Bodhicitta

  • Kommt dann in Richtung des 'kleinen Fahrzeugs'.....


    Hab Dank fuer den Beitrag liebe @mkha'..


    Hab fuer Euch im Thema, falls überhaupt Interesse besteht,

    einen neutral erklärten Beitrag gefunden indem der Unterschied aus tibetische Sicht auch kurz zur Theravadin Bodhisattva-Praxis erklärt wird. 🙏


    Buddhismus Heute

  • Da absolute Bodhicitta bedeutet, dass das Bodhicitta unabhängig, unbedingt, losgelöst existiert, kann es auch nicht realisiert werden, egal auf welcher Bhumi. Deshalb ist es unangemessen zu sagen, dass das absolute Bodhicitta erst auf der 6.Bhumi entsteht.


    Ein absolutes Bodhicitta ist unabhängig. Deshalb entsteht es auch nicht. Wenn man ein absolutes Bodhiscitta annimmt, also ein unabhängiges Bodhicitta, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Es besteht immer oder nie.


    Gruß Helmut

    Weil so viele User den Beitrag hier mit einem Like versehen haben, scheine ich da noch Verständnisprobleme zu haben oder ich kann mich nicht klar ausdrücken :?

    Natürlich besteht Leerheit oder das absolute Bodhicitta oder Soheit u.s.w. immer.

    Trotzdem nehmen wir es nicht wahr, weil im Samsara die Geistesgifte (Kleshas) das Bewusstsein für die Leerheit u.s.w. trüben.

    Nun gibt es unterschiedliche Wege damit umzugehen, je nachdem ob man Sutra, Tantra oder Mahamudra / Dzogchen praktiziert.

    Auf der Sutra Ebene macht man Vipassana Meditation (analytische Meditation) und versucht die Erkenntnisse der Leerheit dann meditativ zu vertiefen. Das meinte ich mit erreichen. Die Buhmi Stufen beziehen sich meines Wissens auch auf die Sutra Ebene.

    Das Wahrnehmen von etwas, das schon immer da ist wird "intensiver" je höher sich der Bodhisattva auf den Buhmi Stufen "entwickelt".

  • @Sherab: ich finde es nicht falsch was du sagst.


    Es ist wichtig, das was Helmut sagt, bzw entsprechende Texte einfach mal auf sich wirken zu lassen. Man kommt nicht weit, wenn man immer gleich mit "trotzdem" anfängt, wenn so etwas geschrieben wird. Denn damit katapultiert man den eigenen Geist sofort wieder auf die relative Ebene.

  • OT

    Guten Morgen Sherab,

    auch ich verteile meine Likes nicht unbedingt deshalb, weil ich es genau so sehe, sondern weil ich das Argument auch akzeptieren kann oder es als reflektierenswert erachte und nicht ständig diskutieren will, ob oder ob nicht. Ich hab im Grunde gar keine Ahnung.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Denn damit katapultiert man den eigenen Geist sofort wieder auf die relative Ebene.

    Trotz Tantra ist mein Geist sowieso relativ häufig auf der relativen Ebene :(

    Deshalb ist die Sutra Praxis ja auch so wichtig.

  • Du bist a.) noch jung,

    Mit 54 Jahren bin ich wohl im schönsten "Mittelalter", Du glaubst gar nicht, wie Unachtsam/ schusselig man da schon sein kann. :grinsen:


  • Aaaaalso, ich hab leider gestern keine Zeit und Muse mehr gehabt zu schreiben.


    Ich weiß nicht ob das eine Dzogchen- spezifische Sicht ist, da ich mich aber meistens aus Entsprechenden Quellen bediene könnte es zumindest eingefärbt sein ;)


    @Sherab der Geist is ja ziemlich erfinderisch wenns darum geht seine Verbledung zu schützen, sag ich jetzt mal und so kommt es dann vor, dass man, obwohl man eine Sache schon längst verstanden oder durchdrungen hat, man trotzdem immer noch auf den nächsten Vortrag, die nächste Unterweisung, die nächste Einweihung rennen muss. Das nächste Buch zum Thema muss bestellt werden, obwohl die anderen 20 schon ungelesen Staub im Regal ansammeln. Das ist Anhaften, ganz einfach.


    Natürlich sage ich nicht, das Unterweisungen ect unnötig sind, ganz im Gegenteil, aber muss es 20x zum selben Thema sein?

    Genauso mit den Gelübten, sie sind für bestimmte Leute hilfreich, für andere eben nicht.

    Ich persönlich habe keine genommen, und werde vermutlich auch keine nehmen, weil das Verhalten, das man gelobt zu tun, doch eigentlich selbstverständlich sein müsste.


    Man muss vorallem ehrlich mit sich selber sein. Sich nicht selbst belügen, sich nichts vormachen. Schließt ihr wirklich ALLE, restlos ALLE Lebewesen bei eurer Praxis mit ein? Also ich nicht, und das ist auch ok so wie es ist. Ich habe akzeptiert das ich eben so bin und seitdem gehts mir erheblich besser :)

  • aber muss es 20x zum selben Thema sein?

    Selbst ganz hohe Lamas gehen immer wieder zu Lamrim Unterweisungen obwohl sie diese schon x mal gehört haben.

    Das könnte daran liegen, dass der Geist des Zuhörers nie derselbe ist. der da zuhört ;)


    Schließt ihr wirklich ALLE, restlos ALLE Lebewesen bei eurer Praxis mit ein?

    Für mich gibt es keinen Grund, auch nur ein Wesen auszuschließen.

    Daher hatte ich keine Probleme damit, das Gelübde zu nehmen. :angel:


    das beruhigṭ

    Na ja, nach einem anstrengenden Arbeitstag bin ich froh, wenn ich meine tägliche Praxis schaffe.

    Für mich ist Meditation tendenziell beruhigender wie Prajnaparamita Literatur.

    Es ist manchmal auch amüsant, diese Schusseligkeit, ohne zu werten, wahrzunehmen. Wenn zum Beispiel Tiefkühlkost nicht in der Tiefkühltruhe landet, sondern im Kühlschrank oder sonstwo... :grinsen:


  • Natürlich besteht Leerheit oder das absolute Bodhicitta oder Soheit u.s.w. immer.

    Natürlich besteht die Leerheit immer. Das bestreite ich auch gar nicht. Ich wende gegen den Begriff absolut, weil dieser die Bedeutung von unabhängig, losgelöst, aus sich bestehend hat. Das bedeutet dann auch, das etwas Absolutes unbeeinflussbar ist und deshalb auch nichts bewirken kann. Deshalb ist die Auffassung des absoluten Bodhicitta nicht mit dem anhängigen Entstehen in Einklang zu bringen.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Das bestreite ich auch gar nicht

    Und ich habe auch nicht geschrieben, dass Du das bestreitest :grinsen:



    Ich wende gegen den Begriff absolut, weil dieser die Bedeutung von unabhängig, losgelöst, aus sich bestehend hat.

    @svea hat im folgenden Zitat doch schon ein paar andere Bedeutungen von "absolut" aufgezählt.

    Weiß jemand das tibetische Wort oder das Sanskrit Wort für "absolut"?

    Dann müssten wir nur noch einen Übersetzer finden, die/der es besser übersetzt wie die gängige Übersetzung :grinsen:

  • Schließt ihr wirklich ALLE, restlos ALLE Lebewesen bei eurer Praxis mit ein? Also ich nicht, und das ist auch ok so wie es ist. Ich habe akzeptiert das ich eben so bin und seitdem gehts mir erheblich besser :)

    Mein Lehrer sagt, wenn diesbezüglich Bedenken unter den Schülern aufkommen, immer: Alle Lebewesen in die eigene Praxis einschließen, bedeutet zunächst einmal, alle Lebewesen mit denen man zusammen trifft, in die Praxis einzuschließen, egal ob in der Familie, die Nachbarn, die Arbeitskollegen usw. Aber das hat noch einen anderen Aspekt: Kein Lebewesen, egal ob man es persönlich kennt oder nicht, grundsätzlich, willentlich von seiner Praxis, seinem Mitgefühl, seiner liebevollen Zuneigung auszuschließen.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


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  • Natürlich besteht Leerheit oder das absolute Bodhicitta oder Soheit u.s.w. immer.

    Natürlich besteht die Leerheit immer. Das bestreite ich auch gar nicht. Ich wende gegen den Begriff absolut, weil dieser die Bedeutung von unabhängig, losgelöst, aus sich bestehend hat. Das bedeutet dann auch, das etwas Absolutes unbeeinflussbar ist und deshalb auch nichts bewirken kann. Deshalb ist die Auffassung des absoluten Bodhicitta nicht mit dem anhängigen Entstehen in Einklang zu bringen.


    Gruß Helmut


    Der Buddha lehrte die absolute Gesetzmaessigkeit, das Dhamma.


    Bedingtes Kontinum usw leistet Existenz, bis zur vollständigen Erleuchtung.


    Bewirken innerhalb der Absolutheit bedingt die Absolutheit eines Boddhicitta, das Gesetzmaessigkeit als ein abhaengiges Entstehen fließt, läuft.


    Ursache/Wirkung von Absolutheit


    Und in jedem Fluss ist es moeglich Steine gezielt zu platzieren.. . 😉🙏

  • Da absolut unabhängig, uneingeschränkt, unbedingt bedeutet, stehen absolut und abhängig in einem direkten logischen Widerspruch zueinander. Was abhängig ist, ist nicht absolut; was absolut ist, ist nicht abhängig. Und deshalb gibt es auch nichts was beides wäre.


    Der Dharma / Dhamma sind die Vier Edlen Wahrheiten. Sie stellen keine absolute Gesetzmäßigheit dar, weil die Vier Edlen Wahrheiten zwei Ketten kausaler Abhängigkeiten, also von Ursache und Wirkung, sind. Gesetzmäßigkeiten - wie auch die Naturgesetze - sind definitiv, aber nicht absolut, weil sie nur aufgrund von verschiedenen Abhängigkeiten funktionieren.


    Es kann innerhalb der Absolutheit kein Wirken / Bewirken geben, weil etwas Unbedingtes selber nichts bewirken kann. Das ist so weil etwas Unbedingtes keine kausale Ursache besitzt, die es hervorgebracht hat.


    Deshalb bin ich der Meinung, dass der Begriff absolut im Kontext des Dharma / Dhamma unangemessen ist, auch wenn es westliche Wissenschaftler gibt, die meinen, dass er angemessen sei.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


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  • Im englischen Sprachgebrauch wird wie im deutschen zwischen relativen und absoluten bodhicitta unterschieden.


    absolutely, absolut, ultimate bodhicitta.

    absolute bodhicitta ~ Mingyur Rinpoche

    Absolute bodhicitta is the direct insight into the nature of mind. Within absolute bodhicitta, or the absolutely awakened mind, there is no distinction between subject and object, self and other; all sentient beings are spontaneously recognized as perfect manifestation of buddha nature.

    The Joy of Living: Unlocking the Secret and Science of Happinessir?t=jusdhaquo-20&l=as2&o=1&a=0307347311
  • Ich sehe die Bedeutung des Begriffes "absolut" im Zusammenhang mit dem relativen Bodhicitta wie @mkha' s Erklärung in Beitrag Nummer 6.

    Würde man keine Relation herstellen zu etwas "relativem", dann wäre das Wort so wie Helmut es definiert verwirrend.


    Aber sagte nicht jemand im Laufe dieser Diskussion, dass es mehr auf die inhaltliche Bedeutung (also absulut im Sinne von Leerheit, Soheit ) ankommt und nicht auf eine einzige Möglichkeit der Definition?


    Ich verstehe nicht wie man andere Möglichkeiten der Definition des Wortes, die hier im Thread genannt werden, völlig ignorieren kann und darauf besteht, dass das Wort unbedingt "falsch" sein muss, auch wenn es von einer Vielzahl von Übersetzern verwendet wird.... :?

  • Das im Deutschen und Englischen von absoluten Bodhicitta gesprochen wird, ist bekannt. Die Frage ist doch, ob dies eine angemessene Übersetzung ist. Ich sage, es ist keine angemessene Übersetzung, weil der Begriff absolut in seiner Bedeutung, die man in etymologischen Wörterbüchern nachlesen kann, im logischen Widerspruch zur Bedeutung von pratityasamutpada, wie es der Buddha gelehrt hat, steht. Da helfen Uminterpretationen des Begriffes absolut nicht wirklich weiter.


    Wir sollten uns die Bedeutung der Begriffe erarbeiten anstatt einfach nur gängigen Übersetzungen, die ja auch nur abhängige Interpretationen sind, zu folgen. Dazu hat uns ja bereits der Buddha selbst aufgefordert: Folgt nicht den Begriffen, sondern der Bedeutung der Begriffe. Folgt nicht der oberflächlichen, sondern der tiefgründigen Bedeutung der Begriffe.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Vielleicht ist der Thread nun an einem Punkt angelangt, an dem das Thema nahezu erschöpfend erörtert wurde. Das muss natürlich aber @Sherab entscheiden.


    Aus meiner Sicht sind die Begriffe "relatives Bodhicitta" und "absolutes Bodhicitta" weitreichend beleuchtet worden, inclusive vieler Bedeutungs- und Übersetzungsaspekte.


    Ich bedanke mich für die vielen Einblicke, die ich hier gewonnen habe und verabschiede mich fürs Erste. (Nur hier! :))


  • Das im Deutschen und Englischen von absoluten Bodhicitta gesprochen wird, ist bekannt. Die Frage ist doch, ob dies eine angemessene Übersetzung ist. Ich sage, es ist keine angemessene Übersetzung, weil der Begriff absolut in seiner Bedeutung, die man in etymologischen Wörterbüchern nachlesen kann, im logischen Widerspruch zur Bedeutung von pratityasamutpada, wie es der Buddha gelehrt hat, steht. Da helfen Uminterpretationen des Begriffes absolut nicht wirklich weiter.


    Wir sollten uns die Bedeutung der Begriffe erarbeiten anstatt einfach nur gängigen Übersetzungen, die ja auch nur abhängige Interpretationen sind, zu folgen. Dazu hat uns ja bereits der Buddha selbst aufgefordert: Folgt nicht den Begriffen, sondern der Bedeutung der Begriffe. Folgt nicht der oberflächlichen, sondern der tiefgründigen Bedeutung der Begriffe.


    Gruß Helmut

    Es würde mich wirklich freuen und das meine ich ernst,

    wenn Du des öfteren von Dir und Deinen Widersprüchen im Zusammenhang der Themen sprichst lieber Helmut.


    Denn so empfinde ich es schon manchmal anstrengend und anmassend wenn Verallgemeinerungen in Deinen Beiträgen

    Verwendung finden.


    Ich mag Deine Beiträge ganz gerne lesen, doch so gehen unsere Innenwelten eben schon sehr auseinander und viele Inhalte Deiner Beiträge gehen nicht mit meinem Linien-Wissensstand konform, meinen persönlichen Ansichten und dazu auch nicht in erlebten Erfahrungen überein.


    Was durchaus üblich ist und sicherlich auch umgekehrt von Vielen hier ähnlich Untereinander erlebt wird.

    Manchmal stimmt etwas mal überein, manchmal eben nicht.:rainbow::earth:


    Zudem verwirrt es mich grundsätzlich wenn jemand schreibt "WIR sollen dies, das jenes..." damit evtl. unbewusst

    seinen Beitrag in einen "Gesetzestext" verfasst der alleinige Gültigkeit aufweist.

    Was nun wirklich völliger Quatsch ist.....


    In Folge blende ich den Schreiber aus weil es mir wirklich auf Dauer zu anstrengend ist.


    Deine Beiträge haben diese Verallgemeinerungen überhaupt nicht nötig, möchte ich Dir noch sagen.

    Im Gegenteil Verallgemeinerungen bringen ihnen nur einen unnötigen Beigeschmack.


    Danke für Zuhören, lesen..... Grüße an Ellviral und nun mach was Du willst:hug:


  • Könnte es vielleicht so sein, dass das relative Bodhicitta im Vergleich ein geschöpfter Wassertropfen ist und das absolute Bodhicitta z.B. der Ozean?

    Dann wäre für mich ein Verstehen möglich ohne jetzt auf den Begriff "absolut" zu beharren.:)

    Liebe Grüße Schneelöwin


    "All is always now"




  • Nein, das ist ganz bestimmt nicht ein und derselbe.

    Es sei denn, er führt uns an der Nase herum und zeigt, dass er auch "korrekt schreiben" kann.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Der Geist ist natürlich immer der selbe, sonst hättter er ja keine Buddha-Natur ;)


    Edit: Bei genauerem Überlegen finde ich, ich habe mich hier sehr ungenau ausgedrückt. Ich muss mal was nach nachschlagen und schreibe dann nochmal was dazu


    Das es keinen Grund gibt Wesen auszuschließen ist ja unbestritten und wenn du das tatsächlich kannst, ohne dich selbst zu belügen, dann kannst du freudig sein und brauchst nicht mehr an dir oder deiner Praxis zweifeln :)

    Einmal editiert, zuletzt von Dawa ()

  • * C.) logische Schlussfolgerung: ich vertiefe mich in die Prajñāpāramitā-Literatur, ... Mahāprajñāpāramitāhdaya-Sutra und so, ... das beruhigṭ ...;)

    dieser Zusammenhang ist sehr wichtig für mich. Ringu Tulku Rinpoche drückt es ungefähr so aus: "Wenn du regelmässig über die traumartige Natur deiner Erfahrungen reflektierst dann wirst du sehr entspannt. Vor allem dich selbst betreffend."

    Ich weiß nicht, ob ich den Satz noch mal im Original in Englisch finde. Im Prinzip ist das DIE Aussage für mich.

    Ich hoffe, ich kann das noch in diesem Leben mal so umsetzen, dass es mir sofort einfällt, wenn "was ist".. im Sinne von "irgendwas ist immer..." ja und eben wenn schon wieder was neues ist womit ich nicht gerechnet habe, dass es mir dann sofort einfallen möge. So dass ich die äußerliche Beschäftigung mit dem Problem dann glatt verschiebe. Man kann Samsara eh nicht lösen. Wenn ein Problem gelöst ist kommt ein Neues.

  • Das tolle am relativen und wünschenden Bodhicitta ist eben gerade der Aspekt, dass man es schon jetzt praktizieren kann, auch wenn man noch nicht Leerheit realisiert hat.

    Absolutes Bodhicitta kann man gar nicht praktizieren. Man kann es nur erlangen, indem man die Buddhanatur verwirklicht. An dem Punkt gibt es nicht mehr zu praktizieren, nichts zu erreichen, nichts zu wünschen. Es ist alles perfekt, so wie es ist. Trotzdem, auch wenn die traumartige, essentiell reine und erleuchtete Natur der Wesen ununterbrochen wahrgenommen wird, wird auch das Leid der Wesen anerkannt, die es selbst nicht so sehen können. Aus der Verbindung von vollkommenem Verstehen und reiner Wahrnehmung und einem von Wünschen und Eigeninteressen befreiten Bewusstsein entsteht die Fähigkeit, zu unterscheiden, was man tun kann und was nicht (Unterscheidungsweisheit) und hat man alle Mittel und Werkzeuge, spontan im Augenblick für die Wesen zu tun, was man tun kann.


    Der wesentliche Unterschied zwischen relativem und absolutem Bodhicitta im Erleben ist wohl, dass im relativen Bodhicitta viel gewollt und wenig erreicht wird, während im absoluten Bodhicitta nichts gewollt und alles erreicht wird, was in der Situation möglich ist.


    Auf die Übersetzung absolutes Bodhicitta trifft man immer wieder. Ich halte dies für eine schlechte Übersetzung, den absolut bedeutet im Deutschen ja unabhängig, unbedingt, losgelöst.

    Absolut bedeutet hier allumfassend, nichts ausgrenzend; man kann es nicht mehr verlieren, wenn man es einmal erlangt hat. Es gibt nichts höheres zu erreichen - und mehr kann man für die Wesen nicht tun. Es ist die letztendliche Aufgabe aller Eigeninteressen zum Wohl aller Wesen: Buddhaschaft.


    Ein absolutes Bodhicitta ist unabhängig. Deshalb entsteht es auch nicht. Wenn man ein absolutes Bodhiscitta annimmt, also ein unabhängiges Bodhicitta, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Es besteht immer oder nie.

    Es besteht immer....


    Das Wahrnehmen von etwas, das schon immer da ist wird "intensiver" je höher sich der Bodhisattva auf den Buhmi Stufen "entwickelt".

    ...aber die Verblendung, der Schleier, der uns davon abhält, das zu sehen, muss entfernt werden. Das geht entweder Schritt für Schritt, oder spontan. Bis es passiert, geht man Schritt für Schritt. Effektiver kann man nicht praktizieren: man identifiziert sich mit dem Ziel und handelt so gut, wie man es begreifen kann. Das Erlangen dieses Ziels ist aber kein Hinzufügen von Fähigkeiten oder Eigenschaften, sondern das Entfernen der Schleier der Wahrnehmung, die uns davon abhalten, alles zu sein, was wir sind: Buddha.