Perspektiven: Buddismus und Wissenschaft, Konventionelle und "Absolute" Sicht

  • Die konventionelle Wahrheit gilt nicht als Illusion...sie ist eben nur keine absolute Wahrheit..dennoch ist sie relative Wahrheit..... und Sorry, der Begriff "absolute Perspektive" ist wirklich schlecht gewählt....weil auch diese Wahrheit natürlich nicht etwa absolut absolut ist... Danke auch @ Void.

    Höhere Wahrheit...wäre aber auch nicht passend, weil die konventionelle Wahrheit dadurch als minderwertig wahrgenommen werden könnte. Was sie m.E. aber nicht ist. Wörter eben.

    Die Leerheit ist selbst leer vom Eigensein..und nur ein abhängig entstandener Begriff, deshalb sind die Perspektiven auch miteinander vereinbar. Nur wer die Dinge achtsam erforscht, wird die Aussage die Buddha mit Hilfe konventioneller Worte ausdrückte, dass die Dinge bedingt entstehen und sie kein Eigensein besitzen, bestätigen können, oder auch eben nicht. Man sollte dabei aber nicht nach hörensagen gehen, sondern sich selbst davon überzeugen. Am besten jedes Ding welches einem zu jeder Zeit über den Weg läuft dahingehend überprüfen...und zwar ohne etwa gierig nach etwas bestimmten zu suchen...und ohne Erwartung an ein bestimmtes Ergebnis. Das macht Blind ...Sondern einfach offen....mit einem ehrlichen Forschergeist..


    Hallo Sunu.



    Ich bin dabei. Der Begriff "absolute Perspektive" ist wirklich schlecht gewählt. Ich weiß es nicht, wie es sich aus dieser Perspektive (falls das überhaupt eine Perspektive und nicht eher eine Perspektive² oder Multispektive, oder was weiß ich) darstellt. Also schreibe ich darüber auch lieber nicht.


    Ich hörte hier den Begriff "absolute Wahrheiten". Also absolute Wahrheit dann zB: die Dinge sind leer.


    Ich möchte schon gerne sagen, dass beides zugleich "an einem Ort" nicht gehen kann. Entweder es ist so. Oder es ist so. Entweder die Dinge sind nicht wirklich da, oder sie sind da. Beides zugleich geht nicht. Aus der Sicht des Buddha erscheinen sie leer. Aus der Sicht des Weltlings nicht.


    Die Dinge als solche wahrzunehmen, und nur mitHilfe einer Vorstellung irgendwie zu wissen, dass sie eigentlich leer von Eigennatur sind, ist nicht dasselbe, wie sie tatsächlich


    so zu sehen: eigennatürlich, mit einer erklärbaren, jeweils eigenen "Logik" UND zusammengesetzt bis in die Unendlichkeit hinein und darum leer, unbeständig.


    Das ist (meiner Ansicht nach) unmöglich. Denn die erste Sicht ist gegründet auf Unwissen. Die zweite auf Abwesenheit von Unwissenheit. Wie soll man so und so zugleich sehen können?


    Wie soll man gleichzeitig sehen, dass eine andere Person einem Leid verursacht hat und gleichzeitig sehen, dass es doch nicht so ist, weil das erfahrende Leid nur aufgrund eigener Anhaftungen möglich war?


    Wie soll man einerseits sehen, dass ein empirischer Forschungsgegenstand, über den ein Weltling spricht, leer von Eigennatur ist, und gleichzeitig sehen, dass dieser Forschungsgegenstand furchtbar spannend ist, so dass man sein Leben damit verbringt, diesen zu erforschen?


    :?


    Man kann das eine so sehen und das andere denken. Aber das ist nicht dasselbe


    Der Begriff: "höhere Wahrheit" weckt auch in mir auf der einen Seite unangenehme Regungen. Im Kern zeigt er aber nur an, dass hier eine Aussage ist, die alle anderen Aussagen überragen soll.


    Aussagen trifft man von einem Standpunkt der Betrachtung aus.


    Wenn der Standpunkt a) der einen Theorie die Standpunkte anderer Theorien wirklich überragt, müsste es mit der weiteren Sicht von Standpunkt a) aus möglich sein, zu erklären, wie es möglich ist, dass man von tiefer gelegeneren Standpunkten aus betrachtend zu ganz anderen Ergebnissen/Einschätzungen kommt.


    Aus meiner Sicht trifft das im Fall der Buddhalehre zu.


    --


    Es war aber nie meine Absicht, das hier zu diskutieren. Ich hatte nur nocheinmal versucht zu zeigen, dass sich mit Argumenten, die konventioneller Weise der Wahrheitsfindung entspringen: Voraussetzung

    eines empirischen Forschungsgegenstandes als gegeben (z.B "der Mensch") nicht zeigen lässt, dass er eigentlich eine Einbildung ist.



    :sunny:



    Offen und ehrlich, da bin ich auf jeden Fall dabei. Vor allem sich selber gegenüber. Und das Denken und das SichVorstellen nicht mit Schauen und erst recht nicht mit recht Schauen verwechseln. Es ist sehr wichtig, was du da sagst, finde ich. Eine grundsätzliche," innere Haltung" ?


    Wie verwirklicht man eine solche Haltung? Wie kommt es dazu, dass man sich den Menschen und Dingen in der Betrachtung, sachlicher und offener zuwendet?


    Wie gelangt man zu dem Wissen darum, wie diese Herangehensweise herauszubilden, zu stärken, zu festigen ist?


    Durch die genaue und als Weltling ja sowieso vorurteilsbehaftete Betrachtung der Dinge?


    :roll:



    :sunny::star:

  • Ein Zugang zum Internet, mit all dem Wissen das uns heute zur Verfügung steht, beugt ganz sicherlich Unterdrückung vor. Es ist ziemlich schwierig, heutzutage in entwickelten Ländern, Schwachsinn unter der Masse zu verbreiten, wie es z.B. die Azteken taten mit ihren Massenopferungen. Diese Massenopferungen könnten auch eine Folge sein von "nicht Aufklärung". Hätten sie verstanden, dass die Sonne auch ohne Herz-raus-schneiden und Opfern aufgeht, hätten sie dies vielleicht unterlassen.

    Ich könnte so nicht argumentieren. Welcher Unterdrückung beugt das Internet mit all dem Wissen, das uns heute zur Verfügung steh,t vor?


    Welcher Unterdrückung? Durch wen?


    Wenn ich an die Gefahren denke, wird mir eher schlecht und da denke ich lieber nichts mehr weiter.


    Ich weiß auch nicht, wie es bei den Azteken so war. Ich kann nicht ins Verhältnis setzen, wieviel Leid diese "Kultur" ausgerichtet hat, im Vergleich zu unserer Kultur. Ich weiß auch nicht wie und ob das Leben eines Huhnes von denen bei uns täglich Millionen geschlachtet werden in seinem "Wert" vergleichbar ist mit dem "Wert" eines aztekischen Menschenlebens. Ich weiß nicht, was man da noch alles mit einbauen müsste, was genau man in solche Überlegungen zu einer Quantifizierung von Leid für Folgenwirkungen nachvollziehen müsste, erst Recht ... wenn man dazu noch den Umstand der ewigen, bedingten Verkettung bedenkt.


    ;)


    Ich weiß nichteinmal sicher, ob morgen die Sonne aufgehen wird. Und du eigentlich auch nicht. Beweise es mir jetzt: dass übermorgen die Sonne definitiv aufgehen wird.

    Zitat

    Die Entwicklungen, die du beschreibst sind aus rechter Sicht heraus betrachtet wohl nur als Folge größerer Anhaftungen denkbar.


    Richtig, genau wie ich meinte. Leerheit und Entwicklung widerspricht sich, nicht wahr?

    Ich verstehe deine Frage leider nicht. Ich meinte: In deinem Sinne: Entwicklung von Technologie, Kunst, Kultur ist aus rechter Sicht heraus betrachtet wohl nur als Folge größerer in "diesem Prozeß der Entwicklung" verwickelten Akteure denkbar.


    Was ich glaube durchdrungen zu haben ist: gerade weil da ICH-Illusion ist (und: weil da kein letztes Teilchen ist), kann "die Realität" nur ein Prozeß bedingter, verketteter Entstehungen sein.


    So siehst du dann deine Entwicklungen. Gerade weil die Dinge eben leer sind. Wären sie es nicht, würde sich da auch kaum wenig ändern, wenig entwickeln, weil ja die Eigenschaften so gesehen fest wären, oder: weil die Dinge absolut gesehen ein inneres, sie auf ewig zusammenhaltendes Etwas besäßen. Was sie gegen alle Veränderungen schützen würde.

    Zitat

    Und im Buddhismus gehts darum, diese Prozesse der Anhaftung zu überwinden.


    Das stimmt, nur inwiefern? Mittelweg oder Extremismus?


    Also dann korrigiere ich mich. Und sage: in der Buddhalehre (der Lehre, die der Buddha dargelegt hat) geht es darum, diese Prozesse der Anhaftung zu Überwinden. Das heißt: nicht nur einen Teil.

    Könntest du näher erläutern, was das für eine Haltung / Sicht wäre?

    Also ich fand es von Adrenaline wirklich gut angezeigt. Ich weiß nicht sicher, wie ich es sagen würde. Es liegt wohl daran, dass ich diese Haltung/Sicht nicht verwirklicht habe.


    Ich verstehe aber den Buddha so, dass eine solche Sicht auf die Sachlage zu dem Wunsch führt, das brennende Haus möglichst zügig zu verlassen :D:D:D




    :sunny::star:


    na einfach dass die aufgefallen ist, dass meine eigene Wahrnehmung mir gehört. Sagt er auch so.


    Das Einzige, was man sich nicht durch eine Vorstellung zu eigen machen kann: die (inhaltsgebundenen) Wahrnehmungen des anderen?


    Irgendwie steckt da noch mehr drin, in dem Satz ...



    :sunny::star:

  • Lieber Alephant ,

    Zitat

    ch könnte so nicht argumentieren. Welcher Unterdrückung beugt das Internet mit all dem Wissen, das uns heute zur Verfügung steh,t vor?


    Welcher Unterdrückung? Durch wen?


    Wenn ich an die Gefahren denke, wird mir eher schlecht und da denke ich lieber nichts mehr weiter.

    Ich bin führ Wissen und Aufklärung in der Welt. Du stehst dem skeptisch gegenüber und siehst darin Gefahren. Mir scheint, du siehst Gefahren in der moderne.


    Ich weiß nichteinmal sicher, ob morgen die Sonne aufgehen wird. Und du eigentlich auch nicht. Beweise es mir jetzt: dass übermorgen die Sonne definitiv aufgehen wird.

    Nichts ist 100%. Das ist doch ein alter Hut. Ich sage dir aber, das die Sonne ganz gewiss übermorgen definitiv aufgehen wird. Jetzt könntest du mich für ein Orakel halten.


    Ich verstehe deine Frage leider nicht. Ich meinte: In deinem Sinne: Entwicklung von Technologie, Kunst, Kultur ist aus rechter Sicht heraus betrachtet wohl nur als Folge größerer in "diesem Prozeß der Entwicklung" verwickelten Akteure denkbar

    Du hast es doch bereits klar und deutlich dargelegt. Nur durch Anhaftung an den leeren Dingen kann Entwicklung stattfinden. Leerheit und Entwicklung hemmen sich gegenseitig.


    Also dann korrigiere ich mich. Und sage: in der Buddhalehre (der Lehre, die der Buddha dargelegt hat) geht es darum, diese Prozesse der Anhaftung zu Überwinden. Das heißt: nicht nur einen Teil

    Genau, nur durch letztendlicher totaler Überwindung der Anhaftung an allen Dingen inklusive der Buddhalehre erreicht man Freiheit vom Leid.

    Überwindung der Anhaftung an alle Dinge heißt letztendlich auch aufgeben jeglicher Handlungen mit diesen Dingen. Führt das nicht zu Stillstand?

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Überwindung der Anhaftung an alle Dinge heißt letztendlich auch aufgeben jeglicher Handlungen mit diesen Dingen. Führt das nicht zu Stillstand?

    Ja genau letztendlich. Sagt das Wort "letztendlich" eigentlich schon.

  • Ich weiß nichteinmal sicher, ob morgen die Sonne aufgehen wird. Und du eigentlich auch nicht. Beweise es mir jetzt: dass übermorgen die Sonne definitiv aufgehen wird.

    Da gibts nichts zu beweisen; das wäre eine Voraussage, die immer und grundsätzlich mit Unsicherheiten behaftet ist.


    Ich würde da glatt eine Million gegen Dich drauf wetten, dass übermorgen die Sonne aufgeht! Himmelsmechanik gehört zu den stabilsten und verlässlichsten Methoden, und wenn morgen etwas die Himmelsmechanik hier durcheinander bringt, kannst Du eh nicht mehr vorbei kommen, um die Million abzuholen. ;)


    Liebe Grüße, Aravind.


  • So isses. Aber ... ich wollte ja nur hierauf hinweisen: dass man es heute nicht wissen kann. Und ich würde auch nie dir sowas schreiben. Aber dem Lucky. Denn der weiß sehr vieles sehr sicher.


    :sunny::rainbow:

  • So isses. Aber ... ich wollte ja nur hierauf hinweisen: dass man es heute nicht wissen kann. Und ich würde auch nie dir sowas schreiben. Aber dem Lucky. Denn der weiß sehr vieles sehr sicher.

    :sunny::rainbow:

    Was ist jetzt mit der Wette??? :D:D:)(:

  • Keiner wird die Wette gegen den Sonnenaufgang morgen eingehen, aber Lottospielen schon obwohl die Wahrscheinlichkeit einen 6er plus Superzahl zu machen wohl niedriger ist als das morgen die Sonne aufgeht.:lol::rofl::lol:

  • Keiner wird die Wette gegen den Sonnenaufgang morgen eingehen, aber Lottospielen schon obwohl die Wahrscheinlichkeit einen 6er plus Superzahl zu machen wohl niedriger ist als das morgen die Sonne aufgeht.:lol::rofl::lol:


    Das liegt daran, dass man seinen Einsatz nicht wird abholen können, wenn die Sonne untergeht. Hat doch gerade schon der Aravind erklärt.



    ;)



    :rainbow:

  • Das liegt daran das Menschen glauben WOLLEN ohne sich darum zu kümmern ob ihr Glaube wirklich das ist was ist.

    Zeitungs-Mann in New York: Wenn es jetzt einen Atomschlag gibt, was gibt das morgen eine Schlagzeile, eine riesiege Auflage, da verdien ich endlich mal.

  • Werter PhenDe,


    Ich stehe Aufklärung des Menschen nicht skeptisch gegenüber. Deswegen schreibe ich auch dir. Weil ich glaube, dass so etwas geht.


    Und die Moderne ist in den Geschichtsbüchern übrigens längst vorbei. Aber ich sehe trotzdem nicht deswegen "Gefahren des Internets", sondern weil ich mir das Internet anschaue.


    Antworte doch ersteinmal auf diese Fragen:


    a) Welcher Unterdrückung beugt das Internet vor

    b) wie geht so etwas, was du machst: Quantifizierung von Leid, so dass du sicher ausrechnen kannst, dass unsere Kultur aktuell und in ein rechtes Verhältnis gesetzt, weniger Leid verursache als beispielsweise "die Aztekenkultur".


    dann siehst du auch, ob du deine Position beibehalten kannst. Und dann brauchst du mir auch nicht so einen Quatsch schreiben, dass ich Wissen und Aufklärung skeptisch gegenüber stehe.


    :D:D:D


    Und dann kann ein solider Dialog mit dem Ziel einer Verständigung zwischen uns beiden erzielt werden. Denn ich würde natürlich auf deine Antwort entsprechend argumentativ eingehen.

    Ich verstehe deine Frage leider nicht. Ich meinte: In deinem Sinne: Entwicklung von Technologie, Kunst, Kultur ist aus rechter Sicht heraus betrachtet wohl nur als Folge größerer in "diesem Prozeß der Entwicklung" verwickelten Akteure denkbar

    Du hast es doch bereits klar und deutlich dargelegt. Nur durch Anhaftung an den leeren Dingen kann Entwicklung stattfinden. Leerheit und Entwicklung hemmen sich gegenseitig.


    Nur durch Anhaftung an so wahrgenommen NICHT-leeren Dingen kann erst äußere Entwicklung gesehen, mit dem Wunsch diese beschreiben zu wollen, werden.


    Nur weil (!) die vermeintlich Dinge zusammengesetzt sind, es nichts Festes gibt/ keine Dinge, die gleichzeitig "ihr eigener Kosmos" sind, "gibt" es Entwicklung.


    Das habe ich versucht, auszusagen. Während du nach wie vor das Gegenteil behauptest. Und wahrscheinlich glaubst, das hätte etwas mit der Buddhalehre zu tun. Hat es aber nicht.




    :earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth::earth:



    Ich liebe sie ja auch

  • Hallo Sunu,................


    .........


    Ich möchte schon gerne sagen, dass beides zugleich "an einem Ort" nicht gehen kann. Entweder es ist so. Oder es ist so. Entweder die Dinge sind nicht wirklich da, oder sie sind da. Beides zugleich geht nicht. Aus der Sicht des Buddha erscheinen sie leer. Aus der Sicht des Weltlings nicht.


    Hi Pops,


    Ja, das hört sich erstmal logisch an, dass etwas entweder ist, oder nicht ist. Aber das sind eben nur Ansichten und beim genauen hinschauen sogar extreme Ansichten, die es nach der Lehre gilt zu vermeiden.


    Weder ist da ein Ding, noch ist da kein Ding....Weder ist da ein Ding und kein Ding zugleich, noch ist das beides nicht zugleich.


    Durch das zurückweisen dieser Ansichten, erschließt sich der Mittlere Weg..frei von der Vorstellung einer Existenz oder Nichtexistenz.

  • Ja, das hört sich erstmal logisch an, dass etwas entweder ist, oder nicht ist*. Aber das sind eben nur Ansichten und beim genauen hinschauen sogar extreme Ansichten, die es nach der Lehre gilt zu vermeiden.


    Weder ist da ein Ding, noch ist da kein Ding....Weder ist da ein Ding und kein Ding zugleich, noch ist das beides nicht zugleich.*


    Durch das zurückweisen dieser Ansichten, erschließt sich der Mittlere Weg..frei von der Vorstellung einer Existenz oder Nichtexistenz.

    Hi Sunu,


    ich habe es so nicht geschrieben und es auch nicht so gemeint. Aber ich gestehe ein: wohl nicht präzise genug geschrieben.


    Ich schränkte ja ein: von einem/dem selben Ort aus betracht könne es nicht zugleich SO und SO erscheinen (so hätte ich es schreiben sollen ).


    Und mit dieser Aussage bin ich dann genau dort *. Bei dieser absoluten Wahrheit. "Weder .... " IST es so (nicht: "erscheint" ... )


    Und ich sage: die erste Anschauungsart: die dazu führt, dass da ein abgetrenntes Ding mit eigener Realität (die dieses Ding "von innen heraus" überhaupt erst begründet) wahrgenommen wird ... wird meiner Meinung nach eher nicht dazu führen,


    dass sich eine offenere, sachliche und unvoreingenommene Haltung des Forschers herausbildet (die du und ich beide für wertvoll erachten)


    und zweitens kann man mit einer so eingestellten, weitere Illusionen hervorbringenden Sicht nicht zeigen, dass die Frage nach der Realität der Dinge eigentlich eine Frage der Betrachtung ist. Und nicht eine des Gegenstandes und seiner so betrachtet: auch ursächlichen Wirkungszusammenhänge zu anderen, so betrachteten Gegenständen.


    Und dieses Argument trage ich in den verschiedensten Farben seit bald drei Monaten vor. Man kann mit diesem Weg der Betrachtung, mit dieser dem Weltling zueigenen Betrachtung nicht zeigen, dass ewige Verkettung/Leerheit der Dinge/Nicht-Ich nicht, oder nur temporär (also schon wieder: abgeschlossen, dinglich betrachtet) gilt.


    Es war nur das was ich zeigen wollte. Und bisher habe ich kein einziges gutes Argument wider dieser Einschätzung gehört.



    :sunny::star:

    Einmal editiert, zuletzt von Alephant () aus folgendem Grund: hässlicher Formulierungsfehler :(

  • Naja, ich sag mal so, irgendwann wird man vlt. schon zu dem Schluss kommen, das eine letztendliche unabhängig existierende Ursache nicht gefunden werden kann. Buddha hat ja auch erstmal damit angefangen nach dem "Atman" zu suchen... sich in Askese begeben und wäre beinahe dafür gestorben... Dann stellte er fest, dass so ein Atman nicht aufgefunden werden kann....

    Und auch einige Wissenschaftler in der heutigen Zeit ( auch wenn dafür einige Wissenschaftlerlebensspannen nötig waren) kommen zunehmend zu so einem ähnlichen Schluss...erkennen auch an, dass die "Realität" nur in Abhängigkeit von der Betrachtung besteht. Andere suchen vlt. weiterhin nach der Weltformel.... Und vlt. kommen diese dann aber auch irgendwann zu dem Schluss, dass diese nicht aufgefunden werden kann...vlt. auch nicht...

    Ich denke da wo einem Dinge begegnen, sollte man sie selbst erforschen und nicht nach bloßem hörensagen gehen... Sonst bleibt ja alles nur eine Theorie... Der Weg kann aber vlt. schon dadurch abgekürzt werden, wenn derjenige der ihn betritt, eine gute Ausbildung mitbringt.

  • Andere suchen vlt. weiterhin nach der Weltformel.... Und vlt. kommen diese dann aber auch irgendwann zu dem Schluss, dass diese nicht aufgefunden werden kann...vlt. auch nicht...

    Ich denke da wo einem Dinge begegnen, sollte man sie selbst erforschen und nicht nach bloßem hörensagen gehen... Sonst bleibt ja alles nur eine Theorie... Der Weg kann aber vlt. schon dadurch abgekürzt werden, wenn derjenige der ihn betritt, eine gute Ausbildung mitbringt.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass man darstellbare "weltformelartige" Zusammenhänge entdeckt. Vielleicht müsste man zuvor einen neuen Gleichungstyp entwerfen oder soetwas. Ich weiß es ja nicht und spekuliere zur Freude des Abends mal rum.


    Also warum nicht? Ich würde es zumindest gerne einmal sehen: Antigravitation zB :D


    -


    Du nennst eine gute Ausbildung des Forschers. Da würde ich mal nennen: einen größeren Exkurs in Erkenntnistheorie. Popper und vor allem Paul Feyerabend wären doch schon einmal eine schöne Grundlage. Deren Worte könnten aber auch wieder falsch (zu extrem) verstanden werden ...


    Und das ist es dann ja wieder. Es geht um eine Haltung, eine Sicht. Die ist auch Grundlage für (rechtes) begriffliches Verständnis in dem Fall: Popper und Feyerabend.


    -


    Ich glaube, was du für anscheinend für objektiv gegeben hinnimmst: das für dich verteidigbare und anziehende und dich/deine Sicht auf die Sachlage beeinflussende, inhaltliche Phänomen deiner Wahrnehmung: "Hehre Wissenschaft, offene Geisteshaltung, vorurteilsfreie Herangehensweise, Möglichkeit flexibel zu betrachten, Möglichkeit der Identifikation von Wahrheiten zumindest, undsoweiter" auf eine andere Weise (vor-)gegeben ist.


    Ich glaube, dass die Bedingungen dafür, dass du auf Erfahrungen triffst, die es dir möglich machen, Anziehung zu einer meiner Meinung nach heilsameren Sicht (hehre wissenschaftliche Haltung) zu entwickeln, vorher gelegt wurden.


    Und dass es inhaltlich gesehen vollkommen egal ist, ob es jetzt dieser fortwährende Eindruck ist: "es gibt diese gute und wichtige Grundhaltung und man sieht ja über die Jahrhunderte hinweg, wohin sie anscheinend recht gut geführt hat") oder ob es ein inhaltlich anderer Eindruck ist, der dich zu dieser bedingten Geisteshaltung "bringt".


    Das ist meiner Ansicht nach der grundlegende Bedingungszusammenhang "der Realität", den der Buddha aufzeigen wollte.


    Mit welcher Art von Wissenschaft, die sich den Inhalten "der Realität" widmet, kann man auf diese grundsätzliche Sachlage, die der Buddha beschreibt, kommen?


    Es herrscht doch in unseren Wissenschaften ein vollkommen anderes Verständnis von Realität vor. Es wäre ein allgemeines, inhaltlich (ziemlich) objektives Ding.


    Und noch dazu eines, was ziemlich stabil zu sein scheint.


    Dort aber, wo Realität eigentlich stattfindet (nicht in irgendwelchen Inhalten der Wahrnehmung, also: nicht in einem Kosmos, nicht einer Natur, nicht in einer Gesellschaft, sondern nur) im Subjekt als "erfahrene Sicht auf die Sachlage", dort ist die "Realität" bei weitem nicht so stabil. Und deswegen hielt der Buddha seine Lehrreden.


    Und manch hehrer, idealistischer Wissenschaftler ahnt vielleicht, dass es eine größere Stabilität geben kann, wenn schon nicht in der wirklichen, der eigenen Realität, dann wenigstens: in seinen Vorstellungen.


    Und die universellen und schönen Beschreibungen, die er aufsetzt (z.B mathematische Beschreibungen) sind so gesehen halt auch Ausdruck seiner heilsamen Sehnsucht nach Beständigkeit, Wandellosigkeit, Abwesenheit von Veränderung.


    -


    Man muss keinen heren Wissenschaftsbetrieb verteidigen. Man muss sich damit nicht identifizieren. Aber wenn man das macht, dann hat das Folgen für einen. Die für mich nicht schlecht aussehen.


    Genauso wie es Folgen für mich hat, dass ich hier mit so einer interessanten Mischung verschiedenst gearteter Anhaftungen so wahnsinnig viel schon wieder schreibe.




    :star: