Die 5 Achtsamkeitsübungen nach Thich Nhat Hanh

  • Karnataka:

    Nein, als Buddhist darfst du keinen Alkohol trinken! .
    Warum? Weil es verboten ist. Punkt.


    Für den Anhänger des Buddha der im Hause lebt ist
    eigentlich gar nichts verboten. Aber aus Einsicht und
    Vertrauen zum Buddha und seinem empfohlenen edlen
    Verhalten (silas) versucht der Nachfolger schlechtes
    und unheilsames Verhalten zu lassen und förderliches
    heilsames Verhalten sich anzugewöhnen. Mit dem Ziel
    das unerwünschtes Leiden und Elend sich mindert
    und Wohl zunehmen wird. Aus diesen Gründen wendet
    sich der Nachfolger vom Alkohol ab - wendet sich von
    der Genußsucht ab, wendet sich von der Ausschweifung ab. usw.
    Führt ein heilsames Leben.


  • Es ist moralisch verboten, nicht rechtlich. Dies bedeutet, dass man keine Strafe zahlen muss, weil man gesoffen hat. Dennoch ist die Regel mit Achtung und Missachtung zu sanktionieren. :)

  • Karnataka:

    Es ist moralisch verboten, nicht rechtlich. Dies bedeutet, dass man keine Strafe zahlen muss, weil man gesoffen hat. Dennoch ist die Regel mit Achtung und Missachtung zu sanktionieren. :)


    Alles ist relativ. Es gab auch zu Zeiten des Buddhas ein Nachfolger
    der war den Alkohol hingegeben.
    Als der gestorben ist, hatte er zuletzt dem Alkohol entsagt und weil
    er auch Weise ein durchdringendes Verständnis erlangt hatte würde
    er in einer Götterwelt wiedergeboren, denn ein solcher kann nicht
    mehr in den unteren Welten wiedergeboren werden heißt es.
    Trotzdem wäre es besser gewesen er hätte sich nie dem Alkohol hingegeben.

  • Zitat

    Als der gestorben ist, hatte er zuletzt dem Alkohol entsagt und weil
    er auch Weise ein durchdringendes Verständnis erlangt hatte würde
    er in einer Götterwelt wiedergeboren


    Ach so ist das. Danke für den Tipp, habe angefangen zu saufen. :D

  • goldie:
    Zitat

    Als der gestorben ist, hatte er zuletzt dem Alkohol entsagt und weil
    er auch Weise ein durchdringendes Verständnis erlangt hatte würde
    er in einer Götterwelt wiedergeboren


    Ach so ist das. Danke für den Tipp, habe angefangen zu saufen. :D


    Dann gilt das für dich nicht. Du mußt nicht immer alles auf dich beziehen.
    Ja, du wieder.
    Beim Buddha gab es auch einen der hatte jede Menge Menschen ermordet
    und wurde sogar ein Heiliger völlig Befreiter. Das heißt jetzt aber nicht,
    das du das jetzt auch machen sollst und Menschen umbringst und dann
    dadurch zum Heiligen würdest. Kannst du vergessen.

  • Darum geht es nicht. Die Logik ist nach deinen Aussagen folgende: Auch wenn ich saufe und töte, kann ich befreit werden. Trotz des Verletzens der shila.

  • goldie:

    Darum geht es nicht. Die Logik ist nach deinen Aussagen folgende: Auch wenn ich saufe und töte, kann ich befreit werden. Trotz des Verletzens der shila.


    Awa, wenn du so meine Aussagen ließt und und daraus so eine Logik
    herausließt, dann ist es ja klar, das du nicht verstehen willst. Und wie
    nennt man solche Leute im Internet noch mal ..... na?

  • Du hast doch selbst gesagt, dass der Buddha Leute im Umfeld hatte, die soffen und mordeten und die dennoch eine passable Wiedergeburt erfuhren bzw. befreit wurden. Demnach sind logischerweise Saufen und Morden keine Hinderungsgründe. So ist das übrigens auch in Religionen, die auf Gnade beruhen, etwa in der christlichen, wo der Sünder noch bei Reue in letzter Minute Vergebung erfährt. Der Säufer und Mörder tut dies, indem er sich von seinem Tun abwendet. Das kommt aufs Gleiche hinaus.

  • Accinca, "Trolle" nennt man jene, welche sich die Anonymität des Internets (zu welchen Zwecken auch immer) zu nutze machen. War es das, worauf Du hinaus wolltest? :grinsen:




    Liebe Grüße.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Ein Troll ein Troll, och, ach wie toll?
    Der Simo ist der Troll!
    Fand ihn ungesucht - ihr fragt euch was das soll?
    Ein Gedicht so ganz in Moll.

  • Zitat

    Du bist natürlich meiner Frage ausgewichen wie man im Internet solche Leute wie dich nennt?


    Ich bin nicht ausgewichen, ich denke, das ist offensichtlich: Menschen.


    Hier ist das, worauf ich hinauswill: Wenn auch ein Säufer und Mörder das buddhistische Heil (Befreiung/Erwachen) erfahren können, dann zeigt dies, dass es nicht nötig ist, dass einer sein ganzes Leben lang einem achtfachen Pfad folgt/gefolgt ist.

  • Hallo goldie, ich mische mich nur ungern ein, der Dalai Lama, weiß ich vom hörensagen meint dazu: Vertane Zeit hier als Mensch wo es menschelt ist verlorene Zeit der Übung.


    Ein Leben reicht beileibe nicht aus für die Buddhaschaft.


    Nur am Rande bemerkt.


    Vergleiche mit anderen in Fragen der Ethik und Moral sind relational. Sie taugen nichts und führen nur von dem was für uns alle heilsam ist fort.

  • Ja, gbg, diese Metaphern kenne ich. Allein das Beispiel Shakyamuni zeigt jedoch, dass ein Leben ausreicht, da sonst die Biografie ja nicht stimmig ist. Zwar gibt es die angeblichen Vorleben, aber am Anfang gleich nach der Geburt ja auch die Gewissheit: Ich bin der einzige ... Diese Metapher der herausragenden Geburt (meinetwegen aufgrund von Vorleben) muss man trennen vom Rest. Der sieht so aus:


    Da sucht einer, gerät auf Irrwege (strenge Askese), meditiert, gelangt zur Einsicht. Das ist ein Weg, ein Prozess. Trotz der obigen Behauptung gab es im Leben dieser Person, des Gautama, Phasen des Irrtums und Zweifels, des Suchens. Diese Metapher steht also für ein gewöhnliches Menschenleben der Suche nach Wahrheit und Befreiung. Aufgrund dieser Metapher ist diese Befreiung und Buddhaschaft innerhalb eines Menschenlebens möglich.


    Zitat

    Vergleiche mit anderen in Fragen der Ethik und Moral sind relational.


    Diese Vergleiche sind jedoch Bestandteil des Palikanon. Letztlich wollen ja auch viele Theravadin auf einen Vergleich mit der Moral des Shakyamuni hinaus.

  • Simo:

    Accinca, "Trolle" nennt man jene, welche sich die Anonymität des Internets (zu welchen Zwecken auch immer) zu nutze machen. War es das, worauf Du hinaus wolltest? :grinsen: Liebe Grüße.


    Ja, das war's wohl, allerdings die Anonymität ist nicht das Entscheidende, denn
    bei der Anonymität gibt es im Internet keine so wesentliche Unterschiede bei
    den Benutzern und nicht alle trollen nur herum.
    Hier ging es ja darum die Aussage zu verdrehen und Tatbestände der Lehre zu
    simplifizieren, so als könne man nach meiner Logik saufen und morden wenn
    man es nur hinterher bereue. Ich kann mir aber gut vorstellen, das manche
    Menschen die Überlieferungen der Lehre gerne so auslegen würden. Denn es
    hat ja tatsächlich einen Mörder gegeben der Heilig wurde und auch Sakyer
    Sarakāni der, der den Trunk ergeben war:


    Zitat

    Zu jener Zeit war der Sakyer Sarakāni eben gestorber, und der Erhabene hatte ihn als Stromeingetretenen bezeichnet, dem Verderben entronnen, zielbewußt der vollen Erwachung entgegeneilend. Da kamen viele Sakyer zusammen und erhitzten sich, ereiferten sich, kochten:
    "Erstaunlich fürwahr, außerordentlich fürwahr, man kann doch nicht jetzt mal eben ein Stromeingetretener werden, wie nämlich der gerade gestorbene Sakyer Sarakāni, den der Erhabene als Stromeingetretenen bezeichnet hat, dem Verderben entronnen, zielbewußt der vollen Erwachung entgegeneilend. Der Sakyer Sarakāni war doch in der Übung schwach geworden, dem Trunk ergeben....".

    (aus S.55.24)

  • goldie:

    Ja, gbg, diese Metaphern kenne ich. Allein das Beispiel Shakyamuni zeigt jedoch, dass ein Leben ausreicht, da sonst die Biografie ja nicht stimmig ist.


    Auch beim Buddha soll es so gewesen sein, das er viele Leben gebraucht hat.
    Das ist keine Unstimmigkeit.

  • Der Buddha war bestimmt zum König oder "Heiligen".
    Weil etwas - es war sicher nicht das Schicksal - ein "Licht" in anderen Menschen seiner Umgebung aufleuchten ließ. Eine Ahnung.
    Diese Ahnung wurde von Buddha später als in Weisheit Vollendetem bezeugt.
    Er der zum Buddha wurde, ausgewählt ohne einen anderen Buddha zur Hilfe zu benötigen brauchte womöglich nur eine Geburt.
    Wir sind Kinder auch der Evolution nicht zu vergessen.
    Die Fackel die am Himmel brennt gleichsam einem Stern weist den Weg.
    Und Weise folgen seinem Licht bis Jenseits des Todes über alle Tode hinweg.


    Aber ein sehr guter Hinweis. Ob Buddha tatsächlich nur ein Leben benötigte um Erwachen zu erlangen kann ich (auch) nicht mit Sicherheit sagen. (accinca meint nein. Ist vermerkt. :) )

    2 Mal editiert, zuletzt von gbg ()

  • Zitat

    Das ist keine Unstimmigkeit.


    Einer, der schon unmittelbar nach der Geburt erkennt und sagt, er sei der einzige usf., der kann sich dann nicht erst auf Irrwege begeben. Es gibt demnach nicht den "einen Buddha" oder "den Buddha", sondern es gibt verschiedene Ideen davon, die miteinander nicht übereinstimmen.


    P.S.: Ein Troll kann u.a. einer sein, der off-topic schreibt, also z.B., wenn es in einem buddhistischen Forum gerade um die Logik der Buddhalehre oder die Argumente des Schreibers geht, die Frage stellt: "Wie nennt man einen im Internet" usf., also persönlich werden will, statt sachlich zu bleiben.

  • Zitat

    der Dalai Lama, weiß ich vom hörensagen meint dazu: Vertane Zeit hier als Mensch wo es menschelt ist verlorene Zeit der Übung.


    Auch diese Logik ist ausgerechnet aus seinem Munde nicht zu erschließen, da er ja ebenfalls von Geburt an als solcher (Dalai Lama) gilt und nur noch zu erkennen ist. Wie also könnte er selbst Zeit "vertun", wo er doch schon der Dalai Lama ist? Wie soll denn Zeit für die Übung definiert sein? Wie kann einer Zeit vertun, wenn er nicht einmal seinen Todeszeitpunkt bestimmen kann (so er nicht selbst eingreift)? Das Vertun von Zeit setzt voraus, dass man willentlich über Zeit verfügen kann. Ich kann das nicht. Die Idee von Zeit wurde vor mir festgelegt im Sinne einer Uhr-Zeit. Davon abgesehen existiert die Zeit als solche für mich nicht und ist damit auch nicht zu vertun, denn sie ist ja nicht vom Raum zu trennen, der ebenfalls nicht vertan werden kann. Zeit und Raum begreife ich als Einheit. Meines Erachtens kann man vom Vertun der Zeit nur sprechen, wenn man noch Trübungen anhängt. Wenn es nur die Gegenwart gibt, kann auch nichts vertan werden, dazu muss man erst mal Kategorien und künstliche Unterschiede schaffen.

  • @ goldie


    Das mit der Zeit ist wie mit dem Ich. Es gibt das Ich und die Zeit konventionell. In Kenntnis der Unkenntnis von dem was Ich und Ewigeit sind, ist diese Aussage zu verstehen.
    Der Dalai Lama gesteht ganz offen noch nicht besonders weit mit seiner analytischen Praxis gekommen zu sein. Das Vorstellen einer Gottheit wie Nils es empfiehlt, empfindet er zumindest manchmal als einen Selbstbetrug, wie er sagt.



  • Ich habe einige Jahre nach Thich Nhat Hanh praktiziert, ich war nur kurz in einer Sangha, bin aber auf mehrerer Retreats bei Thay gewesen udn habe auch bei ihm Zuflucht genommen. Die Achtsamkeitsübungen sind nicht als Vorschrift gedacht, das sagt Thich Nhat Hanh immer wieder auf seinen Vorträgen. Er erwartet von niemandem, dass die Achtsamkeitsübungen befolgt werden, sondern sie stellen eine Orientierungsschnur dar. Außerdem betont er sehr oft bei seinen Übungen und dazu gehören natürlich auch die Aachtsamkeitsübungen, dass sie nicht bloß plakative Sätze sind, die daher gesagt werden, sondern dass sie so geübt werden sollten, dass sie sich zu "inneren mitfühlende Haltungen "entwickeln. Auch ist er nicht gegen das fernsehen, sondern für das bewußte Fernsehen. Thich Nhat Hanh hat den Vietnamkrieg erlebt und deshalb eine Achtsamkeitspraxis entwickelt, um Krieg und Gewalt auf der Welt zu verhindern. Das ist sein einziges Ziel. Er hat Camps veranstaltet mit Palästinensern udn Israelis, damit diese ins Gespräch kommen und ihre inneren Wunden etwas heilen können und sich immer für Frieden auf der Welt eingesetzt. Dafür wurde er sogar von Martin Luther King Junior für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Ich habe ihn selbst übrigens auch noch niemals sagen hören, er wäre mit dem Zen verbunden, denn auch aus dieser Ecke wird gerne oft auf ihn geschossen. Im Gegenteil, soweit ich informiert bin, hält Thich Nhat Hanh alle buddhistischen Richtungen für gleichwertig und hat sich deshalb auch allen Traditionen geöffnet, übrigens sogar dem Christentum. Es ist ihm nicht daran gelegen andere zu bekehren, sondern das Einzige was ihm am Herzen ist Mitgefühl und Begegnung. TNH hat edle Gründe für sein Lehren, daran ist kein Zweifel. Und man sollte nicht einzelne Teile aus seinen Schriften nehmen und ihn verurteilen, wenn man seine Art zu lehren überhaupt nicht kennen gelernt hat.


    Ich selbst habe mich von TNH dennoch zurück gezogen, weil seine Art zu lehren auf Dauer dann doch das Gleiche ist. Er macht wohl auch Retreats für spezielle Leute, wie Ärzte und Neurologen,die aber wohl dann nicht offen zu sein scheinen für andere Interessierte. Ich bin auf jedenfall immer erst durch die Aufzeichnungen auf diese Veranstaltungen aufmerksam geworden und hatte nie die Möglichkeit diesen interessanten Seminaren beizuwohnen. Auch hat er viele Bücher geschrieben, die alle eigentlich dasselbe in grün sind und ihnen immer nur mal einzelne neue Artikle hinzugefügt. Dazwischen streut er dann manchmal wirklich interessante Literatur ein, die auch sehr tief geht. Aber man muss sich schon sehr gut auskennen, um dann an diese Literatur gelangen. Auch dies ist ein Kritikpunkt von mir. Auch dass er mittlerweile so ein prominenter Mönch ist und trotzdem noch immer so darauf aus ist, dass neue Sanghas gegründet werden, die er ja aber alle gar nicht betreuen kann, halte ich für einen Schwachpunkt. In den Sangahs wird nämlich nach meiner Erfahrung häufig genau dies gemacht: Plakativ praktiziert, anstatt wirklich die Sätze im Herzen zu bewegen. Das hat mich dazu bewogen allein zu praktizieren, aber weiterhin seine Retreats zu besuchen. Einmal im Jahr besucht eine seiner Nonnen eine Sangha, aber das reicht eben oft nicht aus, um unheilsame Projektionen unter den Sangahmitgliedern aufzulösen. Das sind Rahmenbedingungen an denen ich mich stoße, aber dass Thay nur sülzen würde, das ist eine haltlose Unterstellung und nicht belegbar.