gibt es noch richtige bhikkhus bzw. bhikkhunis

  • verrückter-narr
    Ich kenne jemanden der so Vinayagemäß in Deutschland lebt, wie es sein sollte.
    Aber dies wird von den anderen Ordinierten nicht so gerne gesehen.
    Führt es doch den Laien und Ordinierten vor Augen, dass es gehen kann
    und die Messlatte wird für die anderen Ordinierten dadurch recht hoch gelegt.
    Was sie aber nicht unbedingt möchten.
    Viele sind in den asiatischen Ländern einfach zu verwöhnt worden und hier in Deutschland kommt dann die
    Unwissenheit der Laien über den Vinaya dazu,
    wo man dann noch eines drauf setzen kann, wie z.B. der selbstverständliche Umgang mit Geld usw.


    Aber es ist Sache des Einzelnen. Ursache bedingte Entstehung .... und so wird dieses unheilsame Verhalten auch nicht Folgenlos bleiben.
    Ich setzte auf Aufklärung den Vinaya betreffend. Und dann kann jeder überlegen, ob jemand dann der Gaben würdig ist oder nicht.


    ()

  • verrückter-narr:

    im laufe dieser jahrelangen beschäftigung und auch privatem kennenlernen von einigen mönchen, nonnen usw. fällt mir leider immer häufiger auf, dass viele, die den weg in die "haus- und besitzlosigkeit" gewählt haben, trotzdem noch sehr viele ansprüche usw. haben...


    Ja, es sind eben Menschen. Allerdings ist mir auch schon aufgefallen, dass es eine Lücke zwischen Anspruch und Realität gibt. Aber es ist eben so, dass die Mönche sich nur den Ordensregeln unterwerfen müssen - eine andere Instanz gibt es ja nicht. Sein eigenes Verhalten muss jeder mit sich selbst ausmachen. Der Wohlstand führt eben zur Versuchung (zur Gier). Da muss man erst mal widerstehen können ...

    Lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpft er beharrlich weiter, Schritt um Schritt.

  • Es gibt ja dieses Waldkloster Muttodaya. Das erweckt den Eindruck, dass man dort die originären Ordensregeln noch sehr ernst nimmt.

    Lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpft er beharrlich weiter, Schritt um Schritt.

  • Sukha:
    Thubten Gawa:

    Es gibt ja dieses Waldkloster Muttodaya. Das erweckt den Eindruck, dass man dort die originären Ordensregeln noch sehr ernst nimmt.


    Das ist richtig, wenn sie denn nicht gerade rappen. :D youtube.com/watch?v=KDEqea4jAXo


    Schade, das Du auf interpretationswürdigen Fehlern herumreiten musst.


    Gruß,
    :|

  • Inwiefern "interpretationswürdig"?


    Nach Vinaya ein no go. Weisen sie ja selber in ihrem Video drauf hin.


    Ansonsten machen die in Mutthodaya gute "Arbeit".
    Leider wird der sangha dort nicht größer.


    ()

  • Sukha:

    Ansonsten machen die in Mutthodaya gute "Arbeit".
    Leider wird der sangha dort nicht größer.


    Ist immer so bei guter Arbeit.
    Mara bleibt stärker. Alles andere ist Illusion.

  • fotost:


    Ein Mönch, ... spätestens ein harter Winter würde bei der vorgeschriebenen Bekleidung und Ernährung zu schweren Erkrankungen oder zum Tod führen.



    Ich weiss nicht welche Vorstellungen vom Klima in Indien in Euren Köpfen existieren. Aber da ist nicht überall ganzjährig Goa-Strandwetter. Sogar im "warmen" Delhi sind Anfang des Winters 10 Grad und Nebel, das wird sehr feucht und kalt, und die Leute draussen rennen im T-shirt barfus oder mit Flip Flops rum. Die sind einfach ne Ecke mehr abgehärtet als wir. Wenn man 400 km Nördlich von Dheli auf die ersten Ausläufer des Himalayas trifft wird es noch kälter... Und wenn Du dann nach Tibet, Bhutan und Nepal gehst haste deutlich kältere Bedinnungen wie in Deutschland. Da sind zT Permafrostböden... Und auch da leben Buddhistische Mönche in zugigen Höhlen "ohne Anorak" etc und frieren sich eben NICHT zu tode. Wie kann das sein?
    Ich weiss nichts davon, dass Buddha für Nordindien, wegen der Kälte, andere Regeln aufgestellt hätte wie für die wärmeren Gebiete in Indien. Und da er in Lumbini (heute Grenze Nepal/indien ) geboren wurde, muss er auch kalte Winter gekannt haben.

  • Ein Mönch oder Nonne dürfen bei Kälte so viele (farblich richtige) "Tücher" umlegen wie sie benötigen.
    Auch können sie so viele Fußlappen gegen die Kälte nehmen wie es braucht.
    Da spricht Vinayatechnisch nichts gegen.


    ()

  • Es ist also wie ich vermutet habe. Rein wettertechnisch ist das Lebe eines Bhikkhus auch in der BRD möglich. Dieses Argument man könne Aufgrund der harten Winter in der BRD kein Leben als Hausloser führen, das halte ich für vorgeschoben. Es gibt aber glaube ich ganz andere Probleme die einem Bhikkhu das Leben hier schwer machen würden. Ich glaube das größere Problem ist, dass die Lebenshaltungskosten der Hauslosen und Unterhaltskosten für Gebäude etc einfach sehr hoch sind. Ich stelle mal die These auf, dass man hier eine viel größere Sangha braucht um ein Kloster, mit allem Drum und Dran, zu Unterhalten als in Asien. Dann hat man hier auch nicht EINEN Buddhismus, sondern viele. Tibetischer Buddhismus (mit seinen mindestens 5 Schulen), Theravada, Zen und Taoismus und alle anderen Formen die es noch so gibt. Da zerstreuen sich die Kräfte auch sehr.

  • Frage: gibt es noch richtige bhikkhus bzw. bhikkhunis


    Nein.
    Fußlappen, ungewaschen geht eh nicht. Die meisten schielen ja auch auf die Brockenspeise des Nachbarn !!!

  • hihi ja buddhismus nimmt leider hier niemand wirklich ernst.. ;)
    gegen das wetter hat man ja irgendwann auch seine meditative geisteskraft. dann ist da zwar kälte aber was solls? kälte und kein leiden :P


    wenns nach mir gehen würde, kann man diese ganzen ordensregeln über den haufen werfen und auch so zum besitzlosen werden. die unterstützende sangha muss ja nichts weiter tun, als räume und essen zu verfügung zu stellen. etwas was eigentlich ohne weiteres möglich ist. was dann noch fehlen würde, wäre ein lehrer, aber selbst das bekommt man hin.
    mein fazit ist schon lange: es gibt im westen kaum leute, die wirklich entsagen wollen. das ist aber auch eine schöne meditation: warum nehmen wir zuflucht so zu vielen anderen objekten, obwohl wir wissen, dass sie alle nur dukkha sind? trauen wir der lehre buddhas vielleicht nicht wirklich?

  • Die Sache mit dukkha ist nur meditativ zu klären. Und auch die Sache mit Entsagung.
    Es braucht eine Art nachhaltige Initialzündung. Das weiß "man" aber erst, wenn man sie erlebt hat.
    Um so schwerer wirkt die Erkenntnis, daß äußere Umstände und Einflüsse eine nicht unwesentliche
    Rolle spielen. Dann sieht man noch Leute, die sehr günstige Voraussetzungen haben und ihre Chance verspielen.
    Sie könnten Wegbereiter für andere sein, aber sie sind sich dessen nicht bewusst.
    Überhaupt ist das mit Bhavana so eine Sache.

  • nyalaana:

    Es ist also wie ich vermutet habe. Rein wettertechnisch ist das Lebe eines Bhikkhus auch in der BRD möglich. Dieses Argument man könne Aufgrund der harten Winter in der BRD kein Leben als Hausloser führen, das halte ich für vorgeschoben. Es gibt aber glaube ich ganz andere Probleme die einem Bhikkhu das Leben hier schwer machen würden. Ich glaube das größere Problem ist, dass die Lebenshaltungskosten der Hauslosen und Unterhaltskosten für Gebäude etc einfach sehr hoch sind. Ich stelle mal die These auf, dass man hier eine viel größere Sangha braucht um ein Kloster, mit allem Drum und Dran, zu Unterhalten als in Asien. Dann hat man hier auch nicht EINEN Buddhismus, sondern viele. Tibetischer Buddhismus (mit seinen mindestens 5 Schulen), Theravada, Zen und Taoismus und alle anderen Formen die es noch so gibt. Da zerstreuen sich die Kräfte auch sehr.


    Wahrscheinlich ist auch ein Problem, dass das Prinzip von Dana hier im Westen von weiten Teilen der "buddhistisch Interessierten" nicht verstanden ist. Man kauft, man gibt Gegenwert, aber einfach so schenken und sich darüber freuen... da sind wir hier größtenteils noch nicht so weit.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee: