Verwindung von Begierde und Trübsal

  • Elliot:
    bel:

    Kannst mal sehen, wie Du liest - davon hab ich nix geschrieben. :lol:


    Dann ist es ja noch schlimmer.


    Wat soll daran schlimm sein, ist doch nicht Thema des Suttas.

  • bel:
    Wie wäre denn jetzt deine Abschliessende Übersetzung der Passage?


    "Nachdem er überwunden hat"?
    "währenddessen überwindet er"?
    "um dieses und jenes zu überwinden"?


    Oder doch ganz anders?

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Wenn die Übersetzung "Klage, Wünsche, Begehrlichkeit " stimmt
    dann ist das nicht zu Verwechseln mit Begehren und Abneigung wie Elliot sagt.
    Das bedeutet "nur", daß sich jemand zurückzieht
    und sich zuallerst der Achtsamkeit und Sammlung widmet, sich von weltlichen Belangen abwendet.
    Das tut man ja, wenn man verstanden hat, daß Klagen, Wünschen und Begehrlichkeiten
    nichts taugt, also Dukkha kein Ende bereiten kann.
    "nach Verwindung von" kann also nur bedeuten, daß "gesessen wird". Vor jedem Sitzen
    ist es bereits notwendig grobe Zuneigung und Ablehnung abzulegen. Weitere
    Vergegenwärtigung tut ein übriges dazu. Das ist der erste Schritt überhaupt zur
    und in geistiger Hauslosigkeit-und sei es nur für 10 Minuten.
    Auch im Zen ist es so, daß Konzentrations,-und Betrachtungsfähigkeit erst in einem
    tieferen gestillten Zustand, also Samadhi, möglich ist.


    Wenn jemand zu Samadhi nicht imstande ist, kann die Ursache auch sein, daß er
    "das weltliche", Gefühle, Empfindungen, Begehrlichkeiten ect. verdammt, man fördert
    also die Abneigung oder Ablehnung gegen Kandhas, Geistesobjekte ect. Dann ist
    nicht einmal Sattipatana möglich. Studium und "Moral" , noch dazu exsessiv betrieben,
    können nicht zu einer ersten Stillung führen, wie sie das Sutra mit diesem einführenden
    Zeilen erklärt.


    Im übrigen Elliot, bedeutet zitierte Geselligkeit nun wirklich etwas anderes als "Meister, Lehrer" oder "Sangha";
    Ordinierte sitzen nicht unentwegt in Klausen oder im "Dschungel".

  • bel:


    Zum Vergleich, ich hatte übersetzt:
    Hier, ihr Mönche, verweilt ein Mönch hinsichtlich des Körpers den Körper betrachtend

    Zitat

    .......eifrig, wissensklar und achtsam, (dabei, genau hier - idha -) der Welt Wünschen und Klagen abfallen lassend.


    Was geschieht eigentlich wenn ich verweile usw meinen Körper betrachte?
    (dabei, genau hier) Da treten Gedanken, Gefühle Erinnerungen auf die ich abschneide (der Welt Wünschen und Klagen abfallen lassend).
    Was betrachte ich dann? Meinen Körper. Doch da ändert sich was in der Betrachtung. Ich erkenne ihn als Erscheinung. Ich erkennen das er weder eine Zukunft noch eine Vergangenheit hat.
    Er ist so wie er ist. Wobei ich nicht wieder in einen Glauben verfallen darf das da jemand ist der diesen Körper betrachtet.
    Dieser jemand der ihn betrachtet ist ohne das dieser Körper so ist wie ist , bedingt Entstehend auch nur eine Erscheinung ohne Vergangenheit und Zukunft.
    Noch ein Effekt: Der der dieses betrachtet ist nach einiger Zeit des Verweilen nicht mehr: Leere ist Form, Form ist Leere.


    Das dauert einige Zeit. Dann ist da weder Leere noch Form das ist nur da wenn ich Meditation als Betrachtung wie Buddha sie beschreibt verlasse und mich wieder bewege in dem Bedingten Entstehen mit dem Bedingten Entstehen. Auch kann ich erkennen was Begehren ist und wann Begehren zu der nicht heilvollen Grenze zu Gier Hass und Verblendung geht.
    liebe Grüsse
    Helmut
    Ach ja, da ist keine Macht versteckt die die Welt mit einem Schnippen ändert. Die Welt ist eine Erscheinung ohne Vergangenheit, ohne Zukunft doch weil ich an ihrem so Erscheinen beteiligt bin, war, sein werde kann ich mit den bedingt Entstehenden handeln. Karma kann ich nie vermeiden nur extrem verringern.

  • Onyx9:

    Im übrigen Elliot, bedeutet zitierte Geselligkeit nun wirklich etwas anderes als "Meister, Lehrer" oder "Sangha"; Ordinierte sitzen nicht unentwegt in Klausen oder im "Dschungel".


    Das kann bel ja sagen, was er mit der Unverzichbarkeit seiner Sangha nun meinte.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Ich finde es immer wieder schade und überflüssig sich gegenseitig anzuspitzen.
    Wenn er ne Sangha ( edle Freunde usw. ) für unverzichtbar hält, hat er nicht unrecht -
    wenn Du die Klausur für unverzichtbar hälst, hast du auch nicht unrecht.
    Auch die Theravadis sprechen von Buddha, Sangha und Dharma.

  • Onyx9:

    Auch die Theravadis sprechen von Buddha, Sangha und Dharma.


    Das stimmt natürlich. Aber im Grunde ist das ja auch nicht Thema dieses Threads. Zugegeben, ich habe seine "Predigt" auch nur überflogen, werde bei Gelegenheit nochmal genauer lesen. Und noch eine Frage dazu, wobei es auch um "vorher", "nacher", "Währendessen", "Umzu" usw. geht. Ist dies eine andere Situation oder etwas analoges:


    Zitat

    "Nach der Rückkehr von seiner Almosenrunde, nach seiner Mahlzeit, setzt er sich mit gekreuzten Beinen und gerade aufgerichtetem Oberkörper hin und hält die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig. Indem er die Habgier nach der Welt überwindet, verweilt er mit einem Herzen, das frei ist von Habgier; er läutert seinen Geist von Habgier. Indem er Übelwollen und Haß überwindet, verweilt er mit einem Geist, der frei ist von Übelwollen, der Mitgefühl empfindet für das Wohlergehen aller Lebewesen; er läutert seinen Geist von Übelwollen und Haß. Indem er Trägheit und Mattheit überwindet, verweilt er frei von Trägheit und Mattheit, lichten Geistes, achtsam und wissensklar; er läutert seinen Geist von Trägheit und Mattheit. Indem er Rastlosigkeit und Gewissensunruhe überwindet, verweilt er ausgeglichen, mit einem Geist, der inneren Frieden hat; er läutert seinen Geist von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe. Indem er den Zweifel überwindet, verweilt er dem Zweifel entronnen, ohne Unsicherheit in Bezug auf heilsame Geisteszustände; er läutert seinen Geist vom Zweifel." (MN 39)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Weder-noch. Offensichtlich spielt hier "Wünschen, Klagen und Begehrlichkeit hinsichtlich der Welt" imgrunde keine Rolle mehr.
    Geübt in Achtsamkeit dürfte er von Zuneigung und Abneigung natürlicherweise absehen. Bleiben noch Hass und Gier und Unwissenheit.
    Das Grobe, das Feine. Davor, Währenddessen, Danach und "Um zu" ist irrelevant für einen ( geistig ) Hauslosen, zumindest möchte ich das stark annehmen. :)