nicht mehr, wie der Wilde, für den es solche Mächte gab, muss man zu magischen Mitteln greifen, um die Geister zu beherrschen oder zu erbitten. Sondern technische Mittel und Berechnung leisten das. Dies vor allem bedeutet die Intellektualisierung als solche."

    http://de.wikipedia.org/wiki/Entzauberung_der_Welt


    In dem die Herrschaft des Menschen über die Welt zunimmt, schwindet also die Macht des Nicht-Verstehbaren. Aber stimmt das? Oder ist es nicht so, dass in dem Masse wie der Mensch an Herrschaft gewinnt er sich selbst zum Rätsel und zur Bedrohung wird. Er sich in einer Situation wiederfindet, wo er sich den entfesselten Kräften des eigenen Unterbewusstsein gegenübersieht und er den Marktkräften genauso hilflos ausgeliefert ist wie "der Wilde" den Gewittern.

    Onda:
    bel:

    ... und es zeugt schon von gehöriger Hybris, zu glauben, man könne es im Westen schneller schaffen.


    Ich habe keine Ahnung, welche Zeitvorstellungen Batchelor bezüglich der Umgestaltung des Buddhismus hat. Ich denke, es dürfte ihm klar sein, dass das nicht im Hau-Ruck-Verfahren zu bewerkstelligen ist. Der Buddhismus hat sich stets & überall anderen regionalen Kontexten angepasst. Anders gesagt: die Form Unterlag bei ihrer Wanderung über den Globus der Wandlung. Im Westen muss und wird das zwangsläufig auch geschehen. Warum die Wandlungsfähigkeit des Buddha-Dharma im Westen (ich meine die Form und nicht die Essenz!) sich nicht ebenso demonstrieren sollte, wie sie sich in Tibet, Japan oder Burma gezeigt hat, ist nicht zu vermitteln.


    Onda


    Japan bewegt sich auch langsam auf eine moderne Gesellschaft zu. In einigen Jahrzehnten werden die Leute dort wie hier Autos fahren und Computer besitzen. Ich seh das alles kommen.

    Merkur-Uranus:

    "Der Punkt, um den es mir geht, ist folgender: Dem Buddhismus ist es gelungen, von Indien nach China, Tibet und Japan zu gelangen, in ganz unterschiedlichen Kulturen, und jedes Mal passte er sich erfolgreich an, ohne die ihm zugrundeliegende Metaphysik des indischen Denkens zu hinterfragen. Mein Gefühl gegenüber einem Buddhismus, der jetzt in die Moderne vordringt - und ich meine damit nicht nur den Westen, sondern die gesamte moderne globalisierte Welt -, ist, dass die Lücke zwischen dem traditionellen Buddhismus in Asien und der Moderne größer ist als die Lücke, die vielleicht zwischen Indien und China bzw. Indien und Tibet existierte. Ich bin mir ganz und gar nicht sicher, ob der Buddhismus überhaupt eine Zukunft haben wird, solange einfach nur kleine Änderungen an den asiatischen Traditionen vorgenommen werden. Deshalb schlage ich vor, darüber nachzudenken, ob wir den Patienten vielleicht einer etwas größeren Operation unterziehen sollten. Mir ist dabei sehr wohl bewusst, dass der Patient das möglicherweise nicht überleben wird." Stephen Batchelor


    Vielen Dank. Das ist ja schon eine sehr heftige Aussage.


    Es gibt ja einige Lehrer, die ihre Sorge zum Ausdruck bringen, dass der Buddhismus insgesamt in einem schlechten Zustand ist. Im Zen fällt mir da Abt Muho ein, der der mal äußerte, dass der Zen in Japan zum größten Teil eine Begräbnismafia sei. Auch vorher haben ja auch Hakuin und auch Dogen gesagt, dass die Praxis zu ihrer Zeit reichlich verkommen sei. Von S.Dhammika gibt es ja das Essay Broken Buddha, in dem er Misstände im Theravâda anspricht. All diese Kritik erscheint mir selbstkritisch und konstruktiv und darauf hinzudeuten, dass sich Strukturen ändern müssen um die Lehre Buddhas aufrechtzuerhalten.


    Aber es kommt mir vor, als gibt es da einen wichtigen Unterschied zwischen solchen Stimmen und Batchelor. Bei obigen Stimmen erscheint mir der Buddhismus als eine Klinge, die nach einiger Zeit stumpf wird und sich den Gegebenheiten anpasst. Anstatt gegen Verblendungen anzugehen, wird der Buddhismus selbst Teil des Establishment und verliert sich in bequemen Machtstrukturen. Wenn das passiert, braucht es Leute, die die Klinge wieder schärfen und Aberglaube und Korruption entgegen treten.


    Bei Batchelor passt dieses ganze Bild nicht. Für ihn ist nicht der Buddhismus etwas, was den Fesseln der Welt entgegensteht. Mir kommt vor als schlägt sein Herz vor allem für die Aufklärung ihre Werte von Hinterfragbarkeit, Toleranz, Menschenrechten und Demokratie und es ist der Buddhismus der im Verdacht steht, Aberglaube, Machtstrukturen zu befördern und Opium für das Volk auszuschenken. Nur dort wo sich der kritische Geist eines Sokrates und buddhitsches Denken treffen, also im Kalamer-Sutra, ist er für Batchelor akzeptabel. Es ist also eine Kritik die weniger buddhitische Selbstkritik ist sondern von einem Aussen an den Buddhismus herangetragen wird.


    Das ist natürlich nur eine Nuance im Tonfall der Diskussion aber das macht ja viel aus. So wie es ja auch ein Unterschied ist, ob jemand von sich selbst sagt, er sei Krank und brauche dringend eine Therapie oder ob man jemand anderen sagt, er solle sich einer "grösseren Operation" unterziehen und sich wichtige Stücke rausscheiden lassen. Das zeugt wirklich von einer ziemlichen Hybris.

    Karnataka:


    Eine eher säkulare Richtung im Buddhismus dürfte sich aber nicht lediglich im Wunsch ergehen, dem restlichen Buddhismus das Wasser abzugraben, d.h. gegen Wiedergeburt & Co. zu argumentieren und so weiter. Dies würde dem Gedanken der Toleranz widersprechen. Vielmehr käme ihr die wichtige Aufgabe zu, eine säkulare Ethik zu vertreten, Karma vom rationalen Standpunkt zu bestimmen, die Lehre von Glück und Leid zeitgemäß auszulegen usf.


    Ich verstehe nicht ganz wie Batchelor seinen Buddhismus 2.0 meint? Sieht er darin rein eine zusätzliche Möglichkeit für Ungläubige oder soll der ganz Buddhismus auf Version 2.0 upgeradet werden? Ist das 2.0 so etwas ähnliches wie die Sicht der Christen auf die Juden, die diesen ja quasi vorwerfen den Messias verschalfen zu haben. Das wäre schon ein wenig herablassend. Und jemand der in so modernen Zeiten immer noch Niederwerfungen und Mantras praktiziert oder an Widergeburt glaubt wäre dann wie jemand der Betamax benutzt, ein Grammophon besitzt und Regentänze aufführt - ein Ewiggestriger. Meint Batchelor das oder sind das unsere Ängste?


    Im zweiten Fall versteh ich das sich alle aufregen im ersten eigentlich nicht. Auch aus Stephen Batchelors Biografie werde ich nicht ganz schlau. Anfangs war es ja so, dass er sich zunächst den tibetischen Buddhismus der Gelug-Schule praktizierte. ( also gerade den Verein vom Dalai Lama)


    Dann geriet er aber in Gewissensnöte geriet, weil er nicht an Widergeburt glauben wollte, was bei seinen Lehrer auf Befremden stiess. Seine daraus stammende Motivation ist es anderen solche Probleme zu ersparen und auch solchen "Ungläubigen" eine Zugang zu Buddhas Lehre zu eröffnen, ist nachvollziehbar.


    Später wurde er Zen-Mönch und Schüler des südkoreanischen Lehrers Kusan Sunim. Da im Zen die Widergeburt nicht die Rolle wie im tibetischen Buddhismus hat ( wir entstehen und vergehen ja Augenblick für Augenblick) hätte er damit ja glücklich sein können aber leider verstarb dann sein geschätzter Lehrer und er fand keinen Zugang zu dessen Nachfolger. Daraufhin wurde Batchelor zum Laien, kehrte nach England zurück und lehrte einen nicht traditionsgebundenen säkularen Buddhismus.


    Aber vor allem die letzte Wendung ist mir schleierhaft. Ist es wirklich so, dass eine säkulare Herabngehensweise innerhalb des koreanischen Zen nicht möglich ist, oder ist es da so dass die biografische Änderung ( ich bin keine Mönch mehr, sondern ein engagierter schulunabhängier Laie) die zu einer entsprechenden Weltbild führt. Wo man sich als Herausgeber eine buddhitische Magazins um Allegmeinbuddhitisches und die Verankerung in der Gesellschaft kümmert. Es ist ja schön, dass es schulübegreifende Magazine wie Tricycle oder auch "Buddhismus aktuell" gibt und es ist auch schön, dass buddhitische Dachorganisationen wie die DBU gibt. Und Menschen, die Buddhismus als Nichts von Gesellschaft und Kultur losgelöstes sehen sondern da Annäherung versuchen.


    Aber die DBU macht ja eben so liebe Sachen, wie ihren Gruppen Räumlichkeiten zu Verfügung zu stellen und das Veskh zu organsisieren und Platformen wie "Buddhismus aktuell" zu schaffen. Nicht einen Meta-Buddhismus aufzuziehen, der diesen etwas vorschreibt.

    Doris Rasevic-Benz:

    ... Ich sprech mal von mir: Mir macht das alles gar keine Angst. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass meine Erwartungen nicht in Richtung Erleuchtung usw. gehen? Mir geht es immer darum, mich selbst zu verstehen und meine Mechanismen zu durchschauen. Da ist dann jedes Wegziehen von Böden eine Freude und erwünscht. Wenn ich Halt im Dharma suchen würde, dann könnte das schon eher ein Problem sein. Für mich ist das ein Abenteuer und ich bin neugierig. Ich suche keine Rettung, keine Sicherheit, kein Seil, keinen Trost.


    Davon rede ich doch. Jeder Schritt der über das Bekannte hinausführt ist ersteinmal mit Unsicherheit behaftet. Angefangen dabei wenn man sich zum ersten mal allein in den Kindergarten traut bis hin zum Einlassen auf einen Partner. Also immer wenn man eine Situation nicht ganz im Griff hat und sich auf etwas neues und Abenteurliches einlässt. Dieses Unsicherheit äußert sich positiv als Freheit und Abenteuer und negativ als Angst und Verlorenheit.


    Doris Rasevic-Benz:

    .Darf ich Dich fragen, ob Du schon mal im Dharma was Unhinterfragbares gefunden hast?
    Hat der Buddha nicht selbst gesagt, seine Lehre sei verstehbar und klar und man solle alles genau prüfen und gegebenenfalls ändern, wenn was unrichtig sei?


    Die Lehre ist sogar sehr hinterfragbar und auch pragmatisch. Es ist die Praxis, die jenseits des Verstehens und Begreifens führt. Verstehen wollen ist ja immer ein Versuch zu kontrollieren und einzuordnen. Blosse Konzepte an die Stelle der Wirklichkeit zu setzten.


    Gerade weil Buddha selbst a kein schwärmerischer, abhehobener Typ war, sondern besonnen, strukturiert und in der Kommunikation bewandert, muss es ja möglich sein beides zu erreichen. Also einerseits buddhitische Institutionen und Praktiken kritisch zu sehen und wo nötig zu entmystifizieren. Und auf der anderen Seite den Kern des Buddhismus die Praxis, nicht auf den Alltagsverstand zu reduzieren und so zu trivialisieren.


    Es ist ein falsches Verständnis von Ganzheitlichkeit das einen dazu verleiten kann zu meinen, was für den einen Bereich gilt sei auch für den anderen gut. Aber das stimmt ja nicht. Nur weil ich in der Medfikation im Hier und Jetzt verharre und die kritischen Stimmen in meinem Hinterkopf ungstört verhallen lasse bedeutet das nicht, dass man im organisatorischen Bereich deswegen unkritisch sein soll. Und wenn ich etwas kritisch hinterfrage, dann brauche ich nicht deswegen während der Meditation dauernd ins Denken abzuschweifen.

    Zu versuchen, den Buddhismus von unnötigem Ballast zu befreien, ihn von Aberglauben und kulturellen Beiwerk zu befreien ist eine sehr ehrenvolle Sache. Genauso wichtig ist es an religiöse Strukturen kritisch heranzugehen und unhinterfagte Autoritäts- und Machtstrukturen aufzuzeigen. Von daher ist es prinzipiell gut, wenn es Leute gibt, die sich für Aufklärung und Entmystifzierung einsetzten


    Ich glaube aber, dass es gerade für so eine Aufgabe sehr wichtig ist, dass es von innen geschieht. Wenn jemand sehr tief in seiner Tradition verwurzelt ist, kann er bei jeder einzelnen Sache entscheiden, inweiweit sie da den Pfad lebendigen Dharma verkörpert oder reines Beiwerk ist. Dann kann man z.B statt Roben Jeans tragen, Rezitationen auf Deutsch machen oder bestimmte Ehrfurchtsgesten gegenüber Lehrern einfach abschaffen. Vielleicht hätte Batchelor, wenn sein koreanischer Lehrer nicht gestorben wäre, sogar selber so jemand sein können. So aber befindet er sich in einer freischwebedenden Position zwischen den einzelnen Traditionen und das was er da so bringt erweckt in mir den Eindruck eine kleinsten gemeinsamen Nenners - Eines Minimalbuddhismus, der mehr aus dem Kopf kommt als aus der Erde.


    Eines Buddhismus also, der so vernünftig und aufgeräumt erscheint, dass er einem überhaupt keine Angst mehr macht. Aber genau das was am Buddhismus Angst macht, also dass er der normalen Wahrnehmung den Boden unter Füssen wegreisst und Abgründe auftut ist ja das was die über das indivduum hinausgehende Freiheitsräume auftut. Aber alles wo ein unverstehbarer und unhinterfrabarer Abgrund gähnt, gerät bei Batchelor gleich in den Verdacht Transzendenz zu stiften und deswegen kommt da ein Brett drauf, damit da keiner reinfällt.


    Kann man entmystifizieren und gleichzeitig diese Offenheit erhalten? In seinem frühen Werk "Mit anderen allein." versuchte Batchelor eine existentialistische Annäherung an den Buddhismus. Das hat mir deswegen gefallen, weil der Existentialismus ja Fragen aufreisst und unsere Fragilität aufzeigt. Also dass wir ziemliche Trottel im Chaos sind, die nicht wissen woher sie kommen, wohin sie gehen und wer sie überhaupt sind.


    Der jetzige Batchelor scheint mir von diesem Suchenden weit entfernt zu sein. Anstatt das alles offen ist, ist jetzt scheinbar alles ganz klar. Anstatt Alternativen auzutun und Bestehendes in Frage zu stellen, soll sich der Buddhismus anscheinend einfach in die moderne Gesellschaft und ihre Werte einfügen.


    Kaffee48:

    Hallo,ich stelle die Überlegung an mich buddhistisch zu bestatten lassen.


    Es gib ja sehr viel buddhitische Kulturen und da sowohl Feuer- wie auch Erdbestattung.


    Kaffee48:

    Möchte auf keinen Fall in der Erde vergraben werden. Die Erdgeister würden einem dieses übel nehmen.


    Ich glaube dir geht es da einfach so wie vielen Menschen, denen die Vorstellung von der eigenen Verwesung zu wieder ist. Während man eine Feuerbestattung mit Reinheit und Luft in Verbindung bringt, ist es bei einer Erdbesttatung ja buchstäblich so, dass man von Kleinslebewesen besiedelt und verzehrt wird. Für einen selbst ist das eine irrtiereder Gedanke, der einen ganz auf die eigenen Vergänglichkeit zurückwirft und deswegen sehr ungenehm ist. Deswegen verstehe ich deinen Wunsch, nicht begraben zu werden.


    Was ich dagegen überhaupt nicht verstehe ist warum die Erdgeister, unsere Körper nicht haben wollen sollten? Erdgeister sind ja (außer man sieht in ihnen irgendwas abgehobenes) letzendlich Verkörperungen der Erde selbst. So wie man ja einst in Erd- und Fruchtbarkeitsgötter die Fruchtbarkeit der Erde selbst verehrte. Und das beinhaltet ja gerade die Zyklen der Natur, Früjahr Herbst und Winter, Geburt und Tod, Enstehen und Vergehen, Kompostieren und Blühen. Ich denke nicht das unsere Körper eine Zumutung für die Natur sondern im Gegenteil für viele kleine Tiere und Pflanzen eine Bereicherung ihres Lebensraums sind.


    Während Luft und Feuer mit dem Geist und seiner Bewegleichkeit assoziiert werden, steht die Erde für das Solide, uns Tragende und Nährende. Nachdem Buddha erwachte, berührte er die Erde.

    Villeicht macht man sich etwas vor, wenn man glaubt, das irgendwer freiwillig auf sein Ego verzichtet. Ich verstehe Onyx so, dass der Entschluss immer aus Leidendruck und aus einer Art Verzweiflung kommt: Man will das brennende Kohlestück nicht wegwerfen, weil es alles ist was man hat, aber wenn man es behält wirft die Haut Blasen.


    In manchen asiatischen Kulturen, wo Leute buchstäblich glauben, dass wenn sie heute sterben sie morgen ganz konkret in der Hölle aufwachen zu können, ist diese Verzweiflung dadurch präsent. In unserem Kulturkreis gibt es diese Verzweiflung bei Heroinsüchtigen, die ihre Muster erkennen, aber eben noch nicht ausbrechen können. Die sehen, wie sehr sie selbst der Mechanismus sind, der ihnen schadet.


    Die Idee dem Zustand der Sucht einen Zustand der Absitenz gegenüberzustellen klingt selbst wie ein Ausweg, eine Linderung der brennende Ausweglosigkeit. Es gibt keinen Ausweg ausser den, loszulassen.


    Der Begriff einer "spirituellen Evolution " bei der man unterschiedliche Zustände aneinander misst, erinnert mich eher an das Denken von Ken Wilber als an buddhitischen Denken.


    Vergleiche ich mich mit einem kleinen Kind, dann muss ich sagen, dass es die meisten raffinierten Verblendungen die ich so habe, nicht hat. Es hat noch keine klare soziale Identität, identifiziert sich nicht mit seinem Beruf, kann sich im Spiel vergessen usw. In dieser Hinsicht, hat es viel, was ich nicht habe. In der Hinsicht, dass es nicht in dem erwachsenen Labyrith der festen Identitäten gefangen ist, ist es freier. Wenn ich es schaffe, so in der Gegenwart zu leben wie eine Säugling -jenseits von gestern und morgen - gelange ich sehr nahe an das Problem das ich bin und kann mein Denken weniger dazu benutzten, mir etwas vorzumachen.


    Auf der anderen Seite ist ein Kleinkind, gerade deswegen weil es weniger plant und denkt sondern in der Gegenwart lebt, viel stärker seinen Impulsen ausgesetzt und damit weitaus "unreifer" als ich. Die Fähigkeit, Bedürfnisse zurückzustellen, die eignen Wünsche nicht so ernst zu nehmen und auszuharren ohne blind den Impulsen zu folgen, wei das ein Erwachsener idealerweise kann, ist eine Eigenschaft die Freiheit schafft.


    So ist Befreiung etwas was diese zwei unterschiedlichen Aspekte hat: Einerseits so gesammelt im Hier und Jetzt zu sein wie ein kleines Kind und aber auf der anderen Seite so eine Distanz zum eignen Begehren aufzubauen wie ein reifer Mensch. Jeweils das eine oder andere alleine ist das nicht genug.


    Auch mit dem Verhängnis ist es eine zwiespältige Sache. Eine Didaktik des "die Befreiung ist schon da" kann natürlich zur Untätigkeit verführen und die gewaltigen Leistungen, die da zu vollbringen sind, schmälern. Ich muss da immer an die Wellness Buddha-Dekoration in unserer Apotheke denken - seicht und seifig. Genauso gibt es aber auch das "umgekehrte Verhängnis" Befreiung als etwas was kompliziert und weit weg ist zu beschreiben. Was ebenfalls für bestimtme Menschen in bestimmten Situationen falsch ist.

    Wenn einem das Beispiel des historischen Buddhas von zentraler Bedeutung ist, dann verstehe ich es, warum man Berichte von Leuten, die damals dabei waren und schilderten was der Buddha so tat und redete, so eine hohe Rolle zuweist und sie von allen zu unterscheiden wünscht, was erst später dazugekommen ist. Selbst wenn das ja eine Weile her ist und vieles redigiert und entstellt wurde. So wie ja bei einem Gerichtsprozess enorm wichtig ist, ob ein Zeuge spezielle diesen Verkehrunfall Unfall gesehen hat oder er eigentlich zu einem Prozess in einem ganz anderen Gerichtssal wollte.


    Ist es dagegen vor allem wichtig, dass eine Aussage den Weg Buddhas zum Ausdruck bringt und es dabei egal ist, ob das vor 10, 200 oder 2000 gesagt wurde, dann ist unter diesem Aspekt eine Aufteilung in Primärzeugnisse und Sekundärzeugnisse ziemlich egal.

    Turmalin:

    Das Problem ist: Wenn man nicht ein Bewusstsein hat, durch Träume geführt zu werden, kann man auch in Zustände kommen, die einem Horror- mässig vorkommen. Weil man dann Situationen kommen können, wo man überhaupt nicht mehr weiter weiss. Der Schamane träumt ja, wo er Nahrung finden kann. Wenn man jetzt irgendwo wiedergeboren ist, und ein Riesenproblem hat: Was nützt es einem dann, zu denken: ich kann die Kräfte in mir nicht erwecken, weil ich dazu Ausbildung X brauche, die Lehrer, die mir direkt vor der Nase sind, sind nicht die richtigen für soetwas usw....ich werde Horrorvorstllungen bekommen, mit denen ich nicht fertigwerden werde, weil ich ja Ausbildung X nicht habe.....
    Also, man muss so oder so lernen, wie man mit ganz ganz üblen Gefühlen umgehen kann. Die einem überwältigend vorkommen usw.


    Der Sozoiloge Harald Welzer hat ja in seinem Buch "Tötungarbeit" untersucht, wie im Nationalsozialisus aus ganz normalen Männern Massenmörder wurden. Dazu hat er sich gerde nicht auf SS und SA bezogen sondern auf Polizeieinheiten mit einer nicht speziell Nazi-mässigen Zusammenstellung. Am leichtesten kann man Menschen wohl zu Mördern machen, indem man sie um 3 Uhr in der Nacht aus dem Schlaf reisst. Während man, wenn man wach ist vieles reflktiert, ist man da wohl noch genügend "Zombie" um alles Mögliche zu tun.


    Während es tagsüber eigentlich nicht so schwer ist, als netter und vernünftiger Mensch zu erscheinen, ist dies in solchen Zuständen des Halbschlafs, der Erschöpfung, Verletzung oder auch der Trance sehr schwierig. Deswegen sehe ich das auch als eine fortgeschrittene Praxis an. Wenn man es schafft den ganzen Tag freundlich und konzentriert zu sein, dann macht es Sinn dies auch unter derartig widrigen Umständen zu trainieren, wo man seinen Dämonen mal ein wenig ungeschminkt zu begegnen.


    Dabei geht es jetzt nicht so abstarkt um Lehrer Y und Ausbildung X sondern darum, wieweweit man das konkret aushält oder inweiweit man sich verwirren und beirren lässt.

    Turmalin:


    Wer sind " wir"?
    Wir Menschen? Wir Deutschen?
    Was heisst erst mal? Wann darf man nach deiner Ansicht aufhören, eine Nusschale zu sein?
    Wer darf damit überhaupt aufhören? Nur Tibeter? Oder auch die, die Indianer als Vorfahren haben? oder hawaiianische Karhunas? ( Schamanen auf Hawaii) Oder dürfen auch Deutsche mit urdeutschen Wurzeln ( genetisch betrachtet) damit aufhören?


    Ich glaub mit der Nußschale im Ozean ist gemeint, dass der Traum eine Situation ist, in dem das rationale Bewusstsein selber nur ganz schwach ist, aber mächtigen unterbewussten Kräften gegenübersteht. Wenn man die Pforten der Wahnehmung öffnet, stösst man nicht nur zu sonst unterdrückten Wahrheiten vor, sondern ebenso zu unterdrückten Ängsten, Horrorvorstellungen und mächtigen Trieben. Deswegen müssen ja Schamanen so eine lange Ausbildung machen und sich komischen Inititationen unterziehen, wo seine Nußschale untergeht und er sich all den unterbewussten Kräften stellt.

    Für mich ist es einer der Kernelement im Buddhismus, dass selbst unsere rafiniertesten geistigen Zustände nicht Ergebnis eines der Welt aufgepfropften und hinzugedichteten seelischen Ebene sind sondern der Welt selber entspringen.


    Eine Tautropfen, der sich bei einer leichten Berührung in seine ursprüngliche Gestalt zurückkehrt ist für mich der Ameise verwandt, die wenn ich ihr den weg versperre um meinen Finger herumläuft um danach wieder ihren geraden Weg aufzunehmen. Wie sich im Wechselspiel der Kräfte die endlos verzweigte Struktur eines Flussdeltas herausbildet ist mit der Struktur der Lunge genauso verwandt wie der Form eines Baumes. So wie Wasser druch Bäche und Flüsse nach unten frängt, so drängt es alle Tiere zum Wasser um zu trinken. Das Geistige folgt aus dem Lebendigen und das Lebendige aus dem Spiel der Kräfte.


    Kreationisten erfüllt es mit Abscheu zu denken, die Welt sei von selbst entstanden. Sie ziehen es vor zu denken, ein Schöpfer habe sich da etwas gedacht und Apfelbaum und Libellenflügel an seinem Skizzenblock/Smartboard entworfen. Die Welt wird damit von einer lebendigen und schöpferischen Kraft zu einer reinen Knetmasse für dem heimwerkenden Dimiurgen. Für mich wird da keine Würde hinzugefügt sondern Würde genommen. Zu denken, dass die Sterne speziell für die Beleuchtungszwecke des Menschen hin geschneidert sind und die Tiere als sein Mastvieh geplant wurden, kommt mir nicht erhaben sondern eher kleingeistig vor.


    Ist die Vorstellung dass die Pfefferminze deswegen in meinen Garten wächst um meine Schmerzen zu lindern wirklich Ausdruck einer besonders spirituellen Weltsicht, die Pflanzen und Menschen als in Harmonie verschränkt sieht? Oder unterscheidet es sich nicht grundsätzlich von der Sicht eines Unternhemers der Bäume rein als ungeschalgenes Holz sieht oder der Mieung ist Fische seinen dazu gemacht, aus dem Meer geholt zu werden? Andersrum würde es einem ja auch nicht gefallen. Die Ansicht, dass die Menschen nur dafür das sind auf die Wiese zu scheissen, damit die Pfefferminze wachsen und gedeiht ist uns sofort als Ausdruck einer menthozentrischen Weltsicht suspekt.

    Muss man sich Bäume als von Devas beseelt vorstellen, um sie achten und als sich selber verwandt zu erleben? Oder reicht es nicht einen Baum einfach als Mit-Leben zu sehen. Als jemand der verdörrt und dürstet, wenn er kein Wasser hat und sich auch an der Sonne freut. Reicht es nicht dass sich die Pfefferminze mit ätherischen Ölen gegen Bakterien und Pilze schützt, weil auch sie Alter Krankheit und Tod unterworfen ist wie wir, aber auch keinen Bock hat zu verwelken und einzugehen?


    Ja, genau so ist das. Wenn meine Frau über ihre eignen Grenzen hinweggeht, damit alles funktioniert, dann klappt das zwar kurzfristig, langfristig ist das aber wie ein Kredit bei sich selbst, der sich dann später mal rächt. Deswegen versuche ich sie immer an sowas zu hindern, falls ich es merke. Nett zu sein, obwohl man innerlich unglücklich ist, ist ja teilweise ein Selbstmissbrauch. Es steht auf der Kippe zwischen der Möglichkeit über sich hinwegzuwachsen und dann doch mehr zu leisten, als man dachte. Oder einer mitleidlosen, ausbeutertischen haltung gegenüber sich selbst, die letzendlich nur Distanz schafft. Genauso eine traurige Lüge wie ein vorgespielter Orgasmus.


    Wenn man sehr heilig ist, dann kann man mit sehr wenig, sehr weit kommen. Wie bei einem Niedrigenergiehaus bleibt es auch lauschig, wenn man keinen Brennstoff besorgt. Wenn man nicht Bewohner eines solchen coolen Hauses ist, muss man heizen sonst wird es nicht warm. Alles andere ist ein wenig naiv.

    Viele Leute sind unzufrieden und wenn man unzufrieden ist, dann jammert man. Ich kann das in mir selber beobachten: Da ist dann einfach eine Unzufriedenheit in mir , die sich dann auf alles drauf projiziert, was nicht bei drei auf dem Baum ist. So wie ein kleines Kind, das dauernd nölt und sich aufführt, aber in Wirklichkeit eigentlich nur in den Arm genommen werden will. Also, dass jemand für es so richtig da ist. Wenn man gegenüber seiner eignen Unzufriedenheit achtsam sein kann, nölt sie auch nicht mehr rum. Ansonsten macht sich die Unzufriedenheit an allem fest, was ihr so als Anlass begegnet. So wie Muffi Schlumpf, der ja seit er von der "Mücke BZZ" gestochen wude, an allem etwas auszusetzten hat.


    Arme haben es jammertechnisch da natürlich leichter als Reiche. Weil es ihnen schelcht geht, wird ihnen zugestanden unzufrieden zu sein und an den Bedingungen rumzunörgeln. Reichen wird ihre Unzufriedenheit inmitten von guten Bedingungen dagegen als Undankbarkeit ausgelegt. Es gibt ja viele Leute, die von sich denken, dass sie wenn sie nur genügend Geld hätten, glücklich und gut wären. Die kreiden den Reichen ihr Unglück dann besonders an (Gebt es mir! Ich wäre glücklich und obendrein Wohltäter)


    Der Psychotherpeut Arno Gruen hat darüber geschrieben, das wir unser wahres menschliches Unglück (also uns nicht geliebt zu fühen, sterblich zu sein, von der Mücke BZZ gestochen worden zu sein) verdrängen und es dann bei Lappalien und unwichtigen Details zum Vorschein kommt. Weil unsere wahres Unglück zu offenbaren uns ja verletzlich machen würde, während einem das bei dem Gejammer über Mieter und Angestellten nicht passieren kann.


    Turmalin:

    Das mit dem Alter erlebe ich grade. Meine Oma erzählte mir, es sein ja viele Leute im Altersheim über 100 Jahre alt. Eine sei jetzt gestorben mit 107... ich dachte zuerst, was redet sie denn da, was hat das für einen Sinn?.. Hinterher wurde mir klar: Das ist das, was sie sich selbst erzählt, nur, um sich nicht sagen zu müssen:" Heute Abend schäfst du ein- ob du morgen noch aufwachst, weißt du nicht."
    Stell dir das mal vor, du hast Angst vorm Tod und keiner bedauert dich, weil du es immer gut hattest, nie ernsthaft krank und jetzt einfach nur uralt bist.
    Dieses Ausblenden des Todes als Thema strengt mich irgendwie an. Wenn ich sage:" Selbst ich kann morgen tot sein, wieso solltest du, Oma, nicht morgen tot sein können", dann ist das irgendwie so, als wenn ich mich jetzt daneben benommen hätte...


    Diese Haltung, die eigene Schwäche nicht eingestehen zu können hat viel mit der Generation zu tun. Die wurden ja damals so erzogen. Und gerade wenn man sehr alt ist und sich wieder so hilflos fühlt wie sei der Zeit als kleines Kind nicht mehr, werden wohl aufeinmal diese ganz alten Zeiten sehr präsent. Meine Oma ist fast 100 und schon dement und während sie ihren Mann wohl vergessen hat und selbst ihre Kinder kaum mehr erkennt, Leuchten Ereignisse von vor 90 Jahren in ihr in allen Einzelheiten. Schon komisch.

    Im tibetischen Buddhismus wird gesagt, dass "unsere Wahrnehemung unsere Welt erschafft". Von daher ist es klar, dass es in so einem Denken keine Zufälle gibt , denn von woher sollte es uns etwas "zufallen", wenn es kein Außen gibt. Als Praxis kann das dazu dienen sich weniger als "Opfer der Umstände" zu betrachten, sondern das was einem widerfährt anzunehmen. Zu sagen "Das ist Zufall" ist ja soetwas wie zu sagen "Das ist nicht meines, das ist etwas mir Äußerliches". Etwas nicht als Zufall zu betrachten bedeutet dann es erster zu nhmen und mit sich selbst in Beziehung zu setzten.


    Alles als Produkt unserer Wahrnehemung zu sehen, kann man natürlich als eine gefährliche Tendenz zum Solipsismus sehen. Aber es gibt auch unter den Wissenschaftler radikale Konstruktivisten wie Heinz von Foerster und der Biologe Humberto Maturana. Wenn man die Anzahl der Nervenverbindungen die zum Gehirn hinführen mit der Anzahl der Verbindungen im Gehirn vergleicht - so folgert Maturana - ist erstere winzig klein. Ein "Draussen" spielt von daher mehr die Rolle eines "Anlasses" für eigene Konstrukte und Filme. Eine Frau mit Mäuseangst sieht eine Maus anders als die Mäusekinder oder eine Katze. Von daher ist das schon nachvollziehbar.


    Die Welt in der wir leben ist also größtenteils ein Ergebnis unserer uralten Prägungen. Auf der anderen Seite bringt ein Denken, in dem alles als Illusion und Produkt der Wahnehmung gesehen wird, auch seine Probleme mit sich: Wenn alles Illusion ist, dann ist es auch egal, ob ich mir die Sonne als einen göttlichen Wagen oder einen Stern vorstellen, die Erde für flach oder rund halte. Wenn ich jedes Geschehnis ganz fürhkindlich auf mich beziehe. ( Schon wider schlechtes Wetter wil ich gestern meinen Teller nicht aufgegessen habe, dann ist das genauso richtig oder falsch wie darin, das Ergebnis von cahotischen Naturvorgängen zu sehen. Ja, ersterer Erklärung klingt sogar besser, weil sie mehr mit unserer natürlichen Neigung zusammenpasst uns fürchterlich wichtig zu nehmen. Eine "sinnvolle" Welt enstpricht dieser mehr als eine zufällige und beliebige Welt.


    Für mich sind die von Buddha genannten Daseinsmerklmale Anicca, Anatta und Dukkha näher bei einem zufälligen und fliessenden Universum als einem von Sinn druchdrungenen. Dieser Sinn kommt immer nur aus der Struktur unserer Verblendungen. Bis hin zu einem ganz und gar verblendeten Universum, wo alles entweder schwarz oder weiss ist.


    Aber es gibt auch die umgekehrte Richtung. Jemand der nicht unterscheidet, hat kein so großes Sinnbedürfnis. Er kann alles annehmen und deswegen macht alles Sinn. Alles was zufällig passiert, wird angenommen und ist deswegen nicht mehr zufällig. Aber dieser Sinn ergibt sich gaerde nicht dadurch, dass sich Systeme und Muster auftun sondern dadurch dass sie verschwinden.


    Mir kommt Shin wie eine Sichtweise vor, die in ihrem Vertsändnis von Anatta so weit geht, darauf zu verzichten, das "ich" mit Buddaschaft in Beziehung zu bringen. Die also ein "Ich werde etwas verwirklichen" oder "ich werde Buddschaft erlangen" einfach nicht über die Lippen bringt, da "ich" auf grobe oder subtile Weise immer grundsätzlich verbendetes Ego bleibt - eine Summe von Begehren. Das nichts verwirklichen und nichts erlangen kann, besteht die Aufgabe darin, sich selbst und die eigene Leidhaftigkeit und Höllenverfallenheit anzuerkennen und sich aus dieser schonugslosen Selbstsicht der Buddhaschaft anzuvertrauen. Und da ist ein Sünder besser alls 99 Gerechte, weil der Sünder wenigstens merkt das er Sünder ist. ( Ein George Bush der an der Flasche hängt hat noch Hoffnung, während einer der an der Tugenhaftigkeit hängt schon weitaus therapieresitenter ist)


    Das ist nichts so viel anders als bei den anonymen Aloholikern, wo ja am Beginn das Eingeständnis des eignen Scheiterns und dann das sich Anvertrauen an eine höhere Macht steht.

    Meditation und Alkohol führen beiden zur Entspannung. Aber auf einer ganz anderen Basis.


    Viele Leute brauchen ja Alohol ganz dringend als einen Ausgleich zum grauen Alltag, und um sich lebendig zu fühlen. Weil man ja sich ja sonst immer zusammenreissen, verspannen und kontrollieren muss um vernünftig zu funktioniert. Alkohol ist dann ein Mittel um von diesen Robotermodus runterzukommen und mal offen und unbeschwert zu sein. Den inneren Zensor mal auszunocken und zu sedieren um als Mensch frei zu haben. Alkohol bewirkt,dass man sich gelöst und entpannt fühlt.


    Der Verzicht auf Alkohol klingt dann wie die Androhung auf alle Reservate der Lebendigkeit zu verzichten und immer als freudloser Roboter rumzulaufen. Auf all die Gelöstheit und Unbeschwertheit verzichtet, die ja auch viel an Kreativität und Spontanität enthalten kann. Dein Beitrag klingt so, als sorgst du dich um diesen liebgewordenen Teil von dir.


    Meditation ist auch etwas was zu innerer Freheit und Wohlbefinden führen kann. Die Basis ist aber nicht den Zensor auszuknocken sondern die inneren Widersprüche, die Kräfte die innen an einem zerrern, erst einmal bewußt wahrzunhemen. Um sie dann langsam zu zähmen und Freiden und Ausgeglichenheit zu schaffen. In der Meditation sind viele friedliche und ausgegelichene Zustände enthalten und auch reichlich bizarre und abenteurliche.


    Alkohol ist in dem Zusammenhang nicht hilfreich, weil es die inneren Zerissenheiten ja übertüncht statt sie anzugehen.


    Das bedeutet jetzt aber nicht, etwas zu überstürzen und zu denken, man könne nicht meditieren, wenn man Alkoholiker ist. Man sollte nur den festen Vorsatz fassen, die Krücke Alkohol mittelfristig ablegen zu können und jederzeit so unbeschwert und offen sein zu können, wie sonst nach ein paar Gläsern.

    Mabuttar:

    Gut, die Chinesen waren in vielen Dingen schonmal sehr weit, aber wenn es so wissenschaftlich ist, zeigt mir eine Methode sie objektiv bestimmen zu können, da hatte ja die TCM bisher einige tausende Jahre Zeit dazu. (Wie ich hörte sind die Meridiane je nach System völlig unterschiedlich und willkürlich). :D


    Hab ja nichts dagegen, aber auf so "gefühlte" Tatsachen bin ich leider schonmal reingefallen und bin da eher skeptisch.


    Gerade wenn es ums "fühlen" geht und das Nervensystem ausgeschlossen wird, frage ich mich wie man denn sein Fühlen vom Nervensystem separieren will umd die Chakren abseits des Nervensystems zu "fühlen".


    Grob vereinfacht besteht daas Nervensystem ja aus zwei Teilen:


    • Es gibt ja das somatische Nervensystem in dem die Reize der Sinnesorgane über das Rückenmark zum Gehirn geführt werden und über das auch die Muskeln gesteuert werden.



    • Daneben gibt es das vegetative Nervensystem das mit Organen, Stoffwechsel, Immunsystem und anderen "Betriebszuständen" zu tun hat. Es ist dem Bewustsein nicht direkt zugänglich sondern eher so wie etwas was im Hintergrund bleibt und sich in nebulösen allgemeinen Zuständen äußert. Da viele Gefühlzustände eng mit dem Körper zusammenhängen haben viele diffuse psychosomatische Symptombilder auch eine vegetative Komponente. Das ist ja auch im Volksmund präsent ( das geht mir an die Nieren, schlägt mir auf den Magen, sich Niedergeschlagen fühlen)


    Während das somatische Nervensystem einfach willentlich beinflusst werden kann gilt das für das VNS nicht. Allerdings ist es durch alle möglichen Techniken, wie Yoga, Meditation, autogenes Training beinflussbar. Von daher sehe ich "Chakren" als eine Form in der sich vegetative Funktionen auf der Ebene des Bewusstseins ausdrücken und auch in einem gewissen Rahmen beinflusst werden können. Aus Emperimenten mit Biofeedback weiss man ja, dass es mit einiger Übung sogar erlernbar ist, den Herschlag bewusst zu steuern. Es gibt auch einige trainierte Yogis, die ihre Körpertemperatur und ihr Schmerzempfinden zu steuern gelernt haben. Das zu leugnen finde ich genauso wenig sinnvoll als es überzubewerten. Es gibt ja auch Nerds, die Amperlanlagen gcrackt haben und sie deswegen bei belieben Grün werden lassen können. Warum also nicht die köperintene Klimanalage cracken?


    Dabei besteht ein Graubereich zwischen tatsächlicher Beinflussung und Scharlatanerie. So gibt es z.B Auraoperationen wo ein Aura-Operateur dir an deiner Aura rumschnipselt und dich dabei fragt, was das jeweils auslöst. Einerseits ist das wohl Unsinn auf der anderen Seite führt das wohl dazu, dass sich die eigene Aufmerksamkeit auf bestimmte vegetative Bereich verlagert und dort autossugestiv etwas auslösen kann.


    Für mich sind das einfach verschiedene Sprachgebräuche. Wenn ich im Yoga bestimmte Übungen mache, dann bewirkt das das sich an bestimmten Stellen Verspannungen lösen. Mit diesem Lösen von Spannungen gehen auch psychische Änderungen einher. So ist ja ein enger Brustkorb eine körperliche Manifestation von Angst und mit der entsprechenden Muskelentspannung verfliegt auch das Gefühl. Das kann man dann natürlich als Öffnen des Herzchakra beschreiben. Der Unterschied im Sprachgebrauch entspingt wohl dem unterschied zwischen der (objektiven) Aussenansicht und der subjektiv, mythologisch gefärbten Innenansicht.


    Diese ist es sehr wertvoll wenn es darum geht, ein Gefühl für den eigenen Körper zu bekommen und auch die für die Möglichkeit subtile Veränderungen zu bewirken. problematisch wird es, wenn man das unzulässig veralgeminert und denkt auch ein gebrochenes Schienbein oder einen Herzifarkt den Selbstheilungskräften des Körpers anzuvertrauen.[/quote]

    Chris27:

    Tja wie dem auch sei!? Ich lehne jedenfalls diese Art von Gesellschafft ab! Sobald der Frühling kommt werd ich mich noch weiter befreien, ich werd auch das Essen aus dieser Zivilisation boykottieren, es ist ja eh alles vergiftet. Ich werd dann ganz von der Natur leben das ist eh viel gesünder! Der Mensch sollte das Essen was die Natur ihm freiwillig gibt. Und jetz bloß nicht diese Lügen von Mangelerscheinungen! Die bekommt man von ekeleregendem Fraß vom Supermarkt.
    Und Mangelerscheinungen haben ja eh die allermeisten und zwar im Geiste. Wir sind alle nur Skalven aber das schlimmste ist das wir es nichteinmal bemerken^^
    Ich steig auf Kräuter um die sind umsonst! :D


    Buddhas Idee der Hauslosigkeit besteht ja druchaus darin sich von der Gesellschaft und ihren negativen Aspekten frei zu werden und sich von ihr abzusondern. Aus so einem Denken heraus kann man aber leicht zu einer Ideologie der Reinheit gelangen, die das eigene Gute von schlechten äußeren Einflüssen abschotten will. In dem Roman "Imperium" von Chrsitian Kracht wird ein solches Denken in seiner Absurdität karrikiert. es geht darin um um einen Aussteiger aus Nürnberg, der um 1900 aus der verderbten Gesellschaft aussteigen und eine Gemeinschaft in den deutschen Kolonien aufziehen will. Weil er Kleidung ablehnt wird er zum Nudisten. Auch in seiner Ernährung will er sich von allem unheilsamen verabscheiden und wird vom Vegetarier zum Veganer und schliesslich zum "Kokovoren" der lediglich von Kokosnüssen lebt. Nach und nach wird aber immer klarer, dass das Schlechte keine äußere Sache ist die man mit der Gesellschaft hinter sich lassen kann, sondern etwas was einem überall hin folgt.


    Das alles so unbefriedigend ist liegt ja daran, dass wir starke Erwartungen haben. "die Frauen die sich Modeschmuck und teure Handtaschen umhängen" wären unglücklich, wenn sie stattdessen nur Plastiktüten hätten. Und auch du willst statt des "ekelerregenden Frass aus dem Supermarkt", gute und nahrhafte Kost. Ist mein Bedürfnis mich von Natur und freiem Blick umgeben zu sehen etwas anderes als das Bedürfnis des anderen nach einem schnellen Auto oder Diskobesuchen? Ist auch das Bedürfnis in einer harmonischen und gordneten anstatt in einer chaotischen und ungerechten Gesellschaft zu lebe, nnicht auch der Wunsch nach einem Luxus, der nur sehr wenigen Leuten vergönnt ist?


    Ist das Ideal des hauslosen Mönches Weltflucht oder ist sein Ziel nicht das alles dankbar anzunhmen, was das Schicksal ihm in die Bettelschale legt, sei es nun Biokost, Kräuter oder Pferdelasange.

    Chris27:

    Wer kann es sich da schon leisten zu meditieren oder Yogaübungen zu machen?! Doch wohl die besser gestellten der Gesellschafft. Die welche nicht Körperlich schufften müssen für ein Butterbrot. Die welche faul in ihrem Sessel sitzen in nem schicken Büro und nicht für Stunden arbeiten müssen..
    Die welche auf dem Leid der anderen Leben! Und genau das sind die welche sich selber nur was vor machen!! Wie kann soeine Person je Spirituelle Reife erlangen, wo sie doch verflucht ist und geradewegs in die Hölle fahren wird! Weil sie ein Leben in Luxus geführt hat und auf andere herabgeblickt hat. Und weil sie es sich bequehm gemacht hat anstatt mit ihren Brüdern und Schwestern zu leiden! Ja die Büroleute machen sich ein feines Leben aber irgendwann werden sie keinen anderen Luxoriösen Platz finden als der sichere Hafen der Hölle! Und dort werden sie Ewigkeiten verbringen und für all ihren LUxus bezahlen und für das Leid derer die ihretwegen leiden mussten!


    Deine Vorstellung ist die das Reichtum und Privileg schon an sich unheilsam sind, weil sie auf Kosten der Armen und Unterprivelegierten gehen. Während Armut nicht nur ein Mangel an Gütern ist sondern auch insofern heilsam, weil damit weniger Ausbeutung einhergeht. Wer viel hat - so die Logik- ist von vielen Anhaftungen gefesselt während derjenige der weniger hat, weniger gefesselt und damit freier und "reiner im Geist" ist.


    Chris27:

    Ich verachte niemanden auch keinen Reichen Schmarotzer, ich habe auch mit den Reichen und mit den Stars mitleid, und den Bänkern und den Politikern. Denn man kann sie nur bemitleiden bei allem was denen noch bevorstehen wird.. :cry:


    Das was ich aus deinem Text heraus lese ist eine Empörung angesichts von Ausbeutung. Wenn man sieht, dass die meisten Leute auf der Welt im Elend leben, während eine ganz kleine Schicht in unglaublichen Reichtum lebt, dann ist die Reaktion doch Wut. Wenn man sieht, das im Moment die Erde bis an den Rand der Unbewohnbarkeit runtergewirtschaftet wird, damit einige Privligierte zwischen noch mehr Waren wählen können, dann möchte man doch aufspringen und dem Einhalt gebieten. Wenn an der EU Aussengrenze Flüchtling ertrinken, weil man Kapitänen die Schiffbrüchige aufnehmen eine Klage wegen Menschenhandel androht, dann macht mich das auch so wütend, das ich am liebsten die Regierenden mit den Ausgebeuteten ausgetauscht sehen will. Unmenschlichkeit macht mich also unmenschlich, Herzlosigkeit herzlos.


    Wenn man sich selbt Gefühle von Hass und Wut und Rache nicht eingestehen will, sondern sie im Aufkeimen zensiert, bildet man sich ein, da Mitgefühl mit den Ausbeutern zu empfinden. Weil man sich selbst nicht als Menschen sehen will, der anderen die Hölle wünscht. Weil ja das ganze Weltbild von den Bösen dort oben und den Guten hier unten zusammenbrechen würde und man sich selber als ebenso höllenverfallen sehen müsste. Wo man doch zu den guten und aufrechten Idealisten gehört und nicht zu den bösen Aubeutern und Schmarotzern.


    Du meinst die Shakya? Ich habe das so verstanden, dass die Mehrzahl der Menschen damals ziemlich rechlose Drawiden waren, die von einer kleinen Schicht von Ariern, die der Krieger-Kaste (Shakya) angehörten, beherrscht wurden. Dieser herrschende Clan beschloss seine Angelegenheiten in Ratsversammlungen.


    Ist das wirklich unserem Verständnis von Demokratie vergeleichbar?