Hat der Buddha bestimmte Praktiken abgelehnt?

  • Ich mache hin und wieder die Meditation. Ich stelle die Überlegung mit Kundalini Yoga anzufangen. Damit möchte ich meine Meditation ergänzen. Mehr für meine Gesundheit tun. Ich gehe den buddhistischen Weg, aber ich weiß nicht, ob sich hinduistische Praktiken mit buddhistischen vereinen lässt. Aus Sicht der Achtsamkeit. Letzendlich möchte ich keine Götter anbeten, sondern einfach nur das Nutzemaximum rauszuholen.


    Alleine die Wirkung der Meditation ist überwältigend. Ich werde sehr temperamentvoll und entwickle ein großes Ego. Mit Yoga möchte ich die Balance für mein Ego finden. Eben durch Entspannungsübungen.


    1) Nehmen wir mal die Atemübung „Kapalabhati“ aus dem Kundalini Yoga. Würde der Buddha solche Praktiken (in seiner Lehre) erlauben?


    Ich danke euch allen. Für die Hilfe, die ich neulich erhielt. In Buddhistischen Foren gibt es sehr hilfsbereite Menschen. Dafür bin ich dankbar.

  • void

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • "Hat der Buddha bestimmte Praktiken abgelehnt?"


    Das hier

    sondern einfach nur das Nutzemaximum rauszuholen.

    auf jeden Fall schon mal... ;)


    Und dies:

    Mit Yoga möchte ich die Balance für mein Ego finden. Eben durch Entspannungsübungen.

    finde ich persönlich aus Sicht des buddhistischen Wegs nicht sinnvoll. Es geht ja gerade darum, das Ego (und anderes) so anzunehmen und zu betrachten, wie es ist. Wenn Du es zeitweise mit Entspannungsübungen gezielt bezähmst, dann nimmst Du Dir diese Chance.


    Achtung, nicht falsch verstehen: Wenn Du Entspannungsübungen brauchst, um beispielsweise nicht depressiv oder sonst irgendwie krank zu werden, dann ist das eine andere Situation. Aber dann ist Beratung durch einen Lehrer, nicht durch ein Forum angesagt.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Ich könnte keine verbotenen 'Praktiken' ausser dem Lügen und Stehlen und TTöten, sexuelles Fehlverhalten, Genuss berauschender Mittel nennen. Und das sind nichtmal Verbote. Wärest du ein Mönch zu damaliger Zeit in Buddhas Gemeinde dann gäbe es 227 Regeln an die du dich halten müsstest.


    Die YogaSache hört sich doch ok an. Du musst in dich hineinhören, was du brauchst. Selbsttechniken sind nicht unwichtig. Die Erklärung des Vorredners dazu kann ich kein bisschen machvollziehen.


    Wenn es dir wirklich um Buddhas Lehre geht, wirst du dich mit ihr befassen. Es geht in dieser Lehre nicht darum, ein Ego so anzunehmen und zu betrachten wie es ist, sondern richtige Achtsamkeit also eine Klarheit des Geistes zu entwickeln mit dem Ziel nach und nach alles als vergänglich, leidhaft, und nicht wert daran zu klammern zu erkennen. Dabei kann auch Yoga helfen, denn hierdurch fördert man ja aktiv ein Gewahrsein über den Körper, ist also eine Art Geist-/Beobachtungstraining für Zustände des Körpers.


    Höre auf dich und deinen Körper, lass dich nicht verunsichern, lies mit offenen Herzen direkt die Lehrreden. Evtl als kombinierte Routine? Mit ruhigen Kopf nach dem Yoga?


    Die Wichtigkeit eines beruhigten und auch entspannten/heiteren Geist hat Buddha öfter betont. Damit erkennt man nämlich besser. Insofern gäbe es noch weitere hilfreiche Methoden aufzuzählen ...

  • Alleine die Wirkung der Meditation ist überwältigend. Ich werde sehr temperamentvoll und entwickle ein großes Ego. Mit Yoga möchte ich die Balance für mein Ego finden. Eben durch Entspannungsübungen.


    1) Nehmen wir mal die Atemübung „Kapalabhati“ aus dem Kundalini Yoga. Würde der Buddha solche Praktiken (in seiner Lehre) erlauben?

    Es ist für mich unvorstellbar wie buddhistische Meditation ein großes Ego entwickeln kann, vielleicht machst du was falsch oder das Ego wird jetzt erst so richtig bewusst.


    Der Buddha hat „Kapalabhati“ meines Wissens nicht gelehrt, aber was er in deinem Fall empfohlen hätte weiß ich natürlich nicht. Gegen Entspannung und Balance hatte er wohl nichts.

  • das Ego wird jetzt erst so richtig bewusst.

    Genau, das denke ich auch, deshalb würde ich es auch nicht mit Entspannungsübungen vermindern (=verdecken). Ist ja auch kein Problem. Ein schönes Untersuchungsobjekt!


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Yoga kann m.E. eine sehr gute Ergänzung zur buddhistischen Meditation sein. Durch die Asanas wird der Körper geschmeidig und das ermöglicht auch ein besseres und schmerzfreieres Sitzen in der buddhistischen Meditation. Wenn man die Yoga Übungen richtig macht, wird die Aufmerksamkeit erstmal vollständig auf den Körper gelenkt, man hat dann weniger ablenkende Gedanken im Kopf und es ist so eine gute Vorbereitung für die Meditation.


    Kapalabhati ist eine sehr energetisierende Pranayama Übung, also eher keine Entspannungsübung, die man nur durch Anleitung eines Yoga Lehrers richtig lernen kann. Sonst kann man viel falsch machen. Ich mache das seit 10 Jahren so in Kombination. Wenn man sich dabei nicht in die Kundalini Theorie verliert, sondern bei der buddhistischen Meditation bleibt, kann man wenig falsch machen, wie ich finde.


    Alles Gute! minestrone

  • das Ego wird jetzt erst so richtig bewusst.

    Genau, das denke ich auch, deshalb würde ich es auch nicht mit Entspannungsübungen vermindern (=verdecken). Ist ja auch kein Problem. Ein schönes Untersuchungsobjekt!


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Gewöhnlich sorgt die buddhistische Meditation ja für Geistesruhe, dann lässt sich auch gut untersuchen. Aber es lässt sich wohl schwer feststellen, was da genau das Problem vom Threadstarter ist.

  • Ich habe z.B. Wahrnehmungsstörungen. Ich habe den Eindruck, dass meine Persönlichkeit durch die Meditation verändert wird. Ich habe den Eindruck, viele Menschen finden mich unsympathisch. Ich unterscheide mich komplett von der Mehrheit der Kollegen. Das merke ich an der Mimik der Anderen, dass ich seit ich meditiere auf andere unsympathisch wirke. Das ist keine Bildung, sondern auf die Veränderung meines Charakters zurückzuführen.

  • Ich habe z.B. Wahrnehmungsstörungen. Ich habe den Eindruck, dass meine Persönlichkeit durch die Meditation verändert wird. Ich habe den Eindruck, viele Menschen finden mich unsympathisch. Ich unterscheide mich komplett von der Mehrheit der Kollegen. Das merke ich an der Mimik der Anderen, dass ich seit ich meditiere auf andere unsympathisch wirke. Das ist keine Bildung, sondern auf die Veränderung meines Charakters zurückzuführen.

    _()_

    Fileicht hilft etwas Metta Meditation das dein Charakter wieder in eine symphatischere Richtung geht?


    Mann kann mit Meditation und natürlich auch etwas falsch machen, indem man zb den Geist auf etwas unheilsames ausrichtet und damit zu verschmelzen versucht. Oder indem man an alles denkt was man loslasen will und dadurch Dan eben so wird wie das was man loslasen will,die Liste ist noch lange nicht kommplet. Wenn du weiter Meditieren möchtest dann empfehle ich in deinem Fall einen guten lehrer zu suchen da dieser solche "Angewohnheiten" fileicht zu korrigieren weiß. aber dafür müsste man dich schon sehr gut kennen :erleichtert:tut mir leid was besseres fält mir gerade nicht ein_()_

  • "Ich meditiere, um den größten Nutzen zu erreichen"


    Findet den Fehler


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Für sich Nutzen erreichen, ist eine Praxis die Buddha wohl für sich nicht gutgeheißen hätte. Aber jemanden sie zu verwehren ist auch nicht sein Ding. Abgelehnt hat er Praktiken nur für sich. Aber das hat er schon den fünf Freunden zuallererst gesagt, was er für sich ablehnt.

  • Als ich anfing zu meditieren um den buddhistischen Weg zu gehen, habe ich auch für mich einen Nutzen gesucht. Im Laufe des Wegs habe ich erkannt, dass ich ein sehr grosses Ego habe und kein bisschen so selbstlos war, wie ich mich vorher fühlte. Das war einer der wichtigsten Schritte in meinem Leben.


    Das eigene Ego kennenzulernen um dann festzustellen, das es kein feststehendes Ding ist, dass die Wahrnehmung über sich selbst und seine Umwelt (Freunde, Familie, Arbeitskollegen) nur von diesem Ego gesteuert ist, welches sich permanent verändert, das waren viele weitere wichtige Schritte.


    Danach kamen Metta Praxis, ein paar Lehrer und die Auseinandersetzung mit den Lehrreden des Buddha.


    Der Weg ist lang und alle Mühe lohnt sich. Fällt mir dazu ein. Liebe Grüsse! minestrone _()_

  • Hey, Du alte Gemüsesuppe junge Melone, schön von Dir zu lesen!

    Als ich anfing zu meditieren um den buddhistischen Weg zu gehen, habe ich auch für mich einen Nutzen gesucht. Im Laufe des Wegs habe ich erkannt, dass ich ein sehr grosses Ego habe und kein bisschen so selbstlos war, wie ich mich vorher fühlte. Das war einer der wichtigsten Schritte in meinem Leben.

    :!:

    Der Weg ist lang und alle Mühe lohnt sich.

    Das kann zwar nervig sein. Aber wenn man sieht, welch weiten Weg wir ego-gesteuert schon zurück gelegt haben, ist es eigentlich klar, dass das etwas dauern kann.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • _()_

    Danke ich hab schon geglaubt der Fehler läge in der Aussage :lol::rofl:_()_

  • Du hast echt was aufm Kasten Sili , (finde ich).


    Ich glaube, diese Aussage wird hier so kritisch gesehen, weil man darin ein bissl affektmässig was eigenes sieht, was man nicht gut findet und sich eher darauf konzentriert, und weniger auf das eigentliche Anliegen von Seri Fet .


    Seri Fet hat woanders von dem Wunsch geschrieben, auch mal entspannt und zufrieden zu sein.


    Das angenehme Gefühl ist wirklich wichtig. Man ist damit beruhigter, also es kreisen weniger Gedanken und das ist echt wichtig wenn man die Gefühle und inneren Regungen (nicht nur die eigenen) erkennen will. Man muss ja da überhaupt erst hinkommen: diese innere Ruhe und Sensibilität zu entwickeln, damit man an einer Stelle auch mal 'stopp!' sagen kann. Damit man auch erkennen kann: also das ist wirklich nicht meins und ich will das nicht.


    In manchen Fällen ist es sogar sehr hilfreich, bestimmte grosse (Sinnes-)Wünsche für eine längere Dauer erfüllt zu bekommen, damit sich sozusagen Sättigung einstellt und damit dann auch eine Distanz zu den 'heissen Wünschen'.


    Klar geht es (in den verschiedenen Arten der Meditation) um einen Nutzen. Sonst würde man das ja nicht tun. Aber es ist auch beim Eis schlecken keine gute Idee, die ganze Zeit an einen Nutzen dieser Beschäftigung zu denken. Man sollte schon bewusst 'bei der Sache sein' (also auch beim Gefühl), sonst kann man 'die Sache' (...) ja nicht mal potentiell richtiger erkennen ...


    Das (erkennen) wird, vorausgesetzt man hält die 5 Silas ein, ja schon automatisch nach und nach besser. Und irgendwann schlägt man dann mal ernsthafter und aus eigener Motivation die Lehrreden auf ...


    Jeder eben mit seiner Geschwindigkeit ... oder was meinst du?

  • Ich habe z.B. Wahrnehmungsstörungen. Ich habe den Eindruck, dass meine Persönlichkeit durch die Meditation verändert wird. Ich habe den Eindruck, viele Menschen finden mich unsympathisch. Ich unterscheide mich komplett von der Mehrheit der Kollegen. Das merke ich an der Mimik der Anderen, dass ich seit ich meditiere auf andere unsympathisch wirke. Das ist keine Bildung, sondern auf die Veränderung meines Charakters zurückzuführen.

    Dein Eindruck wird wohl richtig sein, war er bei mir, mir gegenüber auch. Ist also alles normal. Unsympathisch? Bei einigen ganz sicher. Vor allem bei denen, die es gewohnt sind Menschen berechnen zu können, um sie zu manipulieren. Geht nicht mehr, also erstmal Gegnerschaft, vor allem weil Neu. Ja das ist es eigentlich. Du bist ein Neuer. Und wie war das als Du als Neuer in die Firma kamst? Genauso. Also wenn Du schon so grunderneuert bist was erwartest Du das sie den Alten, nicht mehr Seienden erkennen, den Du selbst ja nicht mehr kennst oder sein kannst? Also hast Du eine Entdeckung gemacht vor der sich die meisten, wenn sie "wissend" mit Meditation anfangen die größte Angst haben. Neu werden, Neugeboren. Leider heißt das auch, dass Du nie wieder irgendjemand sein kannst. Du musst wohl wie ich auch anfangen, die Rolle zu spielen, die andere erwarten. Das macht auch richtig Spaß. Irgendwann kannst Du über den der Du gerade bist herzhaft lachen während der da ein "sehr" ernstes Leben lebt.

    Ich kann dir nicht helfen, Du hast alles was Du brauchst erreicht. Mach was draus und genieße das Leben des nicht mehr festhalten wollen. Frag mich nicht ich weiß viel weniger über Ellviral als alle die hier im Forum sind. :):lol::rofl:

  • Ich habe z.B. Wahrnehmungsstörungen. Ich habe den Eindruck, dass meine Persönlichkeit durch die Meditation verändert wird. Ich habe den Eindruck, viele Menschen finden mich unsympathisch. Ich unterscheide mich komplett von der Mehrheit der Kollegen. Das merke ich an der Mimik der Anderen, dass ich seit ich meditiere auf andere unsympathisch wirke. Das ist keine Bildung, sondern auf die Veränderung meines Charakters zurückzuführen.

    Metta-Meditation könnte helfen, z.B. hier ist eine Anleitung, es lassen sich viele Anleitungen dazu finden, etwa auch auf youtube, wenn man keine Gelegenheit hat mit einem Lehrer oder einer Gruppe zu praktizieren. Es geht darum aufrichtiges Wohlwollen zu entwickeln.