Karma, Tat und Reue

  • Vielleicht sag ich mir: hab ich gegen ne Übungs-Regel verstoßen, bleib ich cool, schür ich kein Klesha.
    Es schürt sich aber so oder so. Bei dem einen weniger, dem anderen mehr, je nach Veranlagung.
    Weil wir ja nicht 100% sittlich sind, sonst wärn wir ja Buddha s. Je weiter die Übung fortschreitet,
    desto mehr spüren wir was sittlich ist, was heilsam ist und was nicht. Und doch verstoßen wir dagegen.
    Das ist eben so, aber kein Grund bequem mit sich zu sein. Sonst bleibts vielleicht bei der Gewohnheit.
    Dunkles Karma macht sich so leicht wie ein Fingerschnipsen; wir merken es oft nicht einmal.


    Sanpai ( das Verbeugen auf dem Boden ) , Gasshó und Sangemon ( Reuegelöbnis ). Dankbarkeit. Umkehr.
    Ohne viel Nachdenken, vom Herzen her. Einfach so.


    Mit freundlichen Grüßen !


    Zur Anregung:
    http://www.schattenblick.de/in…gion/buddha/rbpre820.html


  • Es gibt sehr viel das ich getan habe und das ich noch tun werde.
    Karma ist mir heute vollkommen egal. Es ist für Leute die Hoffnung haben, Sehnsüchte und Geliebtes.
    Es gibt vieles das mir vorgeworfen wird das ich getan habe.
    Doch weil ich immer sehr auf mein Umfeld geachtet habe ist mir bewusst das vieles von dem mir Vorgeworfenen aus den Hoffnungen, Wünschen und Sehnsüchten der Leute gebaut wurde.
    Ich weiss das ich viele Entscheidungen getroffen habe die einiges an Schicksal ausgelöst hat. Vieles davon war die richtige Entscheidung, damals, auch wenn sie mir mehr Verzweiflung ausgelöst hat als denen von meiner Entscheidung getroffenen, die konnten mich ja hassen was auch NOT-wendig ist. Die meisten Entscheidungen die ich getroffen habe konnte ich zu der Zeit nicht anders treffen. Das zu erkennen ich schwer für Menschen die von den Entscheidungen betroffen waren. Wenn ich mir aber das Leben von diesen Menschen ansehe, denn mehr kann ich nicht(Ihr Hass ist zu gross) bin ich ganz zufrieden damit was ich gemacht habe denn sie leben alle ein relativ glückliches und zufriedenes Leben. Es gibt Entscheidungen die erzeugen den Hass der über alles Gute was geschaffen wurde siegt. Zum Glück bin nur ich davon betroffen das Umfeld der Hasser ist soweit ich das sehe einigermaßen friedlich. Die Menschen brauchen einen Angelpunkt für ihre Abneigungen, wenn ich das bin, ist alles gut. Ich lebe nicht mehr dort und bin somit aus der Gefahr das sie sich immer wieder mit unberechtigten Abneigung auseinander zu setzen. Ein guter Macher ist auch ein gutes Monster. Ein guter Freud ist vor allem ein guter Feind. Mich interessiert Karma nicht, meine Schuld kenn ich und die hat nur Wirkung in meinem Leben und mehr will ich nicht. Die meisten Gläubiger sind tot. Die interessiert meine Verfehlungen nicht mehr.

  • ---

    Ellviral:

    Karma ist mir heute vollkommen egal. Es ist für Leute die Hoffnung haben, Sehnsüchte und Geliebtes.


    Hoffst Du nicht mehr? Sehnst Du nicht mehr? Liebst Du nicht mehr?

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • freeman:

    ---

    Ellviral:

    Karma ist mir heute vollkommen egal. Es ist für Leute die Hoffnung haben, Sehnsüchte und Geliebtes.


    Hoffst Du nicht mehr? Sehnst Du nicht mehr? Liebst Du nicht mehr?


    warum "Liebst Du nicht mehr? "
    _()_
    .

  • freeman:

    ---

    Ellviral:

    Karma ist mir heute vollkommen egal. Es ist für Leute die Hoffnung haben, Sehnsüchte und Geliebtes.


    Hoffst Du nicht mehr? Sehnst Du nicht mehr? Liebst Du nicht mehr?


    Hoffen nein.
    Sehnen nein.
    Lieben bedingungslos.
    Und, die selbe Frage wie Sumedâ.
    "warum "Liebst Du nicht mehr? ""

  • Sumedhâ:

    warum "Liebst Du nicht mehr? "


    Na, weil Ellviral schrieb: "Karma ist mir heute vollkommen egal. Es ist für Leute die Hoffnung haben, Sehnsüchte und Geliebtes".

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • freeman:
    Sumedhâ:

    warum "Liebst Du nicht mehr? "


    Na, weil Ellviral schrieb: "Karma ist mir heute vollkommen egal. Es ist für Leute die Hoffnung haben, Sehnsüchte und Geliebtes".


    das hab ich schon verstanden...aber du fragst ja "ob er nicht mehr liebt"...das ist für mich ein unterschied zum "Geliebtes".

    _()_
    .

  • ---
    Wie jemand zum Karma steht oder nicht steht, wie er darüber denkt oder nicht denkt, wie er danach handelt oder nicht handelt, ist karmisch bedingt.


    Und, offen gesagt, ich hoffe und sehne und liebe. Aber das ist allein mein Karma.



    Mit viel Metta,
    freeman

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha


  • und wenn dir (der begriff) Karma nie begegnet wäre, wie würdest du das "interpretieren"?
    _()_
    .

  • freeman:

    Als Saat und Ernte.


    wenn ich "Gut" sähe, ernte ich "Gut", wenn ich "Böse" sähe dan ernte ich "Böse"?
    etwas überspitzt formulliert :grinsen:
    _()_
    .

  • ---

    Sumedhâ:

    wenn ich "Gut" sähe, ernte ich "Gut", wenn ich "Böse" sähe dan ernte ich "Böse"?
    etwas überspitzt formulliert





    Liebe Grüße,
    freeman :grinsen:

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha


  • von einem "nicht buddhist" hätte ich als letztes so ne palikanone erwartet :D
    .

  • Sumedhâ:

    von einem "nicht buddhist" hätte ich als letztes so ne palikanone erwartet


    Tja, ich wandle nunmal, wo immer ich wandeln will. Das ist karmisch bedingt ;)


    ... im Übrigen ist ja der die Karma-Lehre längst nicht nur auf den Buddhismus beschränkt, ich hätte also durchaus auch andere Schriften zitieren können.



    Mit viel Metta,
    freeman

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • freeman:

    ... im Übrigen ist ja der die Karma-Lehre längst nicht nur auf den Buddhismus beschränkt, ich hätte also durchaus auch andere Schriften zitieren können.


    hast du aber nicht sicher karmisch bedingt...


    _()_
    .

  • Sumedhâ:

    hast du aber nicht Bild sicher karmisch bedingt...


    Jaaaa, ganz genau! Also dürften die Unklarheiten (falls es welche gab) hinsichtlich (meines) Karma geklärt sein :grinsen:



    _()_

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha


  • alles in Buttha.... :D
    _()_
    .

  • ---
    Nachdem wir einen Teil meiner Karmaformationen offenbar klären konnten, hier noch einige Anmerkungen zum Karma aus einer nicht-buddhistischen Perspektive (die nunmal auch Teil meiner Karmaformation ist):


    Zitat

    Es wird oft behauptet, die Reinkarnationsvorstellung sei in Indien entstanden, was erwiesenermaßen nicht stimmt. Verschiedene andere alte Kulturen hatten nämlich ebenfalls Reinkarnationsvorstellungen, obwohl sie keine Verbindung zu Indien haben konnten. Dennoch spielt Indien im Zu­sammenhang mit der Reinkarnationslehre eine wichtige Rolle, denn dort hat die Lehre überlebt, während sie in vielen anderen Kulturen verloren ging (nicht selten mit der Kultur selbst).


    Manche meinen, dass schon in den vier großen Veden werde diese Lehre vermittelt, doch dafür gibt es keine klaren Belege. Die Idee vom Karma und der Reinkarnation taucht erst später auf, und zwar in den Upanishaden. Die ersten Texte, die so etwas erwähnen, dürften Brhadäranyaka Upanisad und Chandogya Upanisad sein. In der Brhadäranyaka Upanisad wird von einem Ge­spräch zwischen Ärtabhäga und Yäjnavalkya berichtet. Der erste fragt: ,“ Yäjñavalkya ... wenn hier ein Mensch stirbt, was verlässt ihn nicht?' – „Nur der Name ...“. Wenn dann die Organe des Menschen aufgelöst sind, ... wo bleibt dann der Mensch?' – „Reiche mir deine Hand, lieber Ärtabhäga, wir beide wollen darum alleine wissen. Nicht gehört unser Wissen vor die Leute.“ Sie zogen sich zurück und besprachen es. Was sie besprachen, davon sprachen sie als von dem Karman (Handeln, Tun): was sie verkündeten, das verkündeten sie als Karman. Gut wird einer durch gute, schlecht durch böse Tat. Darauf schwieg Järatkärava Ärtabhäga“ (III.2.13). Ähnliches lesen wir an einer anderen Stelle: „So wie man tut und sich verhält, so wird man. Derjenige, der Gutes tut, wird gut, wer Schlechtes, wird schlecht; man wird gut durch gute Taten und schlecht durch schlechte“ (IV.4.5) . In der Chandogya Upanisad gibt es parallele oder ähnliche Stellen. Die Upanishaden datieren zwischen 900 und 600 vor Christus (also vor der Geburt Gautama Buddhas!- Anmerkung freeman).


    http://www.tawasentha.com/spir…arnation-karma-in-indien/

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • Die typisch mahāyānistische Idee der „angemessenen Mittel“, die theoretisch jede (und damit sogar verbotene) Handlung in Hinblick auf das angestrebte Ziel der Erlösung aller Lebewesen teleologisch legitimieren kann, bringt uns in Verbindung mit dem Zusatz der „üblen Absichten“, der jede der Nebenregeln des Fanwang jing begleitet, zu einer gewissen
    Ambivalenz der Mahāyāna-Ethik. Diese äußert sich darin, daß es unter bestimmten Umständen eben doch „angemessen“ sein kann, zu töten – etwa, um jemanden vor der Anhäufung schlechten Karmas zu schützen. Es kommt eben immer auf die Geisteshaltung an, mit der ein Mönch eine Handlung ausübt:
    „Weiterhin ist es so, daß nicht nur das Töten eines leidenden Wesens [an sich]
    eine Sünde begründet, sondern die üble Geisteshaltung schafft die Ursache für eine Sünde.
    Warum ist das so? Wenn man zwar ein Lebewesen tötet, dies aber in einer neutralen Geisteshaltung
    tut, dann ist dies keine Sünde.“
    https://mahara.uni-leipzig.de/….php?file=17417&view=1063
    Buddhismus und Gewalt, Magisterarbeit eingereicht von Nikolas Broy am 09.11.2006


    Alles ist relativ! ;):D

  • ---

    Markus Bertulat:

    ... Wenn man zwar ein Lebewesen tötet, dies aber in einer neutralen Geisteshaltung
    tut, dann ist dies keine Sünde.“




    Im Übrigen siehe bitte hier: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=15&t=11540

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • ---
    Im Übrigen:


    Was würde wohl ein Staatsanwalt oder Richter dazu sagen, wenn jemand einen anderen Menschen tötet und diese Tat damit rechtfertigt, dass er doch "in einer neutralen Geisteshaltung" getötet hätte?!


    Ich denke, damit wäre dann der Täter mindestens reif für die Klapse 8)



    LG,
    freeman

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • ---
    Desweiteren halte ich es an dieser Stelle für bitter nötig, nochmals auf Folgendes hinzuweisen:


    Zitat

    "Es ist, ihr Mönche, als wie wenn ein Mann, der Schlangen begehrt, Schlangen sucht, auf Schlangen ausgeht, eine gewaltige Schlange fände und sie am Leibe oder am Schwanze anfaßte: da schösse die Schlange auf ihn zu und bisse ihn in die Hand, in den Arm oder in andere Glieder, so daß er in der Folge den Tod oder tödlichen Schmerz erlitte.
    Und warum das? Weil er die Schlange, ihr Mönche, unrecht angefaßt hatte. Ebenso nun auch, ihr Mönche, gibt es Toren, denen die unrecht angefaßten Lehren lange zum Unheil und Leiden gereichen. Und warum das? Weil sie die Lehren, ihr Mönche, unrecht angefaßt haben..."


    http://www.palikanon.com/majjhima/m022n.htm

  • Ich habe nur zitiert, nichts behauptet... ;)
    Der Dalai Lama erwähnt kurz in "Einführung in den tibetisches Buddhismus", dass es auch im Buddhismus so etwas wie einen "Heiligen Krieg" gibt. Allerdings haben Buddhisten davon keinen Gebrauch gemacht.
    Diskussionen zu dieser Behauptung bitte an den Dalai Lama richten - der ist der Fachmann. ;):D

  • freeman:

    Was würde wohl ein Staatsanwalt oder Richter dazu sagen, wenn jemand einen anderen Menschen tötet und diese Tat damit rechtfertigt, dass er doch "in einer neutralen Geisteshaltung" getötet hätte?!


    Hier geht es um Sutren nicht um die "Deutsche Rechtssprechung". ;)
    Keiner von uns kennt alle 80.000 Sutren, keiner von uns kennt den kompletten Inhalt der Lehre. Gearbeitet wird nur mit dem Material welches uns zur Verfügung steht.
    Angeblich werden gewisse Informationen im Buddhismus nur von Meister zu Meister vermittelt. Von Patriarch zu Patriarch. Keiner von uns weiß - was das ist. :)
    Ich habe nur zitiert, nichts behauptet...
    Der Dalai Lama erwähnt kurz in "Einführung in den tibetisches Buddhismus", dass es auch im Buddhismus so etwas wie einen "Heiligen Krieg" gibt. Allerdings haben Buddhisten davon keinen Gebrauch gemacht.
    Diskussionen zu dieser Behauptung bitte an den Dalai Lama richten - der ist der Fachmann. :D