Die konventionelle Wahrheit gilt nicht als Illusion...sie ist eben nur keine absolute Wahrheit..dennoch ist sie relative Wahrheit..... und Sorry, der Begriff "absolute Perspektive" ist wirklich schlecht gewählt....weil auch diese Wahrheit natürlich nicht etwa absolut absolut ist... Danke auch @ Void.
Höhere Wahrheit...wäre aber auch nicht passend, weil die konventionelle Wahrheit dadurch als minderwertig wahrgenommen werden könnte. Was sie m.E. aber nicht ist. Wörter eben.
Die Leerheit ist selbst leer vom Eigensein..und nur ein abhängig entstandener Begriff, deshalb sind die Perspektiven auch miteinander vereinbar. Nur wer die Dinge achtsam erforscht, wird die Aussage die Buddha mit Hilfe konventioneller Worte ausdrückte, dass die Dinge bedingt entstehen und sie kein Eigensein besitzen, bestätigen können, oder auch eben nicht. Man sollte dabei aber nicht nach hörensagen gehen, sondern sich selbst davon überzeugen. Am besten jedes Ding welches einem zu jeder Zeit über den Weg läuft dahingehend überprüfen...und zwar ohne etwa gierig nach etwas bestimmten zu suchen...und ohne Erwartung an ein bestimmtes Ergebnis. Das macht Blind ...Sondern einfach offen....mit einem ehrlichen Forschergeist..
Hallo Sunu.
Ich bin dabei. Der Begriff "absolute Perspektive" ist wirklich schlecht gewählt. Ich weiß es nicht, wie es sich aus dieser Perspektive (falls das überhaupt eine Perspektive und nicht eher eine Perspektive² oder Multispektive, oder was weiß ich) darstellt. Also schreibe ich darüber auch lieber nicht.
Ich hörte hier den Begriff "absolute Wahrheiten". Also absolute Wahrheit dann zB: die Dinge sind leer.
Ich möchte schon gerne sagen, dass beides zugleich "an einem Ort" nicht gehen kann. Entweder es ist so. Oder es ist so. Entweder die Dinge sind nicht wirklich da, oder sie sind da. Beides zugleich geht nicht. Aus der Sicht des Buddha erscheinen sie leer. Aus der Sicht des Weltlings nicht.
Die Dinge als solche wahrzunehmen, und nur mitHilfe einer Vorstellung irgendwie zu wissen, dass sie eigentlich leer von Eigennatur sind, ist nicht dasselbe, wie sie tatsächlich
so zu sehen: eigennatürlich, mit einer erklärbaren, jeweils eigenen "Logik" UND zusammengesetzt bis in die Unendlichkeit hinein und darum leer, unbeständig.
Das ist (meiner Ansicht nach) unmöglich. Denn die erste Sicht ist gegründet auf Unwissen. Die zweite auf Abwesenheit von Unwissenheit. Wie soll man so und so zugleich sehen können?
Wie soll man gleichzeitig sehen, dass eine andere Person einem Leid verursacht hat und gleichzeitig sehen, dass es doch nicht so ist, weil das erfahrende Leid nur aufgrund eigener Anhaftungen möglich war?
Wie soll man einerseits sehen, dass ein empirischer Forschungsgegenstand, über den ein Weltling spricht, leer von Eigennatur ist, und gleichzeitig sehen, dass dieser Forschungsgegenstand furchtbar spannend ist, so dass man sein Leben damit verbringt, diesen zu erforschen?
Man kann das eine so sehen und das andere denken. Aber das ist nicht dasselbe
Der Begriff: "höhere Wahrheit" weckt auch in mir auf der einen Seite unangenehme Regungen. Im Kern zeigt er aber nur an, dass hier eine Aussage ist, die alle anderen Aussagen überragen soll.
Aussagen trifft man von einem Standpunkt der Betrachtung aus.
Wenn der Standpunkt a) der einen Theorie die Standpunkte anderer Theorien wirklich überragt, müsste es mit der weiteren Sicht von Standpunkt a) aus möglich sein, zu erklären, wie es möglich ist, dass man von tiefer gelegeneren Standpunkten aus betrachtend zu ganz anderen Ergebnissen/Einschätzungen kommt.
Aus meiner Sicht trifft das im Fall der Buddhalehre zu.
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Es war aber nie meine Absicht, das hier zu diskutieren. Ich hatte nur nocheinmal versucht zu zeigen, dass sich mit Argumenten, die konventioneller Weise der Wahrheitsfindung entspringen: Voraussetzung
eines empirischen Forschungsgegenstandes als gegeben (z.B "der Mensch") nicht zeigen lässt, dass er eigentlich eine Einbildung ist.
Offen und ehrlich, da bin ich auf jeden Fall dabei. Vor allem sich selber gegenüber. Und das Denken und das SichVorstellen nicht mit Schauen und erst recht nicht mit recht Schauen verwechseln. Es ist sehr wichtig, was du da sagst, finde ich. Eine grundsätzliche," innere Haltung" ?
Wie verwirklicht man eine solche Haltung? Wie kommt es dazu, dass man sich den Menschen und Dingen in der Betrachtung, sachlicher und offener zuwendet?
Wie gelangt man zu dem Wissen darum, wie diese Herangehensweise herauszubilden, zu stärken, zu festigen ist?
Durch die genaue und als Weltling ja sowieso vorurteilsbehaftete Betrachtung der Dinge?