rosie:Das Problem wird sich mit Nydahls Tod erledigen, wo dann spätestens klar wird, dass es sich hier um einen Personenkult handelt(e). Dies gilt auch für andere Personenkulte ohne brauchbare "Nachfolge", wie um Thich Nhat Hanh und den Dalai Lama. Diese Personenkulte werden im Westen wie im Osten durch zunehmende Aufklärung (über den Dharma selbst und seine Widersprüche sowie über die verborgenen "Wahrheiten" dieser Personen, etwa ihre tatsächlichen Besitzverhältnisse) an Einfluss abnehmen.
http://www.buddhaland.de/viewt…2&t=8959&start=30#p155030
Die Frage ist, warum es überhaupt diesen Personenkult im Westen, vor allem aus dem asiatischen Raum braucht, um den Buddha-Dhamma-Weg zu gehen.
Man schaue sich nur mal auf dem Büchermarkt um. Je schwülstiger und süßer die Sprache, desto besser verkaufen sie sich.
Geht man in einen (Dhamma)-Buchladen findet man Tischeweise so ein Zeugs wie: " Magischer Tanz - Das spontane Schauspiel der fünf Weisheitsdakinis: Der spontane Selbstausdruck der fünf Weisheitsdakinis", "Ich pflanze ein Lächeln",
"Versöhnung mit dem inneren Kind", "Entdecke den Schatz in deinem Herzen", "Das klare Licht der Glückseligkeit", usw.
Den Palikanon findet man meist in irgendeiner Ecke des Ladens.
Asiaten die eine Robe tragen werden verehrt, ohne mal darauf zu blicken mit welcher Intention sie denn z.B. nach Deutschland kommen. By the way, meist geht es nur um Geld! Entweder soll das eigene Kloster (Besitz) im Heimatland finanziert werden, oder es geht um Politik oder manchmal auch um sogar kriminelle Machenschaften.
Oft haben diese Mönche ein Wirtschaftsstudium absolviert, kennen aber den Dhamma kaum. Meist beschränkt sich das Wissen auf die Jatakas.
Ein Beispiel: Ein asiatischer Mönch sagte vor ein paar Jahren in meinem Beisein mal, dass er die Meditation erst gelernt hat seit er im Westen ist. Meditation wäre in seinem Heimat-Kloster nicht so verbreitet. Wie erstaunt war ich, ihn nur ein paar Jahre später in der DBU-Zeitung "Buddhismus-Aktuell" abgebildet wieder zusehen. Das Thema war die "Die größten Meditationsmeister unserer Zeit" 8).
Der Dhamma ist gerade in westlichen Ländern für alle zugänglich. Dies ist paradoxerweise in den Traditionell Buddhistischen Ländern oft nicht so. Geht man in Klöster Thailands, SriLankas usw., kann sehr viel über Zeremonien erfahren werden, aber selten tiefer Dhamma. In S.L. findet zum Glück zur Zeit in den Klöstern eine Rückbesinnung auf die Meditation statt, aber die meisten guten Meditationszentren sind auch dort in Laienhand.
Warum braucht der Westler das Blendwerk asiatischer Traditionen? Heiligenbildchen asiatischer Lehrer werden auch bei den Westlern hoch gehandelt. Asiatische Klöster im Ausland werden gesponsert. Usw.
Deutschland aber bleibt eine Dhammawüste. Kein Vertrauen in die mittlerweile auch bei uns vorhandenen (zwar seltenen) aber guten Einrichtungen. Ein "Tibetischer Palast" nach dem anderen wird in Deutschland errichtet. Die Zahl deutscher Klöster bleibt gering.
Viele Westler sitzen seit vielen, vielen Jahren in asiatischen Klöstern. Sie haben ernsthaft studiert und praktiziert und wären dadurch ein großer Gewinn für uns, da sie auch unsere Sprache sprechen.
Fragt man sie, ob sie nach Deutschland zurückkehren möchten, lächeln sie meist nur und fragen wovon sie denn leben sollen. Wir machen kein Marketing. Wir leben nur den Dhamma. Und den möchte man in Deutschland (so) nicht.
Schade!
Es wird einfach zu wenig hinterfragt in good cold Germany.
Wer laut schreit, Werbung macht, bunte Angebote bringt, esoterischen Herzschmalz predigt, wird hofiert und reich.
Aber ist das nicht genau das, was der Buddha ablehnte.
ZitatA.III. 66 Die Rede an die Kālāmer
..
Es kommen da, o Herr, einige Asketen und Brahmanen nach Kesaputta; die lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, den Glauben anderer aber beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen sie. Wieder andere Asketen und Brahmanen kommen nach Kesaputta, und auch diese lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, und den Glauben anderer beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen sie. Da sind wir denn, o Herr, im Unklaren, sind im Zweifel, wer wohl von diesen Asketen und Brahmanen Wahres, und wer Falsches lehrt.« -
»Recht habt ihr, Kālāmer, daß ihr da im Unklaren seid und Zweifel hegt. In einer Sache, bei der man wirklich im Unklaren sein kann, ist euch Zweifel aufgestiegen.
Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben.
...
Rief er nicht auf, den Priestern (Brahmanen) nicht blind zu folgen, sondern selber zu überprüfen, ob das tragfähig ist was gepredigt wird? Dient die Lehre, die Zeremonien wirklich der Überwindung von Gier, Hass und Verblendung? Oder ist es nur Gaukelwerk um die Kassen zu füllen und den Dünkel zu mehren?
Schaut hinter die Kulissen
Lest selber Dhammabücher. Geht nicht nach Hören-Sagen. Macht Euch über den Vinaya sachkundig. Darüber eröffnet sich so manches bei der Einschätzung von "Lehrern". (Selbst Lehrer die aus nicht "Vinaya - Traditionen" kommen, haben dennoch ihren eigenen Verhaltenskodex, den es zu studieren gilt.)