Wenn Buddhisten töten

  • Letztlich ist es meiner Ansicht nach schlicht und einfach extrem naiv, sich darüber zu wundern dass es auch unter "Buddhisten" Gewalt gibt. Das ist für mich genauso wenig aussagekräftig oder erstaunlich wie Gewalt unter "Christen", "Humanisten", "Demokraten", wie Verbrecher innerhalb der Polizei, Bestechung unter Richtern, Täuschung in der "ergebnisoffenen" Wissenschaft, Schwule oder Pädophile unter katholischen Priestern, etc.
    Wenn die Zugehörigkeit zu einer irgendwie betitelten Gruppe allein schon dafür sorgen könnte, dass manche Verhaltensweisen nicht oder weniger auftreten, ja das wäre natürlich bequem.

  • bel:

    Wo soll da ne Scheinkorrelation sein? Man kann "Religion" nicht von den Vorstellungen ihrer Anhänger trennen.
    Religion ist immer konkret. Auch sozial konkret. Auch die religiösen Rechtfertigungsgründe für üble individuelle oder gemeinschaftliche Taten gehören zur Religion. Und jede Religion weist (jeweils unterschiedliche) systemische Schwachstellen auf, die das ermöglichen. Man muß nur hingucken wollen. Und das ist für die jeweiligen Anhänger immer n großes Problem.


    .


    Wenn jemand tötet und gleichzeitig Buddhist ist, ist das für Dich also ein Kausalzusammenhang ? Ich bestreite diesen Zusammenhang. Kausalität und Korrelation sind zwei völlig verschiedene paar Stiefel (siehe z.B. youtubelink).


    ()

    坐忘

  • bel:

    Was an der Frage des OP vorbeigeht.


    OP?
    Die Frage des Thread-Stellers, wenn es denn eine war, lautete "Was ist Religion - was der Stifter gesagt hat, oder was die Leute draus machen?".
    Und die hat erstmal gar nix mit gewalttätigen Buddhisten zu tun.

  • Tso Wang:

    Wenn jemand tötet und gleichzeitig Buddhist ist, ist das für Dich also ein Kausalzusammenhang ? Ich bestreite diesen Zusammenhang.


    Es kann diesen Kausalzusammenhang natürlich geben, im Mahayana gab es den auch schon historisch vielfach.

  • Sôhei:
    bel:

    Was an der Frage des OP vorbeigeht.


    OP?
    Die Frage des Thread-Stellers, wenn es denn eine war, lautete "Was ist Religion - was der Stifter gesagt hat, oder was die Leute draus machen?".
    Und die hat erstmal gar nix mit gewalttätigen Buddhisten zu tun.


    Wieso nicht?

  • bel:
    Sôhei:

    OP?
    Die Frage des Thread-Stellers, wenn es denn eine war, lautete "Was ist Religion - was der Stifter gesagt hat, oder was die Leute draus machen?".
    Und die hat erstmal gar nix mit gewalttätigen Buddhisten zu tun.


    Wieso nicht?


    Ganz einfach: Zunächst gälte es sich darüber zu verständigen, was eine Religion ist. Über die extrem unterschiedlichen Positionen hierzu hatte ich in einem anderen Thread schon was geschrieben. Bislang gibt es darüber jedenfalls keine Einigkeit. Ob der Buddhismus dann eine solche ist, lässt sich anhand der Definition weiter beurteilen, auch hier gibt es keine Einigkeit.


    Das zweite große Thema ist die Frage nach dem wirkursächlichen Zusammenhang zwischen bestimmten Sichtweisen und gewalttätigen Verhaltensweisen oder Gewaltbereitschaft. Dazu dürfte es schon Studien aus der Soziologie geben, aber die sind sehr aufwendig um in ihrer Reichweite sehr beschränkt (soweit ich mich erinnere). Für den Buddhismus ist man da noch nicht über das Sammeln von Beispielfällen heraus.

  • bel:
    Tso Wang:

    Wenn jemand tötet und gleichzeitig Buddhist ist, ist das für Dich also ein Kausalzusammenhang ? Ich bestreite diesen Zusammenhang.


    Es kann diesen Kausalzusammenhang natürlich geben, im Mahayana gab es den auch schon historisch vielfach.


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    Diese Logik verstehe ich nicht. Entweder gibt es einen Kausalzusammenhang zwischen Buddhismus und Töten oder es gibt ihn nicht. Man könnte ja ganz allgemein behaupten, daß gute-Vorsätze-haben immer zum Töten führt. Nahezu jeder, der getötet hat, hatte in seinem Leben vorher schon mal "gute Vorsätze". Man könnte auch allgemein behaupten, daß Milchtrinken zur Drogensucht führt, denn nahezu jeder Drogensüchtige hat vorher schon mal Milchprodukte konsumiert.


    Einen Kausalzusammenhang zwischen Religion und Töten gibt es nur dort, wo die Religionsstifter explizit dazu aufrufen: "Töte die Ungläubigen". Über Buddha sind mir solche "Aufforderungen" nicht bekannt. Gibt es solche ? Dann habe ich mich geirrt.


    ()

    坐忘


  • Tschuldigung, werde demnächst nur Übersetzungen posten....aber gerade das Original hat immer ganz spezifische lexikalische Parallelen zu Palikanon. Der Gebrauch gleicher "ideologisch" gefärbter Grundbegriffe, bei gleichzeitiger synonymer Viefalt verweist meist auf absichtlich gewollte Bezüge.


    Nun Nagarjuna stellt uns das Samsara als ein Zusammengesetztes da, von dem wir weder sagen können, ob es Anfang, Ende, Ewigkeit oder Endlichkeit noch Eigenheit besäße. Es ist ein Konglomerat, ähnlich einem gefrässigen Lymphom. Religion ist demnach ein Bestandteil Samsaras und ebenso den Gesetzen des Samasras unterworfen. Dharma als Bestanndteil der Religion ist demnach nichts anderes, wenn nicht Samsara überschritten wird. Aber wie?



    _()_ Namaste

  • Sôhei:

    Ganz einfach: Zunächst gälte es sich darüber zu verständigen, was eine Religion ist. Über die extrem unterschiedlichen Positionen hierzu hatte ich in einem anderen Thread schon was geschrieben. Bislang gibt es darüber jedenfalls keine Einigkeit. Ob der Buddhismus dann eine solche ist, lässt sich anhand der Definition weiter beurteilen, auch hier gibt es keine Einigkeit.


    Du beginnst mit "ganz einfach" und endest mit "keine Einigkeit zu erzielen".
    Man kann natürlich mit gutem Willen eine Einigkeit erzielen. Nämlich dadurch, in dem man die beiden prinzipiell möglichen aber für sich jeweils nicht hinreichenden Definitionsarten vereinigt, also alle Aspekte im Zusammenhang mit einer Religion ernst nimmt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsdefinition.
    Was Anhänger oft sehr gern verdrängen, sind die Phänomene die im funktionalistischen Religionsbegriff bzw in multidimensionale Religionsdefinitionen Beachtung finden.


    Sôhei:

    Das zweite große Thema ist die Frage nach dem wirkursächlichen Zusammenhang zwischen bestimmten Sichtweisen und gewalttätigen Verhaltensweisen oder Gewaltbereitschaft. Dazu dürfte es schon Studien aus der Soziologie geben, aber die sind sehr aufwendig um in ihrer Reichweite sehr beschränkt (soweit ich mich erinnere). Für den Buddhismus ist man da noch nicht über das Sammeln von Beispielfällen heraus.


    Man kann aber auch buddhistische Argumentationen untersuchen, die zur Begründung von Gewalt herhalten mußten. Dabei offenbaren sich auch die Schwachstellen einer Religion.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Tso Wang:

    Diese Logik verstehe ich nicht. Entweder gibt es einen Kausalzusammenhang zwischen Buddhismus und Töten oder es gibt ihn nicht. Man könnte ja ganz allgemein behaupten, daß gute-Vorsätze-haben immer zum Töten führt. Nahezu jeder, der getötet hat, hatte in seinem Leben vorher schon mal "gute Vorsätze". Man könnte auch allgemein behaupten, daß Milchtrinken zur Drogensucht führt, denn nahezu jeder Drogensüchtige hat vorher schon mal Milchprodukte konsumiert.


    Mit allgemeinen Behauptungen kommt man nicht weiter. Aber Tatsache ist z.B. daß man dem Argument "Geschicktes Mittel" schon alles begründet hat, z.B. die über Jahrhunderte andauernde Religionskriege in Tibet.


    Tso Wang:

    Einen Kausalzusammenhang zwischen Religion und Töten gibt es nur dort, wo die Religionsstifter explizit dazu aufrufen: "Töte die Ungläubigen". Über Buddha sind mir solche "Aufforderungen" nicht bekannt. Gibt es solche ? Dann habe ich mich geirrt.


    So eindimensional sind die Hinterlassenschaften, die den jeweiligen Religionsgründern zugeschrieben werden, tatsächlich nicht. Zwar ist überliefert, daß Töten eine leidensursache ist, aber zugleich, daß nur das Töten der Eltern, eines Buddhas und noch iwas "unmittelbaren Ausgang" hat.

  • bel:


    Man kann aber auch buddhistische Argumentationen untersuchen, die zur Begründung von Gewalt herhalten mußten. Dabei offenbaren sich auch die Schwachstellen einer Religion.


    Ich glaube, Dein Vorredner will darauf hinweisen, daß Dharma so überweltlich ist, daß er weder ein Teil einer Religion noch ein Teil der Welt sei. So sehr ich Deiner Auffassung zustimme, mit diesem Argument Deines Vorredner wäre kein Kompromiss mehr möglich. Alle fundamentalistischen Richtungen halten ihre Religionswerke für unantastbare Inspirationen, jenseits irgendeiner rationalen, noch irrationalen Bewertbarkeit. Hier wären wir mal wieder Bei Herder. :D



    _()_ Namaste

  • shankar:

    Tschuldigung, werde demnächst nur Übersetzungen posten....aber gerade das Original hat immer ganz spezifische lexikalische Parallelen zu Palikanon. Der Gebrauch gleicher "ideologisch" gefärbter Grundbegriffe, bei gleichzeitiger synonymer Viefalt verweist meist auf absichtlich gewollte Bezüge.


    Die Übersetzung is ja nun schon gepostet, und das Zitat findet sich auch fast gleichlautend im PK.


    shankar:

    Nun Nagarjuna stellt uns das Samsara als ein Zusammengesetztes da, von dem wir weder sagen können, ob es Anfang, Ende, Ewigkeit oder Endlichkeit noch Eigenheit besäße. Es ist ein Konglomerat, ähnlich einem gefrässigen Lymphom. Religion ist demnach ein Bestandteil Samsaras und ebenso den Gesetzen des Samasras unterworfen. Dharma als Bestanndteil der Religion ist demnach nichts anderes, wenn nicht Samsara überschritten wird.


    Vorallem stellt er es im hiesigen Zitat als "mehrfach" (mindestens dreifach) bedingt dar. Und genau um das Überschreiten bestimmter Bedingungen geht es in der Religionsausübung.


    shankar:

    Aber wie?


    Jedenfalls nicht allein durch "rein rational und durch bloßes Nachdenken und reine Logik" wie du oben schreibst, aber natürlich auch nicht ohne diese. Der deutsche Buddhist sagt gerne "Praxis", und sollte damit "Ein- und Ausübung" (aller drei Übungsfelder) meinen.

  • shankar:
    bel:


    Man kann aber auch buddhistische Argumentationen untersuchen, die zur Begründung von Gewalt herhalten mußten. Dabei offenbaren sich auch die Schwachstellen einer Religion.


    Ich glaube, Dein Vorredner will darauf hinweisen, daß Dharma so überweltlich ist, daß er weder ein Teil einer Religion noch ein Teil der Welt sei.


    Ob er das wollte, kann ich nicht sagen. Aber dieser hypothetischen Denkweise hat nicht zuletzt Nagarjuna im MMK überzeugend widersprochen und besonders zennich (zumindest bei Soto) ist das auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • bel:


    Jedenfalls nicht allein durch "rein rational und durch bloßes Nachdenken und reine Logik" wie du oben schreibst, aber natürlich auch nicht ohne diese. Der deutsche Buddhist sagt gerne "Praxis", und sollte damit "Ein- und Ausübung" (aller drei Übungsfelder) meinen.


    Praxis ist nur eine beliebte Entschuldigung für alltagsuntaugliche Entzugsrechtfertigungen. Es läßt sich leicht auf dem Zafu ein Arsch zur harten Kugel falten. In einer Notwehrsituation Mensch zu schützen, sieht schon ganz anders aus. Da wollen gerne die meisten ihre harte Kugel zücken, ganz reflexartig und die, die den Zafu lieben, fangen dann das Stottern an.


    _()_ Namaste

  • shankar:
    bel:


    Jedenfalls nicht allein durch "rein rational und durch bloßes Nachdenken und reine Logik" wie du oben schreibst, aber natürlich auch nicht ohne diese. Der deutsche Buddhist sagt gerne "Praxis", und sollte damit "Ein- und Ausübung" (aller drei Übungsfelder) meinen.


    Praxis ist nur eine beliebte Entschuldigung für alltagsuntaugliche Entzugsrechtfertigungen. Es läßt sich leicht auf dem Zafu ein Arsch zur harten Kugel falten. In einer Notwehrsituation Mensch zu schützen, sieht schon ganz anders aus. Da wollen gerne die meisten ihre harte Kugel zücken, ganz reflexartig und die, die den Zafu lieben, fangen dann das Stottern an.


    Ja natürlich, das kann so sein, es kann aber auch anders sein, nämlich (vollständige auch im Sinn von konkret vollständig) Übung der 3 Felder. da reicht eben (buchstäbliches) Sitzen einfach nicht aus, und wird im Soto auch nicht gelehrt.
    Womit wir wieder bei Nagarjuna wären: eindimensionale oder monokausale Modelle haben mit der Wirklichkeit nix zu tun.

  • bel:

    Ja natürlich, das kann so sein, es kann aber auch anders sein, nämlich (vollständige auch im Sinn von konkret vollständig) Übung der 3 Felder. da reicht eben (buchstäbliches) Sitzen einfach nicht aus, und wird im Soto auch nicht gelehrt.
    Womit wir wieder bei Nagarjuna wären: eindimensionale oder monokausale Modelle haben mit der Wirklichkeit nix zu tun.


    Solange Du Dein Leben nicht ohne zu zögern für ein anderes hergeben würdest, ist Deine "theoretische Praxis" keinen Pfifferling wert und Deine Belehrungen tönernde Scherben im Porzellanhaus nach dem Besuch des Elephanten. Alles muß belegt werden, nicht nur Textstellen!
    Nagarjuna sagt damit das alles mit allem zu tun habe. Das nämlich Nirvana und Samasara eins sind!

    Zitat

    Ein Mönch fragt Zen-Meister Joshu: «Ist derjenige, der über gut und schlecht hinaus ist, befreit oder nicht befreit?» Joshu antwortet: «Er ist nicht befreit.» Der Mönch fragt nach: «Warum nicht?» Joshu erwidert: «Weil er innerhalb von gut und böse ist».


    _()_ Namaste

  • shankar:

    ...

    Zitat

    Ein Mönch fragt Zen-Meister Joshu: «Ist derjenige, der über gut und schlecht hinaus ist, befreit oder nicht befreit?» Joshu antwortet: «Er ist nicht befreit.» Der Mönch fragt nach: «Warum nicht?» Joshu erwidert: «Weil er innerhalb von gut und böse ist».


    _()_ Namaste


    Moin Shankar,


    hast du da eine Quellenangabe für?


    LG
    Ji'un Ken

  • shankar:

    Solange Du Dein Leben nicht ohne zu zögern für ein anderes hergeben würdest, ist Deine "theoretische Praxis" keinen Pfifferling wert.


    Monokausal.


    shankar:

    Das nämlich Nirvana und Samasara eins sind!


    So sagt er das zwar nicht, aber du würdest im Sinne von Nagarjuna meine Praxis (natürlich auch die eigene) schon mal unglaublich unterstützen, wenn du es z.B. vermeiden könntest, mit deinen Einwänden den nicht zutreffenden Eindruck entstehen zu lassen, ich hätte von "theoretischer Praxis" gesprochen, würde hier "Belehrungen" geben o.ä. ad personam. Das würde ich dann als deinen ganz persönlichen Beleg für "Nicht-Töten" durchaus würdigen.

  • shankar:
    bel:


    Man kann aber auch buddhistische Argumentationen untersuchen, die zur Begründung von Gewalt herhalten mußten. Dabei offenbaren sich auch die Schwachstellen einer Religion.


    Ich glaube, Dein Vorredner will darauf hinweisen, daß Dharma so überweltlich ist, daß er weder ein Teil einer Religion noch ein Teil der Welt sei.


    .
    Falls Du mich meinst (Vorredner), bist Du Deiner eigenen Glaubensvorstellung erlegen. :lol:
    Da versuchst Du Dir etwas zusammenzubasteln, was keiner meiner Sätze - selbst bei größter Mühe der Mißinterpretation - auch nur ansatzweise hergibt.


    Zitat

    So sehr ich Deiner Auffassung zustimme, mit diesem Argument Deines Vorredner wäre kein Kompromiss mehr möglich. Alle fundamentalistischen Richtungen halten ihre Religionswerke für unantastbare Inspirationen, jenseits irgendeiner rationalen, noch irrationalen Bewertbarkeit. Hier wären wir mal wieder Bei Herder. :D



    _()_ Namaste


    Durch mein naturwissenschaftliches Studium (Biochemie) bin ich durchaus vertraut mit den Begriffen "Validität" und "Reliabilität" von Daten und Zusammenhängen. Das hat nichts mit Fundamentalismus zu tun, sondern lediglich damit, wirres Zusamenbasteln von scheinbaren Zusammenhängen (wie Du es z.B. bei Deiner obigen "Interpretation" so anschaulich vorführst) von tatsächlichen Wirkzusammenhängen zu unterscheiden. Das hat was mit logisch-analytischem Denken zu tun, wovon ich hin- und wieder Gebrauch mache. :lol:


    Da nützt Dir Dein Verweis auf Herder am allerwenigsten. Wenn ich Buddhist wäre, hätte ich vielleicht zu Deinem "Text" geschwiegen.


    ()

    坐忘

  • bel:
    Tso Wang:

    Diese Logik verstehe ich nicht. Entweder gibt es einen Kausalzusammenhang zwischen Buddhismus und Töten oder es gibt ihn nicht. Man könnte ja ganz allgemein behaupten, daß gute-Vorsätze-haben immer zum Töten führt. Nahezu jeder, der getötet hat, hatte in seinem Leben vorher schon mal "gute Vorsätze". Man könnte auch allgemein behaupten, daß Milchtrinken zur Drogensucht führt, denn nahezu jeder Drogensüchtige hat vorher schon mal Milchprodukte konsumiert.


    Mit allgemeinen Behauptungen kommt man nicht weiter. Aber Tatsache ist z.B. daß man dem Argument "Geschicktes Mittel" schon alles begründet hat, z.B. die über Jahrhunderte andauernde Religionskriege in Tibet.


    ...


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    Das erinnert mich ein wenig an Brechts Stück das Leben des Galilei


    http://de.wikipedia.org/wiki/Leben_des_Galilei


    wo es u.a. um die Verantwortung der Wissenschaft geht. Ist Wissenschaft böse oder sind es die Menschen, die sie gebrauchen? Recht komplex und führt zu unendlichen Diskussionen.


    ()

    坐忘

  • Tso Wang:

    wo es u.a. um die Verantwortung der Wissenschaft geht. Ist Wissenschaft böse oder sind es die Menschen, die sie gebrauchen? Recht komplex und führt zu unendlichen Diskussionen.


    Von Naturwissenschaftler zu Naturwissenschaftler: Deine Frage beinhaltet einfach einen Kategorienfehler - natürlich auch, wenn Du "Religion" statt "Wissenschaft" setzen würdest.


  • Das Zitat ist für mich korrekt. Derjenige,der gut und schlecht übersteigt ist nicht frei vom karmischen Samen und Frucht. Gut und schlecht ist nur ein anderer Ausdruck für gut und böse.Derjenige kann falsch nicht von richtig unterscheiden.




    Viele Grüße
    Hotei

  • bel:
    Tso Wang:

    wo es u.a. um die Verantwortung der Wissenschaft geht. Ist Wissenschaft böse oder sind es die Menschen, die sie gebrauchen? Recht komplex und führt zu unendlichen Diskussionen.


    Von Naturwissenschaftler zu Naturwissenschaftler: Deine Frage beinhaltet einfach einen Kategorienfehler - natürlich auch, wenn Du "Religion" statt "Wissenschaft" setzen würdest.


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    Welcher Fehler wäre das ?


    ()

    坐忘

  • Zitat

    shankar hat geschrieben: Für alles nehmen wir Religion her, wenn etwas klappt, aber wenn etwas schief geht, hat die Religion keine Schuld daran...
    Namaste _()_


    Nicht die jeweilige Religion. Auch Religionen sind nur Konstrukte. Es sind die Menschen. Wenn etwas klappt oder schief geht sind es die Menschen. Nichts anderes. Sich selbst anschauend kann zur Befreiung aus dem selbsterlegten Gefängnis dienen.

    Ja, manchmal weiss ich nicht was ich über die Dinge denken soll und dann lass ich es. Und dann sind die Dinge so wie sie sind.