Sudhana:Alles anzeigenRaphy:Wer weitere solche Stellen kennt, wo von unendlichem, leuchtendem Bewußtsein die Rede ist, ich wäre interessiert.
Da wirst Du vor allem im Mahāprajñāpāramita Sūtra fündig. Aber ich vermute, Du meinst im Palikanon. Da würde ich nun an A.I.10 denken.
Wobei ich nicht so recht weiss, warum Nyanatiloka/Nyanaponika da pabhassara mit "lauter" übersetzen - immerhin weisen sie selbst in der Anmerkung darauf hin, dass pabhassara "leuchtend" heisst. Ist sicher der klassischen Theravada-Kommentarliteratur geschuldet, die das wohl als Gegenstück zu Befleckungen (upakilesa), die wörtliche Bedeutung ignorierend, interpretierte. Wobei es mE eigentlich näher läge, hier einen Bezug zur adjektivischen Bedeutung von citta (leuchten, glänzen) zu sehen.
Andererseits lösen sie sich vom Kommentar wenigstens so weit, dass sie 'citta' als Substantiv mit 'Bewusstsein' übersetzen (wobei im Text allerdings kein viññāṇaṃ steht, sondern eben citta) und nicht - wie der Kommentar - ein 'Unterbewusstsein' (bhavangacitta) daraus machen.
Hallo lieber Sudhana.
Vielen Dank.
Ja ich meinte vor allem im Palikanon. Trotzdem danke für die andere Sutra. Vielleicht schaue ich da auch mal hinein. Citta als Verb bedeutet also leuchten, glänzen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Interessant.
Im Zusammenhang mit citta habe ich auch manchmal das Wort Herz-Geist gehört.
Interessant auch der Kommentar zur Sutta A.1.10. Das lautere Bewusstsein I (V,9-10):
Zitat
Der vorhergehende Text 9 vom "schnellen Wandel des Bewusstseins" macht es klar, dass mit dem "lauteren Geist" nicht etwa ein "ewiger, lauterer Seelengrund" gemeint ist.
Ist für mich also wieder die Frage ob damit ein Ding oder Zustand gemeint ist, der die 3 Daseinsmerkmale besitzt oder eine vollkommene Befreiung, wo dann dieses "Bewußtsein" vielleicht als "Nicht-Ding" offenbar wird. Nach meinem derzeitigen Verständis, müßte dann dieses "Nicht-Ding" eigentlich namenlos sein und ein Name wie "Bewußtsein" oder "leuchtendes Bewußtsein" wäre dann nur eine Bezeichnung wenn Sprache verwendet wird.
Ergänzung: Wobei schon allein davon zu sprechen und Bezeichnungen dafür zu verwenden den Eindruck erweckt, dass da wirklich ein Etwas, ein Ding wäre. Was dann auch wieder die 3 Daseinsmerkmale haben müßte. Meiner Meinung nach.
Aber gut, das könnte man über das Wort nibbana auch sagen. Da ist dann für mich auch wieder die Grenze, wo ich mit Worten und nur darüber nachdenken nicht weiter komme.
Sudhana:
Beruhigend zu wissen.
Liebe Grüße