Karma und Mitgefühl

  • Hallo an alle...


    entschuldigt, falls meine Frage vielleicht etwas blöd gestellt ist aber das geht mir gerade so durch den Kopf....


    Stellen wir uns vor, dass jemand etwas schlimmes macht und wie es beim Karma nunmal so ist, trifft ihn ähnliches... Nun ist es so, dass er unser Mitgefühl und unsere Hilfe bekommt um aus dem Schlamassel wieder herauszukommen und schafft es mit unserer Hilfe auch. Beeinflusse ich damit die karmische Wirkung auf ihn und sammle damit selbst schlechtes Karma?


    Ich habe mir dazu folgendes Gedacht... wenn ich es auch wusste, dass er etwas schlimmes gemacht hat und ich helfe ihm und schwäche die karmische Wirkung auf ihn, dann bringt das auch mir schlechtes Karma.


    Wenn ich es aber nicht wusste und mich helfend verhalte, dann bringt mir das kein schlechtes Karma.


    Irgendwie ist es doch so, dass meine Absicht zählt, ihm zu helfen und dass ich damit doch eigentlich gutes Karma sammle, ob ich es nun wusste oder nicht; oder sehe ich das falsch?


    Was ist eure Meinung dazu?


    Viele Grüße
    Matthias

  • Nein, das ist völlig verdreht, oder ich versteh's nicht.


    Wenn Du Jack the Ripper was Heilsames tust, ist das eine gute Tat und du hast gute Verdienste gesammelt. Du hast das Heilsame vermehrt auf dieser Welt.
    Wenn du ihn vor der Polizei versteckst, und er kann weiter Frauen ermorden oder Dich - ist das wohl nicht so heilsam.
    Aber schlechtes Karma ist nicht ansteckend.


    Im Übrigen haben alle Wesen sicherlich irgendwelchen Mist aus der Vergangenheit auf dem Buckel.


    Wenn Du bereit bist, das Leid der Leute auf Dich zu nehmen und alles Gute, was du hast, ihnen dafür zu geben - hast du das Heilsame unendlich vergrößert und komischerweise für Dich selbst auch nur Gutes und sehr gutes Karma geschaffen. (Tonglen-Praxis).
    Der Schlüssel ist der Althruismus und das Mitgefühl.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Danke! Das ist genau das was ich meinte... ich hatte mich da wohl wirklich etwas unklar ausgedrückt aber du hast mich gut interpretiert und verstanden, was ich meinte. :D


    Also fasse ich nochmal zusammen... Jack the Ripper (krasses Beispiel aber in dem Zusammenhang gut gewählt) tut schreckliche Dinge. Irgendwann erntet er das, was er gesät hat. Ich will ihm aber aus Mitgefühl helfen wieder Fuß zu fassen... das ist Gutes Karma... Sehe ich das richtig?


    Viele Grüße
    Matthias

  • Losang Lamo:

    Wenn Du bereit bist, das Leid der Leute auf Dich zu nehmen


    Wie kann man das Leid anderer auf sich nehmen?


    Mit Metta
    Kusala

  • Guten Morgen Kusala,
    ich verstehe darunter, z. B. die Bürde meines Nächsten (Mann, Kind, Schwester, Freundin) nicht noch zu verstärken, indem ich ihm keine Schuldgefühle gebe. Oder ihm die Bürde sogar abzunehmen, wenn möglich, weil ich genug Kapazität angesammelt habe. Diese angesammelte Kapazität macht es mir möglich, mehr Freiraum und Entspannung/Gelassenheit zu haben, um sinnvoller einer "Sache" den Druck zu nehmen.
    Dadurch, dass wir z. B. mehr Gelassenheit entwickelt haben, müssen wir nicht auf gereizte Personen re-agieren, was automatisch den Stachel nimmt. Wir müssen uns nicht verteidigen, um den "Kopf über Wasser zu halten". Somit wird mein Gegenüber auf sich selbst zurückgeworfen. Um jetzt nicht Schuldgefühle aufkommen zu lassen, die das Ganze immer wieder am Laufen halten, genügt es, geduldig liebevoll präsent zu sein.


    Mit meiner Tochter bespreche ich immer wieder die Problematik der Schuldgefühle (wenn sie mir Probleme mit anderen erzählt) und ihre verheerende Wirkung, genauso auch mit meinem Mann. Denn wir kommen alle aus einer "Schuldkultur" (aus religiöser Sicht und aus gesellschaftlicher). Meine Erfahrung ist, dass - auch bei mir selbst - das Abbauen dieser Konditionierung zu Freiheit und Liebe führt und zu einer klareren Sicht.


    Mein Wahlspruch ist immer: "Wer Klaviere tragen kann, der muss sie tragen - wer sonst?"
    Deshalb sind es immer die, die auch mehr wissen (sollten), die Vorreiter, die zuvor Belächelten, die die Pionierarbeit leisten. Dazu braucht man eben Kraft. ;)


    Einen schönen Tag
    Monika

  • Matthi:

    ...
    Also fasse ich nochmal zusammen... Jack the Ripper (krasses Beispiel aber in dem Zusammenhang gut gewählt) tut schreckliche Dinge. Irgendwann erntet er das, was er gesät hat. Ich will ihm aber aus Mitgefühl helfen wieder Fuß zu fassen... das ist Gutes Karma... Sehe ich das richtig?


    Viele Grüße
    Matthias


    Vermutlich ja - wobei, wer blickt durch diese Dinge schon klar durch, zumal wenn es theoretisch ist. Aber vom Prinzip her:


    "Begehe keine schlechten Handlungen, übe in vortrefflicher Weise heilsames Tun und zähme deinen Geist: Das ist die Lehre des Erwachten. Buddha Sakyamuni"


    Kusala:


    Wie kann man das Leid anderer auf sich nehmen?


    Mit Metta
    Kusala


    Ich bezog mich auf die Tonglen-Praxis im tibetischen Buddhismus.
    Indem man (mit dem Atem) das Leid und Elend der Anderen einzieht, zerspringt im selben Moment das eigene Elend, welches man sich in einer Erbse konzentriert im Herzen vorstellt. Mit dem Ausatmen gibt man allen Frieden, Liebe, Mitgefühl her, alles was man Heilsames zu bieten hat, zum Wohl der anderen. Dabei verfielfältigt sich das Heilsame und das Unheilsame geht ein.


    Hier kann man natürlich darüber diskutieren, inwiefern diese Absicht und Vorstellung, dem anderen sein Leid zu nehmen, tatsächlich dem anderen was bringt, oder inwiefern das nur dem Praktizierenden weiterhilft. Das ist leider nicht klar.
    Ich würde mir natürlich von Herzen wünschen, dass es wirklich was bringt, dass man wenigstens einen Teelöffel voll des Leids abschwächen kann. Manch einer - auch vielleicht tibetische Buddhisten - würden mich da wohl für naiv halten.
    Jedenfalls macht man diese Praxis mit offenem Herzen und voller Hingabe und sie ist sehr kraftvoll und ausschließlich heilsam. Man denkt beim Praktizieren nicht "Wahrscheinlich kann ich denen eh nicht helfen.", sondern lässt sich wirklich von Herzen drauf ein.
    Hintergrund ist der Gedanke: "Ich muss mich selbst nicht so wichtig nehmen. Die Anderen sind schon allein aufgrund ihrer Anzahl wichtiger als ich."

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo Losang Lamo,
    ich glaube, ich bin ein bisschen älter als Du!? Deshalb darf ich Dir vielleicht bestätigen, dass diese Methoden - genau wie andere Meditationen - wirken. Denn nach 30 Jahren Rückblick kann ich sagen, dass sich Vieles in meiner Umgebung und der weiteren Umgebung verändert hat, auch wenn ich nicht eingegriffen habe. Da ist ETWAS am Werk, das ich nicht mit "von mir" oder "durch mich" begründen kann, aber auch nicht "ohne mich". Also ich mach einfach so weiter. Das Feedback - gerade in Beziehung zu meinem Mann - ist schon fast ein Wunder zu nennen (s. dazu mein vorheriges Beispiel mit der Schuld).


    Liebe Grüße
    Monika

  • Danke LL für die Aufklärung.


    @ LL und MM :P


    Good Vibrations sind immer hilfreich. Da habt ihr recht.
    Mettā, Karunā, Muditā und Upekkhā sind nicht nur bloß Worte.
    Das sind die Attribute, die sich auf dem Weg ganz selbstverständlich entwickeln.
    Das sind die Dinge, wo wir andere Wesen mit unterstützen können.


    Mit Metta
    Kusala

  • Kusala:

    Good Vibrations sind immer hilfreich.


    "Good Vibrations"? :?


    Das hat der Buddha aber nicht gelehrt :lol:

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • Dudjom:
    Kusala:

    Good Vibrations sind immer hilfreich.


    "Good Vibrations"? :?


    Das hat der Buddha aber nicht gelehrt :lol:


    Mit den Beach Boys hatte der Buddha bestimmt nichts zu tun.


    Liebe Grüße,
    Wohlwollen

    Mögen alle Wesen frei sein von Gier, Hass und Verblendung.

  • Dudjom:

    Das hat der Buddha aber nicht gelehrt


    "Good Vibrations" sind in diesem Fall als "Geflügeltes Wort" zu betrachten.


    Hast Du schon mal in einer (Meditations-) Gruppe gesessen wo (Fortgeschrittene) gemeinsam Metta Meditation praktizieren?
    Ich sag Dir "da brennt die Luft" (heilsam) :lol: Sehr powerfull!
    Auch kann Metta durchaus eine schützende Kraft sein. Für sich selber und für andere Wesen.


    Mit Metta :P
    Kusala

  • Kusala:
    Dudjom:

    Das hat der Buddha aber nicht gelehrt :lol:


    "Good Vibrations" sind in diesem Fall als "Geflügeltes Wort" zu betrachten.


    Ja ja. Gerade über "geflügelten Worte" sind schon äußerst heftige Diskussionen entbrannt, vor allem dann, wenn sie zum Standardvokabular von Schulen/Traditionen geworden sind ;)


    Kusala:

    Hast Du schon mal in einer (Meditations-) Gruppe gesessen wo (Fortgeschrittene) gemeinsam Metta Meditation praktizieren?


    Ich glaub nicht, dass ich schon mal in einer Gruppe saß, in der (wörtlich) "Metta" praktiziert wurde. Dass einem "Gruppenereignis" besondere "Kräfte" nachgesagt werden, habe ich aber schon häufiger in unterschiedlichen Zusammenhängen gehört. Mein Eindruck ist allerdings der, dass es nicht an dem Verweilen in eine Gruppe liegt, sondern dass es an einem selbst liegt. Das schließt allerdings nicht aus, dass das Verweilen in einer Gruppe bei manchen der Erzeugung der entsprechenden Bedingungen "in" ihnen selbst dienlich sein kann.
    Im tibetischen Buddhismus bedient man sich in diesem Zusammenhang auch gerne der eigenen Vorstellungskraft, um eben die entsprechenden Bedingungen "in" sich selbst zu erzeugen. Das gute daran ist, dass die Bedingungen auch dann aufrecht erhalten werden können, wenn die anderen der Gruppe längst schon wieder nach Hause gegangen sind.


    Liebe Grüße

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • Dudjom:

    Mein Eindruck ist allerdings der, dass es nicht an dem Verweilen in eine Gruppe liegt, sondern dass es an einem selbst liegt.


    Es ging mehr um das potenzieren. Metta Meditation praktiziert man auch allein. Das ist von einer Gruppe unabhängig.


    Dudjom:

    Im tibetischen Buddhismus bedient man sich in diesem Zusammenhang auch gerne der eigenen Vorstellungskraft, um eben die entsprechenden Bedingungen "in" sich selbst zu erzeugen. Das gute daran ist, dass die Bedingungen auch dann aufrecht erhalten werden können, wenn die anderen der Gruppe längst schon wieder nach Hause gegangen sind.


    Da hat der tibetische Buddhismus und der Theravada ja mal was gemeinsam :P
    Zu beachten ist aber, dass Metta, Karunā und Muditā nicht zu den 37 erforderlichen Dingen die zur Erleuchtung führen (bodhipakkhiyadhamma) gehören. ;)


    Mit Metta
    Kusala

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Kusala:

    Zu beachten ist aber, dass Metta, Karunā und Muditā nicht zu den 37 erforderlichen Dingen die zur Erleuchtung führen (bodhipakkhiyadhamma) gehören. ;)


    Mit Metta
    Kusala


    So sind es bei "uns" 1) Entsagung, 2) Gleichmut, Liebe, Mitgefühl und vor allem altruistischer Entschluss und 3) Weisheit :)


    Liebe Grüße

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
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  • Kusala:
    Dudjom:

    So sind es bei "uns" 1) Entsagung, 2) Gleichmut, Liebe, Mitgefühl und vor allem altruistischer Entschluss und 3) Weisheit


    Auch da wäre nur Weisheit (pañña) und Gleichmut (upekkhā-sambojjhaṅga) den bodhipakkhiyadhamma zugehörig. :D


    Unmittelbar hast du völlig recht, aber insgesamt gehört natürlich
    der ganze achtfache Pfad dazu. siehe M 24 das Beispiel mit der "Eilpost"

  • Kusala:
    Dudjom:

    So sind es bei "uns" 1) Entsagung, 2) Gleichmut, Liebe, Mitgefühl und vor allem altruistischer Entschluss und 3) Weisheit


    Auch da wäre nur Weisheit (pañña) und Gleichmut (upekkhā-sambojjhaṅga) den bodhipakkhiyadhamma zugehörig. :D


    Wenn es dir Freude bereitet, dann mag das so sein.


    Zitat

    Bodhipakkhiyadhamma beschreibt aus Sicht des Theravada-Buddhismus die 37 erforderlichen Dinge zur Erleuchtung ...


    http://de.wikipedia.org/wiki/Bodhipakkhiyadhamma


    Nicht dass ich Wiki als besonders authoritativ ansehen würde, aber wo Wiki recht hat, da hat Wiki recht ;)


    Dass du Theravadin bist und ich aber nicht die Sicht von Theravada vertrete, darüber sollte doch mittlerweile kein Zweifel mehr bestehen.


    Was "Entsagung" angeht, so sind wir uns da doch zu größten Teilen einig. Das sollte uns Anlass zur Freude sein ... eine Gemeinsamkeit! :D


    Oben hattest du ja auch bereits eine weitere Gemeinsamkeit festgestellt. Dass das geht, trotz der sonstigen Unterschiede ist doch schön.



    Liebe Grüße

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • Dudjom:

    Oben hattest du ja auch bereits eine weitere Gemeinsamkeit festgestellt. Dass das geht, trotz der sonstigen Unterschiede ist doch schön.


    Jepp! :P

  • Schön, dass hier mal die Gemeinsamkeiten hervorgehoben werden :) - es wäre da vielleicht auch noch passend zu erwähnen, dass ein Stupa im tibetischen Buddhismus die Stufen zur Erleuchtung symbolisiert und diese traditionell auch die "37 für die Erleuchtung förderlichen Eigenschaften" enthalten.


    "...Auch ein Bodhisattva übt die 37:
    Die 37 für die Erleuchtung förderlichen Eigenschaften
    lassen sich in zehn zusammenfassen: Vertrauen, Tatkraft,
    Vergegenwärtigung, Weisheit, Konzentration, Gleichmut,
    Freude, Denken, Ethik und Beweglichkeit.
    Die 37 für die Erleuchtung förderlichen Eigenschaften
    sind nicht nur Qualitäten, die auf dem Weg zur persönlichen
    Befreiung zu üben sind. Auch ein Bodhisattva
    wendet sie an, vor allem um sie jenen zu lehren, die den
    Weg zur Befreiung suchen. Auf seinem Weg zur Allwissenheit
    lernt ein Bodhisattva alle Übungen der verschiedenen
    Fahrzeuge in der eigenen Erfahrung kennen.
    Aus diesem Grund werden die 37 Übungen auch in der
    Mahåyåna–Literatur ausführlich erklärt"....


    http://www.tibet.de/suchergebn…%252Fzeitschrift.html#523
    LG pema :)

  • pema:

    Schön, dass hier mal die Gemeinsamkeiten hervorgehoben werden :) - es wäre da vielleicht auch noch passend zu erwähnen, dass ein Stupa im tibetischen Buddhismus die Stufen zur Erleuchtung symbolisiert und diese traditionell auch die "37 für die Erleuchtung förderlichen Eigenschaften" enthalten.


    "...Auch ein Bodhisattva übt die 37: ...


    Dann wäre es vielleicht noch passender hervorzuheben, dass eine (verkürzende und vereinfachende) Auflistung der typischen Praktiken eines Bodhisattvas wie oben: (1) Entsagung, 2) Gleichmut, Liebe, Mitgefühl und vor allem altruistischer Entschluss und 3) Weisheit) nicht bedeutet, dass weiteres damit ausgeschlossen wäre. Dass aber eine Gleichsetzung der Praktiken eines Bodhisattvas mit denen des Theravada (die "37") in ausschließlichem Sinne tatsächlich zur Aufhebung des Bodhisattvaweges führen würde.


    Warum?


    Weil das Praktizieren von Gleichmut (im Sinne von Unparteilichkeit allen Wesen gegenüber), und von Liebe und Mitgefühl auf der Basis der "37" die "Kernpraxis" darstellt und weil die alles entscheidende Qualität eines (angehenden und fortgeschrittenen) Bodhisattvas der altruistischer Entschluss ist, ohne welchen es keinen Bodhisattvaweg (und demzufolge keine Buddhaschaft) geben kann.
    (So die Sichtweise des indo-tibetischen Mahayana.)



    Liebe Grüße

    Alle fühlenden Wesen wollen Glück und kein Leid.
    "Es gibt nichts 'Absolutes' im Buddhismus. Wenn es etwas 'Absolutes' geben würde, dann wäre es 'Mitgefühl'." (HHDL)
    oṃ vajrapāṇi hūṃ phaṭ

  • Kusala:


    Zu beachten ist aber, dass Metta, Karunā und Muditā nicht zu den 37 erforderlichen Dingen die zur Erleuchtung führen (bodhipakkhiyadhamma) gehören. ;)


    Aha! Also, weg mit dem gefühlsduseligen Scheiss!

    Tra il dire e il fare c'è di mezzo il mare (ital. Sprichwort = Zwischen dem Reden und dem Tun liegt ein Ozean).

  • Mondfinger:
    Kusala:


    Zu beachten ist aber, dass Metta, Karunā und Muditā nicht zu den 37 erforderlichen Dingen die zur Erleuchtung führen (bodhipakkhiyadhamma) gehören. ;)


    Aha! Also, weg mit dem gefühlsduseligen Scheiss!


    Sie gehören nicht dazu, weil sie das Ergebnis der erforderlichen Dinge sind. Ich kann mir Mitgefühl nicht angewöhnen.

  • Mondfinger:

    Aha! Also, weg mit dem gefühlsduseligen Scheiss!


    Wenn Du es als "gefühlsduseligen Scheiss" praktizierst, solltest Du es tatsächlich besser weg lassen ;)


    Mit Metta
    Kusala

  • monikamarie:

    Sie gehören nicht dazu, weil sie das Ergebnis der erforderlichen Dinge sind. Ich kann mir Mitgefühl nicht angewöhnen.


    Sehr richtig MMchen :P
    Die Brahmavihāra entwickeln sich ganz automatisch auf dem Weg.


    Mit Metta
    Kusala

  • Auf dem Bodhisattvaweg werden außer den 37 Erleuchtungsfaktoren natürlich auch noch weitere Übungen durchgeführt um den Erleuchtungsgeist zu verwirklichen und die Hindernisse für die Erleuchtung auf den einzelnen Ebenen zu beseitigen. Aber man kann doch sagen, denke ich mal, dass diese Faktoren ein wesentliches Element auf allen Wegen darstellen - genauso wie Mitgefühl ein bedeutender Faktor auf allen Wegen ist.
    Ohne Mitgefühl hätte uns der Buddha keinen Dharma gelehrt und nur weil Mitgefühl in uns angelegt ist, sind wir auch imstande, es zu üben. Mitgefühl ist nicht erst das Ergebnis einer Praxis, es ist der Same am Anfang, das Wasser , welches die Praxis nährt, in der Mitte und die Frucht am Schluss des Pfades, wenn wir das vollkommene Mitgefühl eines Buddha verwirklicht haben und weiter zum Wohle der Lebewesen lehren und wirken.
    Ohne Mitgefühl als entscheidenden Faktor würde es also gar keine Lehren Buddhas geben, oder?
    Und es ist in jedem Wesen angelegt, auch wenn manche sich anscheinend über ihr "verwundbares Herz" nicht gerade zu freuen scheinen ;)
    Liebe Grüße euch allen!
    pema