Ja, dies im Ganzen ist die Ansicht im Theravada. Solche Unterweisungen bekommen wir im Tibetischen Buddhismus erklärt über die Vaibhashikas und Sautrantikas.
im Tibetischen Buddhismus ist es aber so, dass der Bodhisattva, wenn er Nirvana (die vollkommen egolose Haltung) erreicht, nicht im Nirvana verweilt ohne noch weiter zu handeln, sondern freiwillig durch seine Wunschgebete wiedergeboren wird, einen vergänglichen Körper annimmt und alles Leid und Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, auf sich nimmt, um allen Wesen dabei zu helfen mittels eines Lehrerdaseins oder mit anderen "geschickten Mitteln". Und zwar solange bis alle Lebewesen befreit sind.
Dabei muss er dann nicht zum ersten Mal das Dharmarad drehen, wenn es schon gedreht wurde.
Z.B. kann man den Dalai Lama als Bodhisattva ansehen und viele andere Lamas auch, wenn man Vertrauen zur Mahayanalehre hat.
Und ein Bodhisattva ist ein Praktizierender der sich vornimmt, auch wenn er noch ganz am Anfang ist, dies so zu machen, selbst wenn er noch kein absehbares Ende sieht bei dieser Praxis in den Äonen kommender Zeitalter. Das ist die Geduld eines Bodhisattvas. Er wird sich also niemals ausruhen solange noch Wesen leiden.
Was, wenn die Idee ein Buddha zum Wohle aller Wesen zu werden, nicht so sehr einer realen Zukunftslaufbahn entsprcht, sondern ein "geschicktes Mittel" ist um eine bestimmte Motivation zu erreichen? So, dass man dann wenn man sich hinsetzt, dies nicht tut , um etwas für sich zu bewirken, sondern dabei alle anderen Wesen zum Teil seiner Praxis zu machen. Eine Bodhisattva-Meditation kann also helfen, Befreiung zu erlangen. Im Mahayana ist vieles "geschicktes Mittel" und sollte man wirklich auf so eine große Hilfe zu einer umfassenden Motivation verzeichten, nur weil es villeicht doch weniger Welten gibt als man denkt?
"Bodhisattva" sehe ich also eher als eine Art der Motivation und ich Frage mich, ob es auf der Ebene der Befreiung selber ein Unterschied besteht?
Nirvana als einen Ort zu sehen, an dem man sich ausruhen kann, zeugt für mich nach einem so eher trägen Verständnis aus, warum sollte ein Befreiter ein Bedürfnis nach Ruhe haben? Nirvana ist kein Ort sondern das vollkomen Erlöschen von Gier und Hass. Wenn Buddha auf dem Geierberg predigt, wenn er durch Indien zieht, dann ist das Verweilen in Nirvana, weil er sich nie von Gierlosigkeit und Hasslosigkeit einen wegbewegt. Und Buddhas Schüler die Arhats waren, waren ebenso tätig und ebenso mitfühlend am Helfen, wie sie nur konnnten. Ist nicht in der Befreiung alles Egoistische erloschen? Wie sollte man denn da nicht voller Wohlwollen und Freuloichkeit gegenüber allen Wesen sein. Wenn die Befreiung des einen sich von der Befreiung des anderen unterscheidet, dann kommt es mir so vor, als habe einer von beiden nicht vollständige Befreiung erreicht.