• Der Blickwinkel „Nondualität“ befindet sich auf einer hohen Ebene.

    Auf diesem BlickWinkel ist die Frage:


    Zitat

    Aber ist es immer gut zu ..


    ungültig, da gut und böse schlicht nicht existiert.

    • Offizieller Beitrag

    Bevor Shakyamuni Erleuchtung erfuhr lernte er bei seinem Lehrer Alara Kalama wie man die Vertiefungsstufe des siebten Jhana (akincannayatana) erreicht. In diesem ist die Empfindung von Freude und Leid überwunden, die Vorstellung von Raum und Zeit ist überwunden und noch mehr. Unter den höheren Ebenen ist es eine ganz besonders hohe:


    Zitat

    »Durch völlige Überwindung des Bewusstseinsunendlichkeitsgebietes aber gewinnt er in der Vorstellung ‘Nichts ist da' das Nichtsheitgebiet (akincannayatana)


    Dieses Nichteinheitsgebiet ist deswegen wahrhaft "nondual" zu nennen. Trotzdem reißt an dieser Stelle ein Riß auf: Shakyamuni hätte ja mit diesem so tiefen, nondualen Zustand zufrieden sein können und als Schüler die Lehre von Alara weitertragen können.


    Aber obwohl der Zustand den er Dank seines Lehrers erreichte so eine "höhrere Ebene" war zog er dennoch den Schluss - die Unterscheidung - dass dies noch nicht die Endgültige Befreiung vom Leid ist. Zu der sehr hohen Ebene gab es noch eine höhere. Und das war der Fakt der den Buddhismus erst notwendig machte.


    Ich verstehe dich grundsätzlich so, dass es ein wenig arrogant ist, das eine über das andere zu stellen. Und dass es ja schön wäre wenn sich da die Religionen in einem Punkt treffen könnten einem gemeinsamen Ziel "Nondualität" gegenüber dem aller Zwist verblasst.


    Aber ich glaube nicht, dass Buddha respektlos gegenüber seinem Lehrer war, indem er über diesen hinausgegangen ist.


    Als Shakyamuni zum Buddha geworden war, hätte er das gerne an Alara weitergegeben, der da allerdings schon tot war.

  • Aber obwohl der Zustand den er Dank seines Lehrers erreichte so eine "höhrere Ebene" war zog er dennoch den Schluss - die Unterscheidung - dass dies noch nicht die Endgültige Befreiung vom Leid ist. Zu der sehr hohen Ebene gab es noch eine höhere. Und das war der Fakt der den Buddhismus erst notwendig machte.


    Der Fakt der die Lehre nötig machte, war der erkannte Fakt des Daseins als leidhaft. Das war & ist das Problem. Dass es absolut so ist.


    Also, dass es keinen einzigen Bereich Samsaras gibt, kein einziges Ding darin gibt, keine einzige Ebene, die nicht vergänglich und nicht nicht-selbst ist. Auch höchste Vertiefungszustände müssten meiner Ansicht nach unheilsam auffassbar sein.


    Es ist mir irgendwie wichtig, zu schreiben, dass Nibbana eben keine noch höhere Ebene sein kann. Ich verstehe die Lehre so, dass es nicht sinnvoll sein kann, mit "noch eine höhere (Ebene)" Nibbana zu bezeichnen.


    Der Unterschied zwischen dem Ding 0 und dem Ding 0,0000000000000001 ist eben der, dass sich mit dem letzten trotzdem alle anderen Zahlen abbilden lassen.


    Das Leid/der Umstand/der Fakt der Leidhaftigkeit allen Daseins & damit der Fakt Existenz des Unwissens machte & macht die Lehre nötig.





    :earth:

  • Nicht dual (erfahren) sind in meinen Augen alle Zustände in denen kein unmittelbares Erkennen über das jeweilige Anhaften vorliegt.


    Es ist in meinen Augen eine wichtige Frage, ob man sich der Sache so nähern will, wie einer der das Glück ersehnt, zB "NonDualität", oder wie einer, der das Elend satt hat.


    Gerade im "Buddhismus", wo es vielleicht weniger darum geht, etwas zu wollen, und mehr darum, das Gebotene zu tun.




    :earth:

  • Dies ist ...

    Bevor Shakyamuni ... Und das war der Fakt der den Buddhismus erst notwendig machte...

    ... ist ggf. eine Erklärung dafür, warum Theravadin nicht über Nondualität sprechen. Aber wenn dies richtig ist, warum sprechen Mahayanin dann durch die Bank von Nondualität?

  • Weil da einige sind & waren, die bestimmte, erfahrene Zustände mit Nibbana verwechseln, und selbstglaubenderweise eine Verwechslung für ausgeschlossen halten. Ja nichteinmal zugestehen, dass es sein könnte, dass sie da etwas verwechselt haben könnten.




    :earth:

  • Wie wärs wenn ihr euch die philosophischen rsp. weltanschaulichen Grundlagen ernsthaft erarbeitet ?

    Und man möge mich geiseln, aber kommt der Begriff da wirklich so häufig vor?

    Ich kann mich so nicht daran erinnern. Und ich hab auch den Tread nicht eröffnet. Nein. Nein. :)


    :dao:_()_

    • Offizieller Beitrag

    Dies ist ...

    ... ist ggf. eine Erklärung dafür, warum Theravadin nicht über Nondualität sprechen. Aber wenn dies richtig ist, warum sprechen Mahayanin dann durch die Bank von Nondualität?

    Welche buddhistischen Begriffe waren es denn, die dem Begriff Nondualität entsprechen? Und haben diese Begriff wirklich so eine große Bedeutung?

  • Weil Buddha die Leid-haft-igkeit erkannte und das Leid das da ist sah, als Ursache jeden Lebens befreite ihn vom Leiden.

    Darum musste der Buddhismus geschaffen werden.

    Buddha erkannte durch das Erkennen das da Leid ist, das alles was Menschen erdenken, an Systemen erdacht haben ihr Leiden ist das zusätzlich zum Leid das da ist hinzugefügt wird. Die Ursache dieses Leiden wird nicht mehr erkannt weil "Da ist Leid" so verallgemeinert in den Systemen wurde das es nicht mehr als Ursache der Erklärungs-Schriften erkannt wird. Das Leiden gibt sich als Erschaffer von "Da ist Leid" aus.


    Das ist meiner Meinung nach des Menschen Unwissenheit, das nicht wissen wollen das seine Ordnungen eben nicht glücklich machend sind, sonder nur die Vorstellungen von Glücklich sein der Menschen sind mit denen er zusammenlebt, kooperiert, verfolgt.

    Doch erkennt ein Mensch das da Leid ist verliert er alle Beziehungen die auf ein Glücklichsein wollen hingehen.

    Darum musste der Buddhismus geschaffen werden neben der Lehre Buddha das da Leid ist, eine Umhüllung, Verblendung.

    Warum sollte ein Mensch der da ist Leid durchdrungen hat irgendeinem Ordnungssystem aus Überzeugung, mit Verblendung folgen?


    Nondualität ist nur ein System das "Da ist Leid" verblendet, beschönigt, weil "Da ist Leid" immer ein Gegenüber braucht egal ob lebend oder nicht lebend. Da ist Leid ist nur dann da wenn ein Anderes erkannt wird, das Reagiert oder das in Aktion kommt wenn ich es be-hand-le.

    "Da ist Leid" durchdringen erzwingt das ich ohne Bedingungen Liebe, ich gebe nichtmal mehr Liebe, ist garnicht notwendig, es reicht zu lieben.

    4 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe gerade nicht wovon du sprichst, void

    Mir kommt der Begriff "Nondualität" wie ein Modebegriff vor, der sich viel bei modernen Autoren findet. Vielleicht eben auch wegen seiner Anschlussfähigkeit zu anderen Religionen.


    Gleichzeitig kommen wohl auch in Mahayana Sutren wohl Ideen von Nondualität vor. Und ich fragte mich, welche Sanskritbegriff da jeweils als "Nondualität" über setzt wird und ob diesem Konzept eine zentrale Rolle zukommt.


    Ist die Beliebtheit des Begriffs "Nondualität" ein modernes Phänomen oder etwas was tief in das Mahayana-Denken hineinreicht?

  • Wie wärs wenn ihr euch die philosophischen rsp. weltanschaulichen Grundlagen ernsthaft erarbeitet ?

    Und man möge mich geiseln, aber kommt der Begriff da wirklich so häufig vor?

    Ich kann mich so nicht daran erinnern. Und ich hab auch den Tread nicht eröffnet. Nein. Nein. :)


    :dao:_()_


    Das ist doch weniger wichtig: so eine Erarbeitung. Hauptsache, man hat etwas Interessantes zum unterhalten. Muss ja auch nicht unheilsam sein. Sind aber viele kleine "nonduale Erfahrungen" dabei, bei der Unterhaltung. Unter anderem deswegen wird die ja gewünscht. Ob man jetzt total gebannt einen Film schaut, oder sich gemütlich unterhält.




    :earth:

  • Weil Buddha die Leid-haft-igkeit erkannte und das Leid das da ist sah, als Ursache jeden Lebens befreite ihn vom Leiden.


    Darum musste der Buddhismus geschaffen werden.


    Es musste eine Lehre ausgesagt werden und dazu eine Gruppe von Menschen organisiert werden, die in der Lage sind, Nibbana zu erreichen/NichtWissen zu vernichten, sowie die richtigen Dinge über die Wirklichkeit und wie sie erkannt werden kann, auszusagen.


    Genau genommen "musste" das nichtmal ausgesagt werden. Es wurde getan, weil da die anderen Wesen, und damit unterschiedliches aber jeweils gesetzhaft ausgeprägtes/gebildetes NichtWissen ist. Darum wurde die Lehre durch den Buddha ausgesagt und wird sie durch jeden potentiell ausgesagt werden wollen, der das erkennt. Voraussetzung: es sind da willige Zuhörer, die den Funken schon in sich tragen/die ein Wissen schon haben/die einen grösseren Selbstwiderspruch schon überwunden haben, und diesen Funken entwickeln wollend (den Weg der Auflösung aller (Selbst-)Widersprüchlichkeit gehen wollen), den Wunsch danach äussern, dass zum Thema LeidVerstrickung genaueres gesagt wird.




    :earth:

  • 'advaya' ist ein Sanskrit/Pali-Begriff, der mit 'Nondualität' übersetzt wird.


    In Ergänzung zum Thread und damit auch der Hinterfragung der rechten Benutzung des Begriffs "Non-Dualität" möchte ich folgende Quellen angeben.


    Dvaya: 5 definitions


    und: Dvaya Sutta: 1 definition


    Zitat

    In Buddhism


    Theravada (major branch of Buddhism)


    1. The various duals which exist - eye and object, ear and sound, etc. S.iv.67.

    2. Owing to the duals, mentioned above, arise the different kinds of consciousness, etc. - e.g., owing to the eye and objects arise eye consciousness, etc. S.v.167f.

    (Source): Pali Kanon: Pali Proper Names




    :earth:

  • ........



    :earth:

    einigkeit-leerheit, tatsächlich?


    vimalakirti fragte: ihr herren, wie kann ein bodhisattva in die lehre der nicht zweiheit eintreten( eintritt in das dharmator der nicht-zweiheit*). ich bitte euch nun mir zu sagen wie ihr euch das vorstellt.


    schon das ist zum schmunzeln.


    selbst zurückgefragt schwieg er


    :D manryushi lobte ihn.


    das ist dasselbe mit buddha und der blüte (dharma) auf dem geierberg. kassyapa "verstand". und lächelte.

  • ... ist ggf. eine Erklärung dafür, warum Theravadin nicht über Nondualität sprechen. Aber wenn dies richtig ist, warum sprechen Mahayanin dann durch die Bank von Nondualität?

    Egal was es auch ist, solange Anhangen daran ist (an was auch immer) ist

    es nicht das Ziel der Buddhalehre.

  • Hallo,


    ich finde es sehr positiv, wie sich dieser Thread entwickelt hat und wie gut meine Kritik am DL aufgenommen wurde. Ich denke damit wäre das Thema DL auch gelöst.


    Da es ja hier um Nondualität gehen soll, würde ich gerne noch ein paar Anmerkungen machen:


    Ich verstehe dich grundsätzlich so, dass es ein wenig arrogant ist, das eine über das andere zu stellen. Und dass es ja schön wäre wenn sich da die Religionen in einem Punkt treffen könnten einem gemeinsamen Ziel "Nondualität" gegenüber dem aller Zwist verblasst.


    Das war eine Antwort an Bakram. Viele Menschen haben diese diffuse Vorstellung, was void richtig beschrieben hat. Das rührt eben aus der "Gleichmacherei" und einem "pseudomystischem Ansatz".


    Gerne zitiert man Rumi, egal ob es ein buddh. oder ein christl. Buch ist - aber den Sufismus, wie er tatsächlich gelebt wird, untersucht man nicht. Mit der christl. Mystik ist es genau das gleiche...dort ist Leid ein sehr wichtiger Faktor, was auch gerne verschwiegen wird.


    Das Ziel der verschiedenen Religionen ist eben NICHT gleich. Es ist falsch zu sagen, jede Religion würde einen nondualen Zustand anstreben. Wahr ist, dass es innerhalb jeder Religion Strömungen gibt, die diese Sichtweise vertreten. Doch die sind/waren stets in der Minderheit.


    Man könnte höchstens davon sprechen, dass es bei einem theoretischem Treffen von christl. Mystikern, Sufis, Advaitins, Shivaiten usw. um das "gleiche Ziel" ginge. Aber das würde diese Menschen immer noch nicht zu "Brüdern" machen, da der Shivait z.b. die Tugendregeln nicht mehr beachten würde, der Sufi jedoch strikt an seinen Waschungen und der islamischen Ethik festhielte.


    So ist es einfach ein Unding, wie es heute überall versucht wird, die Religionen über einen Kamm zu scheren. Das funktioniert nur bei ganz grobem Wissen über die verschiedenen Religionen. Je mehr man aber in die jeweilige Materie eintaucht, desto größer und gröber werden die Trennlinien. Und da vermisse ich eben klare Ansagen, bzw. auch bewusst ausgesprochene Abgrenzungen: "Hier können wir noch mitgehen, aber dort ist für uns Schluss!".


    Nach solchen Aussagen kann der einzelne Mensch ja immer noch persönlich entscheiden, ob er dies akzeptiert oder nicht. Dies bedeutet, dass ich nicht dafür bin, dass auf einmal jeder ein Traditionalist wird. Es sollte vielmehr darum gehen, straffe Trennlinien zu ziehen, und dann zu schauen, welche Trennlinien man mit gutem Gewissen auflösen kann. Ich kann z.B. ohne Probleme mit einem Muslim oder Christ eine Achtsamkeitsmeditation machen. Ich kann aber nicht ohne Probleme, den Muslim bei seiner Pilgerreise begleiten, so sehr ich dies auch wollte, weil ich als Buddhist überhaupt nicht nach Mekka darf. Hier sollte man halt erstmal genau analysieren, bevor man sagt, dass alle gleich sind und alle Glaubensbrüder und Glaubensschwestern. Nur weil gewisse politische Strömungen und religiöse Oberhäupter diese Agenda aufrufen, hat das noch lange nichts mit der wirklichen Realität zu tun - und wird es auch nie haben.

  • Hauptsächlich denke ich da an die Trennung zwischen Subjekt und Objekt.

    Was bedeutet dies genau?


    Und gilt dies nur während der meditativen Nirvana-Erfahrung, nur für das nachtodliche Nirvana oder ist dies eine Frucht der Nirvana-Erfahrung, die alltäglich in diesem Leben erfahren wird?