Prozess der Wiedergeburt

  • Halli Ion, Ellviral hat mir folgendes Exemplar empfohlen mit einer für ihn erkenntnisbringenden Übersetzung der Begrifflichkeiten. Da wir auf oft auf unterschiedliche Weise zu den selben Erkenntnissen kommen erlaube ich mir eine Empfehlung dafür auszusprechen. Falls du dir also mal Zeit nehmen willst:


    Die Befreiung durch Hören im Zwischenzustand "das sog. Tibetische Totenbuch" (Deutsch) Taschenbuch – September 1999 Tashi Verlag

    Gnothi seauton

    Einmal editiert, zuletzt von S. Celine ()

  • Es gibt die Wiedergeburt in Laufe seines Lebens wenn man sich durch Erkenntnisse ändert und weiterentwickelt.

    Dann wäre Weiterentwicklung keine weitere Entwicklung, sondern eine rückschrittliche, wenn sie dazu führt, dass ein früherer Entwicklungsstand wieder geboren wird.


    Die andere Form von Wiedergeburt ist als neuer doch anderer Mensch in einer anderen Zeit wiedergeboren zu werden.


    Ähnlich. Denn wenn etwas neues geboren wurde, kann schlecht davon gesprochen werden, dass etwas früheres erneut, wieder geboren wird.


    Das Grundproblem unserer Auffassung von Wiedergeburt ist, dass sie sehr oberflächlich und nicht sehr präzise ist. Wir denken, dass wir als Menschen irgendwie wieder kommen, hantieren dann aber mit Begriffen, die nicht logisch in dieses Konzept passen.


    Klassischer Irrtum: Die Seele wird wiedergeboren, und gleichzeitig anzunehmen, die Seele wäre jenseits von Geburt und Tod. Gleiches betrifft das Selbst. Hierzulande verwenden Menschen manchmal Selbst und Seele synonym, meist weil die christliche Prägung noch vorhanden ist.


    Individuelle Persönlichkeit kann auch schwerlich wiedergeboren werden, denn das würde unserer Vorstellung von Individualität widersprechen, wenn ich nicht mehr bin als die Kopie vorangegangener Existenzen und zukünftig diverse Kopien von mir wiederkommen.


    Wiedergeburt beinhaltet zumindest die Idee, dass etwas wiederkehrt. Was wiederkehrt, sind Bedingungen oder Faktoren, aus denen das entsteht, was wir individuell nennen.


    M.E. sind die vielen Debatten hierzulande stark vom Christentum oder Islam beeinflusst. Hier wird stark Wert darauf gelegt, dass der ganze Mensch, mit Körper und Seele, nach seinem Tod in Himmel oder Hölle erneut geboren wird, oder auch zum Jüngsten Gericht, wo alle Menschen wieder auf der Erde versammelt werden. Da der Mensch als Person vergänglich ist, passt die Idee der Wiedergeburt.

    Einmal editiert, zuletzt von Fǎ Fá () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ist "ändert und weiterentwickelt" ein Rückschritt im negativen Sinne?


    Beinhaltet "als neuer doch anderer Mensch" nicht ähnlich doch anders, also individuell, da sich die äußeren Umstände inzwischen geändert haben?


    Wollen wir das gleiche sagen nur mit anderen Begriffen?

    Gnothi seauton

  • Ist "ändert und weiterentwickelt" ein Rückschritt im negativen Sinne?


    Beinhaltet "als neuer doch anderer Mensch" nicht ähnlich doch anders, also individuell, da sich die äußeren Umstände inzwischen geändert haben?


    Wollen wir das gleiche sagen nur mit anderen Begriffen?

    Ich meinte das ganz wertungsfrei.

    Wiedergeburt bedeutet, dass etwas erneut geboren wird. Es ist eine Wiederkehr.

    Das bedeutet aber, dass nur etwas wieder geboren werden kann, was auch vergänglich ist.


    Es gibt also diese beiden Punkte:

    Etwas, das bereits da war, tritt erneut durch Geburt ins Dasein.

    Etwas kann nur dann durch Geburt ins Dasein treten, wenn es zuvor gestorben/vergangen ist.


    Der Begriff Wiedergeburt ist also nur dann anwendbar, wenn er auf wiederkehrende Bedingungen, die unsere Persönlichkeit konstituieren, angewendet wird.


    Ein ewiges und ungeborenes Selbst kann per Definition nicht wiedergeboren werden.

  • Blöd nur das Buddha was von Nibbana redet in dem es weder Geburt, noch Altern, Krankheit, Sterben gibt. Es kommt noch Schlimmer er hat auch gesagt wenn Nibbana erriecht wurde gibt es keine Wiedergeburt mehr, ab dem Zeitpunkt nicht mehr. Bei ihm also nach dem Aufstehen vom Sitz unter dem Baum. Witzig ist das es dann auch eine ungeheuer stabile Zufriedenheit gibt die durch nichts zu erschüttern ist. Hinter Nibbana ist nichts, wirklich nichts nicht nur nicht Nichts.

  • Würde es Nibbana nicht geben, wäre kein Ausbruch aus Samsara möglich... mir erscheint das ganz folgerichtig zu sein. Nur ist Nibbana eben kein inhärentes Selbst, das wiedergeboren wird.

    Es "gibt" nibbana nicht. nibbana ist. Wenn es nibbana geben würde wäre es Vergänglich.

    Ein Ausbruch aus samsara? Wie soll das gehen wenn nibbana nur ist, gibt es auch keinen Fluchtpunkt ab. Samsara ist die einzige Welt in der wir Zuflucht finden können.

    Im samsara zum nibbana,

    im nibbana zum samsara,

    Nibbana und samsara sind eins doch getrennt,

    Zwischen nibbana und samsara,

    in beiden Eins-sein erleben.


    Samsara ist meine Heimat für mich als Ding aus zehntausend Dingen ein Ding der Zehntausend Dinge.

    Nibbana ist die Befreiung von Anhaftungen an samsara ohne das ich samsara verlieren kann.

    Im nibbana ohne auch in samsara zu sein ist nicht möglich.

    Alle Vorstellungen von nibbana oder Samsara, alles Anhaften an nibbana und oder samsara ist MARA.

  • Da kommt wieder der Übersetzungsmist auf. Man schreibt Nirvana und die einen meinen Existenz/Seele Verwehen für immer, die anderen laut Lexikon: von einigen Buddhisten auch aufgefasst als „erfassen“ im Sinne von verstehen) im Sinne des Endes aller mit falschen persönlichen Vorstellungen vom Dasein verbundenen Faktoren, wie Ich-Sucht, Gier, Anhaften (Upadana).


    Ich bin bei den anderen.

    Gnothi seauton

  • Credo:


    Weil ich zu denen gehöre die Wiedergeburt als einen integralen Bestandteil der Buddhalehre sehen, war ich anfangs erstaunt als in diesem Forum manchmal massive Zweifel gepostet wurden, ab und zu sind sogar geharnischte Gegner der Wiedergeburtslehre aufgetreten. Im Theravada gibt es komplizierte Beschreibungen über den Prozess der Wiedergeburt, aber weil sie mir bereits am Wahrscheinlichsten von allen Möglichkeiten erschien, als ich begonnen habe über das Dasein nachzudenken, macht es mir nichts aus dass es mir noch nicht leicht fällt das alles im Detail zu verstehen.


    Solange es Gier, Hass und Verblendung gibt, solange besteht die fixe Idee von Ich und Mein. Die Ich-Vorstellung ist nicht erst entstanden durch die Geburt des Körpers und hört nicht auf mit seinem Tod. Sie verändert sich ständig, erzeugt aber den Eindruck eines fortbestehenden Ich. Sie ist nicht lediglich ein Produkt des Gehirns, die Buddhalehre ist etwas Geistiges, das über materialistische Wissenschaft hinausgeht.

    Zitat

    Wenn ein Asiate mich nach einer Definition für Europa fragen würde, müsste ich ihm antworten: Es ist der Teil der Welt, der vollständig von der unerhörten und unglaublichen Täuschung beherrscht wird, dass eines Menschen Geburt sein Anfang sei und dass er aus nichts geschaffen werde. (Schopenhauer, Parerga und Paralipomena)


    Amen8)

  • Sie ist nicht lediglich ein Produkt des Gehirns, die Buddhalehre ist etwas Geistiges, das über materialistische Wissenschaft hinausgeht.

    Klar, die Buddhalehre ist Information. Dieser Satz hier geht auch über materialistische Wissenschaft hinaus.


    Zitat

    Information ist in der Informationstheorie das Wissen, das ein Absender einem Empfänger über einen Informationskanal vermittelt. Die Information kann dabei die Form von Signalen oder Code annehmen. Der Informationskanal ist in vielen Fällen ein Medium. Beim Empfänger führt die Information zu einem Zuwachs an Wissen.


    Das ist das Interessante an Information im Gegensatz zu Materie. Information kann sich einfach vervielfachen, nur in dem sie vermittelt wird. Bei Materie gilt hingegen der Energieerhaltungssatz aus der Physik.


    Die Frage der Wiedergeburt kann man sich auch so stellen:


    Ist diese "1" mit dieser "1" identisch?

  • Anfänglich bin ich an die Frage der Wiedergeburt auch mit dem üblichen Verständnis herangegangen. Bis ich den Begriff etwas auseinandergenommen habe und ihn fortan eher nicht wirklich einleuchtend fand.

    Wenn Buddha sagt, dass etwas wiedergeboren wird (hat er das überhaupt?), dieses aber nicht das Selbst ist, ist das genau der Knackpunkt. Denn üblicherweise glauben wir, dass ein Selbst oder ein Ich irgendwie wiederkommt. Auf welchem Weg auch immer. Ganz falsch ist diese Wahrnehmung nicht, erzeugen doch ähnliche Bedingungen auch ein ähnliches Ich, allerdings ist das Ich, also die Vorstellung unserer Persönlichkeit ein zweitrangiges Nebenprodukt.

  • Anfänglich bin ich an die Frage der Wiedergeburt auch mit dem üblichen Verständnis herangegangen. Bis ich den Begriff etwas auseinandergenommen habe und ihn fortan eher nicht wirklich einleuchtend fand.

    Wenn Buddha sagt, dass etwas wiedergeboren wird (hat er das überhaupt?), dieses aber nicht das Selbst ist, ist das genau der Knackpunkt. Denn üblicherweise glauben wir, dass ein Selbst oder ein Ich irgendwie wiederkommt. Auf welchem Weg auch immer. Ganz falsch ist diese Wahrnehmung nicht, erzeugen doch ähnliche Bedingungen auch ein ähnliches Ich, allerdings ist das Ich, also die Vorstellung unserer Persönlichkeit ein zweitrangiges Nebenprodukt.

    Der Buddha spricht von "punabbhava", puna bedeutet wieder, erneut und bhavati bedeutet entstehen, werden, sein. Solange es Verblendung und Begehren gibt, setzt sich die Vorstellung von Ich und Mein im Samsara fort. Dazu braucht es ein Objekt der Identität - etwa Ich bin ein Körper und habe einen Geist oder ich bin Geist und habe einen Körper oder ich bin körperloses Bewusstsein.

  • Wiedergeburt…Beispiel Pflanze?

    Ein pflanzlicher Samen kann sich nur dann zu einer Frucht entwickeln, wenn die erforderlichen Bedingungen vorhanden sind. Sind alle Bedingungen gegeben, kann eine Geburt oder die Fortpflanzung stattfinden, es entwickelt sich der Samen zu einer Frucht, die dann ihrerseits wieder die Fähigkeit besitzt, als Samen eine neuerliche Frucht hervorzubringen; entsprechende Bedingungen vorausgesetzt.

    Dazu muss die Frucht neben ihrer Ganzheit als Frucht auch Informationen transportieren, die ihre Spezies in Eigenschaft und sonstigen Qualitäten festlegen. Das Wachstum selbst findet dann in Abhängigkeiten statt.


    Beim Menschen sehe ich das so ähnlich.

  • Die Wiedergeburt (punnabhava) im Buddhismus bezieht sich meines Erachtens nicht darauf dass Nachkommen entstehen. Was wieder entsteht ist die Ich-Vorstellung nachdem der gegenwärtige Körper gestorben ist. So wie die Vorstellung dass ich ein Kind bin vergangen ist und jetzt die Vorstellung dass ich ein alter Mann bin entstanden ist. Die Ich-Vorstellung entsteht nach dem Tod in einem neuen Körper aufgrund von Begehren und Anhaftung wieder. So wie der gegenwärtige Körper aufgrund von Begehren entstanden ist.


    Nach der Überlieferung konnte sich der Buddha bei seinem Erwachen daran erinnern:

    Zitat

    Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war, richtete ich ihn auf das Wissen von der Erinnerung an frühere Leben. Ich erinnerte mich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: 'Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.' So erinnerte ich mich an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten.

    Dies war das erste wahre Wissen, das ich zur ersten Nachtwache erlangte. Die Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen erschien, die Dunkelheit war vertrieben und Licht erschien, wie es in einem geschieht, der umsichtig, eifrig und entschlossen lebt. M.19


    Das zweite wahre Wissen war dann das Sehen der Wiedergeburten anderer Wesen. Das dritte wahre Wissen war die Erkenntnis der Triebe, ihres Ursprungs und ihres Aufhörens und damit die Befreiung vom Samsara.

    Zitat

    Als ich so wußte und sah, war mein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Daseinstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Als er so befreit war, kam das Wissen: 'Er ist befreit.' Ich erkannte unmittelbar: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'

  • ie Wiedergeburt (punnabhava) im Buddhismus bezieht sich meines Erachtens nicht darauf dass Nachkommen entstehen. Was wieder entsteht ist die Ich-Vorstellung nachdem der gegenwärtige Körper gestorben ist. So wie die Vorstellung dass ich ein Kind bin vergangen ist und jetzt die Vorstellung dass ich ein alter Mann bin entstanden ist. Die Ich-Vorstellung entsteht nach dem Tod in einem neuen Körper aufgrund von Begehren und Anhaftung wieder. So wie der gegenwärtige Körper aufgrund von Begehren entstanden ist.


    Nach der Überlieferung konnte sich der Buddha bei seinem Erwachen daran erinnern: Zitat

    Ich bin der Ansicht, dass die „ICH-Vorstellung“ nicht wieder entstehen wird, ja nicht wieder entstehen kann, da das Begehren als Grundlage des „ICH“ zunächst nach dem Tod latent und nach der Befruchtung des Samens bereits im Mutterleib aktiv vorhanden ist und mit zunehmender Zeit auch das Sinnenbewusstsein mehr und mehr mit Ich-Vorstellungen erweitert wird.

    Auch das Geistkontinuum (Erinnerung) kann nicht wieder entsehen; es ist permanent vorhanden, bleibt auf unabsehbare Zeit vorhanden und spiegelt die gesamte Vergangenheit des menschlichen Individuums wider.

    Die Rückschau von unzähligen Geburten in deinem "Zitat", weisen auf die Richtigkeit meiner diesbezüglichen Ansicht hin.


    Bleibt also nur noch die Wiedergeburt des Körpers, was aber auch ausgeschlossen werden kann, da ein geborener Körper nie irgendeinem Vorherigen gleicht.


    Fazit: der Begriff "Wiedergeburt" ist in jeder Hinsicht sinngemäß deplaziert.


    PS: Ich habe bei diesem heiklen Thema bewusst auf die spezielle Terminologie der Buddhalehre (Leerheit usw.) verzichtet.

  • Du könntest einen Seelenglauben nicht nachvollziehen, aber nach der Legende war Siddharta Gautama doch selbst eine Reinkarnation eines früheren Lebens, das sein Versprechen dem Wohl der Menschheit zu dienen nicht erfüllt hat. Was wurde dann hier wiedergeboren, wenn es keine Seele ist ?

    Das habe ich im Palikanon noch nie gelesen, das Buddha behauptet hätte, er sei eine Reinkarnation eines früheren Lebens, das sein Versprechen dem Wohl der Menschheit zu dienen, nicht erfüllt hätte.


    Beim Beschreiten des buddhistischen Pfads spielt es mit der Zeit keine Rolle mehr ob eine ewige Seele existiert oder nicht. Das wird mit der Zeit nicht mehr wichtig, das ist wird völlig egal.

  • Ich bin der Ansicht, dass die „ICH-Vorstellung“ nicht wieder entstehen wird, ja nicht wieder entstehen kann, da das Begehren als Grundlage des „ICH“ zunächst nach dem Tod latent und nach der Befruchtung des Samens bereits im Mutterleib aktiv vorhanden ist und mit zunehmender Zeit auch das Sinnenbewusstsein mehr und mehr mit Ich-Vorstellungen erweitert wird.

    Wenn es deine Ansicht ist dass Begehren nach dem Tod weiter vorhanden ist und die Ich-Vorstellung im Mutterleib hervorbringt, wo ist da der grundlegende Unterschied zu der Ansicht dass die Ich-Vorstellung wieder in einem neuen Wesen entsteht?

  • Wenn es deine Ansicht ist dass Begehren nach dem Tod weiter vorhanden ist und die Ich-Vorstellung im Mutterleib hervorbringt, wo ist da der grundlegende Unterschied zu der Ansicht dass die Ich-Vorstellung wieder in einem neuen Wesen entsteht?


    Deine Frage ist berechtigt.

    Ich möchte aber zwischen Begehren und der Ich-Vorstellung differenzieren:

    Das Begehren liegt in der Phase zwischen Dem Tod und einer neuen Befruchtung latent, also inaktiv vor. Der Theravada spricht hier vom "patisandhi-citta"

    Erst nach der Befruchtung, sobald der Fötus sich im Mutterleib zu entwickeln beginnt wird das Begehren (tanha) wirksam und damit auch die Ich-Vorstellung.

    Ich will damit sagen, dass in dieser Phase der Wiedergeburt nichts Neues entsteht, sondern bereits Vorhandenes (Begehren), welches eine erfolgreiche Befruchtung ja erst ermöglicht, defacto wirksam wird.

  • Ich möchte aber zwischen Begehren und der Ich-Vorstellung differenzieren:

    Das Begehren liegt in der Phase zwischen Dem Tod und einer neuen Befruchtung latent, also inaktiv vor. Der Theravada spricht hier vom "patisandhi-citta"

    Erst nach der Befruchtung, sobald der Fötus sich im Mutterleib zu entwickeln beginnt wird das Begehren (tanha) wirksam und damit auch die Ich-Vorstellung.

    Ich will damit sagen, dass in dieser Phase der Wiedergeburt nichts Neues entsteht, sondern bereits Vorhandenes (Begehren), welches eine erfolgreiche Befruchtung ja erst ermöglicht, defacto wirksam wird.

    Die vorgestellte Identität mit einem Körper muss jedenfalls vergehen wenn dieser Körper stirbt und mit dem Entstehen eines neuen Körpers entsteht die Identität mit diesem wieder neu. Was da auch immer zwischen Tod und Geburt latent vorhanden ist.

  • Wenn ich das so in mein Denken reinfließenlasse und das hab ich mehrmals hintereinander getan damit ich meine Gedanken ausschließen kann, kommt nur eine Antwort: DNA

  • Wenn ich das so in mein Denken reinfließenlasse und das hab ich mehrmals hintereinander getan damit ich meine Gedanken ausschließen kann, kommt nur eine Antwort: DNA

    Die Antwort: DNA wäre naheliegend, das war auch mein erster Gedanke, hat aber als Vergleich mit dem Geistkontinuum ein grundlegendes Problem, welches seine Ursache wohl darin hat, dass das Geistkontinuum veränderlich, also unbeständig ist und im Gegensatz dazu die DNA ein starres, codiertes Regelwerk zu sein scheint. Wäre dem nicht so, dann könnte die DNA weder im Strafrecht noch in der Archäologie usw. als Beweismittel zum Einsatz kommen.



  • Wenn ich das so in mein Denken reinfließenlasse und das hab ich mehrmals hintereinander getan damit ich meine Gedanken ausschließen kann, kommt nur eine Antwort: DNA

    Die Antwort: DNA wäre naheliegend, das war auch mein erster Gedanke, hat aber als Vergleich mit dem Geistkontinuum ein grundlegendes Problem, welches seine Ursache wohl darin hat, dass das Geistkontinuum veränderlich, also unbeständig ist und im Gegensatz dazu die DNA ein starres, codiertes Regelwerk zu sein scheint. Wäre dem nicht so, dann könnte die DNA weder im Strafrecht noch in der Archäologie usw. als Beweismittel zum Einsatz kommen.


    Da müsstest du dich ein wenig mehr umsehen was z.B. deine DNA alles leistet. Die ist nur in der Grundstruktur gleich. Außerdem sprichst Du hier von der Mitochondrien DNA die muss so sein, weil Mitochondrien immer nur von der Frau als Ganzes weitergegeben wird,. Die DNA in den Zellkernen ist ein Wunderwerk der stabilen Wechselwirkungen. Das Geistkontinuum hat überhaupt keine DNA.

  • Da müsstest du dich ein wenig mehr umsehen was z.B. deine DNA alles leistet.

    Ich will mich hier nicht mit der Wissenschaft anlegen und schon gar nicht deren Erkenntnisse anzweifeln, oder diese gar als Ablenkungsmanöver zweckentfremden.

    Für mich ist in dieser Sache das Sinnenbewusstsein und das Geistkontinuum, so wie sie in ihren Funktionen und Fähigkeiten der Lehre zu entnehmen sind, das Maß der Dinge.

    Ich überlasse von daher sehr gerne die Erkenntnisse der Wissenschaft: die DNA mitsamt den Genen, allen Richtern, Staatsanwälten, Sachverständigen und denen, die sonst noch für diese unveränderlichen Konstrukte Verwendung finden.

  • Wenn du deine alte Karre liebst und sie zärtlich streichelst bevor du sie startest, wenn du deinem 100 Jahre alten Haus, das das 3. Reich überlebt hat, unter Tränen versprichst dass wieder Kinder in ihm spielen werden, dann hat es kein Bewusstsein aber es ist für dich mehr als ein Objekt. Und vielleicht wird sein Stahl irgendwann in eine neue Form gegossen ohne dass sich je wieder jemand daran erinnert was es mal war, denn es ist sich selbst nicht bewusst. Was wollte ich eigentlich sagen. Egal 😴

    Wenn im Wald ein Baum umfällt und keiner ist da, um das Geräusch zu hören, gibt es dann ein Geräusch?


    Ein Geräusch ist eine Zuschreibung, getätigt nach einer bewussten Wahrnehmung. Die Antwort wäre also nein. Ich finde dies ist eins der schwächeren Koans, obwohl mir der Zennie auf den Kopf hauen würde, da ich "im Denken" bin.


    Sollst du als männliches Wesen geboren werden, wirst du die Wahrnehmungen eines Mannes erfahren. Du wirst intensive Abneigung gegenüber dem Vater erfahren sowie Eifersucht und Anhaften gegenüber der Mutter. Sollst du als weibliches Wesen geboren werden, wirst du die Wahrnehmungen einer Frau erfahren.


    Das hört sich ja an wie bei einem schlechten Wahrsager.


    Ich z.B. habe als Mann ein super Verhältnis zu meinem Vater, wir sehen uns ein paar mal in der Woche. Anhaften gegenüber meiner Mutter liegt auch nicht vor, bin mit 17 schon ausgezogen, Mutter sehe ich so 1x im Monat.


    Die Wiedergeburtslehre und gerade das tibetanische Totenbuch sind für mich althergebrachtes, mystisches Gedankengut. Du kannst dich ja mal fragen, wer so etwas "festlegt", wie in dem Zitat? Was ist, wenn jemand als weise geboren wurde und seine Eltern nie gekannt hat? Wie soll der sich jetzt verhalten und an was darf er anhaften?