Triebe und Neigungen

  • Peeter:

    Ich wollt noch mal auf die Ehrlichkeit einem selbst gegenüber kommen. Denn ich meine, dass das mit eine Grundvoraussetzung für echtes vipassana ist .
    Keine Notlügen .. keinerlei Lügen. Nur echte, wahre Innenschau.


    Ja, im Buddhismus sind das die Silas. Das ist die Basis und ohne die geht es nicht.[/quote]


    Es ist meiner Meinung nach menschliche Ethik. Zumindest sollte so sein und dass
    die Lehre das extra hervorheben muss, zeugt vom Stand des ethischen Verhaltens einzelner Menschen.
    Und das auch vor mehr als 2500 Jahren .. !
    Mal als Randbemerkung


    :)

    Einmal editiert, zuletzt von Peeter ()

  • Buddha spricht aber nicht von Stoppen der Empfindungen , sondern von "Auflösung und zur Ruhe kommen" .
    Buddha hat auch nirgends gesagt, wir müssten "unsere Geschichte be,-oder aufarbeiten " .

  • vimokkha:

    Buddha spricht aber nicht von Stoppen der Empfindungen , sondern von "Auflösung und zur Ruhe kommen" .
    Buddha hat auch nirgends gesagt, wir müssten "unsere Geschichte be,-oder aufarbeiten " .


    Ja .. nicht stoppen, denn das wäre nur oberflächlich.
    An nichts haftet er/sie mehr an. Ja ?


    Nicht die persönliche Geschichte aufarbeiten, aber das Entstehen der Sinneskontakte und der darauf folgenden Empfindungen erfahren. Es ist arbeiten mit den Naturgesetzen im Bewusstsein.

    Einmal editiert, zuletzt von Peeter ()

  • Maytreka:

    Gibt es zum Beispiel in der Partnerschaft Probleme, dann kannst du die Meditation vergessen. Da kann man dann nicht loslassen.


    Es kann durchaus hinderlich sein, allerdings denk ich, dass ab einem gewissen "Können" in der meditativen Versenkung
    auch sowas kein Hinderniss sein sollte.
    Anapanasati ... Versenkung ... Gedankenlosigkeit ... Körperlosigkeit. Wenn vllt. in solchen Situationen etwas schwerfälliger als sonst zu verwirklichen.


    * Inneres Arbeiten ist, klaren Geist zu bewahren. Äußeres Arbeiten ist, alle eigennützigen Wünsche abzuschneiden.( Chan )*

  • vimokkha:

    Buddha spricht aber nicht von Stoppen der Empfindungen , sondern von "Auflösung und zur Ruhe kommen" .
    Buddha hat auch nirgends gesagt, wir müssten "unsere Geschichte be,-oder aufarbeiten " .


    Du musst gar nichts. Aber wenn du mal in die Lage kommst, selber Meditationen zu leiten und dann mit den Leuten Gespräche führst, dann wirst du sehen was die in Meditation erleben. Das sind zuerst mal nicht die Stufen der Einsicht oder Jhanas.


    >> Stoppen der Empfindungen
    Es geht auch nicht um Stoppen der Empfindung sondern um die Reaktion auf die Empfindung.
    Vielleicht hilft dir ein Beispiel. Angenommen es kommt jemand auf dich schreiend zugelaufen. Wie reagierst du? Wenn du spürst, dass in dir negative Empfindung aufsteigt, dann bist du genau an der Schaltstelle um jetzt nicht negative darauf reagieren zu müssen. Was machen denn die meisten Menschen. Die gehen in Abwehrhaltung und sind aufgebracht, wütend. Das muss aber nicht sein. Lässt du die Reaktion fallen, kannst du vielleicht darüber nachdenken, wie du ihm helfen kannst, indem du vielleicht fragst: Oh, was ist passiert, das muss ja schlimm sein. Du kannst also in heilsame Richtung denken.

  • Solche Beispiele sind einfach zu simpel.
    Ebenso solche Beispiele, wo der Fahrstuhl für einige Minuten feststeckt.
    Oder wenn ein Termin aufgrund eines Geschehnisses nicht wahrgenommen werden kann.
    Das ist so grobstofflich.
    Spür den Ärger, wenn er kommt und lass ihn ziehen.
    Ich versteh mittlerweile nicht mehr die Empfindungen/Reaktionen von Menschen,
    die sich über Lappalien einen Kopf machen.
    Deshalb auch immer wieder sati. Immer wieder. Und besonders für Nachfolger der Lehre.


    Ich bin aber jetzt neugierig auf die Lehrrede von Siddharta, dem Erleuchteten.

    Einmal editiert, zuletzt von Peeter ()

  • Zitat

    "So wacht er nach innen beim Gefühl in der Betrachtung der Gefühle, so wacht er nach außen beim Gefühl in der Betrachtung der Gefühle, nach innen und außen wacht er beim Gefühl in der Betrachtung der Gefühle. Er beobachtet wie die Gefühle entstehen, beobachtet wie die Gefühle vergehen, beobachtet wie die Gefühle entstehen soweit sie eben zum Wissen taugt, zur Besinnung taugt; und uneingepflanzt verharrt er, und nirgends in der Welt ist er angehangen. So aber, ihr Mönche, wacht der Mönch beim Gefühl in der Betrachtung der Gefühle.


    Konzentriertes Sati hat einfach die Kraft zur Aulösung und zur Ruhe kommen der Gestaltungen .
    Und auch die natürliche Fähigkeit zur rechten Anstrengung .
    Nicht aufsteigen lassen heißt : nicht das Bewusstsein fluten lassen , weil sonst Sati durch Befleckungen verdunkelt wird .
    Er spricht manchmal von niederdrücken, aber soweit ich weiß bezieht sich das auf Geistobjekte ( Erwägungen & Vorstellungen ) .


    Mit freundlichen Grüßen !

  • Zitat

    und uneingepflanzt verharrt er, und nirgends in der Welt ist er angehangen.


    Er spricht manchmal von niederdrücken, aber soweit ich weiß bezieht sich das auf Geistobjekte ( Erwägungen & Vorstellungen ) .


    niederdrücken.
    die Hand drauf halten.
    es nicht aufkommen lassen.
    nicht tagträumen.
    nicht unnütz ins Blaue hinein spekulieren.


    sati als aktive Kraft zur Auflösung ?
    aktiv in dem Sinne von Aufzeigen.
    Von den Torwächtern zum Herrn bzw. Herrin der Festung. n,est pas ?
    Festung ist bisschen heftig ausgedrückt. Ist wie sich einmauern vor "Feinden".
    Allerdings schützt eine auf hohem Berg stehende Festung vor "Feinden".
    An jedem Sinnestor ein/e wachsame/r Torwächter/in.

    Einmal editiert, zuletzt von Peeter ()

  • Maytreka :


    Zitat

    Was machen denn die meisten Menschen. Die gehen in Abwehrhaltung und sind aufgebracht, wütend.


    Legt sich mit regelmäßigem Shamatha
    ansonsten ist es die unbewusste Vorstellung die die Reaktion macht ,besonders aber die aufschießenden Gedanken .
    Aber ja - innehalten & fallen lassen ist schon das beste - in so einem Falle .


    PS: Buddha sagt , daß nur weit fortgeschrittene Meditation lehren sollen .
    Auf alle Fälle sollten sie die Erfahrungen gemacht und die Hürden genommen haben über die sie belehren .


    Mit freundlichen Grüßen !

  • Vijjā Sutta


    Beim Auftreten von unheilsamen Dingen, ihr Mönche, geht Unwissenheit voran, und sie ist begleitet von Schamlosigkeit und Gewissenlosigkeit (*1). Dem Unwissenden, ihr Mönche, dem Einsichtslosen, entsteht verkehrte Ansicht. Dem, der falsche Ansicht hat, entsteht verkehrte Gesinnung... Dem verkehrtes Wissen Besitzenden entsteht verkehrte Befreiung.


    Beim Auftreten von heilsamen Dingen, ihr Mönche, geht Wissen voran, und es ist begleitet von Schamgefühl und Gewissensscheu. Dem Wissenden, ihr Mönche, dem Einsichtigen, entsteht rechte Erkenntnis, dem recht Erkennenden rechte Gesinnung... dem rechtes Wissen Besitzenden entsteht rechte Befreiung.


    http://www.palikanon.com/angutt/a10_100_112.html

  • Peeter:

    Solche Beispiele sind einfach zu simpel.
    Ebenso solche Beispiele, wo der Fahrstuhl für einige Minuten feststeckt.


    Was sollen solche Äußerungen. Es ins lächerliche zu ziehen, zeugt nicht von tiefem Verständnis.
    Außerdem war es nicht an dich adressiert und da würde ich mich erst mal zurückhalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Maytreka ()

  • vimokkha:

    Nicht aufsteigen lassen heißt : nicht das Bewusstsein fluten lassen , weil sonst Sati durch Befleckungen verdunkelt wird .


    Sati wird doch nicht durch Befleckungen verdunkelt. Da stimmt was nicht. Kannst du das mal erklären?

  • Peeter:


    Deshalb auch immer wieder sati. Immer wieder. Und besonders für Nachfolger der Lehre.


    So langsam scheint mir, dass du meinst sati sei das Allheilmittel für alles. Da täuscht du dich aber. Sati ist wichtig aber ohne Einsichtsstufen kommst du nicht zur Befreiung. Du kratzt also nur an der Oberfläche.
    Außerdem ist sati nicht gleich sati. Da gibt es Unterschiede, die sehr wohl noch zu bedenken sind.

  • Einsichtsstufen ? Magst du das mal näher erläutern ?
    Und sati ist "achtsam sein" .. "erinnern" .. ist "schützende Funktion" aufgrund des Erinnerungsprozess.
    ohne achtsam zu sein, geht garnichts !
    Du sollst sogar mit sati aus den Versenkungsstufen zurückkehren.


    Anapanasati .. dann ! Vipassana.


    Wie willst du ohne (die sich erinnernde) Achtsamkeit Einsicht gewinnen ? Magst du das erklären ?


    Maytreka
    Es ins lächerliche zu ziehen, zeugt nicht von tiefem Verständnis.


    Lass doch bitte das Bewerten !


    vllt. versteh ich ja wirklich nichts :)
    grüsse

  • Peeter:


    Maytreka
    Es ins lächerliche zu ziehen, zeugt nicht von tiefem Verständnis.


    Lass doch bitte das Bewerten !


    Du hast zuerst bewertet, indem du sagtest, dass das Beispiel zu simpel ist. Also bitte!


    Wenn du Vipassana machst dann bekommst du Einsicht in die Natur der Dinge. Es läuft in Stufen ab. Jede Stufe hat ein andres Thema. Das geht bis zur Befreiung.
    Schau, du kannst dir 1000 Mal sagen, dass es kein Ich gibt aber deswegen hast du es nicht verinnerlicht. Wenn du aber bei den Geistprozessen siehst, dass da kein Ich da ist, sondern nur Prozesse ablaufen, dann verstehst du es auf einer viel tieferen Ebene und du kannst irgendwann die Vorstellung loslassen.


    Google einfach mal im Web oder lese:
    http://www.zeh-verlag.de/download/sujivameditation.pdf

  • Wieviel Themen gibts denn ?
    Und woran merkt jemand, daß er fleckenlos genug ist um kein Shamatha ( Zazen ) nötig zu haben ?
    Und woran merkt man, daß es Einsicht genug ist pro Thema ?


    Ich frag nur, weil Buddha doch sagte : "soweit es eben der Erkenntnis dient "
    und welcher Erkenntnis ? Des Entstehens und Vergehens und Zusammengesetzseins - schlußfolgernd : das ist nicht mein, das bin ich nicht, das gehört mir nicht , das ist leidhaft , das ist machtlos, das ist unterworfen .


    Zen warnt nachdrücklich vor Yoga .
    Und das als "reiner Vipassana-Weg" propagiertes ist Yoga . Das zeigt sich daran, daß die angrenzende Sammlung favorisiert wird .
    Das hat Buddha aber nicht gelehrt .


  • Also, ich verstehe dich nicht. In anderem Thread willst du nicht, dass ich darauf antworte und hier kommen nun mehr oder weniger Fragen.
    Weißt du, in vipassana geht es um Einsichten. Das bedeutet es geht um eigene Erfahrungen. Du erlebst am eigenen Leib was es bedeutet, wenn Buddha in der bedingte Kette sagt, dass auf Kontakt Gefühl entsteht und daraus Verlangen. Du erlebst das in so einer Deutlichkeit, dass da keine Frage mehr offen ist. Wenn du weitermachst, dann offenbart sich irgendwann der gesamte Geist und die Welt. Das bedeutet, dass du erfährst wie der Geist und die Welt in allen Einzelheiten funktionieren und das Unglaubliche ist, dass alles was du erlebst sich mit den Aussagen von Buddha deckt.


    Schlussendlich verschwindet da jeglicher Zweifel zur Lehre und einem wird klar, dass es den Weg in die Freiheit gibt.


    Die Lehre ist nicht dazu da, um da theoretische Spielchen zu machen. Am Besten ist, wenn Erfahrung und Lehre zusammenkommen. Dazu brauchst du aber die entsprechenden Methoden.


  • :grinsen:
    Also nach dem Motto: so wie du mir, so ich dir ?

  • Peter und Maytreka, ihr bietet gerade ein schönes Beispiel für Triebe und Neigungen.

  • Ji'un Ken:

    Peter und Maytreka, ihr bietet gerade ein schönes Beispiel für Triebe und Neigungen.


    Inwiefern ? :grinsen:
    Schütteln wir uns 3 also alle die Hände.
    Du Ji,un Ken für das Erkennen der scheinbaren Triebe und Neigungen und Peter und Maytreka für
    das Geben dieses Beispiels.


    Gleichmut heisst nicht alles einfach hinnehmen !


    grüsse

  • Doris Rasevic-Benz:

    Der Film ist nicht entspannend. Die Haltung ist entspannt.


    Was machst denn Du, wenn große Emotionen aufkommen?


    Zitat

    "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet [13]? Wenn ein Bhikkhu ein angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein angenehmes Gefühl;' wenn er ein schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein schmerzhaftes Gefühl;' wenn er ein weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl.' Wenn er ein weltliches angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weltliches angenehmes Gefühl;' wenn er ein spirituelles angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein spirituelles angenehmes Gefühl [14];' wenn er ein weltliches schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weltliches schmerzhaftes Gefühl;' wenn er ein spirituelles schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein spirituelles schmerzhaftes Gefühl;' wenn er ein weltliches weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein weltliches weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl;' wenn er ein spirituelles weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Ich fühle ein spirituelles weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl.'" (MN 10)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Und das, werter Elliot, ist entspannte Haltung.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • Hier wird aber von zwei verschiedenen Dingen gesprochen. Buddha spricht von dem Gefühl aber Doris spricht von Emotion. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe.


    Die Emotion ist die Reaktion auf ein angenehmes, unangenehmes oder neutrales Gefühl.

  • Ji'un Ken:

    Peter und Maytreka, ihr bietet gerade ein schönes Beispiel für Triebe und Neigungen.


    Ja, du hast vollkommen Recht. Hier wurde "Werden zum Gewesensein" sprich Leiden produziert.

  • Zitat

    Hier wird aber von zwei verschiedenen Dingen gesprochen. Buddha spricht von dem Gefühl aber Doris spricht von Emotion. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe.


    Die Emotion ist die Reaktion auf ein angenehmes, unangenehmes oder neutrales Gefühl.


    Beides kann doch beobachtet werden. Beidem gegenüber kann eine entspannte Haltung eingenommen werden.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.