Amdap
Manchmal entsteht es aus der Situation: dann rezitiere ich das DS oder ein anderes Mantra, wenn es Sinn macht oder ich es "brauche".
Ich zähle nur die Mantras, die ich in der Meditation rezitiere, also an meinem Altar.
Grund: für mich gehören drei Dinge zusammen: ruhige Konzentration, innere Visualisierung und Rezitation.

Rezitieren, rezitieren, rezitieren....
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ich find das ein bisschen kompliziert mit dem ngöndro. würde es gerne machen, habe aber keine zeit, da mit achtsamkeitspraxis also vipassana als grundlage unbedingt notwendig erscheint. dort braucht es meiner erfahrung nach 2 std. pro tag, um wirklich leerheit zu entwickeln.
dementsprechend reicht die zeit eben nicht.
werde jetzt nach einer vajrasattva einweihung aber mal 100 tage diese praxis für eine halbe stunde pro tag entwickeln - man muss eben nicht komplett drauf verzichten, und kann abgeschwächte versionen machen.wenn ich mal zeit habe, will ich das ngöndro in einem 3 monate retreat machen
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Armin:
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Ich zähle nur die Mantras, die ich in der Meditation rezitiere, also an meinem Altar.
Grund: für mich gehören drei Dinge zusammen: ruhige Konzentration, innere Visualisierung und Rezitation.
Ja, ich denke, je mehr man herumfragt, wie es die anderen machen, desto mehr Varianten wird man finden.
Die körperliche Ruhe, die von einer Sitzmeditation vor einem Altar ausgeht, schätze ich hoch. Allerdings kann ich auch im Sitzen unkonzentriert sein und ich kann auch im Gehen konzentriert sein. Wichtig finde ich das Bemühen um Konzentration, sich immer wieder zum Punkt zurück zu holen und automatisches "Rattern", wo die Gedanken sonstwohin schweifen, zu vermeiden. Das ist nicht bei jeder Tätigkeit möglich - z.B. beim Autofahren in der Innenstadt oder beim Heckeschneiden kann ich definitiv nicht meditieren. Aber beim Spazieren in der Natur, beim Radfahren, beim Straßenbahn fahren geht es sehr gut.
Mein Lehrer wurde mal direkt gefragt, ob das ginge, so zu meditieren, und er antwortete "Warum nicht?"
Wichtiger noch als diese formellen Äußerlichkeiten ist, dass man überhaupt praktiziert.
Wenn man es denn immer vor dem Altar hinbekommt: Bravo. Ich kann das nicht. -
Ich habe das Ngöndro vor 15 Jahren gemacht. Die Praxis war beschwerlich, es kamen jede Menge innere Widerstände, inkl. Langeweile. Ich war für meinen Teil aber gut darauf vorbereitet, denn ich wusste, was geschieht. Also entschied ich mich, das auszuhalten. Das Ngöndro hilft die Egospielchen aufzudecken. Gerade die Verbeugungen tun das. Diese üblichen Gedanken, die mir auch massenhaft erschienen sind Anzeichen von Stolzreinigung:"Was soll das bringen? Warum so viele? So schlecht gehts mir doch gar nicht! Ich kann ja verstehen, daß es für mache sinnvoll ist, aber für mich? Da passiert ja gar nichts, ich brauche bestimmt andere Belehrungen! Was hat das mit Meditation zu tun?" etc. pp.
Genau DAS wollen wir mit dieser Praxis erreichen, bemerkte ich Jahre später. Bei mir entstand vor allem Geduld, eine gewisse Unerschütterlichkeit und ein gutes Vertrauen in die Fähigkeiten des Geistes. Wobei ich hier ausdrücklich darauf hinweisen will, daß ich auch den Unterschied zwischen einem großem Ego und Selbstvertrauen sehr tief verstanden habe.
Ausserdem weiss ich heute, was ja von Anfang an gesagt wurde, daß jede einzelene Praxis zur vollen Erleuchtung führen kann. Alle Mittel der Meditationen des Vajrayana sind darin enthalten. Das sind die Entstehungphase, Mantraphase und die Verschmelzungsphase. Ausserdem das Entwickeln des Erleuchtungsgeistes (Bodhicitta), zum Wohle der Wesen und das Shine und die Widmung an die Wesen am Ende.Die Arbeit mit den innereren Zuständen, wie Widerwille und und Stolz fand ich ausgesprochen spannend. Das ging soweit, daß ich der Praxislinie fast schon Hirnwäsche unterstellen wollte und daß sie mir meinen Willen nehmen wollen. Aber all das gehört dazu. Es ist ein Zeichen, daß die Praxis wirkt. Ich hatte jede Menge Vorstellungen von Meditation, vorher: Geistesruhe, tolle Bilder oder Gefühle und Erfahrungen, vielleicht n geiler Flash.
Diese Konzepte stehen aber einer echten Meditation, in der man einfach in dem ruht, was geschieht, vollkommen im Weg und stehen unter dem Begriff "Geistiges Erschaffen". Es ist weltliche meditation, die Anhaftung schafft.
Das habe ich durch das Ngöndro heraus gefunden, was das bedeutet. Und zwar nicht die Worte verstanden (das habe ich auch vorher), sondern den Sinn. Das hätte ich mir nicht eingestanden, da ich das ja auch nicht wissen konnte. Das kommt unter StolzDie häufigen Wiederholungen sind die gute Gewohnheit, gegen die schlechten Gewohnheiten, im Geist. Das Vajrasattva Mantra zb. aktiviert die 100 friedvollen und zornvollen Aspekte von Vajrasattva. Jede Silbe aktiviert einen kompletten Buddhakraftkreis. Das ist die tantrische Erklärung zum VS. Bei den Verbeugungen stellt man sich selbst am besten 100.000 fach oder Milionenfach vor. Das löst die Egovorstellung mit blitzschnellen Resultaten auf. Ich weiss, daß ich bei der Praxis völlig meinem Ego aufgesessen bin, denn ich wusste scheinbar alles irgendwie besser. Mir wurde aber allmählich klar, daß das Ego Lunte gerochen hat und versucht hat, mir alles mögliche ein oder auszureden, damit ich jetzt bloß diese Praxis nicht machen muss. Die Praxis untergräbt das Ego einfach, wir denken, wir hätten gar keinen Vorteil davon, etc. Aber genau das ist der Sinn! Also bekommt man Rücken oder Knieschmerzen, hat keine Zeit, oder man wibbt nervös hin und her. Aber genau das ist mir dann im Laufe der Praxis aufgegangen, daß das eine immense Vertiefung der Meditation ist, da alle meine Zustände an die Oberfläche gespült wurden und mich nicht mehr aus dem Untergrund steuern können.
In dem ruhen, was ist, ist Meditation, dazu gehören alle Erfahrungen, das hätte ich ohne Ngöndro niemals so tief erkannt.Und heute praktiziere ich Yidampraxis und heute kommen mir die ganzen angesammelten positiven Eindrücke im Geist hoch. Die Praxis ist stabil und die inneren Zustände und Einengungen nehmen rapide ab. Ohne die Vorbereitung, hätte all das wundervolle nicht reifen können. Ich habe da gar keinen Zweifel. Das Ngöndro ist mit Sicherheit das kraftvollste Mittel, um Konzepte zu überwinden und geistigen Wachstum zu ermöglichen. Auch auf äusserer Ebene, hat sich viel getan. Es reinigt wirklich alles.
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Hallo Angulimala,
Dein Bericht ist sehr ausführlich und sehr interessant, und Du schreibst aufrichtig und ehrlich, wie es Dir mit dem Ngöndro ergangen ist.
Ganz großen Dank dafür!Nun habe ich schon öfter, im persönlichen Gespräch und auch im Forum, von anderen gehört, wie sie, zum Beispiel wie Du, gegen innere Widerstände gekämpft haben, oft habe ich auch gehört: „Der Dreck muss raus!!!“, wenn es darum ging, zum Beispiel sich bei der Vajrasattva-Praxis vorzustellen, wie schlechtes Karma in Form von Schlamm, Dreck und Ungeziefer einen verlässt, manche flippen sogar aus und bekommen (Wein)-Krämpfe undsoweiter.
Wenn ich nicht schon so langjährige Meditationspraxis hätte, könnte ich fast denken, dass solcherlei Erscheinungen wichtig sind und dazu gehören, und mich fragen, ob mit mir etwas nicht stimmt und ich überhaupt richtig praktiziere, denn sowas alles habe ich nie erlebt, wenn auch in meinen Anfangsjahren doch schon manchmal Ungeduld aufkam, das war aber auch alles.
Nun, dass mir etwas fehlen könnte auf dem Weg zur Erleuchtung, nur weil ich solche K(r)ämpfe nie erlebt habe, ein solcher Gedanke würde mir heute aber recht naiv erscheinen.
Im Wesentlichen frage ich mich zwei Dinge:
Erstens, muss man wirklich ausgerechnet in der Meditation sowas Derartiges erleben, hat man denn außerhalb der Sitzung auf dem Kissen keine Zeit dazu, weil man etwa vor seinem eigenen Innern sich in Geschäftigkeit flüchtet?
Dann wäre Meditation der einzige Kanal, in den man Dampf ablassen kann - allerdings ein falscher.
Zweitens, ist das vielleicht typisch für unsere westliche Mentalität? Schätzen wir uns zu gering, machen wir uns selbst übertrieben schlecht? Der Dalai Lama hat in einem seiner Bücher schon mal so eine Bemerkung gemacht, vermutlich war es nicht das einzige Mal. Mein Lama erzählte mal im Rahmen eines Vortrags: als er neu war in Deutschland, da hörte er erstmalig von Psychotherapeuten, und da musste er sich erstmal erklären lassen, was das überhaupt ist. In seiner Heimat gab es sowas nicht. Das lässt schon tief blicken, finde ich.Ich selbst habe in meinen ersten vierzig Lebensjahren ziemlich schwerwiegende Erfahrungen gemacht, und da bin ich nicht die Einzige. Es ist aber wichtig, dass man direkt vor Ort kämpft, und mit „Vor Ort“ meine ich im Hier und Jetzt, sowohl innerlich wie äußerlich. Meine Probleme habe ich nach und nach an Ort und Stelle gelöst, so dass sie mich während der Meditationssitzung nicht mehr zur Explosion brachten.
Für mich ist Meditation eine sehr beglückende und bereichernde Erfahrung, die mich inspiriert, auf dem Weg zur Erleuchtung weiterzumachen. Zwar sagte mein Lama einmal zu mir: „Wir sollen nicht meditieren, weil es so schön ist, sondern weil wir uns von schlechtem Karma reinigen sollen.“- doch ohne dass es ein Widerspruch dazu ist, kann ich guten Gewissens sagen, wir meditieren ja doch, weil es schön ist, denn wenn Meditation nie schön wäre, dann würden wir nicht besonders lange damit durchhalten.In diesem Zusammenhang, und um darauf zurückzukommen:
Ich könnte mich auch zwingen, weiterhin die Mantras herunterzurattern, und das könnte ich sehr gut aushalten, ohne auszuflippen. Denn ich habe sehr viel Geduld, sehr, sehr viel, und mit langsam zu erarbeitenden, langfristigen Zielen kann ich bestens umgehen. Aber es macht für mich keinen Sinn. Es ist eine nackte Tatsache, dass es ein Rückschritt wäre, und ich würde es als eine Art sinnloser Beschäftigungstherapie empfinden.Lest bitte noch einmal Kalden Yungdrungs Antwort an mich vom 06.05.! Wie er mir aus der Seele spricht, das trifft den Nagel auf den Kopf, es ist nahezu genial in seiner Direktheit und Einfachheit.
Komisch, auf eine solche Antwort ist sonst keiner gekommen.Danke für Eure Aufmerksamkeit! - Amdap
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Hallo Amdap,
deine Meditationserfahrungen sind sicherlich richtig. Wenn bei dir derartiges nicht passiert, heisst das natürlich nicht, daß du etwas falsch machst. Oder andere, weil sie intensive Zustände erleben. Aber es ist sicherlich kein Geheimnis, dass wenn man etwas praktiziert, was man nicht praktizieren möchte, man schlicht nicht berührt wird. Oder wovon man nicht überzeugt ist.
Vielleicht setzt der Hebel schon früher an, nämlich, dass dir der Sinn nicht richtig einleuchtet? Dann würde ich dir auch abraten, diesen Weg weiter zu verfolgen, auf diese Weise.Edit sagt:
Ich finde es übrigens immer wichtig, bei sich zu bleiben. Wenn du etwas anderes praktizieren möchtest, solltest du das deinem Lehrer sagen. Er wird sicherlich etwas haben und keine Diskussion mit dir führen wollen. Wenn du dich so einschätzt, daß du gerade jetzt was anderes brauchst, ist das sicherlich in Ordnung. Das Ziel ist ja, daß du glücklich bist. Nicht mehr, nicht weniger wünscht sich der Buddha, für uns.
Naja, eigentlich möchte ich dich sogar ermutigen, ihn anzusprechen und das für dich richtige zu finden. :-p
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Armin:
Es begleitet mich, ich habe einmal ausgerechnet daß ich beim jetzigen Tempo
so etwa 700 Jahre brauche, um es zu beenden.das ist nochmal ein thema, was ich ansprechen will. was nutzt es, wenn man das ngöndro so rauszieht, dass man es niemals schaffen wird?
eigentlich ist das ngöndro auf 3 monate konzipiert. sich jahrelang mit diesen techniken aufzuhalten, halte ich für ineffizient - einfach deshalb, weil unsere zeit hier im westen eh eher kostbar ist.
in meinen augen sind es vorbereitende übungen - also für anfänger, um meditation zu lernen. natürlich gib es dabei eine reinigung - wie aber bei jeder anderen übung auch im vajayana. das sind alles reinigungsübungen. reinigung von den schleier der unwissenheit.
es gibt deshalb auch westliche varjayana lehrer, die behaupten, dass es für fortgeschrittene meditationsschüler überhaupt nicht notwendig ist diese vielen wiederholungen durch zuführen. -
raterZ:Armin:
Es begleitet mich, ich habe einmal ausgerechnet daß ich beim jetzigen Tempo
so etwa 700 Jahre brauche, um es zu beenden.das ist nochmal ein thema, was ich ansprechen will. was nutzt es, wenn man das ngöndro so rauszieht, dass man es niemals schaffen wird?
eigentlich ist das ngöndro auf 3 monate konzipiert. sich jahrelang mit diesen techniken aufzuhalten, halte ich für ineffizient - einfach deshalb, weil unsere zeit hier im westen eh eher kostbar ist.
in meinen augen sind es vorbereitende übungen - also für anfänger, um meditation zu lernen. natürlich gib es dabei eine reinigung - wie aber bei jeder anderen übung auch im vajayana. das sind alles reinigungsübungen. reinigung von den schleier der unwissenheit.
es gibt deshalb auch westliche varjayana lehrer, die behaupten, dass es für fortgeschrittene meditationsschüler überhaupt nicht notwendig ist diese vielen wiederholungen durch zuführen.
Woher hast Du die Info dass das Nöndro für 3 Monate konzipiert ist? Selbst Mönche die nichts anderes machen werden da ihre Schwierigkeiten habe. Lama Ole schaffte es zwar in dieser Zeit, aber hatte auch die Zeit und den Körper dazu. Die meisten Menschen im Westen brauchen zwischen 3 und 5 Jahre.
Und wer sagt dass das Nöndro nur für Anfänger ist? Selbst Tulkus machen wenigstens das Tulku Nöndro, wo jede Übung 11.111 mal gemacht wird. Ich selber mache das Nöndro jetzt zum zweiten mal und als Anfänger kann man mich sicher nicht bezeichnen. Ich werde neben meiner Hauptpraxis das Nöndro mein Leben lang machen. Es reinigt Körper, Rede und Geist und dadurch werden die Meditationen auf den 8. Karmapa klarer und tiefer.
Gruß Tsultrim -
normalerweise sind die mönche ja recht jung, wenn sie damit anfangen, weswegen ein paar monate schon realistisch sind. ob 3 oder 4 ist ja jetzt unerheblich. und natürlich ist ein tulku auch ein anfänger - er hat nur ein anderes potential
ja man kann es nebenbei noch machen, dagegen sag ich ja nichts.. es ist aber nicht zwingende vorraussetzung für höhere tantrische praktiken, außer, wenn man eben ein anfänger ist.
eine wirkliche vorraussetzung sind doch eigentlich leerheits-erfahrungen..--
vielleicht sollte ich nochmal spezifizieren, was ich meine: wenn man das ngöndro auf 700 jahre ausdehnt, dann ist es ja kein ngöndro im eigentlichen sinne mehr, sondern vermutlich nur eine einbettung dieser übungen in bspw. eine yidam praxis?
ich denke, dass man das machen kann, wenn die grundlagen dafür da sind. -
raterZ:
normalerweise sind die mönche ja recht jung, wenn sie damit anfangen, weswegen ein paar monate schon realistisch sind. ob 3 oder 4 ist ja jetzt unerheblich. und natürlich ist ein tulku auch ein anfänger - er hat nur ein anderes potential
ja man kann es nebenbei noch machen, dagegen sag ich ja nichts.. es ist aber nicht zwingende vorraussetzung für höhere tantrische praktiken, außer, wenn man eben ein anfänger ist.
eine wirkliche vorraussetzung sind doch eigentlich leerheits-erfahrungen..--
vielleicht sollte ich nochmal spezifizieren, was ich meine: wenn man das ngöndro auf 700 jahre ausdehnt, dann ist es ja kein ngöndro im eigentlichen sinne mehr, sondern vermutlich nur eine einbettung dieser übungen in bspw. eine yidam praxis?
ich denke, dass man das machen kann, wenn die grundlagen dafür da sind.
Wenn man die Leerheit nicht verstanden hat und somit auch nicht versteht dass es Zeit garnicht gibt, dann hast Du Recht. -
Hallo Angulimala,
zu Deinem Zitat:
Hallo Amdap,
deine Meditationserfahrungen sind sicherlich richtig. Wenn bei dir derartiges nicht passiert, heisst das natürlich nicht, daß du etwas falsch machst. Oder andere, weil sie intensive Zustände erleben. Aber es ist sicherlich kein Geheimnis, dass wenn man etwas praktiziert, was man nicht praktizieren möchte, man schlicht nicht berührt wird. Oder wovon man nicht überzeugt ist.
Vielleicht setzt der Hebel schon früher an, nämlich, dass dir der Sinn nicht richtig einleuchtet? Dann würde ich dir auch abraten, diesen Weg weiter zu verfolgen, auf diese Weise.
...ist es mir ganz wichtig zu sagen, dass ich vom Ngöndro zutiefst überzeugt bin. Ich hatte jahrelang vorher mit Visualisation von Gottheiten, aber auch den fünf Elementen, bezogen auf die Chakras, praktiziert. Allerdings fehlten in der Gemeinschaft, in der ich damals war, grundlegende Elemente der traditionell gewachsenen und von hochrangigen Meistern konzipierten Praxis. Der Ordensgründer meinte damals, das sei einem westlichen Menschen nicht zuträglich, weil zu fremdartig, und so hat er diese Elemente einfach gestrichen. Es gab z.B. keine vielfachen Niederwerfungen, und Vajrasattva war keine Reinigungspraxis, sondern die Gottheit war sozusagen die Repräsentation oder das Prisma der fünf Dhyani-Buddhas. Hingabe wurde nur manchmal in Vorträgen erwähnt, aber es gab keine Anleitungen wie z.B. Guru-Yoga dazu, und somit wurden grundlegende Praktiken aus ihrem Zusammenhang herausgeschält.
Letztendlich mit dem Ergebnis, dass der Orden verkopfte und gleichzeitig ein Anziehungspunkt für Akademiker wurde.
Trotzdem habe ich dort viel gelernt, viel Grundlagenverständnis entwickelt. Wenn mir etwas fehlte, habe ich es durch traditionstibetische Lektüre, vom Dalai Lama und anderen großen Meistern, ergänzt. Mit der Zeit reifte immer mehr der Wunsch, mich doch lieber einer traditionstibetischen Gemeinschaft anzuschließen, und so ist es ja (ca. 2008) gekommen.Das Ngöndro ist eine Praxis, mit der ich in meiner inneren Einstellung vollkommen stimmig sein kann, und ich übe es genauso weiter, wie mein Lama es mir übermittelt hat, außer dass ich diese massenhaften Rezitationen dabei praktiziere. Du musst Dir vorstellen, dass ich sehr tief in die Visualisation hineingehe, vielleicht kurz mit einem Mantra, oder einfach nur ausschließlich still, und so kann ich mich viel tiefer da hineinfinden. Es berührt mein Herz und ich bin sehr dankbar dafür. Aber nun gehe ich schon fast zu weit, denn wie kann man jemandem so etwas mit Worten klarmachen? Das geht in Wirklichkeit gar nicht.
Ich fühle es, ich praktiziere echtes Ngöndro.Kalden Yungdrung hat aber Recht, wenn er meint, dass die Lamas doch zu sehr ihr Schema durchziehen wollen.
Ich habe meinen Lama schon angesprochen, aber nur durch die Blume, anders geht das nicht.
Dass die Lamas sich eng an die Tradition halten müssen, dafür habe ich großes Verständnis, das schrieb ich bereits. Und es sind Äußerlichkeiten, wollte man im Gespräch mit dem Lama das viele Rezitieren usw. ansprechen. Das ist nicht so wichtig. Viel wichtiger ist es, über das zu sprechen, was in einem vorgeht. Darauf sollte man sich konzentrieren. Dann sollte man, mit Einbeziehung der Tipps, die man vom Lama bekommen hat, sein eigenes verträgliches Konzept erstellen.
So erwachsen muss man sein.Liebe Grüße - Amdap
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Doch, liebe Losang Lamo, in diesem Fall kann man von "den" Lamas sprechen, denn sie haben etwas gemeinsam:
sie haben gemeinsame Verpflichtungen, die Tradition authentisch herüberzubringen, sie haben gemeinsame Gelübde undsoweiter.
Davor habe ich großen Respekt.
Selbstverständlich ist trotzdem jeder Einzelne von ihnen ein Individuum.Aber in dem Zusammenhang, wie ich es dargelegt habe, ist es verständlich, über "die" Lamas zu sprechen.
LG - Amdap
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Ja.
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Zitat
Ich bin sicher kein Fan von Ngöndro. Und ich glaube auch nicht das man es zwingend praktizieren muss. Aber die oben zitierte Aussage stimmt einfach formal nicht
Sowohl der Dalai Lama XIV als auch Tsogniy Rinpoche erwähnen das N. in ihren Schriften zu Dzogchen. Nur verwenden Sie dazu den Begriff vorbereitende Übung.
Es mag aber möglich sein dass besonders im Bön-Dzogchen N. nicht praktiziert wird.
Aber diese Differenzierung finde ich dann schon wichtig.
Ich kenne leider die Dzogchen Unterweisungen von N. Norbu nicht. Aber ich halte ihn für einen großen Meister zumindest bei dem was ich von ihm zum Thema Traumyoga kenne.Mir ist gerade eingefallen dass Tenzin Wangyal Rinpoche auch im Rahmen des Traumyoga zu Guruyoga rät. Ich halte Guruyoga für eine Art Zusammenfassendes Ngnöndro im Dzogchen. Somit wird die Essenz des N. auch im Bön zumindest im Rahmen vom Traumyoga praktiziert.
Liebe Grüße
TobiasLiebe Grüße
Tobias -
Tashi delek liebe members,
Gesehen Ngöndro. Alles ist mind only dann ist dies mit Ngöndro auch so.
Alles könnte mann denn mit dem Mind machen sowie das rezitieren von Mantras, verbeugungen etc.
Denke mir so das dies einfacher ist und auch mehr ankommt. Mann braucht den Körper nicht so dazu und auch nicht die Sprache.Wurde sachen versucht es mal. Weiter kann mann aucht nicht behaupten wenn mann es mit Mind gemacht hatte, da wäre nichts passiert.
Meiner Meinung nach ist dieser Form sogar more powerfull, weil es geht ja doch um den Mind da vorzubereiten für etwas?Mann sollte dies wol mit geöffnete Augen praktizieren.
Wenn mann den OM MANI PEME HUNG MANTRA sehr oft hat rezitiert as well other mantras dann ist es doch das dies auf einmal automatisch rund ums Herz dreht ohne noch etwas zu rezitieren etc.? Well das ist das Ziel ohne etwas zu tun passiert es auf einmal.
Wenn ich sitze und visualisiere meine Verbeugungen und erlebe sie dann auch wirklich dann ist dies besser wie das abklappern von körperliche gymnastische übungen die mann so schnell wie möglich hinter sich möchte haben.
Ok dies ist meine ehrliche persönliche überzeugung und wenn mann mich fragen würde ob ich meine persönliche Ngöndro hatte beendet dann wurde ich behaupten von, bestimmt, ja sicher.......... und ich wurde hier bestimmt nicht die Unwahrheit sagen oder wohl wieder irgendwie?
Best wishes
KY -
tobias:Zitat
Ich bin sicher kein Fan von Ngöndro. Und ich glaube auch nicht das man es zwingend praktizieren muss. Aber die oben zitierte Aussage stimmt einfach formal nicht
Sowohl der Dalai Lama XIV als auch Tsogniy Rinpoche erwähnen das N. in ihren Schriften zu Dzogchen. Nur verwenden Sie dazu den Begriff vorbereitende Übung.
Tashi delek T,
Vielen Dank für deine Post.
Ja, sicher gibt es die vorbereitende übungen im Dzogchen.
Aber es ist NICHT das Ngöndro mit diese wunderbahre 100,000 Sachen.......Wir kennen also als vorbereitende Sachen im Dzogchen
- Die Khordo Rushens
- Die SemsdzinsUnd weiterhin ist Guru Yoga das aller und aller wichtigste was wir kennen als DIE Vorbereitung wenn wir anfangen mit egal welcher Dzogchen Praxis.
Aber es gibt auch welche die Dzogchen praxis machen möchten aber die dafür wirklich nicht für geeignet sind........
Ja DANN sind die 100,000 Ngöndros und Tantra etc. sehr und sehr wichtig als DIE Vorbereitung especial für diese Anfänger.Aber der Dzogchenpa (Practitioner of Dzogchen) braucht dies wirklich nicht mehr, es sollte dann auch jetzt deutlicher werden was Dzogchen ist.
Dann gibt es nocht diejenige die in ihrem vorherigen Leben Dzogchenpas waren und die können es sofort begreifen und praktizieren. Sie brauchen wenig oder überhaupt keine Vorbereitung. Aber das sind seltenen Ausnahmen aber ich begegne sie wohl hier und da.
Es mag aber möglich sein dass besonders im Bön-Dzogchen N. nicht praktiziert wird.
Aber diese Differenzierung finde ich dann schon wichtig.
Ich kenne leider die Dzogchen Unterweisungen von N. Norbu nicht. Aber ich halte ihn für einen großen Meister zumindest bei dem was ich von ihm zum Thema Traumyoga kenne.
Namkhai Norbu hat im Bön viele Dzogchen Unterrichtungen genossen von unserem Rigdzin, H.E. the Yongdzin Tenzin Namdak Rinpoche. Er hat auch im Nyingma etwas bekommen.Mir ist gerade eingefallen dass Tenzin Wangyal Rinpoche auch im Rahmen des Traumyoga zu Guruyoga rät. Ich halte Guruyoga für eine Art Zusammenfassendes Ngnöndro im Dzogchen. Somit wird die Essenz des N. auch im Bön zumindest im Rahmen vom Traumyoga praktiziert.
Sehr gut gesehen, im Dzogchen ist Guru Yoga oder Lama Naldjor the very very core of the teachings. Wer hier keinen Guru Yoga macht hat eben kein Erfolg mit der Praxis, und das kann jeder praktizierender Dzogchenpa dir sagen.
Best wishes
KYLiebe Grüße
TobiasLiebe Grüße
Tobias -
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tobias:
Na dann sind wir uns wieder einig
Übrigens kennst du Die fünf Dzogchen-Übertragungen des Vairotsana?
Tashi delek,Danke für deine Post.
Nein kenne sie leider nicht und vielleicht wurdest du so nett sein mir etwas davon zukommen zu lassen, wenn möglich? Im voraus schon DankeZitatDas sind für mich die besten Dzogchentexte die ich kenne. Wirklich wunderschön.
Es gibt da noch mehrere Dzogchen Texten. Persönlich finde ich die Bön Namkha Tröldzö Dzogchen Texten von Buddha Drenpa Namkha sehr deutlich weil ich sie sofort in der Praxis gebrauchen kann. Es sind aber riesige Teilen, die mann nicht ohne Dzogchen Master begreifen kann.............
Best wishes for your Dzogchen Praxis
KY
Liebe Grüße
Tobias -
Hallo Armin,
nun komme ich noch mal auf Deine Antwort vom 07.05. zurück und habe mir spaßeshalber erlaubt, auszurechnen, wie viele Mantras Du täglich rezitierst.
Gehen wir mal davon aus, dass Du nach der reformierten Vorgabe des 17. Karmapa Orgyen Thrinley Dorje vorgehst, nach der man zu jedem der vier Teile der Ngöndro-Hauptpraxis 11.000 Mantras rezitiert, also dann 44.000 Mantras insgesamt.
Wenn Du also in 700 Jahren fertig sein willst, dann wirst Du wohl täglich durchschnittlich knapp 6 Mantras rezitieren.
Das ist ungefähr mit mir vergleichbar, bzw. ich brauche noch etwas länger als Du, ca. 800-900 Jahre.
Nicht schlecht, nicht wahr? Da können wir uns auf eine lange Reihe von kostbaren Menschenkörper-Existenzen freuen, in denen wir ungeheure Mengen von Bodhicitta walten lassen können...
Wie schön, mit einem solchen Grund die Erleuchtung aufzuschieben...Liebe Grüße an alle! - Amdap
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P.S. bitte keine "herausfordernden" Antworten, war nicht so ganz ernst gemeint.
LG - Amdap
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Bei diesen Berechnungen fehlt der Faktor der Veränderlichkeit.
Als ich mit Vajrasattva anfing hatte ich ein "Tempo", mit welchem ich ca 85 Jahre gebraucht hätte. Dann bekam ich Lust, mehr zu machen und hätte in dem Tempo 7 Jahre gebraucht. Dann sah ich, viel zu machen ist nicht schädlich sondern hilfreich - in dem Tempo hätte ich insgesamt ein halbes Jahr gebraucht. In Wirklichkeit brauchte ich etwas mehr als drei Jahre für die Vajrasattvamantren - allerdings zählen die Gelugs nur 100.000.Hätte ich mir vorgenommen, es besonders schnell durchzuziehen, hätte ja auch trotzdem mein plötzlicher Tod dazwischen kommen können.
Man kann bei der Praxis allmählich erfassen, dass es nicht um "fertig werden" und "schaffen" geht, nur um's machen. -
Losang Lamo:
Bei diesen Berechnungen fehlt der Faktor der Veränderlichkeit.
Tashi delek LL,
Indeed es fehlt da tatsächlich etwas namely die Veränderlichkeit.
Wenn da Leute sind bei deren schon die Veränderlichkeit schon stattfindet nach z.b. 1000 mal etwas erlebt zu haben, wieso sollte mann durchgehen bis noch 99.000 mal?
Dann gibt es noch die Leute die schon bei 100 mal da sind oder das Ziel haben erreicht etc. Wo ist hier der Veränderlicher Massstab, mass geschnitten?
Wenn nicht dann sind diese Übungen sowohl für den 'Esel' wie das Rennpferd und das kann doch nicht sein, oder?Als ich mit Vajrasattva anfing hatte ich ein "Tempo", mit welchem ich ca 85 Jahre gebraucht hätte. Dann bekam ich Lust, mehr zu machen und hätte in dem Tempo 7 Jahre gebraucht. Dann sah ich, viel zu machen ist nicht schädlich sondern hilfreich - in dem Tempo hätte ich insgesamt ein halbes Jahr gebraucht. In Wirklichkeit brauchte ich etwas mehr als drei Jahre für die Vajrasattvamantren - allerdings zählen die Gelugs nur 100.000.
Karma ist eine Sache des Ansichts und mann kann das so called illusionaire dualistic bezogenes Karma auf viele Arten reinigen. Dzogchen hat da so sehr gute und effektieve Methoden um dies zu schaffen. Also es ist nicht nur möglich mit dem Vajrasattva Mantra oder Dorje Sempa Mantra. Es liegt an der Schuhle (Sutra , Tantra oder Dzogchen) oder Tradition etc. wo mann sich befindet, was mann da so macht.Hätte ich mir vorgenommen, es besonders schnell durchzuziehen, hätte ja auch trotzdem mein plötzlicher Tod dazwischen kommen können.
Man kann bei der Praxis allmählich erfassen, dass es nicht um "fertig werden" und "schaffen" geht, nur um's machen.
Ja der Tod kann plotzlich da sein und dann hat mann das Gefühl mann muss weiter im nächsten Leben? Also Ngöndro ist im Vergleich einen VW Kefer und einen Ferrari ist hier Dzogchen. Wie gesagt es gibt einfachere und viel schnellere Methoden um den Geist vor zu bereiten und die sind bestimmt im Dzogchen vorhanden. Dies gillt sehr sicher für die ältere Leute unter uns die einfach schnell sein mussen. Time is running out und death is very uncertain..........Aber es ist bestimmt nicht wahr indem mann sich nicht die Mühe macht etwas näher zu Untersuchen. Dann ist der Ngöndro eben eine indoktrinierte Angelegenheit oder blindfolded done.
Es gibt Dzogchenpas, die schon 30 Jahre im Shakya tätig waren und da (Im Shakya) offiziel den Rang von Löpon hatten, die jetzt, als Dzogchenpas behaupten das Sutra -(Ngöndro) und Tantra reiner Zeitverschwendung sind. Wenn gefragt kann ich seinen Nahmen hier veröffentlichen.....
Löpon ist ein Schriftgelehter , Dieser Rang scheint etwas höher zu sein wie einen Geshe.
Best wishes
KY -
Lieber KY,
ich hab nur von mir erzählt. Einen Vergleich mit anderen wollte ich nicht anstellen.
Deinen Ferrari gönne ich Dir von ehrlichem Herzen.
Weißt Du, ich bin Fahranfänger und möchte gern in Ruhe in meinen VW-Käfer ein paar Beulen reinfahren, bevor ich in ein NOCH schnelleres Gefährt umsteige. Außerdem hab ich auch ein paar Fahrgäste.
My first car was a Ford Fiesta - enough for me, Kalden.
Grüße, LL -
Tja, liebe Losang Lamo, und da ging es mir umgekehrt!
Denn ich hatte Lust, immer weniger und weniger zu rezitieren.
Und ich hatte dabei das Gefühl, dass ich schneller werde.Kennst Du das Märchen vom Hasen und dem Igel, die in Buxtehude ein Wettrennen miteinander veranstalteten?
Lies das mal!
Das Märchen gibt es auch in Indien, da ist der Igel eine Schildkröte.So sind die Menschen verschieden.
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Danke, lieber Kalden Y., für Deine ermutigenden Beiträge, die zu neuen Ufern aufbrechen lassen (für wen es stimmig ist).
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LG - Amdap