Fühlende/nicht-fühlenden Wesen im Buddhismus

  • Sprache ist so eine Sache. Wie wäre es mit begeisterten vs. geistlose Wesen? Wobei begeisterte Wesen durchaus geistlose Unterhaltungen führen können und geistlose Wesen sich für so einiges begeistern können....


    Weiter oben: Blume / Pflanze - also wenn man jetzt auch noch versucht, zwischen Blume und Pflanze zu unterscheiden, wo soll das hinführen? Nicht alle Pflanzen sind Blumen, aber alle (natürlichen) Blumen sind Pflanzen. Sollte man jetzt ernsthaft meinen, Blumen seien nicht-fühlende Wesen, aber Pflanzen fühlende Wesen, müsste man also ein Ausnahme für diese Unterkategorie von Pflanzen machen - auf welcher Grundlage? Anders gefragt: macht Schönheit geistlos? Müssen Blumen vielleicht soviel Geist in ihre Blüten stecken, dass nichts mehr für ein Bewusstsein übrig bleibt?


    Ich vermute, dass in dem Text von Blumen die Rede ist, weil diese als Inbegriff von Inspiration gelten. Obwohl vielleicht der eine oder andere auch beim Anblick eines eingegangenen Zimmerfarns spontane Erleuchtung finden kann.

  • Sudhana


    Das kommt dem entgegen, wie ich die Welt des Belebten wahrnehme. Das Wort "fühlend" beziehe ich entweder auf Empfindungen des Tastsinns oder auf Emotionen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Buddha sich in diesem Sinne irgendwie geäußert hat in Bezug auf alle Lebewesen und da irgendwo eine Trennlinie gezogen hat.


  • Weiter oben: Blume / Pflanze - also wenn man jetzt auch noch versucht, zwischen Blume und Pflanze zu unterscheiden, wo soll das hinführen? Nicht alle Pflanzen sind Blumen, aber alle (natürlichen) Blumen sind Pflanzen. Sollte man jetzt ernsthaft meinen, Blumen seien nicht-fühlende Wesen, aber Pflanzen fühlende Wesen, müsste man also ein Ausnahme für diese Unterkategorie von Pflanzen machen - auf welcher Grundlage?

    Genau:


    Nicht alle Hunde sind Chihuahuas, aber alle Chihuahuas sind Hunde.


    Je nachdem, worum es in einer Fragestellung geht, macht es Sinn zu schauen, wo die Unterschiede sind.


    Die wenigsten würden wohl auf die Idee kommen, einen Chihuahua als Schlittenhund zu nutzen.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

    Einmal editiert, zuletzt von Deepa ()

  • Für mich sind Pflanzen einfach eine andere Daseinsform als Menschen und Tiere. Den Hauptunterschied sehe ich darin, dass sie unmittlebarer ans Erdreich oder ans Wasser gebunden sind, und sich nicht in der Weise fortbewegen können / den Ort wechseln können, wie es für Menschen und Tiere möglich ist.


    Ich kann schon über die Gefühls- und Gedankenwelt der Tiere nur spekulieren, das gilt für Pflanzen in noch stärkerer Weise.


  • Ich denke, dass Buddhas Aussagen nicht 1:1 zu lesen sind - in welcher Sprache auch immer.

    Mag ja sein. Ich sehe aber nicht so recht, was das nun mit dem Thema bzw. meiner Antwort zu tun haben soll. Dein Anliegen war doch folgendes:

    ... Thema „fühlende/nicht fühlende Wesen“ aus buddhistischer Sicht ...


    Konkret: Hat Buddha sich, laut Überlieferung, dazu geäußert - falls ja, wie?

    Mein letztes Posting zur Verdeutlichung noch mal zusammengefasst: Nein, hat er nicht. Und damit hat sich das von Dir hier gestellte Thema auch erledigt - Dank Deiner eigenen, engen Vorgaben. Die "Basis", auf der Du Dich hier austauschen wolltest, existiert so nicht. Wobei ich mich gerne mit einem konkreten Beleg widerlegen lasse.


    Gemäß den indischen Quellen hat er lediglich von satta bzw. sattva (Wesen / Lebewesen) gesprochen. Von 'fühlenden Wesen' oder 'nicht fühlenden Wesen' ist nicht die Rede. Schon gar nicht von 'Wesen mit Bewusstsein'. Solche "Konkretisierungen" und vorgeblichen "Verständnishilfen" haben wir Menschen zu verdanken, die Buddhas Aussagen eben nicht 1:1 lesen, sondern ihren eigenen Senf dazudichten. Ist ja okay - so lange man nicht verschleiert, was die Textüberlieferung sagt und was man da selbst als eigene Interpretation noch draufsattelt. Ich für meinen Teil ziehe es vor, mir meine Halbwahrheiten selbst zu basteln ...


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Je nachdem, worum es in einer Fragestellung geht, macht es Sinn zu schauen, wo die Unterschiede sind.

    Ganz genau. Und da es in der Fragestellung um den Grad an Bewusstsein geht, macht es keinen Sinn, zwischen Blumen und Pflanzen zu unterscheiden.


    Die wenigsten würden wohl auf die Idee kommen, einen Chihuahua als Schlittenhund zu nutzen.

    Das wäre dann eine andere Fragestellung. Übertragen: niemand würde auf die Idee kommen, einen Strauss Bäume zu pflücken, um diesen in eine Vase zu stellen. Aber das war ja nicht die Frage.

  • Je nachdem, worum es in einer Fragestellung geht, macht es Sinn zu schauen, wo die Unterschiede sind.

    Ganz genau. Und da es in der Fragestellung um den Grad an Bewusstsein geht, macht es keinen Sinn, zwischen Blumen und Pflanzen zu unterscheiden.

    Für Dich macht es keinen Sinn. Dann ist das wohl eine Frage, die Du ignorieren kannst. Möglicherweise gibt es andere, die das anders sehen.


    Oder spricht für Dich etwas dagegen?


    Dann kannst Du den Thread schließen.


    @all


    Wenn jemand daran interessiert ist, solche Fragen zu erörtern, können wir das in einer Komvi tun.


    Wer mag: Schreibt mich gerne an. Ich würde mich freuen. :)

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Ich denke, dass Buddhas Aussagen nicht 1:1 zu lesen sind - in welcher Sprache auch immer.

    Mag ja sein. Ich sehe aber nicht so recht, was das nun mit dem Thema bzw. meiner Antwort zu tun haben soll.

    Damit, dass es Unterschiede in der Übersetzung des Original-Textes gibt - und die Aussagen, je nach Sprache und Entwicklungsstand des Übersetzers variieren.



    Zitat

    Dein Anliegen war doch folgendes:

    Mein letztes Posting zur Verdeutlichung noch mal zusammengefasst: Nein, hat er nicht. Und damit hat sich das von Dir hier gestellte Thema auch erledigt - Dank Deiner eigenen, engen Vorgaben. Die "Basis", auf der Du Dich hier austauschen wolltest, existiert so nicht. Wobei ich mich gerne mit einem konkreten Beleg widerlegen lasse.

    Danke, für Deine Einschätzung. Möglicherweise, hat jemand andere Infos als Du. Die würde ich dann gerne lesen.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • @Sudhana


    Du schreibst:



    Zitat

    Schon mal dran gedacht, dass "fühlende Wesen" bzw. "sentient beings" möglicherweise nur eine Übersetzung aus dem Chinesischen (von 有情) ist?

    Ich habe schon mal daran gedacht, dass es Unterschiede in Übersetzungen gibt und zwar: je nach Sprache und Entwicklungsstand d. Übersetzers.


    Zitat

    Mein letztes Posting zur Verdeutlichung noch mal zusammengefasst: Nein, hat er nicht.

    Danke, für Deine Einschätzung.


    Möglicherweise nicht direkt. Was nicht bedeutet, dass sich das nicht aus anderen seiner Aussagen und seinem Verhalten ableiten lässt.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Sudhana  @kilaya  Deepa  Schmu  @Lucy  SPK  void  xiaojinlong werde mal versuchen einfach mal unerwachte Wesen oder unerleuchtete Wesen oder Leidenschaftliche Wesen Leid schaffende Wesen


    Verstandeswesen? Denn ein Buddha kann nur alle Wesen mit Verstand erreichen.

    Mit Nachdenken kann der Verstand von Nachdenken befreit werden.

    Auch der Bodhisattva im Herzsutra kann nur Wesen erreichen, die Verstand haben. In allem, was ich bisher im Buddhismus gelesen habe geht es eigentlich nicht um "fühlende" Wesen, sondern um Wesen die durch NachDenken ins Leiden kommen. Wofür die Beiden Threads hier ein super gutes Beispiel sind.

    Auch im Genjokoan geht es um die Nachdenkwesen, genauso ist es im "Der Geist des Zen" Huang Po, geht es um Grübelwesen. Das Nachdenken, sich in Gedanken-machen verstrickte Wesen, darum geht es in allen Sutra und allen, nicht Palikanon, Texte.

    Es geht nie um Fühlen, Gefühle, sondern darum Gefühle als meine zu ergreifen.


    Auch hier ergreift das Ego die Gefühle und macht sie zu einem langen Fallstrick um sich immer mehr in Nachdenken, Meinungen zu verstricken.

    Was ist denn das Leiden eigentlich das wirkliche Leiden? Es ist das Ergreifen einer Meinung und sie zu der eigenen zu machen, um sie dann als seine zu verteidigen mit allen möglichen NachDenk Arbeiten.

    Wie wäre es mit Grübelwesen, das versteht jeder Deutsche wohl sofort, oder Nachdenkwesen, ist wohl nicht so Vorwurfsvoll.

    3 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Ich bitte darum, diesen Thread zu schließen. Ich werde es an anderer Stelle in abgewandelter Form angehen.


    Danke 🙏

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Nyinje ☼

    Hat das Thema geschlossen.