Rückenschmerzen beim Sitzen?

  • Ist es normal das man Schmerzen im Rücken bekommt wenn man im Schneidersitz bzw Halber oder voller lotus übt?
    Ich bekomme jedesmal im oberen Rücken schmerzen weswegen ich abbrechen muss weil die dann irgendwann zu doll werden.
    Hat das mit falscher sitzhaltung zu tun oder mit schwachen Muskeln oder mit ner verkrümmung in der Wirbelsäule oder dergleichen??

  • Chris27:

    Ist es normal das man Schmerzen im Rücken bekommt wenn man im Schneidersitz bzw Halber oder voller lotus übt?
    Ich bekomme jedesmal im oberen Rücken schmerzen weswegen ich abbrechen muss weil die dann irgendwann zu doll werden.
    Hat das mit falscher sitzhaltung zu tun oder mit schwachen Muskeln oder mit ner verkrümmung in der Wirbelsäule oder dergleichen??


    Wie lange sitzt du denn?

  • Das Hauptproblem für uns Westler in Meditationshaltung sind die Hüften. Von denen strahlt der Schmerz in den Rücken. Lass dir am Besten von einem Lehrer oder erfahrenen Praktizierenden die Sitzhaltung erklären und experimentiere dann mit der Sitzhöhe ... am Anfang besser etwas höher und im verlauf der Jahre dann etwas niedriger.


    Freundlichen Gruß

  • Chris27:

    Ist es normal das man Schmerzen im Rücken bekommt wenn man im Schneidersitz bzw Halber oder voller lotus übt?
    Ich bekomme jedesmal im oberen Rücken schmerzen weswegen ich abbrechen muss weil die dann irgendwann zu doll werden.
    Hat das mit falscher sitzhaltung zu tun oder mit schwachen Muskeln oder mit ner verkrümmung in der Wirbelsäule oder dergleichen??


    Im Zen heißt es bisweilen, erst mußman durch die Schmerzen durch, dann durch die Müdigkeit.
    Aber um den Weg abzukürzen, ist es notwendig, daß man die Wirbelsäule gerade hält. Das geht am effektivsten,
    wenn das Steißbein auf dem vorderen Teil des Kissens aufliegt; man sitzt also nicht mit dem ganzen Popo auf
    dem Kissen. Außerdem sollte das Kissen oder was du verwendest so eine Höhe haben, daß die Knie fest
    auf dem Boden aufliegen. Rücken,- bzw. eigentlich Muskelschmerzen sind trotzdem durchaus drin. Darum
    sollte eine Sitzung auch langsam gesteigert werden. Das wichtigste ist aber nachh und nach die richtige Position zu finden-
    und sich für das nächstemal zu merken.

  • Schaumal hier:
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=2&t=7170&p=129264


    Es gibt viele unterschiedliche Sitzhaltungen. Den vollen Lotus bekommt kaum jmd. im Westen entspannt hin.
    Die Schmerzen deuten erst einmal darauf hin, dass die Sitzhaltung ev. nicht optimal für dich ist. Versuch mal, auf einem Stuhl mit geradem Rücken 30 min zu sitzen. Sollte das ebenfalls nach einer gewissen Zeit des Austestens nicht klappen, würde ich einen Arzt aufsuchen. Leider gibt es in vielen Anleitungen zur Sitzmeditaton die Tendenz, Schmerzen zu bagatellisieren. ("Da musst du durch!"). Schmerzen sind ein Indikator (Für falsche Haltungen oder Verspannungen oder sonstige Rückenprobleme).


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Kann man eigendlich auch im liegen meditieren? Zugedeckt mit Kissen im Nacken?

  • Pommes:

    Kann man eigendlich auch im liegen meditieren? Zugedeckt mit Kissen im Nacken?


    Sogar auf dem Kopf stehend soll sowas möglich sein. Oder eingeklemmt als Erdbebenopfer oder
    als Lawinenopfer. (für die meisten aber rein theoretisch)

  • Pommes:

    Kann man eigendlich auch im liegen meditieren? Zugedeckt mit Kissen im Nacken?


    Ja, aber die meisten nennen das schlafen. ;)

  • Schlauer als "erst muß man durch die Schmerzen durch" finde ich zu schaun, was es an rückenstärkenden Übungen gibt. Von Schwimmen über Rückenschule, Yoga, Pilates, Feldenkrais ist da doch viel zu finden. (Früher gab es auch in ner Zenzeitung Vorschläge an rückenstärkenden und beindehnenden Yoga-Übungen (weil der andere Knackpunkt bei Meditation ist der Miniskus - ein drittes Problem wären dann noch Hämorrhoiden, also ist sicher begleitende Übungen insgesamt eine gute Idee).


    Freilich gibt es auch die Möglichkeit in anderen Haltungen zu meditieren. Es gibt Gehmeditationen, im Tai Chi und einigen Kampfsportarten spielen Stehmeditationen eine wichtige Rolle, im Dzogchen gibt es auch Meditation im Liegen.


    Eine andere Frage ist sicher die des Kissens und die der Haltung. Seit ich nur noch auf einem flachen Kissen (so 2 cm) sitze, und darauf achte, das das Becken nach vorn gekippt hab, hab ich keine Rückenprobleme beim Sitzen mehr.

  • Jinen:

    Schlauer als "erst muß man durch die Schmerzen durch" finde ich zu schaun, was es an rückenstärkenden Übungen gibt.


    Sicherlich, für den Fall, daß man mal so n Stündchen oder zwei sitzt. Bei längeren Übungen hilft das nur bedingt, weil dann die Schmerzen (oder sagen wir mal besser, verschiedene Grade von Unkomfort) primiär psychische Ursachen haben. Da muß man dann tatsächlich "durch". Das ist übrigens bei anderen Übungen - z.B. im Gehen - auch nicht anders.

  • Ich habe gerade gelernt, dass langes meditieren für Anfänger eher ungeeignet ist. Ist ja schön, dass man den Schmerz bezwingt. Solange man das tut, kann man sich aber wenig bis gar nicht auf das eigentliche Meditationsobjekt konzentrieren. Am Anfang ist also weniger mehr. Nach einer Weile gewöhnt man sich an die Sitzhaltung und hält auch länger durch. Ich bin selbst auch nicht so gelenkig, aber 10 bis 15 Minuten mit Meditationskissen geht schon ganz gut. Morgens hab ich eh nicht mehr Zeit (plus Vor- und Nachbereitung).


    Lg,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Wobei ich gern anmerken möchte (weil das oft vergessen wird), daß Sitzen nicht gleich Konzentrationsübung sein muss. Ich seh zumindest Zazen, Nembutsu- oder (O)Daimoku-Praxis nicht als Konzentrationsübungen an.

  • Geh doch mal ins Fitnesszenter. Deine Rückenmuskulatur ist scheint nicht genug aufgebaut zu sein. Sitzen allein ergibt keinen Trainingseffekt, dazu ist Bewegung nötig


    Bakram

  • Milou:

    Ich habe gerade gelernt, dass langes meditieren für Anfänger eher ungeeignet ist. Ist ja schön, dass man den Schmerz bezwingt. Solange man das tut, kann man sich aber wenig bis gar nicht auf das eigentliche Meditationsobjekt konzentrieren.


    Na ja, das hängt dann wohl auch von der Art der Meditation ab und was man unter "Meditationsobjekt" meint zu verstehen. Für mich erschöpft sich "Meditation" nicht in "Konzentrationsübung" - und ich hab auch schon Leute gesehen, die haben es aus dem Stand 5 Tage lang gemacht und fanden es dann am Ende überhaupt nicht "ungeeignet". Anyway, ich wollte das hier auch nicht vertiefen, sondern einfach nur anmerken, daß neben den physischen Faktoren auch psychische Faktoren Einfluß auf das physische Wohlbefinden haben. Einer dieser typischen psychischen Faktoren ist das "Ausweichen" - damit wird alles nur noch schlimmer.