Beiträge von Igor07 im Thema „Leerheit - wie ist das zu verstehen?“

    Ich meinte mit singulär -selbstständig und unabhängig, so hatte ich es verstanden.

    Also leer von selbstständiger und unabhängiger Existenz.

    Railex , danke für die Rückmeldung.


    Masao Abe spricht über Svabhava – das ist doch dasselbe. Diese ganzen Übersetzungen sind manchmal echt verwirrend. Alles Gute dir!


    Zitat

    Svabhava (Sanskrit: स्वभाव, svabhāva; Pali: सभाव, sabhāva; Chinese: 自性; pinyin: zìxìng; Vietnamese: Tự tính; Tibetan: རང་བཞིན, Wylie: rang-bzhin)[1] literally means "own-being" or "own-becoming". It is the intrinsic nature, essential nature or essence of beings.

    Nur um klarzustellen: Es geht hier um keine inne-wohnende, also aus sich selbst heraus – oder kann man sagen: nicht inhärente – Existenzweise.


    Singulär würde etwas anderes bedeuten.


    Ich entschuldige mich. Das war nur die Ergänzung.

    Abhängiges Entstehen und Leerheit sind nach diesem Verständnis miteinander verbunden, wie zwei Seiten eines Blattes.

    Das steht doch sogar in Wikipedia:


    Zitat

    Das Entstehen in gegenseitiger Abhängigkeit (pratītyasamutpāda), dies ist es, was wir 'Leerheit' nennen. Das ist [aber nur] ein abhängiger Begriff (prajñapti); gerade sie (die Leerheit) bildet den Mittleren Weg.[2]
    yaḥ pratītyasamutpādaḥ śūnyatāṃ tāṃ pracakṣmahe |

    sā prajñaptir upādāya pratipat saiva madhyamā ||
    (MMK 24.18)


    Railex


    Zitat

    und vorübergehend


    Bitte, etwas ausführlicher?


    Hm, sie sind doch auf der absoluten Ebene gar nicht entstanden, oder? :?


    Zitat

    singulärer Existenz,


    Was ist das? :?:


    Danke für die Antwort, Railex . LG.

    Wieder Nein! Theravāda spricht über keine "Phänomene":


    Siehe hier, es ist genug:

    Das ist eine interessante These, so kann doch Dhamma auch mit Phänomen übersetzt werden.

    Interessanterweise stimmt es tatsächlich:


    Zitat

    Phänomene, Ereignisse, Realität. Dinge, wie sie wirklich sind in sich und aus sich heraus und die grundlegenden Prinzipien, denen ihr Verhalten unterliegt. Dhamma wird auch benutzt, um sich auf die Lehre des Buddhas zu beziehen.


    Pali Glossar

    Wieso der Spiel? - Es heißt doch: das Spiel?

    Nein!


    Der Spiel-Raum der Leerheit


    Zitat

    Sunyata im Theravada,

    da bedeutet "Leere" normalerweise die Abwesenheit eines festen, unveränderlichen Selbst (Anatta), bzw. "leer von"; die Betonung liegt darauf, dass alle Phänomene bedingt entstanden sind und keine eigenständige Existenz [und/oder 'Essenz'] besitzen.


    Wieder Nein! Theravāda spricht über keine "Phänomene":


    Siehe hier, es ist genug:


    Zitat

    " 'Leer, ist die Welt, leer ist die Welt', o Herr, sagt man. Inwiefern aber wird gesagt, die Welt sei leer?"

    "Was da, Anando, leer von Ich und zum Ich Gehörigen ist, zu dem, Anando, wird gesagt: 'Leer ist die Welt'. Was aber ist leer von Ich oder zum Ich Gehörigen? Die 6 Innen- und Außengebiete, die 6 Arten des Bewußtseins, die 6 Berührungen, die 18 Gefühle. Das ist leer von Ich und zum Ich Gehörigen".


    S.35.84-85 Welken, Leer - 1-2. Palokadhamma, Suññataloka Sutta

    Ich wurde hier leider unvollständig zitiert, zur Korrektur bitte zum Vergleich noch mal lesen:

    Ach ja, ich hätte wohl alles zitieren sollen, denn im Vajrayāna wird unter dem Begriff „Leerheit“ wieder etwas anderes verstanden. Interessant ist jedoch, dass sich alle Richtungen auf den Buddha beziehen – aber welchen eigentlich?

    Das erinnert mich an Michael Zimmermanns These, dass es den Buddhismus in Wirklichkeit gar nicht gibt (in Ursache/Wirkung).

    Und nur am Rande bemerkt: Im Vajrayāna gilt absolutes Vertrauen in den Lehrer als notwendige Voraussetzung. Die gesamte Lehre wird mündlich weitergegeben – von Lehrer zu Schüler. Das schafft jedoch genau jenen strukturellen Nährboden für möglichen Missbrauch der „geheimen“ Lehre. So etwas findet man im Pāli-Kanon nicht.

    Alles Gute!

    Zitat

    P. S. Mir kam noch der Gedanke, dass das Theravada sich zum Mahayana/Vajrayana verhält wie Newtons klassische Mechanik zur Quantenphysik.


    Es gehört Amdap .


    Damit wird sehr klar ausgedrückt, dass der Theravāda als etwas Unvollkommenes dargestellt wird – also als etwas Minderwertiges.

    Ich kann dazu nur sagen, dass die sogenannte „Leerheit“ im Mahāyāna nicht das ist, was im Theravāda unter diesem Begriff verstanden wird. Das Mahāyāna hat aus der praktischen und lebendigen Religion der inneren Erfahrung eine raffinierte intellektuelle Akrobatik erschaffen, die in vielen Fällen wohl nur moderne Physiker wirklich nachvollziehen können.

    Leer – im Sinne von „Ich“ und „Mein“, ..--"Verblendet" durch die Kraft der Triebe (kilesa) – mehr ist hier nicht zu suchen. Eigentlich.

    Das Mahāyāna hat der „Leerheit“ eher einen ontologischen Status verliehen – etwas, das dem ursprünglichen bzw. frühen Buddhismus völlig fremd war. Auch der Buddha im Pali-Kanon wollte auf solche Fragen keine Antworten geben.

    Meine persönliche Meinung: Wenn eine Richtung als die beste oder höchste über eine andere gestellt wird, gehört das nicht in ein Forum, in dem alle Traditionen respektiert werden sollten.

    P.S. Klar, man kann es löschen. Kein Problem.

    Das ist wahr, aber bei starken Depressionen geht das aktive Arbeiten mit den Gedanken nicht mehr.

    Genau darüber habe ich ja in diesem Faden gesprochen. Das ist diese andere,wie " höhere "Ebene: Meine Depression gehört mir nicht – wie alle vergänglichen Phänomene. Und ich wollte das nicht zigmal wiederholen.

    Aber zur Sache:


    Bei sehr starken, resistenten, besonders schweren Depressionen – vor allem, wenn sie auch noch mit Wahnvorstellungen oder Agitation verbunden sind – sollte man nicht meditieren. Das würde so verdammt stark nach hinten losgehen, dass der Mensch womöglich den Verstand verlieren könnte.


    Wenn aber hier im Westen Meditation buchstäblich als Wundermittel gegen alles vermarktet wird – als Produkt, als Ware – dann wundert es mich nicht, dass sich die Leute verzweifelt an jeden Strohhalm klammern. Das kann man sehr gut nachvollziehen.

    Ich sehe das genauso wie ewald .

    Einfach die ganze Angelegenheit in diesem Fall mit dem „Raum der Leerheit“ beiseitezuschieben – das ist hier in diesen Zusammenhang völlig fehl am Platz.

    Du hast ja weiter oben das Pfeilgleichnis aufgeführt - also da liest du mal wieder was rein, das da so nicht steht.

    Das folgende Zitat stammt aus dem Buch „In den Worten des Buddha“ von Bhikkhu Bodhi, bezüglich der „zwei Pfeile“, S. 17:


    Zitat

    Während die physische Existenz untrennbar an körperliche Schmerzen gebunden ist, muss dieser Schmerz dem Buddha zufolge nicht unbedingt die emotionalen Reaktionen wie Kummer, Angst, Groll oder Verzweiflung auslösen, mit denen wir gewöhnlich reagieren. Mithilfe des Geistestrainings können wir Achtsamkeit und tiefe Einsicht entwickeln, die notwendig sind, um körperliche Schmerzen mutig mit Geduld und Gleichmut zu ertragen. Mit Einsicht können wir ausreichend Weisheit entwickeln, um sowohl unsere Furcht vor schmerzhaften Gefühlen als auch unser Bedürfnis, durch Flucht in den Rausch oder den Genuss Erleichterung zu verschaffen, zu überwinden


    Es gibt:

    • kāyika vedanā (körperliche Gefühle) – der erste Pfeil.

    • cetasika vedanā (mentale Gefühle) – die mentale Reaktion (des „Geistes“).

    Und das macht den Unterschied in der Erfahrung von Schmerz und Leiden.

    Aber solche Texte sind natürlich hervorragend geeignet sich von der Praxis selbst abzulenken und sich vorzugaukeln, man habe das nun verstanden.


    Damit ist das Thema aber für mich beendet.

    Und:


    Zitat

    Auf solche Weise betrachtet wird

    es möglich, ein zunehmendes Maß innerer Freiheit von den Gefühlen zu

    entwickeln.


    Analayo sagt nichts anderes als dazu die moderne Neurowissenschaft.


    Siehe hier:


    Kein Ich, kein Problem


    Zitat

    Das buddhistische Dogma des Anatta – des „Nicht-Selbst“ – lehrt, dass unser Ego nur durch den Prozess des Denkens entsteht und in Wirklichkeit gar nicht existiert – wie eine Fata Morgana in der Wüste. Trotzdem ist es die Wurzel all unserer Probleme: Durch die ständige Bewertung und Deutung der Realität lässt es unsere Trauer, Probleme, das Gefühl, nicht zu genügen, unsere seelischen Verstimmungen oder Depressionen überhaupt erst entstehen. Im Zen-Buddhismus gilt daher der Lehrsatz: Kein Gedanke, kein Problem. Erst, wenn wir uns von unserem Ego lösen, können wir frei und glücklich leben.




    Und damit das Thema ist auch für mich beendet.


    OT:


    Zitat


    Das Halbwissen, das du hier präsentierst ist schon schlimm, aber es ist für dich noch schlimmer.


    Das sind wieder die persönlichen Angriffe, welche eigentlich die Moderation unterbinden sollte. Denn jeder versteht die Lehre anders. Aber ich unterlasse es mir immer, den User zu bewerten

    Was unter Leerheit zu verstehen ist findet sich u.a. in den Lehrreden MN 121, 122, 151 und 43 - das kann dann jeder studieren.

    Man kann es so auch sehen:


    Zitat

    " 'Leer, ist die Welt, leer ist die Welt', o Herr, sagt man. Inwiefern aber wird gesagt, die Welt sei leer?"

    "Was da, Anando, leer von Ich und zum Ich Gehörigen ist, zu dem, Anando, wird gesagt: 'Leer ist die Welt'. Was aber ist leer von Ich oder zum Ich Gehörigen? Die 6 Innen- und Außengebiete, die 6 Arten des Bewußtseins, die 6 Berührungen, die 18 Gefühle. Das ist leer von Ich und zum Ich Gehörigen".


    S.35.84-85 Welken, Leer - 1-2. Palokadhamma, Suññataloka Sutta


    Und nicht viel ... zu" studieren".


    LOL

    Wenn du eine andere Übersetzung für dukkha hast - nun denn. Hier im Lexikon findet sich u.a. "Leiden" dafür.

    Lol auch.


    Wenn ein Mensch körperlichen Schmerz empfindet – ist das dann das, was man "Leiden" nennt?

    Aber wie der Mensch darauf re-agiert, also wie er sich innerlich mit dem Schmerz identifiziert – das ist eine andere Sache. Das ist die mentale Reaktion darauf. Wie das alles auf Pali heißt, ist eigentlich nicht so wichtig.

    Dharma studiert man am eigenen Körper – das ist die „Welt“. (Das habe ich mal irgendwo zitiert.)


    So als das Beispiel:


    Zitat

    11. Der Ehrwürdige Sāriputta sprach also: "Wie nun, Hausvater, ist der Körper siech und auch der Geist siech? Es ist da, Hausvater, ein unerfahrener Weltmensch, die Edlen nicht kennend, der Lehre der Edlen unkundig, in der Lehre der Edlen ungeschult; die Guten nicht kennend, der Lehre der Guten unkundig, in der Lehre der Guten ungeschult. Der betrachtet die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit [47]: 'Ich bin die Körperlichkeit! Mein ist die Körperlichkeit!' In solch vorgefasster Meinung verharrt er. Ihm, der in solch vorgefasster Meinung verharrt, 'Ich bin die Körperlichkeit! Mein ist die Körperlichkeit!', wandelt sich nun, verändert sich diese Körperlichkeit. Durch Wandel und Veränderung dieser Körperlichkeit entstehen ihm Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung.


    S.22.1. Nakulapitā - 1. Nakulapitu Sutta



    Der Körper kann zugrunde gehen, aber nicht der "Geist "– davon spricht doch Bhikkhu Anālayo.


    Ich rate, es zumindest durchzublättern. _()_ :) :taube:



    Ach, das ist von Ajahn Chah:


    Zitat

    Dieser Fleischklumpen, der hier liegt und verfällt, ist Realität (saccadhamma).

    Die Fakten dieses Körpers sind Realität, sie sind die zeitlose

    Lehre des Buddha. Der Buddha hat uns gelehrt, das zu kontemplieren

    und uns mit seiner Natur auseinanderzusetzen. Wir müssen in der Lage

    sein, mit dem Körper in Frieden zu sein, egal, in welchem Zustand er

    sich befindet. Der Buddha lehrte uns, dafür zu sorgen, dass sich nur der

    Körper im Gefängnis befindet und nicht der Geist.


    Sehr klar und auch einfach, oder? Tja… hier ist wohl nicht viel überhaupt – und für alle gut verständlich.

    Die Ergänzung:


    Das hatte ich bei Anālayo gefunden:


    Zitat

    Daher ist die Befriedigung, die sie bieten können, untrennbar mit der Gefahr des Anhaftens und der Anhaftung verbunden, was zu Dukkha führt, sobald sich die Bedingungen ändern und anders werden. Das daraus resultierende Verständnis ist der fruchtbare Boden, auf dem Freiheit von Anhaftung und eine Verringerung der Identifikation wachsen können, was zur Fähigkeit führt, selbst bei starken Schmerzen und schweren Krankheiten einen gesunden, ungebundenen Geist zu bewahren.


    Mindfully

    Facing disease

    and Death

    Compassionate Advice from

    Early Buddhist Texts

    Anālayo


    II

    SICK BODY AND HEALTHY MIND


    https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/pdf/5-personen/analayo/mindfullyfacingdiseasedeath.pdf

    Und ich erkenne nicht den Bezug deines Beitrags zu meinen. Was hat das mit dem Upaseno zu tun?

    Ich erkläre es dir mit meinen eigenen Worten: Was du unter sogenannter "Leerheit" verstehst, das weißt nur du selbst.

    Wenn ich die schöne Blume auf der Wiese sehe, etikettiere ich sie sofort – ich will sie besitzen. Es ist, als ob diese Blume mir gehören würde. Doch wie der Körper, so ist auch alles andere, was mich ausmacht, im Grunde ein bedingt entstanden-es Phänomen – vergänglich.

    Es gibt keinen Herrscher oder Lenker im Inneren. Das ist das Prinzip von Anatta (Nicht-Selbst). Deshalb auch das Sutra, das genau das veranschaulicht: Ein Mönch wurde von einer giftigen Schlange gebissen. Aber er hatte erkannt – also wirklich realisiert –, dass dieser Körper nur so wie eine leere Hülle ist. Früher oder später wird er vergehen.

    Das ist es, was mit "Leere" im ursprünglichen Buddhismus (Theravāda) gemeint ist.


    Deshalb ist das hier für dich. Es ist das Herz der Lehre des Buddha:

    „Vermeide Böses, tue Gutes und läutere das Herz – das sind die Lehren aller Buddhas.“

    Dhammapada 183.



    Zitat

    Wenn ich also Schmerzen habe, dann gehe ich zum Arzt und suche nach den Ursachen und nach den Therapien. Nichts anderes lehrt der Dharma.

    Leonie .


    Das ist dein Verständnis, aber Dharma heilt keine Schmerzen, nur das Leiden. Das hatte ich gemeint – mehr nicht. Ich hatte deinen Beitrag korrekt verstanden.


    Anders ausgedrückt: Schmerz ist unausweichlich, aber Leiden ist optional.

    Den Begriff dukkha einfach mit „Leiden“ zu übersetzen, ist nicht korrekt – vielmehr ist es irreführend.

    Ich beziehe mich auf die Arbeit von Buddhadāsa Bhikkhu.

    Was hat das jetzt mit meinem Beitrag, der eine Antwort auf ewald war, zu tun?

    Welcher? Was ist dir nicht klar?


    Nochmal:


    Zitat

    Wenn wir an einer geistigen Krankheit leiden, gehen wir in ein psychiatrisches Krankenhaus oder eine Nervenheilanstalt. Das ist keine spirituelle Angelegenheit. Das Wort „spirit“ (Geist, Geist-Herz) hat hier nichts mit einem Geist oder einem Wesen zu tun, das Menschen besetzt. Hier bezieht es sich auf die subtilen Aspekte des Geistes, der krank ist durch die Kraft der in ihm wirkenden Herzenstrübungen, besonders durch Ignoranz und falsche Anschauung. Der Geist, der sich aus Unwissenheit oder falscher Ansicht zusammensetzt, leidet an der spirituellen Krankheit; er sieht falsch. Falsches Sehen veranlasst den Geist, falsch zu denken, falsch zu reden und falsch zu handeln. Folglich drückt sich die Krankheit gerade in falschen Gedanken, falscher Rede und falschen Handlungen aus.


    Die spirituelle Krankheit ist nicht die geistige Krankheit! Es sollte klar sein. Mehr wollte ich nicht darüber sagen. Dazu unterstellst du mir ein Zitat, das überhaupt nicht mir gehört. Was ist mit der rechten Rede?



    Kernholz

    des

    Bodhibaums

    Suññatā verstehen und leben

    Buddhadāsa Bhikkhu


    Zitat

    In „Kernholz des Bodhibaums - Sunnata verstehen und leben“ erklärt Buddhadasa Bhikkhu die ursprüngliche Lehre Buddhas zum Thema Leerheit (suññata) aufeine wunderbar klare und einfache Weise. Das „Kernholz“, das Herz, die Essenz der buddhistischen Lehre, besteht darin, mit einem Geist zu leben, der zwar leer oder frei von „Ich“- und „Mein“-Gefühlen ist, jedoch erfülltvon ruhiger Heiterkeit, Geistesgegenwart, Mitgefühl und Weisheit. Buddhadasa Bhikkhu gelingt es meisterhaft, suññata unmittelbar einleuchtend und praktisch anwendbar darzustellen. Er öffnet damit ein weites Feld der Übung und leistetgleichzeitig eine wichtigen Beitrag zum innerbuddhistischen Dialog.


    Bücher - Dhamma Dana


    Ich wünsche dir von ganzem Herzen :heart: alles Gute, Leonie .


    In Metta.


    P.S.Ich rate dir, noch dieses Sutta zu lesen:


    S.35.69 Upaseno - 7. Upasenaāsīvisa Sutta


    Es geht genau um die Nicht-Identifikation, nicht um etwas anderes.



    Zitat

    Wer da, Bruder Sāriputto denkt: 'Ich bin das Auge oder Mein ist das Auge, ich bin Ohr, Nase, Zunge, Körper, Geist oder mein sind diese', an dem mag ein Anderswerden des Körpers oder eine Veränderung der Sinne sich zeigen. Ich aber denke nicht so. Wie könnte da bei mir, Bruder Sāriputto, ein Anderswerden des Körpers oder eine Veränderung der Sinne sich zeigen?"


    Schon seit langem hat der Ehrwürdige Upaseno die dünkenden Anliegen zum Ich-machen und zum Mein-machen wohl ausgerottet. Darum denkt der Ehrwürdige Upaseno nicht: Ich bin das Auge oder Mein ist das Auge, Ich bin Ohr, Nase, Zunge, Körper, Geist oder Mein sind diese"'.

    Das was du hier schreibst hat mit Leerheit nix zu tun, sondern ist eine recht abseitige Ansicht davon. Einen Raum der Leerheit gibt es nicht. Vielleicht meinst du die Meditation - weil da manche meinen, man müsse da leer werden - das ist aber Quatsch.

    Leonie


    Ich beziehe mich auf die Arbeit von Buddhadāsa Bhikkhu. Die Datei verlinke ich noch einmal. Wenn du das anders siehst, ist das deine Perspektive – ich kann nichts dafür.


    Zitat

    Die Lehre des Buddha zu verbreiten heißt also, die Wahrheit zu verbreiten, dass es so etwas wie „Ich“ oder „Mein“ nicht gibt und dass sich Geburt und Tod

    4

    allein auf ein vermeintliches „Selbst“ beziehen. Wenn man diese Wahrheit durchdrungen hat, hören die Probleme von Geburt, Alter, Krankheit, Tod und Samsara sofort auf.


    Und:


    Zitat

    Eine Gruppe von Laien ging einmal zum Buddha mit der Bitte, ihnen einen Aspekt der Lehre darzulegen, der für ihre Lebensumstände relevant sei. Der Buddha lehrte sie, dass das Prinzip von suññatā, der wahren Essenz des Buddhismus unmittelbar relevant für ihre Bedürfnisse sei, dass suññatā allein das Herz der Lehren aller Buddhas sei, und dass alle anderen Lehren von weniger erleuchteten Menschen kämen. Die Laien widersprachen und meinten, dass suññatā zu hoch für sie sei, um es zu verwirklichen und baten um etwas leichter Erreichbares. Der Buddha lehrte sie daraufhin die vorbereitenden Praktiken, um den Strom von Nibbāna zu erreichen.


    Viel Spaß!


    Buddhadasa Bhikkhu

    Auf den Punkt gebracht. Texte zu „Ich und Mein“

    Kategorie(n): Nicht-Ich

    veröffentlicht März 2015


    https://www.dhamma-dana.de/files/Dhamma%20Dana/Buecher/buddhadasa/Buddhadasa_Bhikkhu-Auf_den_Punkt_gebracht-Texte_zu_Ich-und-Mein.pdf



    Zitat

    Der Raum der Leerheit ist ganz wichtig für die Gestaltung des Daseins und für den Weg zum Erwachen, aber nicht für den Kranken, sondern für den Gesunden, der sich weiter auf den Weg macht, sein Dasein so zu bewältigen


    Das ist Schwachsinn! Wem gehört dieses Zitat? Es gibt keinen „Raum“!


    Auch kranke Menschen – ganz gleich, an welcher Krankheit sie leiden – haben das Recht, den Dharma zu verstehen und zu praktizieren. Wir alle werden schließlich alt, krank und sterben. Deshalb spricht Buddhadāsa Bhikkhu von einer spirituellen Krankheit, die in unserer inneren Identifikation liegt. Diese jedoch befindet sich auf einer anderen Ebene als Krebs, Depressionen usw.


    Der erste Pfeil stellt den Schmerz dar – er ist unvermeidlich. Aber den zweiten Pfeil kann ich selbst bestimmen; das liegt in meiner eigenen Kraft.


    Zitat

    Gleichwie, ihr Mönche, wenn da ein Mann von einem Pfeil angeschossen würde, aber kein zweiter Pfeil würde nach ihm geschossen. Dieser Mensch, ihr Mönche, wird also nur das Gefühl von e i n e m Pfeil empfinden. Ebenso nun auch, ihr Mönche, wenn der belehrte edle Jünger von einem Wehgefühl getroffen wird, dann ist er nicht traurig, beklommen, jammert nicht, schlägt sich nicht stöhnend an die Brust, gerät nicht in Verwirrung: Nur ein Gefühl empfindet er, ein körperliches, kein gemüthaftes.


    S.36.6 Durch einen Pfeil - 6. Salla Sutta


    Und am Schluss: Dukkha bedeutet zwar ‚Leiden‘, aber was ist mit dem Schmerz? Der bleibt doch immer bestehen. Wenn die Übersetzung in westliche Sprachen damit ein Problem hat, ist das bestimmt nicht meine Schuld. Danke. :)

    Ab Stufe fünf geht es immer mehr darum, das Eintrittstor in das wache, gedankenlose Bewusstsein zu finden, die Willenskraft ist genug entwickelt, jetzt geht es um die Hingabe, die Bereitschaft, alle fixen Ideen, Konzepte, Vorstellungen ... loszulassen, für die Dauer der Meditation.

    Bei sehr tiefem Jnana, das es nebenbei bemerkt ALLE! im Yoga gibt, kann man ewig meditieren. Doch wenn traumatische Erlebnisse oder stark verdrängte Anteile der Persönlichkeit – wie verschiedene innere Darsteller – im Unterbewusstsein lauern, bleiben sie als Hemmnisse bestehen und beeinflussen weiterhin die Wahrnehmung. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, zuerst ethische Regeln zu befolgen. Dadurch entsteht eine solide Grundlage, um weiter in die Tiefe zu gehen.

    Es ist aber echt komisch, was ich hier alles über die Leerheit lese. Wie schon gesagt: Leerheit heilt keine Krankheiten oder psychosomatischen Störungen. Das bedeutet, dass all diese Beschwerden nicht mir gehören und nichts mit mir zu tun haben. Anders ausgedrückt: Ich bin nicht dafür verantwortlich. Oder --Ich kann nicht dafür. So war der ursprüngliche Sinn im Theravada – ohne die ausgeklügelte intellektuelle Akrobatik der späteren Schulen.

    So das kleine Zitat:


    Zitat

    " 'Leer, ist die Welt, leer ist die Welt', o Herr, sagt man. Inwiefern aber wird gesagt, die Welt sei leer?"

    "Was da, Anando, leer von Ich und zum Ich Gehörigen ist, zu dem, Anando, wird gesagt: 'Leer ist die Welt'. Was aber ist leer von Ich oder zum Ich Gehörigen? Die 6 Innen- und Außengebiete, die 6 Arten des Bewußtseins, die 6 Berührungen, die 18 Gefühle. Das ist leer von Ich und zum Ich Gehörigen".


    S.35.84-85 Welken, Leer - 1-2. Palokadhamma, Suññataloka Sutta

    In diesem Zustand wird die "Leere" unmittelbar erlebt und alles Begehren hat sich aufgelöst wie ein Spuk.

    Was du noch sagst! Ich wollte nur meinen früheren Beitrag ergänzen, denn das "Grinsen" ist hier bestimmt fehl am Platz.

    Der normale Mensch – und ich bin kein Arahat, Gott sei Dank – sieht im Vergänglichen und Flüchtigen etwas Dauerhaftes und Sicheres. Er sieht Glück dort, wo in Wahrheit nur subtilstes Leiden ist. Er nimmt etwas als "Ich" oder als "zu mir gehörend" wahr, obwohl ihm eigentlich gar nichts gehört – Null Komma Null. Am Ende verliert er alles. Und schließlich sieht er nur die glatte, schöne Oberfläche, unter der sich Ekel, Widerwärtigkeit und Verfall verbergen.

    Genau das ist mit „Leere“ gemeint. Aber vielleicht ist es einfacher, allgemein über Vergänglichkeit zu sprechen – das ist gut in unsere DNA eingebaut als Schutzmechanismus, damit wir in der Gesellschaft funktionieren können.

    Wer erwachen will – bitte schön!

    Abschließend noch das Sutra dazu:


    Zitat

    »Flüchtiges für dauernd halten,
    für ein Glück, was leidvoll ist;
    Ichloses als Ich vermeinend
    und was widerlich als schön. -


    In die Bande falscher Ansicht
    sind die Wesen so geschlagen;
    Sinnentäuschung auch befängt sie,
    und verworren ist ihr Denken.


    A.IV.49 Die vier Verkehrtheiten - 9. Vipallāsa Sutta

    Wenn die Einsicht vorhanden ist, dass die Welt, die Dinge leer sind, dann ist Ergreifen und Begehren sinnlos, ganz gleich wie verzerrt oder unverzerrt die Wahrnehmung der Phänomene ist. Wieso kommst du nicht zu dieser Einsicht, sondern dankst noch der Unwissenheit? ist es aus Gewohnheit?

    Weil ich kein Arahant bin, will ich überleben.
    Der Mensch kann nicht nicht wollen – das wusste sogar Arthur Schopenhauer.
    Aber bloße Einsicht bringt mich nicht weiter.
    Nur etwas, das mich innerlich transformieren kann, würde dazu führen, dass ich nicht mehr anhaftete.
    Das wäre ein Fortschritt auf dem Weg – denn so wie die Krankheit, so auch das Sterben usw., sie gehören nicht mir.

    Aber ich kann lernen, so:


    Zitat

    Wird aber der erfahrene edle Jünger, ihr Mönche, von einem Wehgefühl getroffen, dann ist er nicht traurig, beklommen, jammert nicht, schlägt sich nicht stöhnend an die Brust, gerät nicht in Verwirrung. So empfindet er nur ein Gefühl, ein körperliches, kein gemütmäßiges.


    S.36.6 Durch einen Pfeil - 6. Salla Sutta


    Genau das meinte ich mit der ‚Nicht-Identifikation‘: Der Schmerz ist kein Leiden.


    Sieh auch hier:


    Zitat

    [3] Der Tathāgata identifiziert sich nicht mit den fünf Khandhas und kann auch nicht mit ihnen identifiziert werden, er ist "nicht auffindbar".


    Ich bin kein.. , du?

    Alles Gute! :)



    Zitat

    Weder gibt es ein Ich - es gibt nur die Vorstellung davon - noch gibt es etwas, das sich beherrschen ließe - auf Dauer.


    Das ist korrekt:


    Zitat

    Die Vergänglichkeit aller Phänomene, aller Erfahrungen verleitet dazu, etwas Dauerhaftes zu suchen. Doch dieser Versuch muss immer wieder, schließlich endgültig und todsicher, scheitern. Unsere privaten Schrullen als ewiges Ich festhalten zu wollen, ist tatsächlich ein „närrischer Gedanke“. Wir können auch die Luft nicht festhalten. Aber wir können atmen. Die Sprache gibt einen Fingerzeig: „Atem“ und „Atman“ (= Selbst) haben dieselbe Wortwurzel. Das Selbst ist kein Sein und kein Nichts, sondern endloser Wandel: „Mein eigentliches Wesen ist die Zeit selbst, nicht ein Etwas in der Zeit.“ (Jikme Lingpa)


    Das Selbst ist kein Sein und kein Nichts, sondern endloser Wandel

    Dein Denkfehler liegt in diesem Satz:Zitat

    Wenn ich mich mit dem Körper identifiziere, verstärke ich nur das Leiden.

    Wie du willst.

    Ich zitiere:


    Zitat

    Die einzigartige Entdeckung, die der Buddha machte, war genau

    dies: Es kann die fünf Gruppen ohne Ergreifen geben. Mit

    anderen Worten, es kann ein Individuum geben, das ohne die geringste

    Vorstellung eines „Selbst“, „Ich“ und „Mein“ ist. So ein

    Individuum wird Arahat genannt. Der Arahat betrachtet rein gar

    nichts als „Mein“. Der Buddha hat diesen Zustand in sich selbst

    erfahren. Damit war er der erste Arahat , der in der Welt unserer

    Zeit erschienen ist.


    Die Lehre des Buddha

    und ihre wesentliche Bedeutung

    von

    R. G. de S. Wettimuny



    Zitat

    Die Identifikation ist nicht die Ursache von Leiden. Die zweite Wahrheit heißt "Begehren ist die Ursache von Leiden".


    Das ist absolut korrekt! Aber warum begehre ich überhaupt? Weil ich meine Frau oder meinen Körper als zu mir gehörig wahrnehme – andernfalls wäre es schlichtweg unmöglich.

    Das Begehren entsteht durch meine verzerrte und fehlgeleitete(verkehrte) Wahrnehmung, dass es überhaupt etwas gibt, das ich steuern oder beherrschen könnte. Aber alles, was abhängig entstanden ist, ist vergänglich. So sieht es auch Ajahn Chah – das Zitat habe ich kürzlich gepostet.


    Zitat

    Auf diese Art und Weise sind wir

    in der Welt gefangen. „Das ist mein.“ „Das gehört mir.“

    Begehren entsteht also genau durch – oder besser gesagt: dank – meiner Unwissenheit. So wäre es wohl richtiger ausgedrückt.


    Leonie .


    Und wenn du aus dem buddhistischen Wörterbuch von Nyanatiloka zitierst, sollte man sich sofort die Frage stellen: Wer sieht sich selbst so?

    Der Mensch stülpt durch die vergänglichen Skandhas die Vorstellung eines „Ich“ über alles – aber er bemerkt es nicht einmal. So läuft Samsara brav weiter.

    Denn man flieht immer zum Atman – das ist ganz normal. Jeder möchte überleben. Rein evolutionär-biologisch bedingt.

    Das Erwachen war hier ursprünglich nicht vorgesehen. Es wäre, als schwimme man gegen den Strom.

    Mir hat noch niemand besser erklärt als Buddha, wie Menschen im Grunde ticken.

    Dem würde ich absolut zustimmen. Was mich jedoch stört, ist, dass der Buddhismus als Lösung für alle möglichen Beschwerden verkauft wird – und genau so tickt die moderne Gesellschaft.

    Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

    Wenn ich meine Krankheit oder meine Schmerzen – also mich selbst – nicht als den Nabel der Welt sehe, dann würden auch meine Depressionen nachlassen. Einfach weil ich sie nicht nähre oder pflege, sondern sie hinnehme und akzeptiere. Die Heilung wäre dann eher eine Neben-Erscheinung.

    Nun ist das bei einer Depression so, dass sich diese langsam einstellt und über einen längeren Zeitraum sich aufbaut und dann bemerkt man auf einmal, dass sich der Horizont verdunkelt, die Perspektiven verschwunden sind und alles schwer fällt.

    Im Buddhismus spricht man hier von nivaranas, den fünf Hemmungen, die den Geist daran hindern sich zu befreien.

    Wo steht überhaupt, dass der Dharma Depressionen heilt? Warum dann nicht auch Krebs im Endstadium mit Metastasen? Wenn doch beides bedingt entstanden ist, sollte man das doch folgern können. Oder? :?


    Aber wem gehört dieser Krebs? Und – noch grundsätzlicher – wem gehört dieser Körper?

    Alles, was bedingt entstanden ist, ist logischerweise vergänglich. Wenn ich mich mit dem Körper identifiziere, verstärke ich nur das Leiden. In diesem Moment schieße ich den zweiten Pfeil auf mich selbst ab.


    Der Buddhismus heilt keine Krankheiten – dafür muss man sich an einen Therapeuten wenden.


    Die Frage von TE war:


    Nehmen wir mal an jemand leidet an Depressionen und leidet sehr. Dieser Mensch empfindet ja „Ich“ – also „ich leide….“. Das wäre nach meinem Verständnis eine Form von Egoismus, weil er das Leiden – die Depression – auf das „Ich“ bezieht. Und wenn nun dieser Mensch achtsam und weise ist, kann dukkha gelöscht werden.

    Richtig: Dukkha – aber nicht der Schmerz. Und auch der Buddha musste sterben.


    Dazu Buddhadasa Bhikkhu:


    Zitat

    Wenn wir es in Begriffen der Vier Edlen Wahrheiten ausdrücken: Leiden ist das Auftreten der Empfindungen von „Ich-und-Mein“; die Ursache des Leidens ist „Ich-und-Mein“; die Aufhebung des Leidens, Nibbāna, ist das Erlöschen von „Ich-und-Mein“; der Edle Achtfache Pfad ist die Methode oder das Mittel zur Beseitigung von „Ich-und-Mein“.



    Mein Körper, mein PC, meine Frau, meine Krankheit, mein Tod usw.