Larung Gar

  • Da heisst es,
    das Gefühl bin ich nicht, ist nicht mein, nicht mein(er) selbst ... Gedanken, Körper,
    aber Land, neuerdings sogar Wasser, soll dann jemandem 'privat' gehören ?
    - und das nur, weil irgendeiner, der da vor Urzeiten einen Zaun gezogen hat, dann von "mein Besitz" gesprochen hat ? Neuerdings spricht ja auch die UNO von der Teilhabe an natürlichen Ressourcen als Menschen, - oder Menschheitsrecht. Musste es erst soweit kommen, dass Menschen das Anrecht auf den Versuch der Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse: Nahrung, Obdach, Medizin, Kleidung, erst 'gesetzlich legitimiert' werden muss ? Und muss man darauf hinweisen, dass Menschenrechte nur durchsetzbar sind soweit sie vor staatlichen Gerichten einklagbar sind, und dieser Schutz nicht effektiv ist, wenn Staaten keinen Rechtsschutz gewährleisten ? Offensichtlich ja. Traurig, traurig.



  • So sehe ich es auch !

  • JoJo:
    "Richtig, wir wissen nicht, was korrekt ist und was nicht."


    also ich bin mir ziemlich sicher, dass wir ganz genau "wissen" was korrekt ist und was nicht..

    Einmal editiert, zuletzt von Samten ()

  • Sudhana:

    [irony]Erstaunlicherweise[/irony] finde ich nirgendwo Online-Petitionen, Demonstrations- und Spendenaufrufe oder doch wenigstens alarmierende Reportagen in den Medien über das, was gleichzeitig in Myanmar passiert. Insgesamt werden dort nach Ankündigung der Regierung (konkret: laut Myint Win Zaw, Direktor der Ministeriums für Kultur und religiöse Angelegenheiten, in einem Interview mit RFA am 04.08.2016) 259(!) buddhistische Klöster abgerissen. Sie wurden ohne Genehmigung staatlicher oder regionaler Behörden auf öffentlichem Land errichtet.


    Nun werden in Larung Gar ja keine Tempel oder gar die 1980 gegründete Akademie abgerissen - es geht um einen Teil der Unterkünfte der dort studierenden Mönche und Nonnen. Die Ansiedlungen an den Berghängen sehen zwar recht pittoresk aus, de facto sind es Elendsviertel. Die Lebensumstände in einer brasilianischen Favela oder südafrikanischen Township sind vergleichsweise komfortabel. Die Hütten haben kein fließendes Wasser, keine Toiletten (es gibt Gemeinschaftslatrinen) oder Waschgelegenheiten und vor allem keine Heizung (bei Wintertemperaturen bis - 30° C). Die hygienisch / gesundheitlichen Probleme liegen auf der Hand, desgleichen die des Brandschutzes, da überdies die meisten Hütten nur über Fußpfade erreichbar sind. So brannten im Oktober 2014 ca. 100 Hütten ab, bevor das Feuer unter Kontrolle gebracht werden konnte. Es war in einer Nonnenunterkunft ausgebrochen - ob die Ursache eine Butterlampe oder eine defekte Stromleitung war, ist unklar. Man kann natürlich sagen, die Bewohner wollen das nicht anders haben. Aber man kann - auch und gerade hierzulande - nicht einfach bauen, wo und wie man will. Nicht einmal auf Privatgelände. Die Wohnunterkünfte sollen übrigens nicht komplett abgerissen werden, sie sollen reduziert werden auf Unterkünfte für 2500 Nonnen und 1500 Mönche.


    ()



    In Burma und Thailand wird derzeit viel abgerissen. In diesen Ländern wird gerne ohne Genehmigung gebaut.
    Und wenn der berühmte Mönch stirbt, lässt man es verfallen.
    In Thailand gibt es riesige Tempel, die nur von 5 bis 10 Mönche bewohnt werden.


    Burma bemerkt die 250 Klöster gar nicht.

  • Zitat pamokkha:


    "Ein Krebsgeschwür, welches lange Zeit ungebremst und ohne amtliche Erlaubnis in die Landschaft wucherte. Wie sieht da denn der Feuerschutz aus? Was passieren kann, wenn mal eine Butterlampe umkippt, sieht man hier: http://www.rfa.org/english/news/tibet/f ... 81943.html."



    also ich kann auf den Bildern nur solide Häuser aus Stein gebaut sehen, nix Slum-ähnliches... aber vllt. seh ich auch nur nich gut.

  • Jojo:

    @ pamokkha, da du großen Wert auf Korrektheit legst, ist es mir nur schwer verständlich, dass du so wenig auf die Wirkung deiner Worte zu achten scheinst.


    Was meinst du denn hier konkret? Welche Worte, welche Wirkungen?


  • Bist halt ein Menschenverachter! :like:

  • Bevor ihr Euch gegenseitig weiter auf die Schultern klopft: man kann eine Meinung dazu haben und man kann sie so oder so formulieren. Dass das Wort "Krebsgeschwür" in Bezug auf die Wohnstätten von Mönchen und Nonnen verletzend wirkt, müsste für jeden halbwegs empathischen Menschen gleich erfassbar sein. Von daher kann man nur Absicht vermuten, und Absicht hiesse hier: verletzen wollen. Was ist es also? Verletzen wollen oder Mangel an Empathie?

  • kilaya:

    Dass das Wort "Krebsgeschwür" in Bezug auf die Wohnstätten von Mönchen und Nonnen verletzend wirkt ...


    Erklär's mir! Wer fühlt sich wie und warum verletzt? Und schließt du aus, dass sich Leute verletzt fühlen können ohne das jemand verletzen wollte oder einen Mangel an Empathie aufweist?

    • Offizieller Beitrag
    pamokkha:
    kilaya:

    Dass das Wort "Krebsgeschwür" in Bezug auf die Wohnstätten von Mönchen und Nonnen verletzend wirkt ...


    Erklär's mir! Wer fühlt sich wie und warum verletzt? Und schließt du aus, dass sich Leute verletzt fühlen können ohne das jemand verletzen wollte oder einen Mangel an Empathie aufweist?


    Die erste Möglichkeit ist, dass du dich missverständlich ausgedrückt hast und nur sagen wolltest, dass diese Unterkünfte für die chinesischen Behörden ein Krebsgeschwür sind aber natürlich aber nicht für dich. Dann solltest du das klarstellen.


    Solltest du tatsächlich als Krebsgeschwür sehen, dann musst du doch wissen das das eine ganz grosse Herabwürdigung ist. Es sind ja schon Vergleiche von Menschen mit Tieren strafbar, vergleicht man jemand mit einer Kakerklake oder einem Parasiten, so ist das noch schlimmer. Es ist mir sehr unbegreiflich, warum du dich da nicht entschuldigst.


    Besonders verletzt sind die Leute darüber, dass du die Wohnungen von Ordinierte so bezeichnet und so die Sangha herabsetzt.


    Dass du das Wort "Lamaist" benutzt, kann man so interpretieren, als dass du die dort lebenden nicht als Mitbuddhisten und nicht als Ordinierte sehen willst.


    Auch das solltest du aufklären.

  • und bitte auch mal:
    "die Tibeter"
    "überspannt mit ihrem Wachstum" - erklären.
    Für mich sieht das hier auch nach Schadenfreude aus.

  • pamokkha:
    kilaya:

    Dass das Wort "Krebsgeschwür" in Bezug auf die Wohnstätten von Mönchen und Nonnen verletzend wirkt ...


    Erklär's mir! Wer fühlt sich wie und warum verletzt? Und schließt du aus, dass sich Leute verletzt fühlen können ohne das jemand verletzen wollte oder einen Mangel an Empathie aufweist?


    Der "Mangel an Empathie" drückt ja aus, dass man nicht in der Lage ist, zu erkennen, warum etwas verletzend ist. Spätestens nachdem Du darauf aufmerksam gemacht wurdest, dass es verletzend war für einige, hättest Du Dich auch entschuldigen oder erklären können. Statt dessen verteidigst Du Deine Formulierung, bestreitest aber gleichzeitig Absicht. Du lässt einem nicht viel übrig, was man dazu denken kann.


    Vielleicht ist Dir auch nicht klar, was ein Krebsgeschwür ist: es sind Zellen, die beschliessen, ihre eigenes Ding zu machen und sich dabei nicht mehr um das Wirtsgewebe scheren. Sie vermehren sich auf Kosten ihres Umfelds, zerstören dieses, nehmen ihm die Lebensgrundlage.

  • kilaya:

    Vielleicht ist Dir auch nicht klar, was ein Krebsgeschwür ist: es sind Zellen, die beschliessen, ihre eigenes Ding zu machen und sich dabei nicht mehr um das Wirtsgewebe scheren. Sie vermehren sich auf Kosten ihres Umfelds, zerstören dieses, nehmen ihm die Lebensgrundlage.


    Ist das nicht eine ziemlich gute Beschreibung, was in Larung Gar passierte.

  • Ist die Gefahr nicht ausschliesslich für die Leute selbst? Welches Umfeld wird dabei gefährdet, dem dort die Lebensgrundlage entzogen wird, damit der "Krebs" wachsen kann? Und welchen Wert bemisst Du dem, was dort gewachsen ist, menschlich, spirituell bei, wenn Du Dich rein auf Baurecht und Ordnungsprinzipien beziehst? (Offenbar keinen...) Und da greift die Kritik an Deiner Formulierung.


    Ich habe lange Zeit bevor das auch in den Medien üblich wurde, den IS als Krebsgeschwür bezeichnet. Da passt das Bild nahezu perfekt: sie plündern, morden, zerstören ihre Umgebung, unterwerfen alles ihrem Willen usw. Und sie "metastasieren" und starten anderswo neue zerstörerische Keimzellen. Sie nisten sich dort ein, wo die Umgebung schon geschwächt ist und nutzen diese Schwäche, um den Rest auch noch zu überwuchern. DAS ist ein Krebsgeschwür.


    Wenn man das nebeneinander stellt, kann man Deine Formulierung beim besten Willen nicht mehr neutral wahrnehmen.

  • Seit wann muss man denn hier die Gefühlswelten aller Mitlesenden und Schreibenden berücksichtigen, bevor man hier schreibt. Irgendeiner fühlt sich doch immer auf den Schlips getreten. Und ich sehe mich nicht in der Verantwortung für das, was andere in meine Worte hineininterpretieren. Daher muss ich nicht und soll ich nichts klarstellen, was falsch verstanden wird. Ich kann, wenn ich mag. Wo kommt diese Erwartungshaltung denn her.


    Und die Moderation ist doch recht heuchlerisch in meinen Augen. Ich habe in letzter Zeit einfach ein paar Dinge gemeldet, um zu sehen, wie die Moderation die Dinge handhabt. U.a. Axels Paliban und damit die Assoziierung orthodoxer Theravadin mit den Taliban. Das ist nach der Moderation ein Running Gag und Wortspiel. Ebenfalls habe ich durch die Moderation gelernt, dass die Forenregeln eigentlich nur ein Manifest für die Naiven sind. Und wenn die Moderation die Forenregeln als Moderationsanweisung nehme würde, man Buddhaland auch gleich ganz zumachen kann. Und jetzt echauffiert sich die Moderation über Begriffe wie Lamaismus und verlangt Aufklärung. Kann es sein, dass die Moderation ganz böse in einer Mahayana-Blase ist, und nach Vorlieben moderiert. ;)

  • Bis jetzt ist nichts passiert ausser dass wir mit Dir diskutieren.

  • kilaya:

    Und welchen Wert bemisst Du dem, was dort gewachsen ist, menschlich, spirituell bei, wenn Du Dich rein auf Baurecht und Ordnungsprinzipien beziehst? (Offenbar keinen...) Und da greift die Kritik an Deiner Formulierung.


    Und da ist sie wieder die Hinterfotzigkeit, wie wir in Bayern wohl sagen würden. Da wird eine Aussage genommen und auf andere Bereiche - hier menschlich, spiritueller Wert - als die intendierten angewandt - hier Baurecht und Ordnungsprinzipien - und dann eine Wertaussage formuliert - hier offenbar keinen Wert -, die nicht mehr durch die eigentliche Ausgangsaussage begründet werden kann. Muss man sich einmal vorstellen. Da werden einem Dinge unterstellt zu denen man sich gar nicht geäußert hat und basierend auf diesen unterstellten Dingen treffen die Leute dann ein Werturteil. Das ist Fake News, SAD! :cry:

  • Das ist eben der vorgeworfene Mangel an Empathie (= Fahigkeit, wahrzunehmen, was andere Leute fühlen) dass Dir nicht klar zu sein scheint, dass eine Aussage von jemand der sich nicht für Bauvorschriften interessiert auf eine primär menschlichen Ebene wahrgenommen wird. Und Menschen "wegzufegen" aufgrund von Bauvorschriften, vorgeschoben oder nicht, hat zwangsläufig immer eine menschliche Komponente. Wenn man die ignoriert, erscheint das herzlos. Und Du hast in Deinen Reaktionen, Erklärungen und Verteidigungen auch kein Wort über die menschliche Komponente verloren. Weder hast Du von selbst etwas über das Schicksal der Menschen gesagt, noch erklärst Du Dich mitfühlend nachdem Du auf diese Lesweise aufmerksam gemacht wirst. Stattdessen machst Du jetzt einen auf Trump, was auch nicht gerade dazu führt, dass Dein Verhalten nachvollziehbarer wird.

    • Offizieller Beitrag
    pamokkha:

    . Da wird eine Aussage genommen und auf andere Bereiche - hier menschlich, spiritueller Wert - als die intendierten angewandt - hier Baurecht und Ordnungsprinzipien - und dann eine Wertaussage formuliert - hier offenbar keinen Wert -, die nicht mehr durch die eigentliche Ausgangsaussage begründet werden kann.


    Deswegen ist ja eine Klärung, was du jetzt gemeint hast, so wichtig.



    pamokkha:


    Muss man sich einmal vorstellen. Da werden einem Dinge unterstellt zu denen man sich gar nicht geäußert hat und basierend auf diesen unterstellten Dingen treffen die Leute dann ein Werturteil. Das ist Fake News, SAD! :cry:


    Deswegen ist ja eine Klärung, was du jetzt gemeint hast, so wichtig.
    Damit wir wissen, wie du da meinst.


    Warum klagst du lange und breit, falsch verstanden zu werde, empfindet dann aber die Frage danach, wie es gemeint war als Zumutung?


    Entweder findest du es schlimm, missverstanden zu werden oder nicht aber doch nicht beides gleichzeitig.

    • Offizieller Beitrag
    pamokkha:

    . Da werden einem Dinge unterstellt zu denen man sich gar nicht geäußert hat und basierend auf diesen unterstellten Dingen treffen die Leute dann ein Werturteil. Das ist Fake News, SAD! :cry:


    Ich vermute, dass du Mahayana und insbesondere den tibetischen Buddhismus nicht als Buddhismus in der Tradition Buddha Shakyamuni ansiehst.


    Sollte dem nicht so sein, möchte ich mich für diese Unterstellung entschuldigen.


    Wenn es aber zutrifft, dann bist du es der hier "heuchelt" weil du ja in einem Forum schreibt, dessen Grundlagen du gar nicht anerkennen willst.


    Wie ist es denn jetzt?

  • Martin (Dhammavaro):

    In Burma und Thailand wird derzeit viel abgerissen. In diesen Ländern wird gerne ohne Genehmigung gebaut.


    So wie auch in der Umgebung Larung Gars. Nur werden daraus keine Kampagnen in westlichen Medien gemacht. Und - nur falls es da tatsächlich ein Missverständnis gegeben habe sollte - ich hielte das auch für ziemlich überflüssig.

    Samten:

    also ich kann auf den Bildern nur solide Häuser aus Stein gebaut sehen, nix Slum-ähnliches... aber vllt. seh ich auch nur nich gut.


    RFA ist ein us-amerikanischer Regierungssender, dessen Aufgabe es ist, Propaganda speziell für Ost- und Südostasien zu produzieren und zu senden. Das wirkt sich möglicherweise (auch) auf die auf deren Webseite veröffentlichten Bilder aus. Es war hier ja auch schon eine Reportage des ARD-Weltspiegel verlinkt worden, wo man stellenweise die soliden Häuser aus Stein etwas näher sieht:
    http://reportage.daserste.de/l…-buddhismus-moenche#31553
    http://reportage.daserste.de/l…-buddhismus-moenche#31564
    http://reportage.daserste.de/l…-buddhismus-moenche#31568
    Wenn man sich die Bilder von den Abrissarbeiten hier, hier und hier (Quelle: Tibet Initiative Deutschland e.V.) anschaut, hat man auch nicht den Eindruck, da würden "solide Häuser aus Stein" abgerissen. Zumindest ich nicht.

    pamokkha:

    Ich weiß ja nicht, ist Tibet-Propaganda so viel besser als chinesische.


    Das ist zumindest für mich der entscheidende Punkt bei dem Thema hier. Mir geht es um Medienkompetenz; darum, wie wir mit Informationen umgehen und welche Informationen wir als zuverlässig einschätzen. Vor allem, welche Trigger da bedient werden. Ist eine Übung in Achtsamkeit.

    Morpho:

    Was Auskünfte staatlicherseits oder Auskünfte der Unterstützer, betrifft, so wissen wir hier nicht, was korrekt ist und was nicht.


    Das ist richtig. In diesem speziellen Fall ist es so, dass es "Auskünfte staatlicherseits" in für uns zugänglicher Form mW gar nicht gibt bzw. dass wir sie nur indirekt aus "Auskünften der Unterstützer" und entsprechend gefiltert beziehen. Mir liegen keine anderen Quellen vor als Anderen hier - im wesentlichen der US-Propagandasender RFA und die Tibet Initiative Deutschland e.V.. Um so wichtiger ist es, diese Quellen genau zu lesen - und nicht zuletzt auch ein Augenmerk darauf zu haben, was dort nicht gesagt wird.


    Was sich jedenfalls selbst diesen alles andere als unparteiischen Quellen entnehmen lässt, ist u.a.:
    1. Es kann gar keine Rede davon sein, dass Larung Gar zerstört wird. Das buddhistische Lehrinstitut dieses Namens ist von den Abrissmaßnahmen nicht betroffen, sondern vielmehr etwa die Hälfte der schwarz errichteten Hütten in dessen Umgebung, in denen an diesem Institut Studierende wohnen.
    2. Die Behörden machen dem Institut zur Auflage, die Zahl der dort Studierenden von ca. 10.000 auf 5.000 zu reduzieren. Die Bewohner der abgerissenen Hütten werden zunächst für ca. 1 Monat in einem von 2 Sammellagern untergebracht, wo sie an einer politischen Schulung teilnehmen müssen, bevor sie in ihre Heimatorte zurückkehren müssen. Diese Darstellung ist durchaus glaubwürdig - in China gibt es kein verfassungsmäßig garantiertes Recht auf Freizügigkeit, sondern eine Residenzpflicht (das sog. Hukou-System), die allerdings nicht immer konsequent durchgesetzt wird (z.B. nicht, wo ein Bedarf an Wanderarbeitern besteht). Diese Residenzpflicht gilt natürlich für alle Bürger der VR, nicht nur Tibeter oder Buddhisten. Selbstredend ist diese "Vertreibung" keine "Zwangsentrobung" - so etwas kann nur der Sangha gemäß dem Vinaya vornehmen.


    Persönlich wäre ich durchaus an etwas umfassenderen Informationen über Larung Gar interessiert, die sich in den Medienberichten leider nicht finden. Vielleicht weiss hier ja jemand genauer Bescheid. So würde mich beispielsweise interessieren, wie sich Larung Gar finanziert - von den Gebäuden mal abgesehen, kostet die Organisation und Aufrechterhaltung eines Lehrbetriebes mit 10.000 Studierenden einiges. Gibt es Studiengebühren? Wenn ja, wer zahlt die? Wie werden die 10.000 Studierenden eigentlich verpflegt? Der Landkreis Sertar (Larung Gar ist von der Stadt Sertar ca. 15 km entfernt) hat nach dem Zensus von 2010 gerade mal 58.606 Einwohner - der (sehr ländliche) Landkreis, in dem ich lebe, hat dreimal so viel Einwohner - und das auf nicht einmal einem Zehntel der Fläche. Vom Betteln leben die Studierenden wohl eher nicht. Allein, wie die logistischen Probleme der Ernährung dort gelöst werden, wäre interessant - aber anscheinend nur für mich.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

    • Offizieller Beitrag
    Sudhana:

    So würde mich beispielsweise interessieren, wie sich Larung Gar finanziert - von den Gebäuden mal abgesehen, kostet die Organisation und Aufrechterhaltung eines Lehrbetriebes mit 10.000 Studierenden einiges. Gibt es Studiengebühren? Wenn ja, wer zahlt die?
    ()


    Ich habe folgenden
    http://www.smh.com.au/world/li…ment-20151015-gkal4b.html Bericht gefunden. In ihm heißt es.


      The institute attracts followers of Tibetan Buddhism from all over China.
      ...
      Despite the living conditions, vast amounts of money are being funnelled into gigantic, ornate temples and monuments, while the slum continues to crumble.


      Han Chinese money has poured into this region, with relatively wealthy converts to Tibetan Buddhism bringing much-needed funds to the camps. Wealthy benefactors hoping to improve their karma for the next business deal, or through a "cover all bases" spiritual mentality, have sparked a huge construction boom on the far western Chinese frontier.


      During my time in Yarchen I had several memorable brushes with Asong Tulku. As he piloted his gleaming white Lexus around the slum, our paths would meet on my early morning photo shoots. Watching people fall into the putrid mud at his feet wherever he walked, all rushing to pay tribute with cash and gifts, I wondered if the money for for the Lexus couldn't be better spent elsewhere.

  • Nach Vinaya fordern Ordinierte keine Gaben ein, nicht einmal Essen. Sie betteln nicht in der Art wie wir das kennen oder verstehen, allerhöchstens zeigen sie einen Bedarf an den vier Bedarfsgegenständen "am Rande", nie aber direkt, drängen niemanden einen zu erhalten. 'Unterichtete' "Laien" wissen das, gehen von sich aus zu und geben 'a la Gusto' oder sind einfach insoweit sensibilisiert, als das sie den jeweiligen Bedarf erkennen. Und finanzielle Zuwendungen werden nicht von den Ordinierten verwaltet, sondern von Laien.
    Der vorletzte Ordinierte mit dem ich zu tun hatte, hat nicht mal aus dem Kühlschrank genommen, was für ihn dort reingestellt wurde, denn das muss erst offeriert ( geschenkt ) werden, d.h. heisst: in die Hand gegeben.

    • Offizieller Beitrag

    Diese Tibet Seite zitiert den Artikel "China’s Communist Party is worried about rise of Buddhism"


    (By JAYADEVA RANADE | Sunday Guardian Live, 28 January, 2017)


      Buddhist Association of China issued a directive calling for the prevention and restriction of ‘illegal’ propagation of Tibetan Buddhism in Zhejiang province.
      Indications over the past few months hint at a degree of nervousness in some quarters within the Chinese Communist Party’s (CCP’s) leadership about the unchecked spread of Buddhism in China. There is additionally apparent concern about the spread of the Dalai Lama’s influence elsewhere in China—outside the borders of the Tibet Autonomous Region (TAR)—prompting efforts to more strictly regulate the activities of Tibetan Buddhist monks.


      There has been a marked increase in the number of Buddhists in China over the past 20 years, with their percentage in the population rising from 5% to more than 18% by 2015. The increase followed the easing of controls on religion by the communist authorities in 2006-07. Buddhists in China are now estimated to exceed 300 million. The 88 million-strong CCP has been sensitive to the growth of any other organisation not controlled by the Party, viewing it as a potential threat to its monopoly on power. The Falungong, which grew to 100 million members, was ruthlessly eviscerated after a sustained 10-year long nationwide campaign with little trace of it left today.


    Ich finde die Information des Artikel, dass es in China inzwischen wieder 300 Millionen nahezu unglaublich (aber auch nach folgendem
    Artikel sind inzwischen 18% der Chinesen d.h 245 Millionen Buddhisten - als Quelle wird das Pew Research Institute genannt)


    Wenn diese Information stimmt und es innerhalb von China wirklich so ein extremes Interesse am Buddhismus gibt. könnte dies erklären, warum auf einmal an der Stelle an der der tibetische Buddhismus von China aus am Besten zugänglich ist, buddhistische Institutionen mit so grossen Mengen an Ordinierte aus dem Boden spriessen.


    Aber auch warum das so ernst und so als Bedrohung empfunden wird. Nach dem Artikel wurde die Verbreitung des tibetischen Buddhismus in der Provinz
    Zhejiang ( die ziemlich weit von Tibet entfernt ist) sogar untersagt. Ich denke auch das könnte dazu beitragen, dass man sich nach Sichuan orientierte. Und auch warum es für die Behörden wichtig war dieses Einfallstor zu eliminieren.

  • void:

    Ich habe folgenden
    http://www.smh.com.au/world/li…ment-20151015-gkal4b.html Bericht gefunden.


    Danke für den Link. Das gibt dem romantischen Bild wenigstens ein bißchen Hintergrund, auch wenn es wünschenswert gewesen wäre, wenn der Autor / Photograph hinsichtlich des journalistischen Grundsatzes 'follow the money' noch ein wenig beharrlicher gewesen wäre. Aber es ist halt 'nur' eine Reisereportage, dafür ist das schon recht ordentlich.


    Vom Autor gibt es noch mehr Photos, wobei leider nicht immer erkennbar ist, ob sie aus Larung Gar oder Yarchen Gar stammen. Groß scheinen die Unterschiede zwischen beiden Orten nicht zu sein - was dann die Frage nahelegt, warum es am einen Ort zu Abrissaktionen kommt, am anderen nicht. Da könnte man dann spekulieren, ob das möglicherweise an unterschiedlichen politischen Beziehungen (oder 'Gewinnbeteiligungen') liegt. Yarchen Gar hat sogar einen Internetauftritt - interessanterweise auf Chinesisch. Eine englische Version war oder ist wohl vorgesehen (der Link ist tot), eine tibetische offensichtlich nicht ...


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG