Ganesha und Schamanismus

  • kilaya:

    Man sollte dabei allerdings nicht vergessen, dass die Schützer im TB immer mit Erektion gemalt werden, die dann aber übermalt wird... Die Erektion steht dann aber nicht für sexuelle Erregung, sondern für maximalen Ausdruck von Kraft und Energie. "Unter Strom stehen" sozusagen.


    Das wusste ich nicht.
    Betrifft das die Dharmapalas oder zornvolle Aspekte generell?
    Die Darstellung vom pornografischen Ganapati geht allerdings darüber hinaus. Hat in der Nyingma-Tradition ja geradezu SM anmutende Züge angenommen (:
    Ganapati wird ja auch mit Sex in Verbindung gebracht.


    Nils:

    Im indischen Yoga hat Ganesha zwei Frauen. Er praktiziert also auch Tantra-Yoga. Er genießt das Leben in allen seinen Aspekten.


    In Nepal (und vermutlich auch in Tibet u.a.?) existiert auch eine weibliche Form: Ganapatihrdaya


    Nils:

    Hier noch ein Lied von mir (Warnung: Ich kann nicht singen ;) ). Ganesha Segen für Liebe, Frieden, Glück und Erfolg


    Danke für diese persönliche Zugabe von Herzen :)

  • Im http://dharmawheel.net/ Forum findet sich einiges an Wissen über Ganapati: Ganesh in Tibetan Buddhism


    So konnte ich dort in Ertfahrung bringen das der Maharakta-Ganapati als Dharmaschützer ganz links unten im Sakya-Refugetree zu finden ist: Sakya Refuge Tree


    Auch konnte ich einen englischsprachigen Artikel zu den Ganapati-Texten im chinesisch-buddhistischen Kanon finden:
    Ganapati Rituals in Chinese von Robert Duquenne.
    Es sollen 12 Texte im chinesischen Kanon über Ganapati und Vinayaka enthalten sein.

  • Thomas23:

    Das wusste ich nicht.
    Betrifft das die Dharmapalas oder zornvolle Aspekte generell?
    Die Darstellung vom pornografischen Ganapati geht allerdings darüber hinaus. Hat in der Nyingma-Tradition ja geradezu SM anmutende Züge angenommen
    Ganapati wird ja auch mit Sex in Verbindung gebracht.


    Ich würde jetzt vermuten, dass das zornvolle Aspekte generell betrifft, denn Erregung Im Zorn und sexueller Natur sind ja generell auch nahe Verwandte (auch nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, aber auch in anderen alten Traditionen wie z.B. beim Gott Thor).
    Diese "pornografischen" Darstellungen - da müsste man mehr über die Symbolik wissen. Er hat ja offenbar Sex mit einer Äffin. In dem einen Bild menstruiert sie dabei auch noch. Das gehört normalerweise sicherlich in geheime Übertragungen die nicht in der Form für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Wenn dann mal die Bilder auftauchen ohne die Erklärungen, die auch auf die Symbolik eingehen, dann sind die schwer verständlich. Alltagsinterpretationen gehen da aber mit Sicherheit am Kern der Sache vorbei.


    kilaya

  • kilaya:

    Wenn dann mal die Bilder auftauchen ohne die Erklärungen, die auch auf die Symbolik eingehen, dann sind die schwer verständlich. Alltagsinterpretationen gehen da aber mit Sicherheit am Kern der Sache vorbei.


    Mit Sicherheit. Interessant ist es insbesondere weil diese Darstellungsart bei keiner anderen Gottheit auftritt. Es ist einzigartig.

  • Ich könnte mir denken, dass das teilweise Elemente / Relikte aus dem Hinduismus sind. Denn da ist es nicht ungewöhnlich, sexuelle Dinge explizit darzustellen und z.B. fliessendes Menstruationsblut ist auch nicht ungewöhnlich zu sehen. Im tibetischen Buddhismus sind solche Darstellungen meistens (aber nicht immer) entschärft.


    kilaya

  • Hier das



    (Quelle: "The Tantric Gaṇeśa: Texts Preserved in the Tibetan Canon" von Christopher Wilkinson)

    2 Mal editiert, zuletzt von 123XYZ ()

  • Nepal-Version:



    (Quelle: http://www.virtualvinodh.com/wp/arya-ganapati-hridaya/)




    Hier findet sich die Original Sanskrit-Version:
    Ganapatihrdaya-Dharani Based on the edition by Yutaka Iwamoto: Kleinere Dhāraṇī Texte, Kyoto 1937

  • Und noch eine:



    (Quelle: „Ganapati Rituals in Chinese“ von Robert Duquenne)


    Hier wurde auch das Dharani ins englische übersetzt.

  • Zu guter letzt eine teilweise Übersetzung ins deutsche vom User voom ;) aus dem Nachbarforum:



    (Quelle: http://anfaengergeist.net/gane…tische-gottheit-t400.html)



    Und das gechantete Dharani gibts hier:
    https://youtu.be/E_DVNJl_8u4



    Klingt vielversprechend! Die versprochenen Resultate sind enorm.
    Dieses Dharani ist es auch welches nicht-buddhistische in buddhistische Praktiken umwandeln soll.


    Es handelt sich hier um ein Sutra und kein Tantra.
    Sollte also kein Problem sein das ohne Ermächtigung zu praktizieren, oder?

  • Ich denke es gibt auch da solche und solche Praktiken. Das Herz-Dharani erscheint mir auch unproblematisch. Aus dem Text von Gilette Wilkinson habe ich gestern vor dem Schlafengehen etwas nur im Ansatz mal ausprobiert (Visualisierung und Mantra) und bin 1 Stunde später mit einem gewalten Schreck aufgewacht und habe mir dabei mit den eigenen Fingernägeln einige Kratzer im Gesicht verpasst. Was entweder eine Warnung sein kann, sich nicht "unbedarft" an so eine Praxis zu machen oder auch ein Hinweis darauf, dass es sehr effektiv ist und etwas im Unterbewusstsein getriggert hat *. So oder so sollte man lieber mit einer gewissen Vorsicht an die Sache heran gehen.



    * Ich hatte früher sehr regelmäßig solche Träume und Effekte im Schlaf nach intensiver Praxis, aber seit einigen Jahren hat es sich komplett beruhigt. Insofern würde ich mutmaßen, dass der Einfluss der Praxis ungewöhnlich tief ging dafür dass ich quasi nur mal "dran genippt" habe.

  • Ich habe mich nochmal im Netz informiert. Für die Sutren-Sektion bedarf es generell keiner Ermächtigungen.
    Ich werde das Herz-Dharani des erhabenen Ganapati in meine Praxis integrieren :like:


    Diese zuletzt gepostete Version kursiert auch im Netz entspricht jedoch nicht den Originalen wie man im Vergleich unschwer sehen kann. Ich wüsste gerne woher diese Kurzversion stammt.


    Ich bleibe lieber bei der traditionellen Sanskrit-Variante aus Nepal:


    https://www.youtube.com/watch?v=6ZFgidJhttM
    ...und zwar wie in der Sanskrit-Version beschrieben 7x jeden Morgen!
    Keine Sorgen mehr :sunny:


    @kilaya: Freut mich das Du meine Fundstücke bereits praktisch umsetzt!
    Ganapati ist eine sehr reizvolle Gottheit wie ich finde.
    Er erfreut sich nicht umsonst religionsübergreifend so großer Beliebtheit.
    Von welcher Praxis hast Du denn genippt?

  • Bei Wilkinson der kurze Teil ab S. 258 ...


    Ich mache immer gerne Experimente; auch wenn es schief geht kann es eine interessante Erfahrung sein. ;) Allerdings bin ich da auch eher hart im Nehmen; ich habe halt einen alten "magisch-schamanischen" Hintergrund.

  • kilaya:

    ich habe halt einen alten magisch-schamanischen" Hintergrund.


    man kann auch einen aktuell "magisch-schamanischen Vordergrund haben, denke ich, zusammen mit dem Buddhismus. Das ist dann eben Vajrayana-Buddhismus und Bön. (Solange man nicht an jeder Ecke Dämonen sieht.... ;) )
    Neulich erschien ein Yogi im Traum und hat noch mal Materialisieren vor gemacht. Momentan klappt es....ich fand den aber nich un-buddhistisch.

  • Na klar kann man :) Und vielleicht wäre das sogar gerade dann zu empfehlen, wenn man "an jeder Ecke Dämonen sieht" - denn das wäre ein Hinweis darauf, dass man da etwas aufzuräumen / zu transformieren hätte.


    kilaya

  • ich hab so zwei Seelen in meiner Brust. ( Oder noch mehr). Einerseits habe ich einen krassen Schamanen kennengelernt, der im Regenwald gelernt hat, und während des Rituals war es wohl auch klar, dass ich so einen Hintergrund habe ;)


    Andererseits habe ich so einen Teil in mir der denkt: Also der Thomas ist hier grade total ab vom Schuss unterwegs. Wieso beschäftigt er sich nicht mit Vajrasattva?? Irgendwie denke ich erzkonservativ dass man doch die tantrischen Yidams so lernen sollte wie es eben gelehrt wird, auch von der Wichtigkeit her. Damit ist man dann beschäftigt.


    Der Retter in der Not wegen der zwei Seelen wird Ringu Tulku Rinpoche sein: "Meister ist es o.k. wenn ich schamanische Rituale mitmache?" Also die "Aufsicht" wird bei mir wohl vom buddhistischen Anteil geführt. Ich habe sehr gutes Karma mit einem Lehrer wie Ringu Tulku. Es kann gut sein dass er das o.k. findet, wenn man auch zu einem Schamanen geht. Mit der Begründung, dass es eh immer der eigene Geist ist, an dem man arbeitet.
    Nee ich hab keine Lust auf Aufwachen mit Schrecken. Ich strebe anständig luzide Träume an, so wie es Padmasambhava lehrt.

  • Ich strebe einfach (möglichst) gar nichts (mehr) an und bin (so) zufrieden (wie möglich) mit dem, was passiert ;)


    kilaya

  • kilaya:

    Ich strebe einfach (möglichst) gar nichts (mehr) an und bin (so) zufrieden (wie möglich) mit dem, was passiert ;)


    kilaya


    das ist natürlich die genau richtige Einstellung zu dem, was einem so passiert im Leben. Aber eine Veränderung des eigenen Geistes, wie z. B. Bewusstheit im Traum, statt des Schlafes "einer Leiche" gleich, sollte man laut Padmasambhava anstreben.

  • Turmalin:

    Andererseits habe ich so einen Teil in mir der denkt: Also der Thomas ist hier grade total ab vom Schuss unterwegs. Wieso beschäftigt er sich nicht mit Vajrasattva??


    Keine Sorge. Ich weiss was ich tue. Mit Ganapati als Glücksbringer bin ich vollauf zufrieden. Ich mag den elefantenköpfigen einfach und wenn auch bei uns im Westen nicht so populär ist Ganapati in buddhistischen Landen der Volksgott schlechthin.
    Ich bin übrigens kein Schamane und habe auch nicht vor in dieser Richtung aktiv zu werden sondern will mich ausschließlich auf den Dharma konzentrieren. Vajrasattva kommt natürlich auch noch dran.


    Dieses Fundstück hier im Thread markiert für mich den erfolgreichen Abschluss einer vorbuddhistischen, älteren Fragestellung:
    Wie kann man Mythologien und Rituale anderer Kulturen buddhistisch integrieren? Mittels des Herz-Dharani des erhabenen Ganapati! :)


    Falls doch mal schamanistische Erfahrungen auf mich zu kommen sollten brauche ich mir jedenfalls keine Sorgen zu machen.

  • Turmalin:

    das ist natürlich die genau richtige Einstellung zu dem, was einem so passiert im Leben. Aber eine Veränderung des eigenen Geistes, wie z. B. Bewusstheit im Traum, statt des Schlafes "einer Leiche" gleich, sollte man laut Padmasambhava anstreben.


    Solange man etwas praktiziert, wo es darum geht, etwas anzustreben, ist das richtig.


    [smile=36]:moon:[/smile]

  • Thomas23:

    Falls doch mal schamanistische Erfahrungen auf mich zu kommen sollten brauche ich mir jedenfalls keine Sorgen zu machen.


    Gute Idee, das auch spontan und situationsbezogen anzuwenden. Also nicht in dem Sinne, dass man eine Praxis generell (für sich und andere) integriert, sondern dass man sich in die Lage versetzt, das was man hier und jetzt mitmacht, für sich auf der richtigen Ebene zu halten und somit einen Nutzen im buddhistischen Sinne daraus zu beziehen, auch wenn das für andere nicht so funktioniert. Das geht natürlich auch ohne Ganapati - es kommt eben darauf an, welche Sicht man halten kann. Aber wenn er dabei unterstützend wirkt, umso besser.


    kilaya

  • kilaya:

    Also nicht in dem Sinne, dass man eine Praxis generell (für sich und andere) integriert,...


    "Für sich und andere".. das erinnert mich an Bodhicitta. In einem der englischen Foren-Threads die ich hier postete war davon die Rede das in den Ganapati-Sutren kein Bodhicitta enthalten sei.


    Ich habe die Nepal-Version mal auf deutsch übersetzt (Bitte über tölpelhafte Übersetzungsfehler hinwegsehen ;) ).
    Hier der letzte Abschnitt:


    Zitat

    „Sämtliche Söhne und Töchter edler Herkunft, ob Mönch oder Nonne, Laienbruder oder -schwester, die irgendwelche Angelegenheiten in Angriff nehmen [wie beispielsweise] die [Rituale zur Anrufung sakraler Wesen durch] Zaubersprüche ausführen, die drei Juwelen verehren, in ein anderes Land reisen, zum königlichen Hof gehen oder [vor Blicken] verbergen erfahren nach Verehrung des erhabenen Buddha und siebenmaliger Wiederholung der Arya Ganapati Hrdaya [Zaubersprüche]: Für ihn werden alle Bestrebungen verwirklicht; Daran besteht kein Zweifel!
    Er wird für immer von allen Konflikten und Streitereien, Gewalt und Neid befreit und erlangt vollkommene Gelassenheit. Tag für Tag bei den Regeln bleiben und volle sieben Mal praktizieren: Es wird das große eine Glück herauskommen! Bei seiner Ankunft am königlichen Hofe wird ihm große Freundlichkeit (prasada) entgegen gebracht werden. Er wird ein „Hüter des Hörens“ (Shruti-Dhara) werden. Er wird keine schweren körperlichen Erkrankungen haben. Niemals wird er den Abstieg zu einer tara-praksina oder Hummel erfahren: Nichts als der Geist des Erwachens wird ihm entstehen. Bei jeder Geburt wird er sich [seiner vorherigen] Geburten erinnern.“


    So sprach der Erhabene und nachdem die Mönche, die großen Bodhisattvas und alle Anwesenden, diese Welt mit ihren Göttern, Menschen, Asuras, Garudas und Gandarvas seine Belehrungen erhalten haben waren sie erfeut über die Worte des Erhabenen.


    Hier ist tatsächlich nur vom Glück des Praktizierenden die Rede. Außerdem wird gesagt man werde zu einem „Hüter des Hörens“ (Shruti-Dhara) werden. Was bedeutet das? Hat das was mit dem Fahrzeug der Hörer zu tun (Kein Bodhicitta)?
    Ist es hinderlich für den Bodhisattva-Pfad diese Praxis für das eigene Glück auszuführen?


    Nachtrag:
    Ich habe mir gerade nochmal die tibetische Version durchgelesen. Dort kommt es mir so vor als werde die Konfrontation mit fremden Kulturen, Bräuchen.. bei Reisen oder höfischen Besuchen etc. besonders betont.
    Ein Schutzzauber vor "unbuddhistischen" und kniffligen Situationen und Dämonen?

  • kilaya:
    Turmalin:

    das ist natürlich die genau richtige Einstellung zu dem, was einem so passiert im Leben. Aber eine Veränderung des eigenen Geistes, wie z. B. Bewusstheit im Traum, statt des Schlafes "einer Leiche" gleich, sollte man laut Padmasambhava anstreben.


    Solange man etwas praktiziert, wo es darum geht, etwas anzustreben, ist das richtig.


    [smile=36]:moon:[/smile]


    mhm wenn es wirklich sowas gäbe wir radikales Dzogchen, was keine Praxis ist, dann müssten ja die Träume einfach Klarträume sein. Die Stufe des luziden Träumens würde man dann ja nicht brauchen. Man wär komplett in der Objektlosigkeit ohne Anlaufstufen. Einfach normale Träume zu haben, einer Leiche gleich und wo man sich als Subjekt erlebt welches irgendwelche Emotionen hat, die sich an Objekten entzünden kann ja nicht der Schlaf eines radikalen Dzogchenpa sein.
    off-topic...

  • Thomas23:

    Vajrasattva kommt natürlich auch noch dran.


    Wichtig sind soweit ich das verstanden habe: Samantabadra und Vajradhara, beides der Urbuddha, einmal in seiner Dharmakaya Dharmakaya Form und einmal in seiner Dharmakaya Sambogakaya Form. Dann die Dyani Buddhas: Vairochana, Vajrasattva, Ratnasambhava, Amintaba und Amogasiddhi.


    Außerdem die am häuftigsten Praktizierten Saddhanas: Chenrezig, Tara. Medizinbuddha braucht man nun mal wenn man in einem Körper lebt. Außerdem Padmasambhava sollte man kennen wie er aussieht und was er geschrieben hat und die Gebet zu ihm. Er ist der Begründer des Vajayana-Buddhismus.


    In der Kagyu Linie ist Mahakala der wichtgste Schützer, da gibt es in den anderen Linien bestimmt auch welche. Grundsätzlich gibt es eben noch Schützer und zornvolle Formen.
    Alleine das Verständnis, was Samantabadra ikonografisch symbolisiert ist schon so, dass man auch gut und gerne arbeitslos und ohne Kinder sein kann, während man das studiert. Mein Rinpoche hat grade ein dickes Buch rausgegeben über Varjasattva. O.k. also das lese ich nun nicht...


    Jedenfalls, ja viel Glück beim Studium des Varjayana Buddhismus. Vielleicht gehen wir ja hier mal den einen oder anderen Yiddam durch im Sinne von über die Details der Ikonografie und Bedeutung sprechen...


    Ich kann kaum über den Tellerrand des Vajrayana Buddhismus gucken, nicht aus Engstirnigkeit, sondern weil es mir anderes zuviel wäre. Beim schamanistischen Ritual da wurde bei mir wohl etwas aktiviert aus früheren Leben aber studieren kann ich nichts dazu.Das ist dann nur die Energieebene...

  • Ich werde das Off-Topic später aussortieren...


    Zitat

    mhm wenn es wirklich sowas gäbe wir radikales Dzogchen, was keine Praxis ist, dann müssten ja die Träume einfach Klarträume sein. Die Stufe des luziden Träumens würde man dann ja nicht brauchen. Man wär komplett in der Objektlosigkeit ohne Anlaufstufen. Einfach normale Träume zu haben, einer Leiche gleich und wo man sich als Subjekt erlebt welches irgendwelche Emotionen hat, die sich an Objekten entzünden kann ja nicht der Schlaf eines radikalen Dzogchenpa sein.


    Luzid bedeutet ja, dass man im Traum bewusst ist. Das ist wirklich nur eine Zwischenstufe, die man auch auslassen kann. Sonst würde in jeder buddhistischen Schule das Traumyoga eine gewisse Relevanz haben, tatsächlich ist es aber nur eine von vielen Methoden. So wie nicht jeder Bodhisattva die gleichen Siddhi entwickelt - oder überhaupt welche - muss auch nicht jeder auf dem Weg mit den Träumen arbeiten oder bestimmte Klassen von Träumen haben. Das hat erstmal mit radikalem Dzogchen gar nichts zu tun.


    Zitat

    Außerdem die am häuftigsten Praktizierten Saddhanas: Chenrezig, Tara. Medizinbuddha braucht man nun mal wenn man in einem Körper lebt. Außerdem Padmasambhava sollte man kennen wie er aussieht und was er geschrieben hat und die Gebet zu ihm. Er ist der Begründer des Vajayana-Buddhismus.


    Das ist ja alles bekannt - auch Thomas23. Wie oft soll er denn hier noch erklären, dass er das alles weiss und einfach gerne Informationen aus allen Ecken und Richtungen sammelt? Unabhängig davon, ob man das zuerst oder überhaupt oder alles auf einnmal praktizieren kann oder muss.


    Zitat

    Alleine das Verständnis, was Samantabadra ikonografisch symbolisiert ist schon so, dass man auch gut und gerne arbeitslos und ohne Kinder sein kann, während man das studiert. Mein Rinpoche hat grade ein dickes Buch rausgegeben über Varjasattva. O.k. also das lese ich nun nicht...


    ...und so hat jeder seinen Fokus und seine Interessen. ;)


    Zitat

    Jedenfalls, ja viel Glück beim Studium des Varjayana Buddhismus. Vielleicht gehen wir ja hier mal den einen oder anderen Yiddam durch im Sinne von über die Details der Ikonografie und Bedeutung sprechen...


    Das ist doch im Grunde das, was hier schon im Ansatz passiert. Klar, es geht jetzt um die Unterschiede in der Ikonografie von Ganapati, welche Farbe, wie vielen Armen, warum trampelt er mal auf Ratten herum und lässt sich ein anderes mal von einer menstruierenden Äffin liebkosen?


    Wenn Du ein paar Grundlagen diskutieren möchtest zu Dorje, Schwert, Phurba, Lasso usw. usf. ist das sehr willkommen. Das kann man ja eben gerade bei der Analyse seltenerer Formen gut gebrauchen, um deren Aktivität zu verstehen, wenn keine Erklärung dabei ist.


    Zitat

    Ich kann kaum über den Tellerrand des Vajrayana Buddhismus gucken, nicht aus Engstirnigkeit, sondern weil es mir anderes zuviel wäre. Beim schamanistischen Ritual da wurde bei mir wohl etwas aktiviert aus früheren Leben aber studieren kann ich nichts dazu.Das ist dann nur die Energieebene...


    Na schau, und andere haben ihre Freude daran. Beides gut so. Wobei Du ja eine wesentliche Bedeutung von Ganapati - nämlich die Möglichkeit, kulturfremde schamanische Elemente in die eigene Praxis zu integrieren, offensichtlich durchaus lebst. Studieren musst Du das nicht, darum geht es gar nicht. Aber wenn Dir sowas über den Weg läuft, nimmst Du es als Puzzlestück mit und siehst es nicht als fremdes Element an, das Du komplett vermeiden müsstest. Ganapati hin oder her, so gehe ich mit sowas auch um.


    kilaya