"Rechte Rede" - fühl dich angesprochen!

  • Losang Lamo:

    Ich beziehe mich auf die Aussage, unrechte Schreibe sei was anderes als unrechte Rede. Diesen Standpunkt halte ich für konstruiert und substanzlos. Daher das Wort "einbilden".


    Völlig egal ob unrecht oder recht. Es gibt beim Schreiben eben andere Wahrnehmungen als beim Reden, siehe hierzu auch den Wiki Artikel zur non verbalen Kommunikation.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Nonverbale_Kommunikation


    Losang Lamo:

    Nie würde ich bestreiten, dass virtuelle Kommunikation eine andere Qualität hat als die direkte.


    Eben!


    Losang Lamo:

    eine geschriebene Lüge, eine geschriebene Beleidigung, sind immer noch Lüge und Beleidigung, und das sind Formen der unrechten Rede.


    Das habe ich ja auch nicht geleugnet. Eine Lüge im Real Life kann man aber besser entlarven, als im virtuellen. Wenn man etwa die Körpersprache analysiert. Das tuen zum Beispiel Profiler bei ihren Ermittlungen. Dann gibt es eine Diskrepanz zwischen dem gesagten Wort und der Körpersprache. Diese Diskrepanz wird man im Virtuellen nie entdecken können.

  • Zitat

    Das ist ein Ideal. Um dem näher zu kommen braucht es noch ein bisschen mehr als bloße Textanalyse, vermute ich. Man muss auch schon in den Schuhen des anderen wandeln wollen. :) Denn man könnte ja auch mit ganz anderer Intention Texte analysieren, oder?


    Ich weiß auch nicht, warum wir Deutschen so viel kritteln. Wir wollen immer richtig stellen, und dann noch richtiger und letztendlich ganz besonders richtig. Hahaha.


    Ja und nein.
    Wenn ich einen Text analysieren will, dann habe ich eine gewisse Bereitschaft mich auf ihn einzulassen. Ein gewisser Anteil von Offenheit für andere Blickwinkel ist vorhanden (und sei es, weil ich die Note fürs Zeugnis brauche …), selbst wenn ich das tue, um den Autor zu zerlegen.
    Wenn ich einen Text nur lese, um in meinem Urteil bestätigt zu werden, dann ist da nicht einmal eine Restoffenheit vorhanden. Ich untersuche den Text nicht mehr, sondern lege meine emotionalen Post-its drüber.


    Ich verstehe nicht? Setzt Du "Kritteln" mit "Richtigstellen" gleich?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Zitat

    Ich weiß auch nicht, warum wir Deutschen so viel kritteln. Wir wollen immer richtig stellen, und dann noch richtiger und letztendlich ganz besonders richtig. Hahaha.


    Danke für diesen Satz! ;)


    Das ist ein schönes Beispiel.
    Das "Hahaha." könnte viel bedeuten:


    :D Ein heiteres Lachen.
    :grinsen: Ein ironisches, sarkastisches Lachen.
    :lol: Ein besonders belustigtes Lachen.
    :rofl: Ein Kringel-Lachen.
    :angel: Nochmal ironisch
    :badgrin: Ein böses Lachen
    :roll: Ein genervtes Scheinlachen
    }:-) Ein bösartiges Lachen
    :x Eine Verärgerung
    und sich noch ein bisserl mehr.


    Wie soll ich das jetzt lesen?
    Wie werde ich das lesen?
    Was ruft das in mir hervor?
    Wie reagiere ich auf diese Emotionen?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Tsu Mie:


    ...Dies als kleine Antwort, ich meine Tychiades und mukti diskutierten, ob es "Rechte Rede" oder "Rechte Tat" sei (auf Dharma/Dhamma bezogen). Die Intention des Threads lag aber nur bei den verlinkten Verhaltensregeln und einer Diskussion darüber.


    So, ich habe das nur als eine kurze Nebenbemerkung wahrgenommen, ansonsten ging es über Unterschiede von Reden und Schreiben.


    Und wenn auch Geschriebenes die Kommunikation einschränkt, kann man sich dennoch bemühen Grundsätze der rechten Rede anzuwenden, so gut es eben geht.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Das "Hahaha." könnte viel bedeuten:


    Ich habe versucht, es zu ignorieren. Es flackerte kurz in meinen Gedanken auf, dann habe ich es wieder losgelassen.

  • Mögliche Maßnahmen im Zweifelsfall:


    Nachfragen wie etwas gemeint ist.
    Drauf einsteigen bis sich herausstellt ob es so gemeint war wie man es wahrgenommen hat.
    Ignorieren weil es unwichtig oder nicht themenrelevant ist.
    Noch was möglich?

  • mukti:

    Mögliche Maßnahmen im Zweifelsfall:


    Nachfragen wie etwas gemeint ist.
    Drauf einsteigen bis sich herausstellt ob es so gemeint war wie man es wahrgenommen hat.
    Ignorieren weil es unwichtig oder nicht themenrelevant ist.
    Noch was möglich?


    Draufhauen? Ist verkehrt, oder? :oops:


    (Ich mach hier ein bisschen Witze über mich selbst.)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:


    Draufhauen? Ist verkehrt, oder? :oops:


    (Ich mach hier ein bisschen Witze über mich selbst.)


    Verstanden ! Na also geht ja. :);) (heiter, schelmisch)

  • "Rechte Tede" ... Schweigen oder unterhalte Dich mit Gleichgesinnten über die Lehre.


    So wäre zusammengefasst das, was der letzte Buddha in Indien seinen Mönchen anriet.


    Nicht so einfach ausserhalb eines Klosters, ich weis. Und doch sollte man den Sinn dahinter Verstehen: plappert nicht einfach ununterbrochen über unwichtige Dinge,
    Ich sehe in dieser Bemühung auch das Ausweiten meines ZEN in meinen Alltag.
    Auch wenn ich dadurch das Schild "kommunikationsfaul" angehängt bekam, mit den mir Wichtigen kommuniziere ich mit wenig oder ohne Worte.


    Im cong-rong-lu gibt es ein koan, in dem ein Meister sagt :
    "Du kannst den Menschen der Welt die Zungen abschneiden, doch wie stellst Du es an, einen Menschen ohne Zunge zum Reden zu bringen?"


    Versteht Ihr?
    Danke für Eure Aufmerksamkeit.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend