Vielfalt oder Dogmen - der organisierte Buddhismus in Deutschland...

  • Jeder ist da selbst gefragt und muss sich selbst auf den Weg machen, wenn er dukkha überwinden will - da hilft ihm lediglich die Lehre und einige Begleiter, Freunde eben. Und das wird in jeder Generation so sein, weil jeder selbst erwachsen werden muss, falls er es will. Aber dazu braucht es nicht den Buddhismus, denn der dharma ist universell, d.h. in allen Kulturen finden sich die Elemente, die Menschen befähigen erwachsen zu werden und für sich und andere Verantwortung zu tragen.

    Das besondere an Buddha war genau das: er hat keine weitere Instanz gebraucht und genau darauf verwiesen - mach' es selbst; da ist kein Gott, den du um Hilfe anrufen kannst - da ist, wenn du Glück hast, ein Mitmensch - und mehr braucht es nicht.

    :zen:



  • Das ist leider ein allgemeines Übel in der heutigen Zeit. Alles muss definiert und quantifiziert werden. Dient schliesslich der Qualitätssicherung. Anstatt auf die Unterschiede könnte man die Gemeinsamkeiten sehen.

  • Also ich glaube du hast recht mit dieser Deutung! Haha

    (Also ich glaube, die hatte Sex.. also ich find das nichts schlimmes, schön für Sie.. fühlt sich gut an)


    Wirklich etwas lernen von der Bibel kann man nur wenn man die Texte symbolisch deutet. Weist du Kritiker nannten Leute die, die Bibel wörtlich nahmen; “Sklaven der Worte”.


    Mit den Buddhismus halte ich es auch so.. ;)


    Ich bin doch nicht verrückt, aber frei! ;)

    • Offizieller Beitrag

    Im Palikanon finden sich sehr viele verschiedene Lehrreden, die an unterschiedliche Menschen und Milieus gerichtet sind. Das macht aus meiner Sicht deutlich, dass die Lehre grundsätzlich bei den Belangen des Menschen beginnt. Buddha hat innerhalb der Kultur seines Umfelds und aus dieser Kultur heraus gelehrt und dabei Bezug genommen auf die konkreten Diskurse seiner Zeit. Dadurch hat der die Menschen erreicht.


    Viele buddhistische Schulen beginnen nicht mehr beim Menschen und seinen Sorgen sondern bei der Überlieferung ihrer spezifischen Tradition. Das ist eine beinahe schon museale Geste, es hat etwas von Denkmalschutz. Aus diesem Grunde erreichen diese Schulen auch nur die Menschen, die eine gewisse Affinität zu einem bestimmten kulturhistorischen Hintergrund haben. Wie beim Denkmalschutz sind diese traditionellen Schulen schön anzuschauen, bieten interessante Einblicke in frühere Zeiten und Kulturen, haben aber für nur wenige Menschen eine lebenspraktische Bedeutung. Das teilen die buddhistischen Schulen in vieler Hinsicht mit den christlichen Kirchen.


    Das Festhalten an Traditionen hat zudem auch etwas Zögerliches und Ängstliches: Wenn wir nicht alles genau so machen wie früher, geht unsere Tradition verloren, verwässert und verflacht. Das hat viel mit dem Etablieren von und dem Festhalten an Identität zu tun – keine gute Idee im Buddhismus, möchte man meinen... Ich denke manchmal, dass diese Haltung auch daraus resultiert, dass in diesen Traditionen selbst die Distanz zur Lehre schon so groß geworden ist, dass sich die Würden- und Verantwortungsträger nicht mehr zutrauen wollen oder können, aus der eigenen Erkenntnis und Erfahrung heraus auf die Menschen zuzugehen, um in der Sprache der Menschen mit den Menschen zu reden.

  • kilaya

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