Karnataka:
Als ich im Sommer eine Woche am Dachstein wanderte, war ich von der Schönheit der Natur in manchen Momenten tief ergriffen. Dabei spielte vermutlich auch eine Rolle, dass die Tour körperlich sehr anstrengend war. Die erste Tagesetappe war jedoch falsch bemessen und wurde so zur echten Tortur, bis ich schlussendlich völlig erledigt die Hütte zur Übernachtung erblickte. Zwar erblickten wir sie, doch trennte uns ein weiterer tiefer Abgrund und neuerlicher steiler Anstieg von ihr.
Bei diesem letzten Aufstieg begleitete mich ein intensives Gefühl. Es war jedoch nicht die Liebe, die mich die allerletzten Kräfte mobilisieren ließ. Im Gegenteil war ich zutiefst erfüllt von Hass. Schlussendlich am Ziel war ich dann nur mehr fassungslos.
So gesehen hat also selbst der Hass sein Gutes!
Manchmal erlebe ich dass ein starkes Unmutsgefühl eine nötige Energie liefern kann. Das richtet sich dann kaum gegen andere, es ist eher so ein allgemeines Gefühl von Hass bzw. Grimm auf alles oder das Leben. Ich versuche das dann möglichst bewusst einzusetzen und wenn das Ziel erreicht ist, gleich fallenzulassen, und nicht zu denken - toll, Hass ist sehr hilfreich. Vielleicht erlebe ich das so aus Mangel an anderen Möglichkeiten Energie zu mobilisieren - obwohl es die auch geben würde.