Motivation zum Üben

  • Buddhaghosa:


    Richtig. Nur scheint Vimokkha zu behaupten, das (noch) tugendlose Personen in der Meditation generell ohne rechte Gesinnung sind und nur zu akusala cetana fähig. GrußFlorian


    Kommt darauf an was er unter einer "tugendlose Personen" versteht.
    Unzweifelhaft scheint es aber durchaus möglich, das einer meditiert,
    darin sogar Erfolge erlangt aber darüber dann hochmütig und arrogant wird
    und alle Tugenden verliert soweit er sie denn hatte. Vieles ist möglich in der Welt.

  • "Welche Mönche und Brahmanen auch immer... falsche Absicht, falsche Rede, falsches Handeln, falsche Lebensweise...haben, so sind sie nicht in der Lage, irgendeine Frucht hervorzubringen. Warum ist das so? Weil jener (falsche Pfad) keine angemessene Methode ist, um Frucht hervorzubringen."MN126

  • Dhamma zum Gruße,

    Mushotoku:
    Mushotoku:

    Wir weichen vom Thema ab:
    Motivation zum Üben.

    Sila ist ein wichtiges Thema. Doch hier würde es eigentlich ums Üben gehen.


    Sila IST üben. Dana ist üben. Wenn die Motivation hier fehlt, wird Bhavana zu einer herzlosen Turnübung mit hartem Aufprall.




    Mit Metta,
    Mirco

  • ja, stimmt. habe ganz vergessen, dass alles tun und lassen übung ist. eigentlich ist es dann keine übung mehr, sondern schlicht der lebensvollzug. unter übung verstehe ich spezifisch die formale sitz- und gehmeditation. ()

  • Dieser Auszug aus der Autobiogrphie eines Zen-Mönchs begleitet mich seit Jahren und motiviert mich, regelmässig die Sitzmeditation zu (üben) vollziehen:


    "....die ununterbrochene Spannung griff unsere Nerven massiv an. Wir waren alle von den Unterseeboten besessen. Sie bewegten sich durch die See auf die Art, wie Meteore den Himmel durchqueren - als einziges Zeichen des nahen Todes. Der Lärm der Kanonschüsse unseres Zerstörers betäubte unsere Ohren. Wir waren unfähig zu schlafen und lebten jede Nacht in Angst und Schrecken.
    Damals begann ich ZaZen zu üben; das war aber ziemlich verschieden von dem, was wir im Dojo übten....
    Wenn ich die ZaZenhaltung einnahm, befand sich unter meinem Körper wirklich das Nichts. Während mehr als einem Monat sass ich unbeweglich mit gekreuzten Beinen oberhalb des Todes...."

  • Da haut wohl jemand auf den Putz.
    Aber er wurde wohl Mönch...
    Dann ist es ja gut. ()

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Mushotoku:

    ja, stimmt. habe ganz vergessen, dass alles tun und lassen übung ist. eigentlich ist es dann keine übung mehr, sondern schlicht der lebensvollzug. unter übung verstehe ich spezifisch die formale sitz- und gehmeditation. ()


    Das ist was gern herausgehört und gelesen wird
    aus der Populärliteratur.
    Tatsächlich legt Chan sehr viel Wert auf die Kai,
    auf das Betrachten der Bonno und auf Reue. ()

  • vimokkha:

    Tatsächlich legt Chan sehr viel Wert auf die Kai,
    auf das Betrachten der Bonno und auf Reue. ()


    ... tatsächlich gibt es kein Chan das / der auf etwas wert legen könnte!
    .

  • Sumedha, ja das ist die "richtige" Antwort. Die Buddha-Natur kann nicht geregelt werde. Aber sie kann erfahren und im Alltag verwirklicht werde.()

  • Mushotoku:

    Aber sie kann erfahren und im Alltag verwirklicht werde.()


    erfahren und verwirklichen sind eins....
    .

  • ( ) Ich hatte mehrere Kensho-Erfahrungen. Aber sie sind vorbei gegangen....das Gefühl der Einheit von Allem, die "göttliche" Natur von allem...sind verschwunden....die Ego-Sicht kehrte zurück. Verwirklichung ist, wenn diese Kensho-Erfahrung alltäglich spontan ist. Voll integriert.


    Deshalb ist die Übung so wichtig. Wenn "man" geschmeckt hat, dann übt man ( und frau ;) ) ohne "Probleme" ( )

  • Mushotoku:

    Verwirklichung ist, wenn diese Kensho-Erfahrung alltäglich spontan ist. Voll integriert.


    das ist eine definition....

    Mushotoku:

    Deshalb ist die Übung so wichtig. Wenn "man" geschmeckt hat, dann übt man ( und frau ;) ) ohne "Probleme" ( )


    dann sprechen/schreiben wir beide gerade nicht über Chan....denn Chan ist keine Übung...
    .

  • Sumedha:

    Zitat

    ... tatsächlich gibt es kein Chan das / der auf etwas wert legen könnte!


    Ich meine natürlich die traditionelle
    Schulung und Haltung im Chan.
    Man kann sich natürlich auch was Hübsches
    aussuchen, sich die Winde um die Nase wehen
    lassen. ()

  • vimokkha:

    Ich meine natürlich die traditionelle
    Schulung und Haltung im Chan.
    Man kann sich natürlich auch was Hübsches
    aussuchen, sich die Winde um die Nase wehen
    lassen. ()


    du kannst gerne meinen.... :grinsen:
    .

  • Mushotoku:

    Zitat

    Was sind den deine persönlichen Erfahrungen mit Bonno betrachten und Reue ?


    Doch immer noch rumlavieren.
    Drauf einsteigen oder aussteigen.
    Das Unrechte vermehren, das Rechte vermindern.
    Ist halt so, wenn Samadhi nicht fest ist. ()

  • Was die Motivation zur Entsagung angeht: Wenn man logisch erkannt hat dass Begehren zu Leid führt, ist es weise das auch umzusetzen indem man das Begehren tatsächlich aufgibt.
    Das Erfüllen von Wünschen beschert für kurze Zeit Freude, kann aber nie das Leid beseitigen. Es ist als wollte man ein Feuer löschen indem man Öl hineingießt.
    Verzichten ist zuerst leidvoll, führt aber allmählich zum Glück der Loslösung und schließlich zum Ende des ständigen Kreislaufes von Genießen und Leiden.

  • ( ). Ich meine, dass das Leiden so oder so unvermeidbar ist, solange man inkarniert ist. Ein Heiliger oder ein Heiler leidet noch mehr als der Durchschnittsbürger, weil er fähig ist - besser gesagt: es ist seine Bestimmung - das ganze Leid seiner Mitwesen auf sich zu nehmen.
    Und so ist das Leben Freude und Leiden, Glück und Unglück.


    Wie könnte mich der Horror, den wir täglich in der ganzen Welt sehen, nicht leiden lassen ? ( )

  • Hallo 'Mushotoku',

    Mushotoku:

    Ich meine, dass das Leiden so oder so unvermeidbar ist, solange man inkarniert ist.
    Ein Heiliger oder ein Heiler leidet noch mehr als der Durchschnittsbürger, weil er fähig ist
    - besser gesagt: es ist seine Bestimmung - das ganze Leid seiner Mitwesen auf sich zu nehmen.


    das Leid anderer wahrnehmen verstünde ich.


    Wie aber kann einer das Leid anderer auf sich nehmen?


    mit freundliche Grüßen,
    Mirco

  • ( ) Hallo Mirco.


    Wie ? Das weiss ich auch nicht. Doch das geschieht. Ich nehme nicht an, dass du eine rationale Erklärung erwatest ;)


    ( )

  • Mushotoku:

    Wie ? Das weiss ich auch nicht. Doch das geschieht. Ich nehme nicht an, dass du eine rationale Erklärung erwatest ;)


    Ich schon, und sie wäre für jemanden selbst ohne, schon gar mit "Kensho" auch simpel: durch Ergreifen (upādāna).

  • Mushotoku:

    ( ). Ich meine, dass das Leiden so oder so unvermeidbar ist, solange man inkarniert ist.


    kannst du diese aussage auch mit texten belegen die aus dem Zen oder Chan kommen? mir ist diese betonung des Leids nicht so deutlich begegnet

    Zitat

    Ein Heiliger oder ein Heiler leidet noch mehr als der Durchschnittsbürger, weil er fähig ist - besser gesagt: es ist seine Bestimmung - das ganze Leid seiner Mitwesen auf sich zu nehmen.


    liest sich sehr christlich geprägt, was nicht als wertung gemeint ist, aber mit zen oder gar chan hat es nichts zu tun, so mein verständnis.
    .

  • Mushotoku:

    ( ). Ein Heiliger oder ein Heiler leidet noch mehr als der Durchschnittsbürger, weil er fähig ist - besser gesagt: es ist seine
    Bestimmung - das ganze Leid seiner Mitwesen auf sich zu nehmen.


    Wer hat das denn bestimmt und warum? Ein Heiliger ist kein Kranker mehr
    sondern ein Heiler d.h. Genesener. Ein Kranker leidest ein Heiliger nicht und
    er nimmt auch nicht das leidhafte Kamma der Leidenden und Kranken auf
    sich. Das kann er auch nicht. Keiner kann das. Jeder leidet je nach seinen Taten.
    Nur der Heilige nicht. Warum sollte man auch sonst genesen?

  • Hallo 'Mushotoku',

    Mushotoku:

    Wie ? Das weiß ich auch nicht. Doch das geschieht. Ich nehme nicht an, dass du eine rationale Erklärung erwartest ;)


    na, meine rationale Erklärung ist folgende: Nur durch meine Vorstellung könnte ich mir das Leid anderer aufladen, denn in 'echt' geht so etwas nicht. Da es meine Vorstellung ist, ist es auch nur mein Leid. So behalten die anderen ihres und meins verzehnfacht sich, ohne das jemandem geholfen sei. So etwas würde ein Heiliger tun? Im Gegenteil. Der Heilige hat solche Vorstellungen (upādāna) langst hinter sich gelassen. So sehe ich das.


    Gruß,
    Mirco