Buddhismus und Hinduismus

  • Hier ein Notfall-Chanten.

    Das Bermerken von aus der „Ruhe“ in Angst, Hektik, Verlangen von nicht sofort erreichbarem, kommen. Einfach mal schnell mein Mantra denken oder bewusst tief einatmen, das loslassen erkenn ich von allein beim Ausatmen. Ich nehme also bewusst zuviel.

    Hat man Meditation gelernt und weiß, wie man sich in „Ausgleich“ fühlt, kann man Chanten lernen, damit man das Notfall-Chanten anwenden kann.


    Geht auch mit der Erfahrung, was Yoga bewirkt. Das mache ich ganz bewusst mit meinen Fingern. Zeigefinger und Daumen berühren sich ohne Druck, nur die Berührung bewusst wahrnehmen. Dann fahre ich sofort runter und kann wieder Vorurteilsfrei handeln. Das mache ich gern, wenn ich nicht mit Durchdenken aufhören kann, ich denken muss. Der Körper wird nicht mehr von Geist beeinträchtigt.


    Dafür sind die Erfahrungen des Ausgeglichen-sein durch Meditation, Yoga, Autogenes-Training nötig. Bei diesen Techniken ist einfach nur wichtig, dass ich erkenne, dass ich, wenn ich dabei mir Gedanken mache, nicht in den Ausgleich komme. Nur Gedanken machen mir an einem sicheren Ort Stress.


    Ich will keinen davon abbringen, Kurse zu machen, meine Kurse waren sehr günstig, dünne Büchlein, in denen die Techniken beschrieben wurden. Ich kann auch nicht durch ein Kochbuch lesen und glauben, dass ich kochen kann. Die Erfahrungen muss ich schon handeln. Das nimmt mir auch kein Kursleiter ab.

  • In dem Film Samadhi werden wunderbar beide Lehren ( die Begriffe, Zitate von Lehrern ) eingebaut, zusammen präsentiert und es scheint so, dass beide gleichwertig sind, beide gleich hilfreich und beide zum selben führen.


    In tibetischen Schulen soll ja alles aus dem indischen Buddhadharma original übernommen worden sein.

    Es ist nicht so, dass die Tibeter eine neue Lehre gebastelt haben, wo sie ihre Naturgeister und anderes aus dem Schamanismus mit eingebaut haben.

    So wurde es irgendwann hier im Forum erklärt, aber ein tib. Lehrer den ich mir mal angehört habe ( einen Vortrag ) sagte, das das so ist, dass die Tibeter ( die Lehrer damals, als die Schriften aus Indien nach Tibet überbracht wurden ) alles ganz genau so gelassen hatten und sich nicht getraut haben, irgendwas dazu zu packen, sondern haben alles immer original gelassen beim Übersetzen.


    Edit : Na gut das schließt ja nicht aus, dass man noch was neues dazu packt.

    Dazu packen heißt ja nicht, etwas auslassen oder etwas anderes falsch wieder geben.

    Denn das manche tib. Schulen auch neue Elemente aus ihren Naturreligionen mit eingebaut haben, diesen Eindruck hatte ich auch schon.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Einmal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Ja, stimmt, lieber Raphy , ich hatte auch mir dem einem Mönch vom Kloster sehr lange kommuniziert und sehr viele tolle Bücher von dort auch bekommen.

    Das macht den Sinn. Wenn man so lange rezitiert, also innerlich wiederholt, wieder und wieder, so man treniert die "tiefe " Aufmerksamheit, anstatt von der "seichten". Und so man versteht den Kern der Lehre immer besser, von der Ebene des reines Herzens.

    Danke für das Posting.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Mich beschäftigt eine Frage, die wohl in diesen Thread passt. In welchem Verhältnis stand Buddha zu yogischen Praktiken wie sie im Yogasutra von Patanjali beschrieben werden, die aber schon wesentlich länger zurück reichen.


    „Der Buddha hat immer gerne Sachen übernommen, die er gut fand und hat sie dann integriert in seine Lehre“, sagt Oliver Petersen, Religionswissenschaftler und Meditationslehrer am tibetischen Zentrum in Hamburg. Er setzt die Übernahme von Elementen anderer Religionen schon bei Buddha selbst an. Als Beispiel nennt er die Meditationshaltung, den sogenannten Lotussitz:

    „Die Haltung der Beine hat er ja aus dem Hatha-Yoga übernommen, das es schon vor dem Buddhismus gab. Es ging ihm auch nicht darum, alles neu zu machen, sondern alle indischen Yogis, verschiedene Religionen, haben sich auch Mittel bedient, um den Körper, vor allem den feinstofflichen Körper für die Meditation zu benutzen. Und das wissen wir ja heute, wie hilfreich Yoga ja offenbar ist.“

    In der geistesgeschichtlichen Gemengelage die Übersicht zu behalten fällt schwer - nicht zuletzt da diese Ereignisse 2500 Jahre. In folgendem Video wird auch auf die Gemeinsamkeiten von Buddhadharma und yogischen Praktiken sowie Hinduismus hingewiesen. (ab 31:49')


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    PS: Die Sankhya Philosophie scheint sowohl für Buddhismus als auch für Yoga eine bedeutende Rolle zu spielen soweit ich das verstehe.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Das Yogasutra ist eine Zusammenfassung der Lehren vorher und schließt die des Buddha ein.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Das Yogasutra ist eine Zusammenfassung der Lehren vorher und schließt die des Buddha ein.

    Das Zitat von Petersen und der Filmausschnitt legen nahe, dass Buddha mit yogischen Praktiken sehr vertraut war und diese übernommen hat, eventuell aus seiner frühen Sozialisation oder der Zeit, in der er bei den Yogis in die Lehre gegangen ist. Man kann das nun aus heutiger Sicht wahrscheinlich nur schwer entscheiden, ob das Yogasutra nun buddhistische Lehren in sich aufgenommen oder der Buddhismus auf Yoga-Praktiken und Lehren aufgebaut hat. Die Sankhya Philosophie scheint so etwas wie ein Bindeglied zwischen Buddhismus und Yoga zu sein.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Das Yogasutra ist eine Zusammenfassung der Lehren vorher und schließt die des Buddha ein.

    Das Zitat von Petersen und der Filmausschnitt legen nahe, dass Buddha mit yogischen Praktiken sehr vertraut war und diese übernommen hat, eventuell aus seiner frühen Sozialisation oder der Zeit, in der er bei den Yogis in die Lehre gegangen ist. Man kann das nun aus heutiger Sicht wahrscheinlich nur schwer entscheiden, ob das Yogasutra nun buddhistische Lehren in sich aufgenommen oder der Buddhismus auf Yoga-Praktiken und Lehren aufgebaut hat. Die Sankhya Philosophie scheint so etwas wie ein Bindeglied zwischen Buddhismus und Yoga zu sein.

    In den Pali Suttas kann man ja auch nachlesen, dass Gotama Buddha bei Lehrern war, die ihm Meditation gelehrt haben und mit deren Hilfe er bis in die Jhānas kam. Der Buddha erkannte, dass die Jhānas noch nicht die letzte Antwort auf seine Fragen waren, und so suchte er weiter.


    Sprich: Es gibt klare Indizien aus der Buddhistischen Überlieferung heraus, dass der Buddha nicht in einem weltanschaulichen Vakuum war. Weitere Inhalte der Lehre sind auch a priori Dinge die in jeder Gesellschaft verhandelt werden (etwa Askese vs. Hedonismus, wo sich der Buddha im Pali-Kanon mit mittlerem Weg positioniert).