Beiträge von Jon im Thema „Wiedergeburt ist? Umfrage und Diskussion“

    Zitat

    Sehe ich ebenso. Aber: was sind die wesentlichen Punkte? Nehmen wir dukkha - wurde ja auch schon diskutiert. Ich gehe nicht mit der Einstellung vor: Ja, "alles Gestaltete ist dukkha", weil es so im Palikanon steht, und das muss ich jetzt quasi nur noch bestätigen indem ich meinen Geist einseitig darauf ausrichte. Ich versuche ergebnisoffen ranzugehen, und in den meisten für mich wesentlichen Punkten neige ich eher dazu, dies oder jenes anzunehmen; endgültiges Wissen empfinde ich da eigentlich nirgends. Aber es gibt Deutungen, die mir falsch (weil widersprüchlich) oder zumindest höchst unwahrscheinlich vorkommen.



    Alles Gestalte ist dukkha.(?).
    Nur wenn Wir uns von ALLEM loslösen, ist keine Wiederkehr mehr. Wird so gesagt.
    Wenn der "Wille" zur Wiederkehr ausgebrannt, wenn der Durst (tanha) nach neuem Entstehen ausgebrannt, dann mag keine Wiederkehr mehr sein. Die Bedingungen zu einem erneuten Zusammenfinden der Komponenten, aus denen deer jetzige Mensch besteht, sind überwunden (abgeschnitten).
    Ob es wirklich so funktioniert, sei trotzdem erlaubt, in Frage zu stellen.


    Alles Gestaltete ist dukkha (?). Alles KANN dukkha sein/werden. Dukkha ist aufgrund der Unwissenheit.
    Je wissender wir werden, (je näher wir zur EGO-losigkeit kommen, die da noch (als EGO-Wahn)meint, dass wir es sind die wirklich erfahren) und desto mehr Kenntnis wir davon haben, dass es eben (noch) nicht das Wahre ICH ist, das da erlebt, sondern eben (unwissende) Re-aktionen, desto weniger dukkha wird sein. Ein Wahrer Mensch , der bei sich selber ist, hat keinen Grund zu dukkha, auch nicht, wenn ihn die Winde des Lebens beuteln und schütteln.
    Wenn Mensch durchlässig/er wird (nicht lässiger, obwohl das auch eine schöne Variante wäre), kann auch weniger hängenbleiben. Oder wie der Fels in der Brandung, der so stark ist, dass ihn nichts von seiner "Stelle" (seiner inneren Einstellung) rücken kann, desto weniger trifft dukkha.


    Wenn dukkha gänzlich entschwindet oder keine Wertigkeit mehr hat, ist das noch lange kein Grund, nicht wiedergeboren zu werden. Dann wird Mensch eben aufgrund seiner Freude als Triebkraft zur Wiedergeburt kommen.
    Ich persönlich seh nicht, wie das Überwinden von dukkha zu keiner Wiedergeburt mehr führt. Das dukkha die Triebkraft zu einer Wiedergeburt sein kann, stell ich in Frage.
    Die Triebkraft mag der Durst sein (tanha), die Gier nach dem Dasein. Allerdings eines Daseins, dass aufgrund der Unwissenheit, des Ich-Wahns eben nicht in allen Facetten von vorneherein ohne dukkha ist.


    Die Blume blüht und ihre Samen treiben
    später im Wind.
    In alle Himmelsrichtungen.
    *


    --

    "Die Welt steht Kopf - ging es um die Katze oder um das Recht haben?" dachte Joshû? Hatte denn niemand gesehen, dass ein einziges, kleines Wort genügt hätte, und die Welt wäre wieder auf den Füßen gestanden? Nur dieses eine Wort: Dann nehmt halt Ihr die Katze!


    Er legte die Strohsandalen auf den Kopf und ging hinaus in die verkehrte Welt!
    So war auch einst Bodhidharma in den Westen gegangen und niemand hatte ihn je wieder gesehen!


    "Ja, wenn auch nur ein Einziger da gewesen wäre wie Joshû, der gesehen hätte, dass alles auf dem Kopf steht, wäre die Katze noch am Leben!" dachte Nanzen traurig.


    http://www.teeweg.de/de/religion/Zen/koan/nansen-katze.html


    oder:
    Das Koan: Nansen tötet eine Katze
    Einer Katze wegen stritten sich einmal die Mönche von der östlichen mit denen von
    der westlichen Zen-Halle.
    Nansen hielt die Katze hoch und sagte:
    "Ihr Mönche!
    Kann einer von euch ein Wort sagen, will ich die Katze schonen.
    Könnt ihr es nicht, ist sie dem Schwert verfallen."
    Niemand konnte antworten, so dass Nansen schließlich die Katze erschlug.


    Als Jôsh? am Abend heimkam, erzählte ihm Nansen, was geschehen war.
    Daraufhin nahm Jôsh? seine Sandalen, legte sie auf den Kopf und ging davon.
    Nansen sagte: "Wärest du hier gewesen, hätte ich die
    Katze verschonen können.
    http://www.zen-guide.de/zen/me…d/26&titel=Nanquan+Puyuan


    warum ging Joshu in die verkehrte Welt .. ? weil es auf dem WEG lag . (denk ich mal)

    blue_apricot:
    Jon:


    Was heisst "für Dich" frei im Karma ?


    Frei im Restkarma. In den "Rückständen". Die lösen sich dann auf, wenn man stirbt.
    "Sandale auf dem Kopf" heißt er sieht es richtig rum, wirklich. :D


    Vielleicht hatte er sie auch verkehrt auf dem Kopf, wa ? :D


    Wo ist unten, wo ist oben ?

    blue_apricot:

    Jon:

    Zitat

    Warum gibt es die Menschheit?


    Du meinst was ist der Sinn des deines Lebens ?


    Nein!
    Ich meine es (leider) wie es da steht.


    Der sinn des lebens ist das erleben dessen. die tiefe des erlebens soll/muss jeder mensch selber ausloten.
    n,est pas ?

    blue_apricot:
    Jon:


    Was heisst "für Dich" frei im Karma ?


    Frei im Restkarma. In den "Rückständen". Die lösen sich dann auf, wenn man stirbt.


    ......Frei im Rest/Karma. OK .
    Wenn du frei bist (von Karma) kannst du machen, was du machst. Machen, dass was du willst.
    Allerdings trägst du Verantwortung für dein Handeln.


    Warum gibt es die Menschheit?

    blue_apricot:
    Jon:

    Wer war das noch, der die katze teilte .. in zwei Hälften ?


    Nansen ( 748–835 ), der durfte das, hat sich doch "frei im Karma bewegt".


    Ja, genau. Nansens wars.
    Und der Andere legte sich die Sandale auf den Kopf. Fand ich irre "abgefahren".
    Was heisst "für Dich" frei im Karma ?

    Sôhei:
    Mabuttar:

    3) Das allgemeine ichlose Bewusstsein wird in jedem Lebewesen wieder und wieder je nach Bedingungen geboren, so wie Wasser in allen Erscheinungsformen wieder und wieder erscheint.


    Sorry, aber genau solche Aussagen bringen mir gar nichts, denn "ein allgemeines ichloses Bewusstsein" ist für mich einfach nur eine leere Worthülse.



    Yupp


    Das Abwerfen von Körper und Geist.
    Die Leere der Fülle. Kein IchWahn mehr. Nur noch Sein (was immer das dann auch sein mag).
    Einfach die Momente erleben. Einfach EINS sein.
    Kein IchWahn mehr in dem Sinne, dass ich nicht alles was mir geschieht sofort an Ort und Stelle hinterfrage, sondern annehme, durchlasse, später mal analysiere. Ansonsten einfach sein. Eiinfaches Sein.
    Nicht mehr werden . Nicht von Erleben zu Erleben wieder-kommen, sondern Erleben und offene,freie, klare Wahrnehmung (Herz/Geist, Geist/Bewusstsein) sein. Es geht in Richtung Liniarität, wenn auch wohl eine in Kurven und Zickzack. "Sich selber wahrnehmen" in den Handlungen und Gedanken, dennoch nicht dem Wahn unterliegen, dass das schon wirklich das Wahre Ich ist. Sondern ein Weg dahin, Klarheit zu erreichen. Offene Weite.


    Elliot
    Zu dem Unterstrichenen. Keine Persönlichkeit mehr sein ? Was ist Persönlichkeit ? Ist es nicht das jetzige persönliche, eigene Dasein ? In dieser und jener Form ?
    Wenn das Alles aufgegeben wurde, was bleibt denn noch ?
    Du schreibst, auch Wahrnehmung und Gefühl sollten aufhören. Was bleibt denn dann noch übrig ?
    Das geht bisschen zu weit, auch wenn es so geschrieben steht in den Auszügen, die du da lieferst.
    Es geht doch darum, diese Ich-Bezogenheit aufzugeben. Dieses Festklammern an Übernommenem und den Konzepten.
    Das Frei-werden von Wahrnehmungen und Gefühlen, die nicht wirklich Teil von mir selber sind, sondern dem IchWahn unterliegen. Der Engstirnigkeit. Der Enge statt der Weite des Geistes.


    Wenn du nicht wiedergeboren werden willst, Elliot, dann schneide einfach all deine Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle ab (im Moment des Todes). Nur wovon abschneiden.
    Dann wäre da keine Person/Persönlichkeit, die wiederkommt ? Woher willst das denn wissen ?
    Der Körper löst sich auf in die Teile aus denen er noch besteht. Diese Teile verbleiben in ihren kleinsten Teilen und so im Grossen und Ganzen. Der Geist ? Tja. Wenn du alles abschneidest, auch kein Geist mehr ? Tja, dann mag die Chance gross sein, dass da Niemand mehr wiederkommen mag, denn er ist geist-los, ohne Wahrnehmung. Einfach Null.
    Dennoch kann es sein, dass sich das Ding/Mensch, das du warst, wieder zusammenfindet und du neu entstehst aufgrund der Ursachen, die da geschaffen wurden. Durch Bewegung und Erleben. Durch Spuren im Schnee .
    So wie ein Universum, das zergeht und auseinanderfällt, sich vllt in einer entfernten Galaxie wieder zusammenfindent.


    Du würdest dich also quasi selber schon töten, um nicht wieder-zu-kommen.
    Es heisst Todlosigkeit. Schon tot und dennoch leben. Sterben und leben. Leben und sterben. Dennoch nicht einfach nur Hülle.


    Es ist diese Leere, die nicht leer ist. Es ist diese Weite, die ohne Grenzen dennoch überschaubar ist.
    Es ist ein Mensch, der das erlebt.
    Wir sollten nicht das Erleben dieses Daseins wegschmeissen. Im Gegenteil sollten wir es annehmen und erfahren, was es sein kann .
    Ein Fliessen im Strom des Lebens. Und das andere Ufer, da wo Verstand und Logik nicht mehr zählen, ist immer noch ein Fliessen, auch wenn anders.

    Bissel viel Theorie das Ganze, dennoch ....


    *
    Einmal Venedig sehen und sterben ? Es bleibt immer ein Eindruck haften, wenn ich mich dem hingebe, ansonsten ist Venedig nur einmal schön. Warum trotzdem nicht noch mal hingehen und sehen, ob das erste Mal wirklich so schön war oder nur schön weil neu.


    Menno .. ob Aufmerksamkeit auf Nasenflügel oder den Duft des Nachbarn.
    Es geht IMMER um Konzentration auf ETWAS. Ob bei Anapanasati oder anderen Objektbezogenen Meditationsformen.
    Das Alltagsleben tritt beiseite und der "Urspüngliche Geist" kann heraufsteigen.
    Es ist nicht so sehr die Achtsamkeit auf den Körper wichtig, um ihn kennenzulernen. Sondern es ist ein sich Zurückbesinnen auf das, was wir sind. Nämlich Körper und GEIST. Wenn wir beim Körper und dem dazugehörigen Atem verweilen, hat der GEIST die Gelegenheit, zu erscheinen. Ich bin Körper und Atem. Ich = der Beobachtende.
    Der Körper, wie auch der Atemkörper ist doch nur ein Knochensack (der allerdings gepflegt werden sollte)...


    kann natürlich sein, dass ich total danebenliege .. :)


    Die Sterne leuchten am Firmament
    .

    Ja, Dogen soll einige Begriffe umgemünzt haben, so dass es passt zu seinem Lehren.


    Warum auch nicht? Wenns dann erklärt wird.



    Die Zazenübung ist mit dem Bild eines Rennpferdes zu vergleichen:


    Während des Laufens niemand im Sattel,
    unter dem Sattel kein Pferd.

    so sagt Deshimaru


    (Und was ist mit dem Sattel? :) )

    Tja. der Lärm.
    Das Innere, das balldovert und schreit.


    Es ist nicht das Innere. Es ist nicht das Wahre.
    Es ist die Unwissenheit und das Verzagen.
    Auch ein Versagen am Wissen.
    Es ist das Gewöhnliche, das hemmend ist.
    Es ist das Triebhafte der Emotionen und der Gedanken, die hemmend sind.
    Lass ich sie allein und unterhalt sie nicht, sind sie nicht mehr bei mir.
    Sie sind aussen vor.
    Und mein Inneres wäre rein.


    --


    --

    blue_apricot:

    Sorge dich mal nicht um `meine Wahrheit`, deine sieht anders aus.
    Als erstes würde ich mal die Erregung aus dieser Wahrheit rausnehmen. :P


    :lol:
    gut gebrüllt
    allerdings ist da nur Ruhe/Neugier/Spannung und nill Erregung.


    Es war nicht die Rede von Meiner oder Deiner Wahrheit !
    Sondern im allgemeinen sollte jeder Mensch die eigene Wahrheit erkennen.


    ..
    Ich freu mich über jeden verständigen Menschen.

    blue_apricot:

    Du kannst anderen nicht Fragen und Antworten unter die Nase reiben.
    Wenn du meinst, das Beschäftigen mit der Frage der Wiedergeburt entstünde aus Furcht vor dem Vergehen oder dem Wunsch nach Bodhisattvatum, dann ist das erstmal allein deine Vorstellung. Projektionen sind sehr feinstofflich, vor allem wenn man sich mit allen und allem gemein macht. Sie blicken uns dann aus tausend Augen an.


    Spür doch mal . .so allgemein .. nicht bei dir.
    Warum die Beschäftigung mit der Wiedergeburt ?
    Einfach die Lust am Philosophieren ? Oder so ?
    Nicht schlimm.


    Es ist nicht meine Idee mit der Angst. Es hat mir jemand mal gesagt.


    Eine Um-frage ist auch eine Frage :)


    --


    Alles Andere erübrigt sich doch dann . (es sei denn, Buddhas Lehre will widerlegt werden...wasichnichthoffe)

    blue_apricot:
    Jon:

    Wie wäre es mal ein wenig praxisorientierter ?


    Kannst ja für uns chanten.


    Aber gern .. was denn zum Beispiel ?


    "Es ist ein grosser Irrtum, nach dualistischen Vorstellungen zu handeln, die das Ich von allen anderen Seinsformen abgrenzen, denn Übung und Bestätigung sind keine Gegensätze, sondern vollkommene Einheit. Deshalb muß das wahre Satori in allen Seinsformen des Universums (oder Phänomenen) bestätigt und verwirklicht werden ebenso wie in unserem eigenen Leben. Wir mögen uns bemühen, die allumfassende Wahrheit in allen Lebewesen zu finden, solange wir einen duralistischen Geist oder eine vom Ich abhängige Vorstellung bewahren, ist das nur Täuschung, ein Zustand des Zögerns und Umherirrens all derer, die den Zustand von "Satori-Entscheidung" noch nicht erlangt haben.
    (Taisen Deshimaru)


    Die Frage sollte lauten: Wieso will ich wieder-geboren werden, wiederkommen ?
    Was ist mein Antrieb, über so eine Frage zu sinnieren ?
    Wieso ? Weil ich weiterhin den Menschen helfen will ? Bodhisattva-Gelübde.
    Warum ist es für mich wichtig zu wissen, ob es Wieder-Geburt gibt oder nicht ?
    *
    Erkenne zunächst deine eigene Wahrheit ( Shinran)


    Ein toller Satz. Da geht es um Praxis.
    Um die eigene Nase im Gesicht.
    --

    Elliot:


    Nun ja, der Tathâgata hat im Gegensatz zu anderen Wesen die Anhaftung in den Daseinsgruppen aufgegeben:


    Nun ja.
    Ist das nicht auch das "Ziel", das Streben jedes Einzelnen, der/die sich mit dem Dharma "beschäftigt" ?


    Klar hat der Buddha alle Anhaftungen aufgegeben.
    Warum nicht Ähnliches schaffen. Ein jeder Mensch im Rahmen der eigenen Buddha-Natur, des eigenen Könnens.


    Der Buddha muss ständig herhalten für Dialoge und Diskussionen. Zerfleddert wird das Buddha-Dharma.
    Dann wird wieder des Buddhas Reden hochgehalten, anstatt bei sich selber zu schauen, was denn Sache ist.


    OM MANI PADME HUM


    --

    Voila :)




    http://www.dhamma-dana.de/buec…ept%20und%20Realitaet.pdf
    Seite 34/35

    Zitat

    Da erkennt, ihr Mönche, der Tathagata also: Diese Ansichten, auf diese Weise aufgenommen und festgehalten werden solche Folgen haben, werden zu solcher zukünftigen Existenzform führen.
    Das erkennt der Tathagatha und er erkennt noch darüber hinaus.
    Doch diese Erkenntnis greift er nicht auf und nicht aufgreifend hat er in sich selbst Stillung erkannt.
    Weil er das Entstehen, das Vergehen, die Befriedigung, das Elend und das "Heraustreten" in Bezug auf Gefühle der Wirklichkeit
    gemäß verstanden hat, ihr Mönche, ist der Tathagatha ohne Aufgreifen befreit.


    D1 Brahmajala Sutta

    Buddhaghosa:


    Fühlt sich hier irgendjemand fremdbekehrt? Dürfen sich die Leute nicht über den Dharma austauschen? Oder muss das für dich eine feine Teegesellschaft sein in der wir über den Dharma diskutieren dürfen? Echt albern. ;)


    Gruß
    Florian


    War ja klar, Herr von oben herab.
    :roll: