Ansonsten könnte ein Buddha, der angeblich "nichts mehr zu tun" und die Befreiung erreicht hat ja einfach in Losgelöstheit verweilen und nur ab und zu eine Handvoll Nahrung zu sich nehmen um den Körper zu erhalten. Oder wenn der Körper stirbt kann ihm das auch egal sein. Da heißt es nun aber dass dieser sich aus Mitgefühl für das Lehren entschieden hat.
Begehren und Abneigung?
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mukti:
Ansonsten könnte ein Buddha, der angeblich "nichts mehr zu tun" und die Befreiung erreicht hat ja einfach in Losgelöstheit verweilen und nur ab und zu eine Handvoll Nahrung zu sich nehmen um den Körper zu erhalten. Oder wenn der Körper stirbt kann ihm das auch egal sein.
Genau, er könnte sogar dafür sorgen das der Körper stirbt.
Auch wenn er nicht dazu in der Lage ist einem anderen willentlich
das Leben zu rauben, so könnte er es bei seinem Körper aber jeder Zeit.
Der normale Mensch kann sich aber offensichtlich kein willentliches
Handeln ohne Anhaften und Begehren vorstellen. -
mukti:
Da heißt es nun aber dass dieser sich aus Mitgefühl für das Lehren entschieden hat.
Was immer das für ein Gefühl ist, so lange er den Mund hält, wenn er nicht gefragt wird, so lange folgte er nicht einem Begehren nach Besserwisserei und Erziehung anderer nach seinem eigenen Gutdünken, einem Begehren nach pädagogisierender Dominanz. -
Stero:mukti:
Da heißt es nun aber dass dieser sich aus Mitgefühl für das Lehren entschieden hat.
Was immer das für ein Gefühl ist, so lange er den Mund hält, wenn er nicht gefragt wird, so lange folgte er nicht einem Begehren nach Besserwisserei und Erziehung anderer nach seinem eigenen Gutdünken, einem Begehren nach pädagogisierender Dominanz.Dir habe ich auch mehr Niveau zugetraut. Früher mal.
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mukti:Stero:
Was immer das für ein Gefühl ist, so lange er den Mund hält, wenn er nicht gefragt wird, so lange folgte er nicht einem Begehren nach Besserwisserei und Erziehung anderer nach seinem eigenen Gutdünken, einem Begehren nach pädagogisierender Dominanz.Dir habe ich auch mehr Niveau zugetraut. Früher mal.
Soll ich das so verstehen, dass du das Gefühl, welches du "Mitgefühl" nennst, als Berufung also als inneren Erziehungsauftrag verstehst? -
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Also scheinbar klappt das nicht mit dir, mukti.
Wenn die Aussage lautet "aus Mitgefühl für das Lehren entschieden" und das Thema des Threads doch "Begehren und Abneigung" ist, dann stellt sich doch die Frage, welches Begehren und welche Abneigung hinter der Entscheidung für das Lehren stehen könnte.
Da fällt mir dann nur das Begehren nach pädagogisierender Dominanz ein. Denn nur so ein Begehren würde dazu führen können, dass jemand ungefragt belehrt.Wenn jemand nur gefragt belehrt, dann beantwortet er einfach Fragen und dann müsste damit kein Begehren zusammenhängen.
Es ist also vollkommen unklar, was "Mitgefühl" im Kontext von "für das Lehren entschieden" bedeuten soll: Begehren nach Dominanz oder einfach bloß Antworten auf Fragen geben.
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Stero:
dann stellt sich doch die Frage, welches Begehren und welche Abneigung hinter der Entscheidung für das Lehren stehen könnte. Da fällt mir dann nur das Begehren nach pädagogisierender Dominanz ein. Denn nur so ein Begehren würde dazu führen können, dass jemand ungefragt belehrt.
"Begehren nach pädagogisierender Dominanz": ein toller Ausdruck.
Aber das er auch eine pädagogische Autorität war scheint außer Zweifel.
Im übrigen soll er ja geradezu gedrängt worden sein die Lehre von Mitleid bewogen dazulegen.
Hätte er ganz sicherlich gar nicht gemußt. Ein Begehren nach pädagogisierende
Dominanz kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen ihm zu unterstellen, es sei denn
aus Überheblichkeit oder gar Neid. Alleine die Idee ist abwegig. Die Fähigkeiten des Buddhas
sind zweifelsohne Überragend. Niemand anderes hätte diesen Orden gründen und diese Lehre
so darlegen können. Pädagogisierende Dominanz zu unterstellen anstelle Mitleid und
Verständnis für das Leiden anderer ist schäbig und niveaulos. -
pog:
Ich finde das ein interessantes Thema:
Ich bekomme oft "eine Art depressive Gefühle" wenn ich nicht so gut drauf bin, und aufräumen sollte. (Die Berge stapeln sich, und ich empfinde das horrormässig, auch die Sichtweise ist verzerrt).
Es ist ein Automatismus, von welchem man sich nicht mit "reinem Verstand" wehren kann, auch (so finde ich) hilft hier "sitzen" nicht so viel. Wobei ich beobachtet habe, dass sitzen (oder eine kleine Pause) einen in einen andere Zustand bringen kann (wo man wieder abstand gewinnt).Gleich verhält es sich auch mit dem "Anziehendem": warum finde ich manchmal eine Speise total anziehend, und ev. die gleiche Speise zu einem anderen Zeitpunkt ekelhaft.
Was macht es aus, dass man das Bedürfnis hat, jemand anzufassen u.s.w.?Auf jeden Fall ist das alles ausserhalb unseres bewussten "Verstandes".
Ich wäre froh, wenn ich ein Mittel finden würde, um Widerstände und Blockaden besser aufzulösen.Gruß
Patrick
Guter pog,
Ich mache es so und ich fühle mich gut wie Buddha:
Ich lese tugendhafte Bücher, das ist mein Studieren das ist das Einatmen. Ich mache Pause. Das ist die Lücke zwischen Einatmen und Ausatmen. Ich schreibe in Foren tugendhafte Beiträge, das ist meine Lehre das ist mein Ausatmen. Ich mache Pause. Das ist die Lücke zwischen Ausatmen und Einatmen. Und so schließt sich der Kreis der Muße die vita contemplativa. Die Pause ist das Spatium.
Ich arbeite bald wieder in einer Werkstätte für behinderte Menschen auf Grund chronischer Beschwerden. Ich Arbeite mache Kakaopause und Arbeite und mache Kakaopause. So schließt sich der Kreis.
Ich betreibe Denken in der vita contemplativa. Auch der Weg zur Arbeit ist eine Pause. Zwischen vita contemplativa und vita activa. Ich betreibe Tun in der vita activa. Und der Weg von der Arbeit nach Hause ist auch eine Pause. Zwischen vita activa und vita contemplativa. Und so schließt sich auch dieser Kreis der Muße aus vita contemplativa und vita activa.
Ich gehe zum Einkaufen in den Supermarkt dort gibt es zwei Stühle. Ich begegne Menschen meist auch aus der Werkstätte die sich zu mir setzen die ich anspreche oder nicht.
(für die anderen Menschen bin ich zu schüchtern, das liegt aber nur an mir). Die Menschen gehen wieder und ich esse. Ich begegne wieder Menschen meist aus der Werkstätte die sich zu mir setzen die mich ansprechen oder nicht. Und so schließt sich der Kreis.Ich betreibe Denken in der vita contemplativa. Auch der Weg zum Einkaufen ist eine Pause. Zwischen vita contemplativa und vita vita. Ich betreibe Denken in der vita contemplativa und ich betreibe leben in der vita vita. Und der Weg nach Hause ist auch eine Pause. Zwischen vita contemplativa und vita vita. Und so schließt sich der Kreis der Muße aus vita contemplativa und vita vita.
Muße ist Aktivität. Ohne Pause jedoch ist kein Gartenzaun mit Grünfläche um hindurchzuschaun und zu verweilen um die Vögelein singen zu hören zwischen aneinander grenzenden Häusern als vita als Häuser in denen man lebt.
Langeweile ereignet sich wenn man nur noch Pausen macht. Nur noch Fernsehschaut oder in ausgedehnten Urlaub fährt. Langeweile muss man aushalten um aus ihr wieder herauszukommen.
Vita ist hier kontraproduktiv als das es nicht mit sich aushalten können zu erzwingen. Pausen sind hier kontraproduktiv als Dinge zu tun die einen erst in die Langeweile getrieben haben.Da geht man dann am besten mitten durch.
PS: Aufräumen ist ERHALTEN tue es aus Zufriedenheit, dass Du nicht Dein Körper bist. So wie Du für Deinen Körper sorgst, sorge auch für die Dinge. Denn wer mit den Dingen sorgsam umgeht geht auch mit Körpern sorgsam um. Ehepartner können ein Lied davon singen. Das man mit Menschen ohne das nicht sorgsam umgeht ist allerdings nicht der Fall. Auch ein Chaot ist nicht nur zur Not Geschöpefreund.
Merke: vita ist ohne Aktivität nicht zu erreichen. Aber mit der Zeit wird die Aktivität aus machmal vielleicht bitter dauerhaft süß wie Honig. Dafür sind auch Übergänge da. Das Gegenteil ist Drücken auf einnen Knopf und man ist schon mitten drinn. Wie beim Fernsehen. Im Internet beim surfen gibt es keine Pausen. Achtung! Nicht zu lang surfen! Aber auch nicht in Foren zu lang Pause machen.
Herzlich
gbg -
accinca:
Nur am Rande die Frage, accinca, ob Du bewusst das Wort "Mitleid" verwendest und nicht das Wort "Mitgefühl" ?
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accinca:Stero:
dann stellt sich doch die Frage, welches Begehren und welche Abneigung hinter der Entscheidung für das Lehren stehen könnte. Da fällt mir dann nur das Begehren nach pädagogisierender Dominanz ein. Denn nur so ein Begehren würde dazu führen können, dass jemand ungefragt belehrt.
"Begehren nach pädagogisierender Dominanz": ein toller Ausdruck.
Aber das er auch eine pädagogische Autorität war scheint außer Zweifel.
Im übrigen soll er ja geradezu gedrängt worden sein die Lehre von Mitleid bewogen dazulegen.
Also hat er nur Fragen beantwortet?accinca:
Hätte er ganz sicherlich gar nicht gemußt. Ein Begehren nach pädagogisierende
Dominanz kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen ihm zu unterstellen, es sei denn
aus Überheblichkeit oder gar Neid. Alleine die Idee ist abwegig. Die Fähigkeiten des Buddhas
sind zweifelsohne Überragend. Niemand anderes hätte diesen Orden gründen und diese Lehre
so darlegen können. Pädagogisierende Dominanz zu unterstellen anstelle Mitleid und
Verständnis für das Leiden anderer ist schäbig und niveaulos.
Nur fürs Protokoll: Ich habe das nicht unterstellt. Ich habe es als eine von zwei Optionen genannt und danach gefragt, welche denn nun zutrifft:Stero:Es ist also vollkommen unklar, was "Mitgefühl" im Kontext von "für das Lehren entschieden" bedeuten soll: Begehren nach Dominanz oder einfach bloß Antworten auf Fragen geben.
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Hallo lieber Stero.
Hier ist das eigentlich ganz gut beschrieben, finde ich:
Zitat
Majjhima Nikāya 26
Die Edle Suche - Ariyapariyesanā Sutta...
19. "Ich erwog: 'Dieses Dhamma, das ich erlangt habe, ist tiefgründig, schwer zu sehen und schwer zu verstehen, friedvoll und erhaben, durch bloßes Nachdenken nicht zu erlangen, subtil, von den Weisen zu erfahren. Aber diese Generation ergötzt sich am Verlangen, begeistert sich für das Verlangen, erfreut sich am Verlangen. Es ist schwer für so eine Generation, diese Wahrheit zu erkennen, nämlich die zugrundeliegende Bedingtheit, die bedingte Entstehung. Und es ist schwer, diese Wahrheit zu erkennen, nämlich die Stillung aller Gestaltungen, das Aufgeben aller Vereinnahmung, die Vernichtung des Begehrens, die Lossagung, das Aufhören, Nibbāna. Wenn ich das Dhamma lehren würde, würden andere mich nicht verstehen, und das wäre ermüdend und beschwerlich für mich.' Darauf fielen mir spontan diese Verse ein, die man niemals zuvor gehört hatte:
'Das Dhamma lehr'n, genug davon,
Das selbst für mich so schwierig war;
Denn niemals wird's verstanden sein
Von jenen voller Gier und Haß.
Gehüllt in Lust und Dunkelheit
Sie tiefes Dhamma niemals seh'n;
Dies schwimmt nicht mit der Weltlichkeit,
Tiefgründig, schwierig und subtil.'Indem ich dies erwog, neigte mein Geist eher zur Untätigkeit als zum Lehren des Dhamma."
20. "Ihr Bhikkhus, da erkannte der Brahmā Sahampati mit seinem Herzen den Gedanken in meinem Herzen und er erwog: 'Die Welt wird verloren sein, die Welt wird zugrunde gehen, weil der Geist des Tathāgata, verwirklicht und vollständig erleuchtet, eher zur Untätigkeit als zum Lehren des Dhamma neigt.' Dann verschwand der Brahmā Sahampati aus der Brahmawelt und erschien vor mir, gerade so schnell, wie ein starker Mann seinen gebeugten Arm strecken oder seinen gestreckten Arm beugen könnte. Er rückte seine obere Robe auf einer Schulter zurecht, und indem er mich ehrerbietig mit zusammengelegten Händen grüßte, sagte er: 'Ehrwürdiger Herr, möge der Erhabene das Dhamma lehren, möge der Vollendete das Dhamma lehren. Es gibt Wesen mit wenig Staub auf den Augen, die zugrunde gehen, wenn sie das Dhamma nicht hören. Es wird jene geben, die das Dhamma verstehen werden.' So sprach der Brahmā Sahampati, und dann sagte er weiter:
'Magadha kennt bis jetzt nur unlaut're Lehren
Von jenen, die selbst noch nicht fleckenlos sind.
Zum Todlosen öffne die Tür! Laß sie hören
Das Dhamma, das der Fleckenlose jetzt fand.So wie einer, der auf der Bergesspitz' steht,
Die Menschen da unten im Umkreise sieht,
Erklimme auch du, allwissender Seher,
Erhabener Weiser, den Dhamma-Palast.Die Menschheit begutachte der Grambefreite,
Die Sorge, Geburt und dem Altern erliegt.
Erhebe dich, Sieger, führ' die Karawane,
Du Schuldfreier, wand're hinaus in die Welt.
O laß den Erhabenen lehren das Dhamma.
Es wird jene geben, die werden's versteh'n.'"21. "Da schenkte ich der Fürsprache des Brahmā Gehör und aus Mitgefühl für die Wesen begutachtete ich die Welt mit dem Auge eines Buddha. Als ich die Welt mit dem Auge eines Buddha begutachtete, sah ich Wesen mit wenig Staub auf den Augen und mit viel Staub auf den Augen, mit scharfen geistigen Fähigkeiten und mit dumpfen geistigen Fähigkeiten, mit guten Eigenschaften und mit schlechten Eigenschaften, leicht zu lehren und schwer zu lehren, und einige, die weilten, indem sie Furcht und Tadel in der anderen Welt erblickten. Gerade so wie in einem Teich mit blauen oder roten oder weißen Lotusblumen, einige Lotusblumen, die im Wasser geboren sind und wachsen, unter Wasser gedeihen, ohne sich daraus zu erheben, und einige andere Lotusblumen, die im Wasser geboren sind und wachsen, auf der Wasseroberfläche bleiben, und einige andere Lotusblumen, die im Wasser geboren sind und wachsen, sich aus dem Wasser erheben und frei und unbenetzt stehen; so sah auch ich, als ich die Welt mit dem Auge eines Buddha begutachtete, Wesen mit wenig Staub auf den Augen und mit viel Staub auf den Augen, mit scharfen geistigen Fähigkeiten und mit dumpfen geistigen Fähigkeiten, mit guten Eigenschaften und mit schlechten Eigenschaften, leicht zu lehren und schwer zu lehren, und einige die weilten, indem sie Furcht und Tadel in der anderen Welt erblickten. Ich erwiderte dem Brahmā Sahampati in Versform:
'Die Türen zum Todlosen steh'n ihnen offen,
Wer Ohren zum Hören hat, zeige Vertrau'n.
Ich dachte, es sei zu beschwerlich, o Brahmā,
Und sprach nicht vom Dhamma, das tief ist und fein.'Da dachte der Brahmā Sahampati: 'Der Erhabene hat meiner Bitte, das Dhamma zu lehren, zugestimmt.' Und nachdem er mir gehuldigt hatte, verschwand er darauf auf der Stelle, wobei er mir die rechte Seite zuwandte [5]."
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[5] Diese Episode deutet vielleicht darauf hin, daß in der buddhistischen Tradition niemand missioniert, also die Lehre vermittelt, ohne darum gebeten zu werden.
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Quelle: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m026z.html - Übersetzung und Fußnoten von Kay Zumwinkel, jetzt Mettiko Bhikkhu
Tipitaka (Drei-Korb), der Pali Kanon des Theravāda-Buddhismus - II. Sutta Pitaka, Der Korb der Lehrsätze - 2. Majjhima Nikāya, die Mittleren Lehrreden - Majjhima Nikāya 26, Die Edle Suche, Ariyapariyesanā Sutta
andere Übersetzung: http://www.palikanon.com/majjhima/m026n.htm - Übersetzung von Karl Eugen Neumann
verschiedene Übersetzungen siehe auch: http://www.palikanon.com/majjhima/majjhima1.htm
Man könnte demnach sagen: Buddha lehrte vielleicht aufgrund der Hinweise und der Bitte des Brahmā Sahampati.
Liebe Grüße
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Sherab Yönten:
Es kommt natürlich immer darauf an welche Idee man mit einem Wort verknüpft,
aber ich halte Mitleid für den treffenderen Begriff da er das Wort Leiden enthält
auf das es hier ankommt. Mitgefühl kann ja vieles sein. Auch Mitfreude kann ein
Mitgefühl sein. Karunā ist aber das Gegenteil von Mitfreude (muditā). Mitleid
ist aber eine Haltung in Bezug auf das Leiden anderer und ist auch die Ursache
für Erbarmen mit anderen die leiden. Es zeigt, das einem das Leiden anderer nicht egal ist. -
Interessanter Hinweis, Danke Raphy.
Daraus kann man ja folgern, dass der durchaus zunächst gedacht hatte "Die anderen werden das eh nie peilen, warum soll ich mir also die Mühe machen?" wie man das heutzutage vielleicht sagen würde.
Das mit dem "Brahmā Sahampati" wird mir dann doch etwas unverständlich, zumal mir Google sagt, dass das einer der Götter sein soll. Da muss man also zunächst ein Anhänger der buddhistischen Kosmologie sein und selbst dann wird kaum eine nachvollziehbare Begründung draus. Auf jeden Fall deutet der Text drauf hin, dass es ihn plötzlich gepackt hat und er seine Botschaft loswerden wollte und als Begründung muss dieser Brahmā herhalten.
Vermutliich kam das in der damaligen Kultur als Begründung gut an ... -
Stero:Stero:
Es ist also vollkommen unklar, was "Mitgefühl" im Kontext von "für das Lehren entschieden" bedeuten soll: Begehren nach Dominanz oder einfach bloß Antworten auf Fragen geben.
Daher ist das Wort "Mitleid" auch viel treffender. Seine Motivation war natürlich das Leiden
anderer zu mildern oder den Leidenden zu helfen ihr Leiden ganz zu überwinden. Deswegen
hat er sich entschlossen die Lehre dazulegen. Um Macht oder Geld kann es ihm nicht gegangen
sein. Dazu hätte er auch zu hause bleiben können. Er sagte ja auch:Nur eines lehre ich: Das Leiden und seine Überwindung.
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accinca:Stero:
Daher ist das Wort "Mitleid" auch viel treffender.
Mitleid, Mitgefühl ... Emotionalitäten sind halt irrational. also wenn es eine rationale Begründung gibt, dann les ich mir das gerne durch, aber das gefühlige Verschwurbeln .... wer soll das verstehen?Ich finds schon den Hammer erst Leid auf andere zu projizieren und dann selbst daran zu leiden, an der eigenen Projektion !! ("Mitleid") ... und bei wirklichem Leid wie Hunger oder Krankeit wird von Mitleid niemand satt oder gesund. Ich verstehs nicht was das soll.
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Stero:
Interessanter Hinweis, Danke Raphy.
Daraus kann man ja folgern, dass der durchaus zunächst gedacht hatte "Die anderen werden das eh nie peilen, warum soll ich mir also die Mühe machen?" wie man das heutzutage vielleicht sagen würde.
Das mit dem "Brahmā Sahampati" wird mir dann doch etwas unverständlich, zumal mir Google sagt, dass das einer der Götter sein soll. Da muss man also zunächst ein Anhänger der buddhistischen Kosmologie sein und selbst dann wird kaum eine nachvollziehbare Begründung draus. Auf jeden Fall deutet der Text drauf hin, dass es ihn plötzlich gepackt hat und er seine Botschaft loswerden wollte und als Begründung muss dieser Brahmā herhalten.
Vermutliich kam das in der damaligen Kultur als Begründung gut an ...
Du und deine Vorstellungen - wo gibt es soviel Unverstand auf Grund mangelndes Einfühlungsvermögen?
Nach dem Buddha gibt es nicht nur in der Menschenwelt Lebewesen sondern auch in
vielen anderen Daseinsformen. Eine davon sind die sog. Brahmas. Das kannst du jetzt glauben oder nicht,
jedenfalls war der Buddha zunächst nicht geneigt die Lehre dazulegen weil er dachte, diesen Dhamma
würde sowieso keiner verstehen. Da kam aber dieser Brahmā Sahampati, der bei einem früheren Buddha
als Mönch ein sog. "Nichtwiederkehrer" war, zu ihm und bat ihn sich umzusehen, es seien doch einige
Wesen vorhanden, die ohne seine Belehrung nicht in der Lage wären diese Lehre zu finden und das
Leiden zu überwinden. Deswegen gewährte er die Bitte des Sahampati und gründete den Orden. So
jedenfalls die Überlieferung. Darüber kannst du dir jetzt die abwegigsten Gedanken machen. Schließlich
ist es jedem selber überlassen was er für möglich hält oder nicht.-
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Stero:
Also scheinbar klappt das nicht mit dir, mukti.
Wenn die Aussage lautet "aus Mitgefühl für das Lehren entschieden" und das Thema des Threads doch "Begehren und Abneigung" ist, dann stellt sich doch die Frage, welches Begehren und welche Abneigung hinter der Entscheidung für das Lehren stehen könnte.
Da fällt mir dann nur das Begehren nach pädagogisierender Dominanz ein. Denn nur so ein Begehren würde dazu führen können, dass jemand ungefragt belehrt.Wenn jemand nur gefragt belehrt, dann beantwortet er einfach Fragen und dann müsste damit kein Begehren zusammenhängen.
Es ist also vollkommen unklar, was "Mitgefühl" im Kontext von "für das Lehren entschieden" bedeuten soll: Begehren nach Dominanz oder einfach bloß Antworten auf Fragen geben.
Nach Raphys Zitat und accincas Erklärungen sollte das ja jetzt geklärt sein. Wenn nicht, kann ich dir da leider nicht weiterhelfen, mehr als das weiß ich auch nicht darüber.
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accinca:Stero:
... und bei wirklichem Leid wie Hunger oder Krankeit wird von Mitleid niemand satt oder gesund. Ich verstehs nicht was das soll.
Du verstehst nicht was das soll:
Ja, so in etwa habe ich mir das bei dir auch vorgestellt.Dann umarme ihn und gib ihm Brot. Eine Mutter nimmt ihr Kind auch in die Arme und gibt ihm Milch.
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Gerne lieber Stero.
Liebe Grüße
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mukti:
Nach Raphys Zitat und accincas Erklärungen sollte das ja jetzt geklärt sein. Wenn nicht, kann ich dir da leider nicht weiterhelfen, mehr als das weiß ich auch nicht darüber.
Vollkommen ok. Mich interessierte die Ausdrucksweise von Buddhisten zu den von mir aufgeworfenen Fragestellungen. Die konnte ich ja nun sehen. -
Ok. Dem Buddha fehlte also das Wissen, das er noch gar nicht haben konnte. Deswegen war er so von der Privatisierung des Ungemachs besessen.
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