Aus dem buddhistischen Salonthread "Körperliche Sinnlichkeit und Ekel"
Joella:Also müsste es den Mittelweg zwischen Sinnlichkeit und Ekel doch auch geben?
Ja gibt es. Neutralisiere/ersetze das Angenehme/Sinnliche mit dem Ekel und den Ekel mit dem Angenehmen durch geschicktes wenden der Medaille (Zur Medaille später mehr).
Bringe die Waage von Gier und Haß immer mehr ins Gleichgewicht. Z.B muss man bei Wohlfühlbuddhisten natürlich erstmal mit Ekel gegensteuern. Solange, bis die Waage in die andere Richtung fällt und man die Welt nicht als schön sondern als eklig betrachtet. Dann kann man wieder mit schön dagegensteuern damit die Waage wieder die Richtung wechselt. Durch dieses Justieren wird die Differenz zwischen Gier und Haß immer geringer bis die Waage im Gleichgewicht ist. Wenn die Waage im Gleichgewicht ist, dann ist die Differenz zwischen den beiden=0. In Worten: Null.*1
Dann sieht man umso deutlicher was Gier und was Haß ist.
crazy-dragon:das sind zwei Seiten einer Medaille
Und Medaille ist Medaille. Ob man jetzt von der einen oder anderen Seite dukkha serviert bekommt macht dann auch kein Unterschied, weil es hat ja den selben Ursprung(Medaille), ist also das Gleiche.
Dieser Wiederspruch, diese Dualität wäre somit aufgehoben.
Wenn man so sieht, sieht man also was Gier und Haß wirklich sind. Und wenn man so sieht sieht man, dass Gier und Haß gar nicht wirklich sind.
Und die ganze Illusion von Gier und Haß (gut und böse) ist in Luft aufgelöst. Dann wäre man ein Nichtwiederkehrer(Anagami) und hätte die 5 niederen Fesseln welche an die Sinnenwelt fesseln überkommen.
Aber für diese Praxis ist eine gesunde Basis in Sila (Tugendregeln) und Samadhi (Sammlung) wichtig. Es heißt ja auch durch Sila zu Samadhi und durch Samadhi zu Weisheit. So schließt sich der komplette achtfache Weg. So wundert es nicht, dass diese Art der Praxis für die Praxismönche am relevantesten ist. Weil sie wollen fortschrittlich auf dem achtfachen Weg sein und nehmen ja die Askese auf sich, welche auch nötig ist um in dieser Praxis gute Fortschritte zu machen. Nicht umsonst sagt der Erhabene Buddha ja, dass die Hauslosigkeit nötig ist, um Anagami oder Arahat zu werden.
*1 Verzeihung aber ich konnte nicht widerstehen diese "In Worten" Floskel zu benutzen