1ste Fesseln zum Stromeintritt

  • Matthias65:

    M.E. geht es nicht darum, Anhaftung an den Geist zu überwinden, sondern die Anhaftung an die "Geistesgifte" (Gier, Hass, Verblendung - siehe eben auch den 8 fachen Pfad) ! Wenn es gelingt, diese Anhaftung zu überwinden, ist der Geist an sich vollkommen frei und friedlich (nenne es Nirvana oder Buddhaschaft).


    Du schlägst aber auch gerne geistige Purzelbäume.
    Da widerspricht sich ja dein erster Satz mit dem letzten Satz.
    Anhaften ist doch nur ein sprachliche Zusammenfassung für Gier. Haß und Verblendung.
    Natürlich ist der Geist von Anhaften frei wenn an ihm nicht angehaftet wird.
    Mit dem hat niemand etwas zu tun. Und natürlich geht es in der Lehre darum
    vom Geist frei zu werden. Alles andere ist eben genau: Anhangen am Geist.
    Wo auch ideell dem Geist angehangen wird, da haftet der Geist am Geist eben an.
    Einen solchen betrachte ich als Außenstehenden auch wenn er den ganzen Tag
    vom Morgens bis Abends meditieren würde.

  • MonikaMarie1:

    Ich glaube, dass sich Accinca da nur missverständlich "unglücklich" ausdrückt. ()_


    Das glaube ich allerdings nicht.
    Und natürlich gibt es einen verstaubten Geist,
    einen kranken Geist, einen gut funktionierenden Geist,
    und wenn nirgends mehr Anhaften mehr besteht, weder
    im noch am Geist dann auch einen gesunden wenn auch
    vergänglichen und verderblichen Geist. Von Anhaften alleine
    an Denken und Gedanken dar nicht erst zu reden. Daran ist
    aber natürlich auch, nach der Lehre des Buddha, alles Anhaften zu überwinden.
    So kommt der Geist immer mehr zur Erlöschung und das kann
    beim Arahat zeitweise auch schon zu Lebzeiten sein.

  • accinca:

    Du schlägst aber auch gerne geistige Purzelbäume.


    Da gebe ich Dir recht; das liegt 1) an der Unvollkommenheit des Geschriebenen und 2) auch und immer wieder daran, dass unterschiedliche Traditionen wohl auch in diesem Punkt verschiedene Sichtweisen haben.

  • Accinca:

    Zitat

    Wo auch ideell dem Geist angehangen wird, da haftet der Geist am Geist eben an.


    Ideal und Glaube sind GeistFormationen.
    Selbst wenn man wie blöde dem nachhängt,
    zerpulvern sie in einem einzigen Moment
    und man kann es nicht aufhalten, selbst wenn
    man noch so schrecklich gern weiter geglaubt hätte.
    Negierung ist jedenfalls keine Geistesentfaltung,
    kannst du glauben oder nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Matthias65:
    accinca:

    Du schlägst aber auch gerne geistige Purzelbäume.


    Da gebe ich Dir recht; das liegt 1) an der Unvollkommenheit des Geschriebenen und 2) auch und immer wieder daran, dass unterschiedliche Traditionen wohl auch in diesem Punkt verschiedene Sichtweisen haben.


    Wobei es eben richtige und falsche Sichtweisen gibt, solche die der
    Lehre entsprechen und solche die es nicht tun. Was das im einzelnen
    genau ist, darüber muß sich wohl jeder seine eigenen Gedanken machen.

  • Jikjisa:


    Negierung ist jedenfalls keine Geistesentfaltung,
    kannst du glauben oder nicht.


    Es geht hier eigentlich nicht darum was ich glaube, aber
    im Rahmen der Übung auf dem achtfachen Pfad ist
    Negierung selbstverständlich auch Geistesentwicklung oder
    "Faltung" (was immer das sein sollte).

  • Abwendung ( Fallenlassen ) & Rückwendung ( Sati) ( im selben Moment )
    ist was anderes als Negierung---
    ergo Geistesverknüllung.


    majjhimā paṭipadā _ () _


    Ich glaub im PK steht nie Entwicklung und Verstehen, sondern...


    namaste ;)


  • Wie definierst Du denn Geist? Setzt Du Geist hier mit Denken gleich?
    Also dann würde ich verstehen, was Du mit Anhangen am Geist (Denken) meinst. Denn, nachdem ich mich beispielsweise von allem gelöst habe, bleibt möglicherweise noch das Denken als Form übrig. Zum Beispiel: "Ich bin stolz darauf, dass ich nicht mehr anhafte, denke ich".


    So wie hier:

    Zitat

    "Und "Nibbana" nimmt er als Idee von "Nibbana" und hat er "Nibbana" als
    Idee von "Nibbana" erkannt und durchschaut, dann soll er nicht "Nibbana" meinen,
    nicht an "Nibbana" denken, nicht über "Nibbana" denken, nicht denken
    mein ist "Nibbana", sich des "Nibbana" nicht freuen: und warum nicht?
    Damit er es kennenlerne, sage ich." (M1)


    So gesehen, verstehe ich Geist mit Anhaften an "mein" und "ich".
    Meinst Du das so, Accinca?
    _()_ Monika

  • MonikaMarie1:

    Wie definierst Du denn Geist? Setzt Du Geist hier mit Denken gleich?
    Also dann würde ich verstehen, was Du mit Anhangen am Geist (Denken) meinst.


    Geist setze ich mit "nāma" gleich. Eine Form von viññāna.

    Aber das ist gar nicht entscheidend hier. Entscheidend ist
    das Anhangen woran auch immer und sei es Geist oder
    einer seiner Funktionen. Da spielt es doch keine Rolle
    an was das Anhangen anhangt. Anhangen ist zu überwinden.
    Und dazu gehört insbesondere das Anhangen am Geist bzw.
    am Bewußtsein auch das höchste Bewußtsein bzw. der reinste Geist.
    Aber was schreibe ich das hier immer wider, es steht doch in der
    Lehre die Theravadas ja durchaus selber zu lesen in der Lage sind.
    Allerdings scheint das den Mahayanis eher schwer zu fallen. Haften
    sie doch lieber an einen "gesunden Geist" an.

  • Deine Antwort war bis zu einem gewissen Punkt sinnvoll. Den Rest über die Mahayanis hättest Du Dir sparen können. Er zeigt wenig Losgelöstheit, dafür Anhangen an Vorurteilen und zieht Dein ganzes Wissen herab.
    _()_

  • MonikaMarie1:

    Den Rest über die Mahayanis hättest Du Dir sparen können. Er zeigt wenig Losgelöstheit, dafür Anhangen an Vorurteilen und zieht Dein ganzes Wissen herab._()_


    Ich sehe es natürlich nicht so - mit den Vorurteilen und dem Wissen.
    Da sollte ich wohl jetzt einfach das Gegenteil zu sagen.
    Für mich sind das nur allgemeine Erfahrungswerte auf die ich gerne
    auch verzichten würde. Wenn es anderes wäre. Da müßte ich mir
    ernsthaft sogen um mich machen und mich fragen wie es sein kann,
    das hier meine Erfahrungen so sehr von den Tatsachen abweichen.

  • Zum Thema "Ich und meine Schule und die anderen und ihre Schule" (wenn man es so ausdrücken möchte), habe ich mal einen ganz wunderbaren Dhammavortrag von Fritz Schäfer (http://www.theravada-dhamma.org/blog/?p=10484) gehört, der sich auf die Lehrrede M8 bezieht.


    Ich stelle einfach mal einen Link zu der Lehrrede ein, die ich auch immer wieder versuche zu beherzigen. Mir habe ich es zur Übung gemacht, erst mal an meinen Befleckungen (kilesas) und an meinem Citta (Geist, Bewußtsein...) zu arbeiten, sprich: vor meiner Haustüre zu kehren.


    http://www.palikanon.com/majjhima/m008n.htm

    Herzliche Grüße von der


    Kirschblüte



    Der vielleicht größte Vorteil des Ruhms besteht darin, daß man ungestraft die größten Dummheiten sagen darf.


    André Gide

  • Das passt gut, Kirschblüte, was Du schreibst. Leider kann ich aber mit dem Link zu Fritz Schäfer nichts anfangen.
    _()_ Monika

  • Leider kann ich momentan nicht sehr viel über Fritz Schäfer im Internet finden.
    Er gehörte mit zu den Lehrnachfolgern, die einen großen Anteil daran hatten, die buddh. Lehre hier in Deutschland zu unterstützen - er hat auch einige Bücher geschrieben, wie z.B. "Realität nach der Lehre des Buddha", oder aber auch: "Der Buddha und sein Orden" usw.


    Von meinen Neigungen habe ich so meine Schwierigkeiten mit der sog. "Sekundärliteratur" (mir sagt es am ehesten zu, die Lehrreden direkt zu lesen und bei entsprechenden Dhammafreunden oder aber auch den Mönchen meiner Gemeinschaft nachzufragen, wenn ich etwas nicht verstehe), aber ich habe einige Audio-Vorträge von Fritz Schäfer gehört, von denen ich mich sehr angesprochen fühle.
    Dazu gehörte auch der Vortrag seiner Darlegung über die M8.

    Herzliche Grüße von der


    Kirschblüte



    Der vielleicht größte Vorteil des Ruhms besteht darin, daß man ungestraft die größten Dummheiten sagen darf.


    André Gide

  • M.E. lässt sich vieles nicht pauschalisieren.
    So sehr mir z.B. Fritz Schäfer zusagt, so wenig sagt mir Paul Debes zu - andere Dhammafreunde betrachten Paul Debes aber wieder aus einer völlig anderen Perspektive als ich und das gilt für mich zu respektieren.


    Schon das ist für mich einer der Gründe, weshalb ich mich lieber direkt mit den Lehrreden befasse und im Bedarfsfall auch mal die Übersetzungen (Neumann/Zumwinkel) nebeneinander halte und am liebsten den "direkten" Austausch pflege (und mich im Netz z.B. sehr stark zurückhalte).

    Herzliche Grüße von der


    Kirschblüte



    Der vielleicht größte Vorteil des Ruhms besteht darin, daß man ungestraft die größten Dummheiten sagen darf.


    André Gide

    Einmal editiert, zuletzt von Kirschbluete ()

  • Ihr habt mich falsch verstanden, liebe Kirschblüte, liebe Sukha,
    ich meinte, dass ich keinen Zugriff auf den Vortrag finden konnte.
    _()_

  • Oooops :shock: --- ja, da habe ich Dich ganz offensichtlich falsch verstanden (ist jetzt ein klassisches Beispiel, warum ich so mega-vorsichtig im Internet bin).

    Herzliche Grüße von der


    Kirschblüte



    Der vielleicht größte Vorteil des Ruhms besteht darin, daß man ungestraft die größten Dummheiten sagen darf.


    André Gide

  • Kirschbluete:

    Oooops :shock: --- ja, da habe ich Dich ganz offensichtlich falsch verstanden (ist jetzt ein klassisches Beispiel, warum ich so mega-vorsichtig im Internet bin).


    Ich verstehe Deine Megavorsicht, besser finde ich jedoch Nachfragen anstelle von Interpretieren. Das scheint mir hier im Forum eher das Problem zu sein.
    Es werden meist, so war es auch mal bei mir und ist es vielleicht sogar manchmal immer noch ;) , die eigenen Projektionen angenommen, anstatt mal einen Schritt zurückzutreten und vielleicht mehrmals dasselbe mit unterschiedlicher Betonung zu lesen oder nachzuhaken. Da erst beginnt für mich die Kommunikation. Und dann erst beginne ich zu lernen. So habe ich es jedenfalls für mich herausgefunden. Und es geht so leicht, aber das weißt Du ja (s. Spruch von Berthold Brecht). :D Aber dazu bedarf es der Freiheit von der Sorge um den "eigenen" Standpunkt.
    _()_