Inwieweit sind Sangha- und Lehrersuche zwei paar getrennte Schuhe?
Dieser Frage möchte ich gerne nachgehen. Es wurde entschieden, dass das hier in diesem Thread sein soll, welcher sich im tibetischen Forenbereich befindet. Ich hoffe, es lesen hier dennoch auch ein paar VertreterInnen der anderen Schulen/Traditionen mit, weil mich eine möglichst allgemeingültige Aussage interessiert.
Wie soll ich ins Thema einsteigen?
Ausklammern möchte ich den Aspekt der „Geselligkeit“ als ausschließlichen Grund eine Sangha aufzusuchen.
Wem das als alleiniger Grund ausreicht, der probiert sich einfach so lange durch bis es passt.
Alles was als buddhistische Praxis angesehen werden kann, bedarf unterschiedlicher Mittel, um sie zu verstehen, um sie richtig (für manche gilt: traditionsgemäß) zu praktizieren...
Beispielsweise zu nennen wären da: Rezitationen, Lehrvorträge, Niederwerfungen, Meditationen, Zazen, Sonderformen wie Tantra oder Koanarbeit.
Die Bandbreite reicht da von den stark institutionalisierten Traditionen bis zu den eher lose organisierten Säkularen, wenn ich das richtig weiß.
Bei ersteren kann man mit leichter Recherche herausfinden, wer als jeweiliger autorisierter! Lehrer gilt, was ich mal pauschal als Qualitätskriterium werten würde.
Die Säkularen sind für mich ein bunt zusammengewürfelter Haufen (nicht wertend gemeint), die früher buddhistisch unterschiedlich beheimatet waren. Bei den Säkularen sehe ich eher die Reduktion, die „Befreiung“? vom Überflüssigen (im Sinne von nicht mehr zeitgemäß).
Dies als Versuch einer Beschreibung/Kategorisierung ... vermutlich entstehen gleich Diskussionen in alle Richtungen
Für alle die, die nun „voll“ in eine spezielle buddhistische Praxis einsteigen möchten, stellen sich die Fragen:
Wie weit komme ich als „AutodidaktIn“?
Was bringt mir eine Sangha?
Brauche ich einen LehrerIn?
So wie der Threaderstellerin, die den Thread mit „Schwellenangst“ betitelte, geht es wohl vielen Menschen, die sich selbst eher als introvertiert einschätzen. Es kostet sie Überwindung, die dann meist in Euphorie umschlägt, wenn man den ersten Schritt gemacht hat.
Mein Punkt ist nun: ist man (als Introvertierter) da nicht schon in die „Falle“ getappt?
Wieso Falle?
Es mag nicht generell für Introvertierte gelten, aber innerhalb der Sangha dürfte Einigkeit herrschen, dass der jeweilige Sangha-LehrerIn der/die Beste ist.
Und die Kategorie Introvertierte, die ich meine, wird es schwer haben, außerhalb der Sangha den LehrerIn zu suchen.
Mal als beispielhafter Vergleich.
Ich fühle mich bei den Mitarbeitern der Geschäftsstelle meiner Krankenkasse so gut aufgehoben, dass ich denen die Entscheidung/Empfehlung überlasse, bei wem ich meine Psychotherapie machen soll.
Nochmal anders ausgedrückt, je „schwächer“ ich mich fühle, um so wichtiger wäre doch die Fähigkeit des Lehrers?
Den vorherigen Vergleich mit einem Psychotherapeuten finde ich sehr passend.
Kann jemand damit etwas anfangen?