Anfängerfrage zur Reinkarnation

  • freeman:

    ---
    Wenn es keine Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburt gibt, dann ist die gesamte Lehre des Buddha hinfällig.


    Ich will nicht deine gesamte Argumentation bestreiten, aber diesen einen Satz würde ich persönlich wirklich nicht unterstreichen.


    Um mal die Logik zu bemühen: wenn es denn einen Kreislauf von Wiedergeburten gibt, der unterbrochen werden kann und soll, dann müsste die Lehre des Buddha das auch ermöglichen, um als vollständige Heilslehre gelten zu können. Insoweit Zustimmung.


    Aber wenn es keine Wiedergeburten gibt, und in der Folge auch keinen Kreislauf derselben, dieser folglich auch nicht unterbrochen werden kann, dann wäre die Lehre des Buddha dennoch keineswegs hinfällig.
    Hm?

  • ---

    Loslassen:

    Ich würde mir als Anfänger mehr Diskurs mit und über die Textelemente wünschen, anstelle diesen oft kaum kommentierten Unmengen an Zitaten.


    Ja, ich habe längst realisiert, daß Du lieber halbgare Behauptungen und Fernsehinterviews bevorzugst. Du befindest Dich hier jedoch in einem buddhistischen Forum und da werden nunmal sehr häufig Lehrreden des Buddha (und, im Gegensatz zu Frau Doktor Wachs bitte MIT Quellenangabe) zitiert.

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha


  • Ja, dann werf doch einfach Buddhas Lehre über die Wiedergeburt und die Befreiung daraus über Bord, wer hindert Dich daran? Des Menschen Wille ist sein Karma.

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • freeman:


    Ja, dann werf doch einfach Buddhas Lehre über die Wiedergeburt und die Befreiung daraus über Bord, wer hindert Dich daran? Des Menschen Wille ist sein Karma.


    Gut, daraus ist also in der Tat zu entnehmen, dass Buddhas Lehre ohne die Lehre der Wiedergeburten für dich wertlos ist. Geradezu schädlich sogar? Nur damit ich das richtig verstehe: sagst du, dass jemand, der die Lehren Buddhas ansatzweise kennt, der aber zur Frage der Wiedergeburten unentschlossen ist, sich schlechtes Karma verschafft?


    Das erinnert mich an die fundamentalistischen Ansichten in Christentum und Islam: wer die Lehre kennt, sie aber nicht in Gänze anzuerkennen vermag, der kommt zwangsläufig in die Hölle. Trifft das deiner Meinung nach im übertragenen Sinne für Buddhas Lehre zu? Im tibetischen Buddhismus gibt es ja sogar das Konzept der Höllen. Da sind wir dann also letztlich auch im Buddhismus bei der bestrafenden Religion angekommen: glaubst du nicht exakt so, wie dir gesagt wurde, tust du nicht genau so, wie dir gesagt wurde, wirst du bestraft werden und leiden.

  • dermatze:
    freeman:


    Das erinnert mich an die fundamentalistischen Ansichten in Christentum und Islam: wer die Lehre kennt, sie aber nicht in Gänze anzuerkennen vermag, der kommt zwangsläufig in die Hölle. Trifft das deiner Meinung nach im übertragenen Sinne für Buddhas Lehre zu?


    Das würde mich auch interessieren.


    Du bist doch einer der Religionen zusammenführen will wenn ich das richtig in Erinnerung habe.


    Das Urchristentum war inklusivistisch d.h. es vertrat die Auffassung auch in anderen Religionen sei Gott am wirken. Dann als es selbst an der Macht und nicht mehr in der Minderheit war war es exklusivistisch d.h. vertrat die Auffassung nur in der Kirche sei Heil zu finden (Die Frage die sich da natürlich sogleich stellt was ist mit den armen ungetauften Seelen die nie von der Lehre erfahren haben). Das zweite vatikanische Konziel nahm dann wieder eine inklusivistische Haltung an die aber heute (nicht zuletzt wg. Papst Benedikt) wieder recht exkusivistisch daherkommt. Ein Rahner vertrat einen erweiterten Inklusivismus d.h. auch in anderen Religionen hätte Gott vor seiner Offenbarung durch Jesus Christus nicht nur gewirkt bzw. wirke noch sondern könne Heil erlangt werden und seit einigen Jahrzehnten (die Welle schwappte von Amerika zu uns hinüber) vertreten immer mehr Theologen eine sogenannte pluralistische Sichtweise.

    Einmal editiert, zuletzt von gbg ()

  • Zitat

    Ja, ich habe längst realisiert, daß Du lieber halbgare Behauptungen und Fernsehinterviews bevorzugst. Du befindest Dich hier jedoch in einem buddhistischen Forum und da werden nunmal sehr häufig Lehrreden des Buddha (und, im Gegensatz zu Frau Doktor Wachs bitte MIT Quellenangabe) zitiert.


    Mir ist neu, dass man als Experte in Interviews mit Journalisten mit Quellenangaben arbeitet. Zumal du wie gesagt nur mit Quellen um dich wirfst, diese aber kaum kommentierst und wenig schlüssig nutzt. Gute Texte bestehen imho mehr aus eigenem Text und werden nur durch Zitate gestützt. Bei dir ist das anders. Garniert mit langen Auszügen aus Fremdwörterquellen. Als Sahnehäubchen gibt es noch ein albernes Foto von einer Gummischlange. Wem das als Diskurs zu wenig ist, wird kurzerhand abwertend abgespeist. Meine bescheidene Ansicht ist, dass ich deine Argumente nicht nur widersprüchlich finde, sondern du aufgrund deines Auftritts hier wohl auch sehr stark an deinem Ego zu hängen scheinst. Auch wenn du es weißt, so wünsche ich dir, es bald noch besser zu wissen. Ich jedenfalls verabschiede mich hier aus dem Faden (und vielleicht auch aus dem Forum).

  • dermatze:
    freeman:


    Ja, dann werf doch einfach Buddhas Lehre über die Wiedergeburt und die Befreiung daraus über Bord, wer hindert Dich daran? Des Menschen Wille ist sein Karma.


    Gut, daraus ist also in der Tat zu entnehmen, dass Buddhas Lehre ohne die Lehre der Wiedergeburten für dich wertlos ist. Geradezu schädlich sogar? Nur damit ich das richtig verstehe: sagst du, dass jemand, der die Lehren Buddhas ansatzweise kennt, der aber zur Frage der Wiedergeburten unentschlossen ist, sich schlechtes Karma verschafft?


    Das erinnert mich an die fundamentalistischen Ansichten in Christentum und Islam: wer die Lehre kennt, sie aber nicht in Gänze anzuerkennen vermag, der kommt zwangsläufig in die Hölle. Trifft das deiner Meinung nach im übertragenen Sinne für Buddhas Lehre zu? Im tibetischen Buddhismus gibt es ja sogar das Konzept der Höllen. Da sind wir dann also letztlich auch im Buddhismus bei der bestrafenden Religion angekommen: glaubst du nicht exakt so, wie dir gesagt wurde, tust du nicht genau so, wie dir gesagt wurde, wirst du bestraft werden und leiden.


    Werter Matze,


    was soll ich denn zu Loslassen und Frau Dr. Wachs noch weiter sagen?! Wenn jemandem Fernsehinterviews wichtiger sind, als die Lehrreden des Buddha?! Ich hatte um eine Quellenangabe des von Frau Dr. Wachs zitierten, angeblichen Buddhawortes gebeten. Bisher habe ich keine Quellenangabe von Loslassen erhalten. Und das dürfte auch sehr schwierig, ja unmöglich für Loslassen sein.


    Zitat

    Nur damit ich das richtig verstehe: sagst du, dass jemand, der die Lehren Buddhas ansatzweise kennt, der aber zur Frage der Wiedergeburten unentschlossen ist, sich schlechtes Karma verschafft?


    Also, Loslassen scheint sehr entschlossen zu sein, die Behauptung von Frau Dr. Wachs zu verbreiten und zu unterstützen, nicht wahr? Loslassen hatte seinen Post bezügl. Frau Dr. Wachs immerhin nicht als eine Bitte um Klärung der Wiedergeburtslehre Buddhas gepostet, sondern exakt folgendermassen ins Forum geworfen:



    Im Übrigen, was die Hölle betrifft:


    Zitat

    Trifft das deiner Meinung nach im übertragenen Sinne für Buddhas Lehre zu? Im tibetischen Buddhismus gibt es ja sogar das Konzept der Höllen. Da sind wir dann also letztlich auch im Buddhismus bei der bestrafenden Religion angekommen: glaubst du nicht exakt so, wie dir gesagt wurde, tust du nicht genau so, wie dir gesagt wurde, wirst du bestraft werden und leiden


    Leiden, Schmerzen, Alter, Krankheit, Tod, Abkratzen, Verrecken- das kann man nennen, wie es einem beliebt. Mal folgende Frage an Dich:


    Wenn jemand auf eine heisse Herdplatte fasst, dann kann das doch HÖLLISCHE Schmerzen verursachen, nicht wahr? Es spielt nicht die geringste Rolle, ob man hier Ursache und Wirkung als Hölle oder wie auch immer bezeichnet. Entscheidend ist der EFFEKT, nicht wahr? Es geht um Ursache und Wirkung, nicht um eine christlich verkappte Schuld- und Sühne Moral. Wir ernten, was wir säen, daran führt kein Weg vorbei. Und wer die Lehre des Buddha in der Weise, wie Loslassen es hier exerziert, verdreht, verwässert und Teile wie die Lehre der Wiedergeburt, einfach rausnimmt und LEUGNET, der wird unweigerlich die Folgen zu tragen haben. Loslassen hatte ja die Lehre der Wiedergeburt und auch die Karmalehre nicht zur Diskussion gestellt, sondern im Kontext der Behauptungen von Frau Dr. Wachs schlichtweg GELEUGNET.


    Natürlich kann man als Anfänger nicht alles auf Anhieb verstehen, was der Buddha lehrte. Aber gerade als Anfänger sollte man sich doch etwas mehr zurückhalten, statt gleich die wesentlichen Aspekte der Lehre des Buddha über Bord zu werfen.


    Solange Loslassen hier keine Quelle des von Frau Dr. Wachs zitierten, angeblichen Buddhawortes liefert, bin ich hier somit raus aus diesem Thread, wie bereits an anderer Stelle, siehe:
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=22&t=11765


    Möge jeder Anfänger aus der Lehre des Buddha Dinge streichen, wie es ihm beliebt und die Folgen davon tragen.

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • freeman:
    dermatze:


    Sagtest Du an anderer Stelle nicht Du seist weder Buddhist noch Hinduist :?::?::?:


    (Nihilist bist Du anscheinend keiner aber dann wohl Sophist)


    Aber OK

  • ---
    Richtig. Ich bin weder Buddhist noch Hindu noch Nihilist noch Sophist. Allerdings, falls Du darüber nicht informiert sein solltest:


    Es gibt eine Menge Menschen, welche die Lehre des Buddha achten und sie verteidigen, ohne sich selbst "Buddhist" zu nennen ;)

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • ---
    Hier übrigens noch die Einführung in den Buddhismus aus dem gepinnten Thread ganz oben, gleich hier im Buddhismus-Anfänger-Forum, nur damit keine weiteren Zweifel aufkommen mögen:



    Zitat

    Mit dem Tode zerfällt natürlich der Körper, doch der Lebensstrom mit all seinen Tendenzen geht weiter, nicht als Wanderung einer unsterblichen Seele, sondern als ein dynamischer Daseinsprozeß. Unmittelbar auf den Sterbemoment folgend, ohne zeitliche Unterbrechung, tritt ein neues Lebewesen ins Dasein, doch nicht notwendig in ein menschliches. Denn Wiedergeburt kann, je nach dem früheren Wirken, auf anderen Daseinsebenen erfolgen, höheren oder niedrigeren. In jedem Falle aber ist das neue Lebewesen eine direkte Folgeerscheinung des gerade verstorbenen. Es tritt dessen Erbschaft an, im Guten wie im Schlechten, je nachdem die neue Existenz Auswirkungsmöglichkeiten dafür bietet oder im Lebensablauf schafft. Doch die Ergebnisse vergangenen Wirkens sind unausbleiblich, wenn auch durch entsprechende Gegenkräfte beeinflußbar.


    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=22&t=709



    _()_

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • Hallo alle,

    freeman:


    Also, Loslassen scheint sehr entschlossen zu sein, die Behauptung von Frau Dr. Wachs zu verbreiten und zu unterstützen, nicht wahr? Loslassen hatte seinen Post bezügl. Frau Dr. Wachs immerhin nicht als eine Bitte um Klärung der Wiedergeburtslehre Buddhas gepostet, sondern exakt folgendermassen ins Forum geworfen:

    Loslassen:

    Ich habe es bereits in einem anderen faden gepostet. Da es aber auch hier perfekt passt, weise ich auch an dieser Stelle auf ein sehr interessantes Interview hin: "Buddha glaubte nicht an Wiedergeburt"
    Es handelt sich um ein Interview mit Frau Dr. Wachs. Hier heißt es: [siehe oben]


    Solange Loslassen hier keine Quelle des von Frau Dr. Wachs zitierten, angeblichen Buddhawortes liefert, bin ich hier somit raus aus diesem Thread,


    Frau Wachs sagt dazu folgendes:

    Zitat

    Ich komme nicht intellektuell oder von der Kenntnis der buddhistischen Geschichte oder des Pali-Kanons her darauf, sondern habe diese Erfahrung... Und nicht nur ich, auch andere hatten und haben sie...


    Wenn Sie wirklich daran interessiert sind, dann lesen Sie die drei Bücher von Jed Mc Kenna ("Verflixte Erleuchtung", "Spirituell unkorrekte Erleuchtung" und "Spirituelle Dissonanz"). Mc Kenna wird zwar dem Advaita zugerechnet, aber das ist natürlich Blödsinn, weil er in keine Schublade passt.


    Wenn Sie das verdaut haben, dann haben Sie wirklich alle Illusionen verloren!!!


    Herzlich,
    Mirco

  • Lieber mirco,


    sagte sie das persönlich zu Dir, da Du keine Quelle angegeben hast?


    Knackpunkt war, dass sie ihre/diese Meinung in ihrem Interview dem Theravada und dem Zen angedichtet/unterstellt hat.
    Und das ist falsch.


    Liebe Grüße
    Sukha

  • ---
    Wenn ich folgende knappe Worte in dem von Loslassen verlinkten Interview lese, dann weiß ich, daß ich mich mit Frau Dr. Wachs nicht weiter beschäftigen muß:


    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • Sukha:

    sagte sie das persönlich zu Dir, da Du keine Quelle angegeben hast?


    Ja. Ich hatte per Mail nachgehakt.


    Gruß,
    Mirco

  • Sarah29:

    War meine Annahme, Reinkarnation metaphorisch zu sehen und die Vorstellung, dass schlechtes Karma die direkte Wiedergeburt z.B. als Otter oder Schlange bedeutet, eher eine Fabel ist, etwa falsch?


    Hallo Sarah!


    Ich sehe das mit der Wiedergeburt so:
    "Wenn man mit einer fast abgebrannten Kerze eine neue entzündet brennt das Feuer weiter. Es ist Dasselbe und doch ein Anderes." - aus dem Zen.


    Aber besser ist:
    "Meister gibt es die Wiedergeburt?" - "Woher soll ich das wissen?" - "Aber Du bist doch Meister?" - "Aber kein toter Meister!" :D


    Vor ein paar Tagen klingelte es bei mir an der Tür. Als ich öffnete, standen dort eine Dame und ein Herr. Der Herr meinte: "Oh, ich hatte eine andere Person erwartet." Darauf ich: "Ich auch." Wie dem auch sei...
    Die beiden Zeugen Jehovas versuchten mich zu überzeugen ihnen ins Paradies zu folgen. Dies sei doch besser als wiedergeboren zu werden. Ich sollte doch bedenken, dass die Welt immer mehr verschmutz wird und der Selbstzerstörung nahe ist...

  • ---

    Zitat

    Ich komme nicht intellektuell oder von der Kenntnis der buddhistischen Geschichte oder des Pali-Kanons her darauf, sondern habe diese Erfahrung...


    Wie ist es es möglich, die Erfahrung zu haben, daß es Wiedergeburt nicht gibt? Das raff ich nicht... kann mir das mal jemand erklärn...?!

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • freeman:

    Wie ist es es möglich, die Erfahrung zu haben, daß es Wiedergeburt nicht gibt? Das raff ich nicht... kann mir das mal jemand erklärn...?!


    Hallo Freeman!


    Wahrscheinlich in dem man die Erfahrung macht, "zum ersten mal geboren zu sein". :D
    Dieser These würde ich mich doch glatt anschließen... ;)


    Liebe Grüße
    Markus

  • ---

    Markus Bertulat:


    Wahrscheinlich in dem man die Erfahrung macht, "zum ersten mal geboren zu sein".


    Also hat sie quasi als neugeborener Säugling im Moment ihrer Geburt realisiert: "Ha, dies ist meine erste Geburt! Also gibts keine Wiedergeburt!" ?!, und sie kann sich da heute noch an diese Erfahrung erinnern? ... Dann muß sie ja ähnliche Gewahrseinskräfte haben, wie all jene, die sich auch an die Zeit vor der Geburt erinnern...

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • Hallo,

    Markus Bertulat:


    Aber besser ist:
    "Meister gibt es die Wiedergeburt?" - "Woher soll ich das wissen?" - "Aber Du bist doch Meister?" - "Aber kein toter Meister!" :D


    laut Überlieferung konnte der historische Buddha da mit mit mehr Wissen aufwarten.
    Aufgrund seiner Veranlagung konnte er seine vorangegangenen Erscheinungsformen sehen.
    Solange ich selber noch nicht an der Stelle der Entwicklung bin, wo dies möglich würde,
    brauche ich mir den Kopf darüber zum Glück nicht grüblerisch zu zerbrechen. (Danke!)


    Gruß,
    Mirco

  • Mirco:

    Laut Überlieferung konnte der historische Buddha da mit mit mehr Wissen aufwarten.
    Aufgrund seiner Veranlagung konnte er seine vorangegangenen Erscheinungsformen sehen.
    Solange ich selber noch nicht an der Stelle der Entwicklung bin, wo dies möglich würde,
    brauche ich mir den Kopf darüber zum Glück nicht grüblerisch zu zerbrechen.


    Grüß dich Mirco!


    Aber es ist doch interessant, dass sich viele Menschen die nicht die Erkenntnisstufe des Buddha haben, über die Wiedergeburt Gedanken machen. Wenn man zu diesem Erkennen, der vergangenen Erscheinungsformen, lediglich ab einer gewissen Erkenntnisstufe gelangen kann, ist das Nachdenken über die Wiedergeburt sinnfrei.


    Deswegen würde ich auch niemals behaupten, das es die Wiedergeburt gibt. Ich müsste:
    a) es entweder beweisen können
    b) aus meiner Erfahrung berichten können


    freeman:

    Also hat sie quasi als neugeborener Säugling im Moment ihrer Geburt realisiert: "Ha, dies ist meine erste Geburt! Also gibts keine Wiedergeburt!" ?!, und sie kann sich da heute noch an diese Erfahrung erinnern?


    So in etwa stelle ich mir das vor... Vielleicht ist ihr das auch etwas später aufgefallen? :D
    Mehr Erfahrung habe ich ja auch nicht. Ich kann mich nicht an vorherige Leben erinnern. Bist das nicht passiert, gehe ich davon aus zum ersten mal geboren zu sein.


    Gruß
    Markus


  • Genau so sehe ich das auch, passend auf den Punkt gebracht. Ich kann aus dem selben Grund Wiedergeburt auch nicht ausschliessen. Aber solange ich weder noch weiss, naja, du hast es schon geschrieben...


    Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass die Aussage: "selbstverständlich gehört Wiedergeburt zum Buddhismus", ohne das aus Erfahrung sagen zu können, letztlich eine Art von "Glauben" ist, den man im Buddhismus doch eigentlich nicht pflegen will.

  • dermatze:

    Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass die Aussage: "selbstverständlich gehört Wiedergeburt zum Buddhismus", ohne das aus Erfahrung sagen zu können, letztlich eine Art von "Glauben" ist, den man im Buddhismus doch eigentlich nicht pflegen will.


    Grüß dich!
    Ich halte mich beim Thema Wiedergeburt lediglich an:
    "Richtet euch nicht nach Hörensagen, nicht nach einer Überlieferung, nicht nach einer bloßen Behauptung, nicht nach der Mitteilung sogenannter heiliger Schriften, nicht nach logischen Deduktionen, nicht nach methodischen Ableitungen, nicht nach dem auf Augenschein beruhenden Denken, nicht nach lang gewohnten Ansichten und Vorstellungen, richtet euch nicht danach, ob eine vorhandene Erscheinung dafür spricht, auch nicht danach, ob ein Asket oder Lehrer es gesagt hat; wenn ihr hingegen selbst erkennt: diese Dinge sind verkehrt, diese Dinge sind nicht einwandfrei, diese Dinge, wenn ausgeführt, gereichen zum Unheil, zum Leiden für uns und andere, dann verwerft sie. Erkennt ihr dagegen: diese Dinge sind recht, diese Dinge sind einwandfrei, diese Dinge, wenn ausgeführt, gereichen zum Heil und Glück für uns und andere, dann nehmt sie an und lebt danach."
    http://www.palikanon.com/diver…x_ladn2/lehrebuddhas1.htm

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    dermatze:

    Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass die Aussage: "selbstverständlich gehört Wiedergeburt zum Buddhismus", ohne das aus Erfahrung sagen zu können, letztlich eine Art von "Glauben" ist, den man im Buddhismus doch eigentlich nicht pflegen will.


    Aber wie ist es dann möglich, daß das Wissen und die Erfahrung der Wiedergeburt in unzähligen (lange nicht nur buddhistischen) Kulturen die normalste Sache der Welt war und ist? Wenn das eine reine buddhistische Angelegenheit wäre, dann könnte ich ja als Nicht-Buddhist locker sagen "Ok, ist ein Irrtum der Buddhisten". Aber das ist nunmal nicht der Fall. Im Übrigen, wenn man wirklich realisiert, daß da keine "Person" ist, kein Atman, ja wer oder was sollte dann irgendwann endgültig sterben? Etwas, das es gar nicht gibt, kann doch auch nicht sterben, oder? Kann das Ungeborene, Unerschaffene, Ungestaltete endgültig sterben?

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • freeman:

    Aber wie ist es dann möglich, daß das Wissen und die Erfahrung der Wiedergeburt in unzähligen (lange nicht nur buddhistischen) Kulturen die normalste Sache der Welt war und ist?


    Was sagen denn meine geliebten Griechen dazu? Es gibt ja hier Meinungen, dass nur die "Ossi" das Wissen haben und die "Wessis" von nichts eine Ahnung haben. ;)
    "Empedokles lehrte, dass die unsterbliche Seele schon vor der Geburt existiert (Präexistenz) und göttlichen Ursprungs ist. Infolge moralisch schlechter Taten müsse sie sich in zahlreichen Verkörperungen reinigen, um ihren göttlichen Status wieder zu erlangen. Dem liegt der Gegensatz der metaphysischen Prinzipien der Liebe und des Hasses zugrunde. Der Hass verleitet Menschen zu Gewalttaten, derentwegen sie sich erneut in menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Körpern inkarnieren müssen. Die Reinigung erfolgt durch Gewaltlosigkeit einschließlich einer vegetarischen Ernährung. Mit den etwa zeitgleichen hinduistischen und buddhistischen Lehren stimmt Empedokles insofern überein, als die körperliche Existenz als leidvoll betrachtet wird. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch darin, dass er in der Verkörperung den Weg zur Erlösung sieht (durch eine entsprechende Lebensführung), während nach den indischen Lehren die Erlösung durch besondere, darauf angelegte Verrichtungen angestrebt wird." http://www.leben-nach-dem-tod.…che-philosophie/index.php
    Wie ich mal schrieb. Im Buddhismus gibt´s kaum etwas wirklich neues... ;)

  • ---
    Wer, wie z.B. der Buddha, das Dasein bis in die tiefsten Tiefen duchdrungen hat, der weiss, dass es keinen Unterschied zwischen Leben und Tod gibt. Geburt und Tod geschah in der Vergangenheit, geschieht in der Gegenwart und wird in der Zukunft geschehen, denn Zeit ist eine Illusion. Leben und Tod ist eins im Hier und Jetzt. Wer das Hier und Jetzt nicht durchdringt, der wird die Wiedergeburt niemals verstehen.



    Zitat

    Was man über Reinkarnation glaubt oder nicht glaubt, hat nichts mit der Wahrheit an sich zu tun; aber vielleicht können wir wirklich herausfinden, was Tod ist, – nicht, was nach dem Tode geschieht. Es wäre nämlich denkbar, dass Leben ein Vorgang des Absterbens ist. Warum machen wir immer die Teilung zwischen Leben und Tod? Offenbar weil wir das Leben für einen Vorgang des Ansammelns und Fortbestehens halten und den Tod für das Aufhören und Vernichten all dessen, was wir vollbracht haben. So trennen wir Leben und Tod.


    Jiddu Krishnamurti




    Bildquelle: wickimedia.org