Abmahnungen von Dr. Klaus Zernickow alias Sotetsu Yuzen

  • Dr. Klaus Zernickow, alias Sotetsu Yuzen, angeblicher Zen-Meister der so genannten Rinzai-Schule, verschickt über eine Rostocker Rechtsanwaltskanzlei Abmahnungen an verschiedene Kritiker (u. a. auch an mich), die sich vor Jahren mit Anschuldigungen gegen ihn befassten.


    Kann jemand Angaben dazu machen, warum nun, nach vielen Jahren des Schweigens, Dr. Klaus Zernickow in dieser Weise aktiv wird?


    Warum nimmt ein 80-jähriger den Stress eines möglicherweise langen Rechtsstreites auf sich, wo er sich doch früher als weit über den Dingen stehend gebärdete? (vgl. dazu das Zitat oben auf dieser Seite)


    Kann es sein, dass die "Dharma-Erben" Zernickows (Waldemar Pienkowski, Anne Nenge Koch, Susanne Mori Hess) damit zu tun haben und ihn dazu motivieren, das Internet möglichst von unschönen Flecken auf der Robe des Meister zu befreien? (vgl. dazu hier)


    Wer weiss etwas darüber, was es mit dieser Meldung vom November 2019 auf sich hat? "Die Erste Berliner ZEN-Gemeinschaft e.V. distanziert sich von Handlungen und Äußerungen der Frau Eva Sütterlin." (vgl. hier)


    Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Studie „Zen hat keine Moral!“ die im Shimano-Archiv, wie auch auf meiner Website Der Unbuddhist zu finden ist. Dem Anschein nach geht es bei den Abmahnungen u. a. darum, Links auf diese Studie zu entfernen. In dieser Studie geht es um die Strukturen die dazu führen, dass viele anfänglich vielversprechende Zen-Projekte im Westen "inzwischen zu mehr schlecht als recht funktionierenden Instituten mit sektenartiger Abhängigkeit geworden sind". (vgl. „Zen hat keine Moral!“ S. 48) Dr. Klaus Zernickow wird in diesem Zusammenhang explizit genannt und figuriert in dieser Studie prominent neben Eido Shimano – derjenigen traurigen Gestalt des Zen im Westen, die jahrzehntelang Machtmissbrauch betrieben hat und schliesslich mit Schimpf und Schande verjagt wurde.

    2 Mal editiert, zuletzt von kilaya () aus folgendem Grund: Links zur Studie entfernt, die findet man auch so. Dein Anliegen kannst Du auch vortragen, ohne das Forum direkt in die Sache hineinzuziehen.

  • Du meldest dich hier jahrelang nicht, schreibst davor (2017) ständig Kommentare, die alle hier aufmischen oder angreifen (hab mir eben die Mühe gemacht, etliche deiner Beiträge zu lesen), hast auf deiner Homepage gefühlte 70-80% nur Negatives über den Buddhismus zu berichten wie z.B. Sätze wie "Die DBU hat nichts mit Buddhismus zu tun" ...


    Und jetzt erwartest du tatsächlich Hilfe und Unterstützung von uns?


    Ich kenne weder Zernikow noch dich näher. Trotzdem, wenn ich so deine Beiträge lese, könnte es nicht sein, dass du auch Gründe für Zernikows Anzeigen geliefert hast?


    Ich finde, das solltet ihr beiden unter euch ausmachen und nicht das Forum hier mit reinziehen.

    • Offizieller Beitrag

    Du meldest dich hier jahrelang nicht, schreibst davor (2017) ständig Kommentare, die alle hier aufmischen oder angreifen (hab mir eben die Mühe gemacht, etliche deiner Beiträge zu lesen), hast auf deiner Homepage gefühlte 70-80% nur Negatives über den Buddhismus zu berichten wie z.B. Sätze wie "Die DBU hat nichts mit Buddhismus zu tun" ...

    Es geht ja nicht darum, was der Unbuddhist auf seiner Website hat, sondern um den Text "Zen hat keine Moral" von Christopher. Und Christopher ist ja niemand, dem man ätzende Kritik vorwerfen kann. Er hat ein "ganz normales" Zen Dōjo und wendet sich in seinem Text gegen Mißtstände im Zen, bei denen man versucht Zen von Ethik abzulösen.

  • Dem Anschein nach geht es bei den Abmahnungen u. a. darum, Links auf diese Studie zu entfernen.

    Als juristischer Laie würde ich das so einschätzen, dass ein Link auf so eine Studie nicht abmahnbar ist, sondern lediglich das Vorhalten der Studie auf der eigenen Seite. Du verlinkst nicht auf den Text, sondern hast das PDF selbst hochgeladen, vermutlich kannst Du Dich schon recht weit absichern, indem Du das PDF entfernst, und auf die Studie woanders lediglich verlinkst. Es sei denn, Du möchtest es aus Prinzip und Streitlust auf einen Rechtsstreit ankommen lassen, bei dem es oft v.a. darum geht, wer finanziell den längeren Atem hat. Diese Aussagen von mir sind natürlich nur eine persönliche Einschätzung, wenn Du sicher gehen willst, solltest Du einen Juristen fragen und ggfls. beauftragen.


    Moderation

    Ich habe den Thread ausserdem in den Mitgliederbereich verschoben, da ich die Meinung von User19823 teile, dass ihr das unter euch ausmachen solltet, und nicht das Forum mit hineinziehen. Allein die Tatsache, dass Du hier Jahre nicht aktiv bist, und dann ankommst mit der Ansicht, dass Links abmahnbar sind, nur um dann den besagten Link gleich mehrfach zu hinterlassen, zeigt m.E. dass Du keine Skrupel hast, das Forum für Deine Zwecke zu instrumentalisieren. Ich werde ausserdem die Links direkt auf die Studie in Deinem Beitrag entfernen, da sie nicht nötig sind, um Dein Anliegen vorzutragen. Man wird die Studie schon auch so finden, wenn man interessiert ist.

  • Vielleicht entsteht die Irritation, weil Christopher den Blogbeitrag mit angehängtem PDF im Blog vom Unbuddhist gepostet hat? Es ist jedenfalls ganz simpel: Unbuddhist = Unbuddhist im Forum = Blogbetreiber "Unbuddhist"-Blog / Christopher = Christopher im Forum = Autor des beanstandeten Textes

    • Offizieller Beitrag

    dann ist Christopher = unbuddhist ?


    oder wie sollen wir verstehen, wie jetzt Christopher ins Spiel kommt...

    Nein, nein. Christopher ist natürlich Christopher Hamacher.


    Es war so, dass die englisschsprachige Zen-Welt von dem Fall Edo Shimano erschüttert wurde.


    Die Diskussion dazu ist hier (Der Fall Shimano. Mann ohne Rang )


    Oft haben Leute nur den Titel gelesen und dachte sich, dass da jemand behaupten würde, Zen habe keine Moral. Aber in Wirklichkeit geht es natürlich um das Problem, dass bestimtme Lehrer - dadurch das sie Zen von Moral lösen - Missbrauch legitimieren. Und dabei wurde geschaut, ob es zu den problematischen Strukturen, die im Fall "Eido Shimano" auch deutsche Entsprechungen gibt.

    Christopher Hamacher (München) präsentierte am 7. Juli 2012 auf der jährlichen Konferenz der International Cultic Studies Association’s (ICSA) in Montreal (Canada) einen akademischen Artikel, der die Fälle von Eido T. Shimano (USA) und Dr. Klaus Zernickow (Sotetsu Yuzen) in Berlin behandelt.

    Der Artikel von Christopher Hamacher heißt „Zen hat keine Moral!“ und besteht aus 44 Seiten. Er wurde auf The Zen Site hochgeladen und steht als PDF zum download zur Verfügung:


    Der Artikel erschien dann auch auf Deutsch wozu es hier ebenfalls eine rege Dikussion gab: Zen hat keine Moral – deutsche Übersetzung.

  • Was nicht heissen soll, dass diese konkrete Kritik im Kern der Sache nicht angebracht sein kann.

    Ich hatte seinerzeit Einblick auch in einen Teil des anwaltlichen Schriftverkehrs - Dinge, die nicht oder nur beschränkt öffentlich gemacht wurden. Die Angelegenheit hatte übrigens auch eine (zumindest mich) erheiternde Seite, nämlich ein unübersehbares Talent des beauftragten Rechtsanwalts für überspezifische Dementis:

    • Es wird bestritten, dass "Dr. Zen" vorsätzlich, hauptsächlich und gezielt nur darauf aus gewesen sein soll, die Ehe des Aussteigers "zu entkräften", um ein sexuelles Verhältnis mit der Ehefrau zu beginnen.
    • Es wird bestritten, dass "Dr. Zen" mit den meisten weiblichen Vereinsmitgliedern geheim sexuell verkehrte.
    • Es wird bestritten, dass Gewalt für "Dr. Zen" und die Mitglieder seiner Gemeinschaft ein regelmäßig zur Anwendung kommendes Mittel ist bzw. war.

    Folglich wurde nicht bestritten,

    • dass "Dr. Zen" darauf aus gewesen sein soll, die Ehe des Aussteigers "zu entkräften", um ein sexuelles Verhältnis mit der Ehefrau zu beginnen.
    • dass "Dr. Zen" mit weiblichen Vereinsmitgliedern (man beachte den Plural) sexuell verkehrte.
    • dass Gewalt für "Dr. Zen" und die Mitglieder seiner Gemeinschaft ein zur Anwendung kommendes Mittel ist bzw. war.

    Man möge sich seinen Teil dazu denken. Nach meinem Dafürhalten war bzw. ist die öffentliche Kritik nur zu berechtigt. Nicht um der Kritik willen, sondern um Menschen, die auf der Suche nach einer seriösen Zen-Übungsgemeinschaft sind, nach Möglichkeit vor Fehlentscheidungen aufgrund von Uninformiertheit zu bewahren.

    Ob sie in sinnvoller angemessener Form vorgetragen wird, ist wiederum noch eine andere Frage.

    Sicher, diese Frage lässt sich immer stellen - und auch mein persönliches Verhältnis zu den beiden Genannten (nicht zu C. Hamacher) war und ist gerade wegen dieser Frage nicht unproblematisch. Aber das Bemäkeln der Form einer Kritik sollte einen nicht den Inhalt der Kritik aus dem Auge verlieren lassen. Auch wenn Form bekanntlich ja nicht verschieden von Inhalt sein soll ;) so bin ich in solchen Fällen doch geneigt, dem Inhalt das stärkere Gewicht zuzusprechen.


    Die Anfrage

    Kann jemand Angaben dazu machen, warum nun, nach vielen Jahren des Schweigens, Dr. Klaus Zernickow in dieser Weise aktiv wird?

    - ist mE hier in diesem Forum durchaus am Platz. Auch wenn ich bezweifle, dass hier jemand Aufschluss darüber geben kann. Aber vielleicht gibt es ja doch Aussteiger jüngeren Datums aus dieser sonst doch recht hermetischen Gruppierung. Ich selbst könnte da ebenfalls nur mit mehr oder weniger plausiblen Vermutungen dienen. Die von unbuddhist geäußerte, dass die von Dr. Zernickow Autorisierten (oder Einzelne unter ihnen) da eine "Vergangenheitsbewältigung" betreiben, die zukünftigen Zweifeln am Wert ihrer Autorisierung vorbeugen soll, ist zumindest naheliegend. Wobei - wenn mir eine/r der Genannten in einer öffentlichen Veranstaltung mal über den Weg laufen sollte - ich mir sicherlich nicht verkneifen werde, mal nachzufragen, wie man sich dazu stellt bzw. ob man sich überhaupt dazu stellt. Hakuins berühmte Replik auf vergleichbare Anschuldigungen scheint in dieser - nach Selbstauskunft in Hakuins Tradition stehenden Gemeinschaft - ja nicht das Maß der Dinge zu sein.


    Grundsätzlich ist es schade, dass #metoo erst nach 2010/2011 ein Thema wurde, sonst wäre der ausgelöste Wirbel (mE verdientermaßen) größer gewesen. Aber möglicherweise bietet die dadurch mittlerweile geschärfte öffentliche Aufmerksamkeit auch die Chance, dass aus der Neuauflage ein kräftiger Rohrkrepierer wird.


    So oder so - es scheint mir angesichts des Alters von Dr. Zernickow tatsächlich darum zu gehen, "das Haus zu bestellen". Mangels einer besseren Lösung mit einer juristischen Putzkolonne. Wobei die den eigentlichen Dreck nicht wegputzt, sondern nur dessen öffentliche Protokollierung. Ob die Initiative dazu von ihm selbst oder den designierten Nachfolgern ausgeht, ist nur insofern erheblich, als diese 'Chance' sich irgendwann mit dem Ableben von Dr. Zernickow mangels eines Klageberechtigten erledigt haben dürfte.


    Naheliegend auch die Vermutung, das seitens Mumon-Kai darauf gesetzt wird, dass bei dem mittlerweile eingetretenen zeitlichen Abstand die seinerzeit gesammelten Zeugenaussagen und eidesstattlichen Erklärungen nicht mehr ohne weiteres bzw. nur noch unvollständig verfügbar sind.


    Aber wie gesagt - alles nur Vermutungen meinerseits.


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • Wer kann sich denn vorstellen, das Thema so neu zu starten, dass es auf die eigentliche Kritik und eine möglichst sachliche Dokumentation aktueller Ereignisse fokussiert und nicht den Eindruck erweckt, von Anfang an einer der Streitparteien Schützenhilfe zu geben?


    Und dabei auch diesem Anspruch gerecht wird:

    Nach meinem Dafürhalten war bzw. ist die öffentliche Kritik nur zu berechtigt. Nicht um der Kritik willen, sondern um Menschen, die auf der Suche nach einer seriösen Zen-Übungsgemeinschaft sind, nach Möglichkeit vor Fehlentscheidungen aufgrund von Uninformiertheit zu bewahren.


    Parallel kann dieser Thread weiterlaufen und als Informationsquelle dienen....

  • Als Autor der besagten Studie "Zen hat keine Moral" - und Leiter eines ganz normalen Zen-Dojos :D - darf ich das Thema "neutral" aufgreifen.


    Der Einfachheit halber zitiere ich mal von oben:

    Es geht hier um eine recht üble, sektenartige "Zen"-Gruppe, die versucht, Kritiker zum Schweigen zu bringen. Jede Hilfe ist willkommen.


    Schöne Grüße


    Christopher Hamacher

    Einmal editiert, zuletzt von Christopher ()

  • Die Einschätzung von Christopher teile ich voll und ganz; sie beruht auf Zeugenaussagen unterschiedlicher Personen.


    Nachgetragen: zu Frau Eva Sütterlin kann ich lediglich mit Sicherheit sagen, dass sie im Jahr 2012 eine von drei Vorstandsmitgliedern der 'Ersten Berliner Zen-Gemeinschaft e.V., Rinzai-Weggemeinschaft Mumon-Kai' war. Aber das ist vermutlich bereits bekannt. Jedenfalls scheint es sich um eine 'Aussteigerin' jüngeren Datums zu handeln, bei der einiges an Hintergrundwissen hinsichtlich dieser Gemeinschaft vorausgesetzt werden kann.


    Möglicherweise kann mit ihr über ihren Arbeitgeber kontakt@konzerthaus.de per email Kontakt aufgenommen werden.


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • Bitte fangt doch einen neuen Thread an unter "Buddhismus & Gesellschaft" der sich auf die Sachthemen fokussiert und möglichst das Forum nicht direkt in den Konflikt hineinzieht. Wenn euch das wichtig ist, die Allgemeinheit zu informieren.


    Unbedingt zu vermeiden ist dabei das Anhängen des umstrittenen Dokuments, auch direkt auf das PDF sollte möglichst nicht verlinkt werden. Was aber geht, ist auf eine Seite zu verlinken, wo man das PDF sofort findet. Je neutraler diese Seite ist, umso besser.


    Es wäre auch hilfreich, wenn nicht die Leute direkt namentlich zitiert werden, die direkt im Schussfeld der Anwälte sind. Wenn die Aussagen per se richtig sind, kann man sie vielleicht selbst schreiben und dabei im Zweifel etwas entschärfen.


    Das Ziel sollte sein: die Informationen so vollständig und dabei sachlich wie möglich unter die Leute zu bringen, während unnötige Verbindungen zu den Konfliktparteien auf ein Mindestmaß reduziert werden. Es bringt niemand was, wenn das Forum am Ende mit in der Schusslinie ist, und wir die Informationen rausnehmen müssen. Wenn wir aber als seriöser Berichterstatter das Thema begleiten können, dann haben wir die Chance, wichtige Informationen im Netz zu behalten, ohne das dies Beanstandbar ist.

  • Ein kurzes Update in dieser Sache: auch ich wurde nun von Zernickows Anwalt abgemahnt.


    Egal wie man zum Sachverhalt per se steht, ist es einfach bezeichnend, wie dieser Mann vorgeht. Mitten in der Coronakrise, während Leute zu abertausenden sterben und die Gesellschaft am Rand der Verzweiflung gedrängt wird, lässt dieser angeblicher Meister andere Buddhisten abmahnen. Und zwar wegen einem Aufsatz, der schon seit Jahren im Netz kursiert. Nicht nur das: er schickt die Abmahnung nicht an mich persönlich, sondern an mein Dojo, das zwangsweise per Notgesetz seit Wochen geschlossen ist. Und so ist seine gesetzte Frist fast schon abgelaufen bevor ich von dem Brief überhaupt erfahre.


    So was schafft nicht mal Ole Nydahl.

  • Wer weiss etwas darüber, was es mit dieser Meldung vom November 2019 auf sich hat? "Die Erste Berliner ZEN-Gemeinschaft e.V. distanziert sich von Handlungen und Äußerungen der Frau Eva Sütterlin."


    Noch eine schräge Neuigkeit dazu: Frau Sütterlin wurde von Mumonkai sogar in dem vereinseigenen Kolumbarium "geistig" beigesetzt. Nach Aussage von einem Ex-Mitglied ist der Hintergrund, dass Sütterlin ihre Liebesaffäre mit Zernickow abgebrochen hat. Daraufhin wurde sie auch lebenslänglich aus dem Verein ausgesperrt.


    Ich wiederhole: dieses Verhalten stellt einen Nydahl in den Schatten!

    • Offizieller Beitrag

    Noch eine schräge Neuigkeit dazu: Frau Sütterlin wurde von Mumonkai sogar in dem vereinseigenen Kolumbarium "geistig" beigesetzt.

    Man muß schon weit gehen, um so etwas Bizarres zu finden.


    Im Mittelalter gab es den düsteren "Totbetens" wo man Totenmessen für Lebendige las:

    Makaber war wohl der Brauch des Totbetens, wie ihn etwa die Predigten Bertholds von Regensburg bezeugen, auch das Zelebrieren des Requiems für eine (noch) lebende Person. Diese verbotene Handhabung zeigt, wie wörtlich der mittelalterliche Mensch die abstrakten Geheimnisse der Liturgie nahm und wie eng Priester und Magier zusammenrücken konnten.


    Den ältesten Beleg für Totenmessen, die für Lebende gefeiert wurde, lieferte 649 die 17. Synode von Toledo ähnlich wie das IV. Lateranische Kozil von 1215 mußte auch die Synode von Trier 1227 ein einschlägiges Verbot erlassen: Taufwasser, Chrisma und Öl sollten gut unter Verschluss gehalten werden, um die Verwendung für magische Handlungen zu verhindern.

    Totenmessen für Lebende, damit sie schneller stürben (ut citius moriantur), dürfen nicht gelesen werden. Noch 1589 sollte König Heinrich III durch vierzig Messen ins Jenseits befördert werden.

    (Andreas Veit, Volksfrommes Brauchtum und Kirche im deutschen Mittelalter )

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    Ich möchte jetzt nicht sagen das das nach Sekte klingt, aber ich glaube einen austritt aus dieser gemeinschaft wird wohl nicht ganz einfach sein:grinsen:

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  • Um hoffentlich ein Schlusswort in der Sache zu geben: Zernickow hat nach der Abmahnung tatsächlich Klage gegen mich eingereicht. Nach einem langwierigen Prozess ist aber Ende Dezember das Urteil des LG Berlin gefallen und ich habe gewonnen. Die Klage wegen Persönlichkeitsrechtsverletzung wurde abgewiesen und Zernickow ist mit seinem Anliegen vollkommen gescheitert.


    Es ist also nunmehr amtlich: die Studie Zen hat keine Moral! ist nach wie vor rechtens.


    Ich würde hier ein abschließendes "fuck you" an Zernickow richten, aber er ist mir mit diesem Eigentor schon vorausgeeilt.


    Details übrigens demnächst bei Ursache & Wirkung.