Bhikkhu Bodhi: Dhamma ohne Wiedergeburt?

  • Chandan:


    Ich sehe das nicht so. Ian Stevenson, ein kanadischer Psychiater, hat wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema betrieben und seine Ergebnisse legen Wiedergeburt nahe, ohne dabei metaphysische Spekulationen anzustellen. Seine Arbeiten wurde in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht. Dann kannst Du auch noch Rückführungen machen, dich per Hypnose in eines deiner früheren Leben zurück versetzen lassen. Da gibt es ganz erstaunliche Fälle von Menschen die sagen: "Mein Name war Hans Wurst, ich habe 1784 in Nordirland gelebt." Dann fahren die zum ersten Mal in ihrem Leben dort hin, gucken in die Geburtsregister und finden unter 1784 Hans Wurst.


    Das sind faszinierende Geschichten. Aber wirklich wissenschaftlich abgesichert ist das nicht. Wiedergeburt ist alles andere als ein Konsensthema in der wissenschaftlichen Community. Die meisten Wissenschaftler werden das Konzept ablehnen, da es sich der Empirie entzieht.


    Zitat

    Und dann gibt es Menschen die erinnern sich einfach so daran und eben jene, wie Buddha, die sich nach der Erleuchtung(manch auch früher) dran erinnern. Und warum sollte uns der Buddha belügen? Warum sollte ich ihm alles glauben, nur das nicht?


    "Warum sollte ich ihm alles glauben, nur das nicht". Das ist eine gute Frage.
    a) Weil du es nicht nachprüfen kannst.
    b) weil es nicht gesichert ist, dass das von Buddha stammt. Es gibt viele Stellen in Kanon, wo er diese Thematik als nicht zielführende Spekulation bezeichnet. (M 2 , M 63)

  • "Daher, Māluṅkyāputta, betrachte das, was von mir nicht verkündet worden ist, als nicht verkündet, und betrachte das, was von mir verkündet wurde, als verkündet. Und was ist von mir nicht verkündet worden? 'Die Welt ist ewig' ist von mir nicht verkündet worden. 'Die Welt ist nicht ewig' ist von mir nicht verkündet worden. 'Die Welt ist endlich' ist von mir nicht verkündet worden. 'Die Welt ist unendlich' ist von mir nicht verkündet worden. 'Die Seele ist das gleiche wie der Körper' ist von mir nicht verkündet worden. 'Die Seele ist eine Sache und der Körper eine andere' ist von mir nicht verkündet worden. 'Ein Tathāgata existiert nach dem Tode' ist von mir nicht verkündet worden. 'Ein Tathāgata existiert nach dem Tode nicht' ist von mir nicht verkündet worden. 'Sowohl existiert ein Tathāgata nach dem Tode, als auch existiert er nicht' ist von mir nicht verkündet worden. 'Weder existiert ein Tathāgata nach dem Tode, noch existiert er nicht' ist von mir nicht verkündet worden."


    8. "Warum habe ich jenes unverkündet gelassen? Weil es nicht förderlich ist, weil es nicht zu den Grundlagen des heiligen Lebens gehört, weil es nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna führt. Deswegen ist es von mir nicht verkündet worden."


    M 63

  • Onda:

    Das sind faszinierende Geschichten. Aber wirklich wissenschaftlich abgesichert ist das nicht. Wiedergeburt ist alles andere als ein Konsensthema in der wissenschaftlichen Community. Die meisten Wissenschaftler werden das Konzept ablehnen, da es sich der Empirie entzieht.


    Da hast Du völlig recht, das ist ja auch nur meine Meinung.


    Onda:

    "Warum sollte ich ihm alles glauben, nur das nicht". Das ist eine gute Frage.


    Die erste Frage war vielmehr, warum uns Buddha belügen sollte. Warum sagt Buddha, dass er sich seiner vorherigen Existenzen erinnert, wenn das gar nicht stimmt, warum erzählt er ausführlich aus seinen früheren Leben?


    Dort war ich, so war mein Name, so meine Familie,... so mein Lebensende. Nachdem ich dort gestorben war, trat ich an jenem Ort wieder ins Leben. (M36 § 38 )


    Onda:

    a) Weil du es nicht nachprüfen kannst.


    Das sehe ich wie gesagt anders. Lassen wir mal Rückführungen und Co. beiseite. So bleibt immer noch Meditation; in der kann man sich seiner früheren Leben gewiss werden.


    Onda:

    b) weil es nicht gesichert ist, dass das von Buddha stammt.


    Siehe oben und:


    Aus dem Anfangslosen, Mönche kommt die Wanderung (der Wesen im Wiedergeburtenkreislauf). Kein Anfang läßt sich erkennen, von welchem an die Wesen, im Nichtwissen befangen, von der Gier gefesselt, (im Wiedergeburtenkreislauf) umherirren und wandern. (S 15,3)


    Sieh doch mal nach, was Buddha nach seinem Erwachen zu Mara sagte.


    Onda:

    Es gibt viele Stellen in Kanon, wo er diese Thematik als nicht zielführende Spekulation bezeichnet. (M 2 , M 63)


    Dort sprich Buddha vom Tathāgata, dem vollends Erwachten, und was mit ihm nach dem Tod mit dem geschehen würde, also vom Parinirvana und nicht von der Wiedergeburt per se.

  • Chandan:
    Onda:

    Es gibt viele Stellen in Kanon, wo er diese Thematik als nicht zielführende Spekulation bezeichnet. (M 2 , M 63)


    Dort sprich Buddha vom Tathāgata, dem vollends Erwachten, und was mit ihm nach dem Tod mit dem geschehen würde, also vom Parinirvana und nicht von der Wiedergeburt per se.


    In M2 spricht er nicht vom Tathagata:
    6. "Was sind die Dinge, die für das Erwägen ungeeignet sind, die er erwägt? (...) Dies sind die Dinge, die für das Erwägen geeignet sind, die er nicht erwägt. Indem er Dinge erwägt, die für das Erwägen ungeeignet sind, und indem er Dinge nicht erwägt, die für das Erwägen geeignet sind, entstehen noch nicht entstandene Triebe in ihm, und bereits entstandene Triebe nehmen zu."


    7. "Auf solche Weise erwägt er unweise: 'Gab es mich in der Vergangenheit? Gab es mich nicht in der Vergangenheit? Was war ich in der Vergangenheit? Wie war ich in der Vergangenheit? Was war ich, und was bin ich daraufhin in der Vergangenheit geworden? Wird es mich in der Zukunft geben? Wird es mich in der Zukunft nicht geben? Was werde ich in der Zukunft sein? Wie werde ich in der Zukunft sein? Was werde ich sein, und was werde ich daraufhin in der Zukunft werden? Oder ansonsten ist er über die Gegenwart verwirrt: 'Bin ich? Bin ich nicht? Was bin ich? Wie bin ich? Wo kam dieses Wesen her? Wo wird es hingehen?'"


    Wenn man M2 und M63 mal nebeneinander stellt, so ist es nicht abwegig, Tathagata in M63 durch "Mensch" zu ersetzen. Schließlich war der Buddha einer.
    Onda

  • Hallo,


    eine Frage an Euch:
    Wie kann es völliges Auslöschen geben? Etwas kann nicht zu Nichts werden, aus Nichts kann nicht Etwas entstehen. Das wäre mit Nagarjuna auch nicht vereinbar, wenn ich das richtig sehe.


    Ich weiß, es gibt momentan wissenschaftliche Forschungen, die zu unserem Erstaunen erkennen lassen, dass aus einem vermeintlichen Nichts plötzlich etwas entsteht (müsste nachschlagen wo das steht, hab das Buch bei mir zuhause).


    Wenn wir schon mit Naturgesetzen argumentieren, dann müssten wir konsequenterweise auch dies erwähnen.
    Also, wie kann da plötzlich Nichts mehr sein? Es könnte doch nur so sein, dass es keine Bedingungen mehr gäbe, die zur Bildung eines Wesens führen können, oder? Betrachte ich das unter diesem Aspekt, dann ist Wiedergeburt durchaus logisch. Ein Buddha schafft keine Bedingungen mehr. Ein Bodhisattva schafft noch – mit Absicht – Bedingungen, um wieder zu erscheinen, denn nur so kann er seinen Gelübden treu bleiben.
    Daraus ergibt sich mir eine weitere Frage: hatte der Buddha kein Mitgefühl mehr, da er nicht wiederkommen wollte? Oder wollte er uns mit seinem endgültigen Verlöschen einen weiteren Beweis liefern, damit wir umso überzeugter sind? War damit sein Erlöschen nicht ebenfalls die Tat eines Bodhisattvas? Und als letzte Frage: woher wissen wir, dass der Buddha verlöscht ist. Das kann doch niemand sagen. Und was in den Schriften steht.... nun, Papier ist geduldig.


    Ich weiß, das interessiert die Theravadins nicht. Für mich als Mahayani ist das aber eine wichtige Frage.

    Knochensack

  • unter "Nichts" verstehe ich etwas dass Merkmalfrei ist, ein Potential das alles beinhaltet aber "Nichts" ist.
    aus diesem potential entsteht unter bestimmten bedingungen etwas das merkmale hat, also was ist.
    so verstehe ich auch die wiedergeburt: das entstehen von "etwas" bei erfüllung von bestimmten bedingungen die es möglich und nötig machen, das dieses in der form entsteht.
    für mich ist es ein erklärungs modell, dem ich auch keine weitere bedeutung beimesse.

  • Onda:

    In M2 spricht er nicht vom Tathagata


    Ja, aber er sagt auch nicht, das es keine Wiedergeburt gibt. Er sagt "nur", dass man nicht so viel darüber nachdenken soll, wer man war oder wer man sein wird, da das zu Verwirrungen in der Gegenwart führen wird. Genau wie in M 63. Für Buddha war das hier und jetzt das wichtigste, seine Lehre ist praktisch orientiert. Das heißt nicht, dass Wiedergeburt nicht existiert. Viele buddhistische Lehrer raten einem analog dazu ebenfalls nicht zu versuchen herauszufinden, wer man in früheren Leben war, frei nach dem Motto "Ein Ego ist schon genug."


    Onda:

    Wenn man M2 und M63 mal nebeneinander stellt, so ist es nicht abwegig, Tathagata in M63 durch "Mensch" zu ersetzen. Schließlich war der Buddha einer.


    Doch ist es, denn der Tathāgata ist ein besonderer Mensch, der beste unter allen. Ein normaler Mensch geht nicht ins Parinirvana ein.


    Knochensack:

    Wie kann es völliges Auslöschen geben? Etwas kann nicht zu Nichts werden, aus Nichts kann nicht Etwas entstehen.


    Nirvana ist nicht das Nichts. Es ist jenseits von Konzepten, deswegen rät Buddha davon ab darüber zu spekulieren, das führt eben zu - nichts. ;) Das gleiche gilt für ähnliche Spekulation wie kann was sein, was ist wenn nichts ist... führt doch zu nichts.


    Knochensack:

    Daraus ergibt sich mir eine weitere Frage: hatte der Buddha kein Mitgefühl mehr, da er nicht wiederkommen wollte?


    Zum Teil glaubt man im Mahayana und Vajrayana, dass der Buddha nicht wirklich verschwunden ist. Meine Persönliche Meinung ist, dass das gar nicht in der Hand des Tathāgata liegt - mit dem Eintreten ins Nirvana ist die Sache gelaufen, es gibt nichts mehr was irgendwie im Kreislauf verbleiben könnte. Der Bodhisattva des Mahayana tritt ja erst gar nicht ins Nirvana ein, deswegen kann er bleiben.

  • Zitat

    Daraus ergibt sich mir eine weitere Frage: hatte der Buddha kein Mitgefühl mehr, da er nicht wiederkommen wollte?


    die Idee, dass man überhaupt eine Wahl hat wiederzukommen oder nicht, nachdem man erleuchtet wurde, kam meines Wissens erst später auf. Ist aber dennoch eine gute Frage. Was mir jedoch ebenfalls auffällt ist der Gedanke, dass jede Geburt auch immer mit einem gewissen Risiko verbunden ist anderen Lebewesen zu schaden (sich selbst eingeschlossen). Der Buddha hat als junger Kerl sicherlich auch mal das eine oder andere Lebewesen getötet und war bestimmt nicht immer lieb und nett. Auch glaube ich nicht, dass seine Erfolgsgeschichte in Stein gemeißelt war. Er hätte bei seinen asketischen Versuchen sterben können (ist er ja auch um Haaresbreite), er hätte in schlechte Einflüsse geraten können etc pp... Man kommt schließlich bei der Geburt nicht als fertiger Buddha raus. ;)
    Aber ehrlich gesagt wirken solche Gedanken auch ein bischen arg theoretisch. Ob sowas im Alltag wichtig ist?


    gruß
    maus

  • Lieber Onda,


    Du sagst, dass sich Wiedergeburt der Erfahrung entzieht. Nun, gerade gestern Abend las ich bei Jack Kornfield, den ich gerade wegen seiner Verständlichkeit und Anschaulichkeit in der Darstellung als sehr vertrauenswürdig einschätze, dass die Wiedergeburt in der Meditation sehr wohl erfahrbar sei.


    Knochensack

  • Zitat

    Du sagst, dass sich Wiedergeburt der Erfahrung entzieht. Nun, gerade gestern Abend las ich bei Jack Kornfield, den ich gerade wegen seiner Verständlichkeit und Anschaulichkeit in der Darstellung als sehr vertrauenswürdig einschätze, dass die Wiedergeburt in der Meditation sehr wohl erfahrbar sei.


    Meinte der denn die Wiedergeburt im Sinne früherer Leben, manifestiert in unterschiedlichen Körpern? Oder die ständige Wiedergeburt die jede Sekunde passiert?

  • Liebe Erdmaus,


    bei meinem Chan-Lehrer werden solche Fragen nicht gestellt oder beantwortet. In der tibetischen Linie, in der ich stehe, sehr wohl. Es sind sogar sehr wichtige Fragen, die zu verstehen wir aufgefordert werden. Ich habe das lange Jahre ignoriert, da ich mich außerstande sah, mich damit zu beschäftigen und sie mich eher skeptisch machten. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, jedenfalls bei mir, da fängt das dann schon an, an die innere Tür zu klopfen und um Eintritt zu bitten. Zumal eine innere Stimme mich schon lange auf die Logik darin hinweist.
    Kannst Du mir einen vernünftigen Grund nennen, warum sich so viele wirklich glaubwürdige Leute mit dem Thema beschäftigen, die jedes Verdachts auf Esoterik, Angeberei, Anhaftung etc. erhaben sind? Vielleicht ist es eben doch enorm wichtig für den Alltag? Und das nicht nur für diejenigen Buddhis, die einer Art "Kinderglauben" anhängen, sondern auch für diejenigen, die davon schon losgelassen haben und ebenso für diejenigen, die noch viel weiter sind, als ich in diesem Leben je zu kommen vermag.


    Wahrscheinlich betreten wir den Bereich des Undiskutierbaren und Undenkbaren.


    Knochensack

  • Liebe Erdmaus,


    verschiedene Leben.
    Er berichtet auf Seite 460 (Das weise Herz) von seiner Lehrerin Dipama Barua, die frühere Leben erkennen konnte.


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  • sumedha:

    unter "Nichts" verstehe ich etwas dass Merkmalfrei ist, ein Potential das alles beinhaltet aber "Nichts" ist.
    aus diesem potential entsteht unter bestimmten bedingungen etwas das merkmale hat, also was ist.
    so verstehe ich auch die wiedergeburt: das entstehen von "etwas" bei erfüllung von bestimmten bedingungen die es möglich und nötig machen, das dieses in der form entsteht.
    für mich ist es ein erklärungs modell, dem ich auch keine weitere bedeutung beimesse.


    Hallo sumedha


    Ich kann das sehr gut nachvollziehen...


    Es ist im Gegenteil ein sehr schönes Modell das Du da ausbreitest. :)


    Das Merkmalfreie das das Potential in dem als Fülle alles beinhaltet von dem Du schreibst ist das was ich für mich als "Eins ohne Zwei" beschreiben würde das was in jedem von uns existiert.
    Dieses Merkmalfreie erscheint nur notwendig als "Nichts" da es sich hierbei um den Zusammenfall aller wahrgenommener Gegensätze handelt!
    Es liegt allen Gegensätzen - angefangen mit dem Gegensatz Subjekt/Objekt oder auch dem Gegensatz Beobachter/Beobachtetes - zugrunde.
    Notwendig das aus diesem etwas erscheint ist das Anhangen die Abstoßung oder Unwissenheit (Gier Hass oder Verblendung) an Teil oder Gegenteil des jeweiligen Gegensatzpaares das das "Eins ohne Zwei" unser eigenes Innerstes es aufspaltend durchdingend erfährt und sich von ihm abwendend hinter sich wieder vereinigen läßt!


    P.S.: Das "Nichts" von dem Du schreibst, sumedha
    ist als Synthese aus Beobachter und Beobachtetem aus Subjekt und Objekt alleinstehend wie beim Stäbchenziehen ein zuerst gezogenes Stäbchen noch keine Länge besitzt!
    Oder auch wie ein roter Raum mit rotem Beobachter für den es keine Farben gibt.
    Hier gilt stets:
    Der eine Teil eines Gegensatzes ist das Maß des anderen Teils dieses Gegensatzes und umgekehrt.
    So erscheint die Fülle des "Eins ohne Zwei" der Zusammenfall aller Gegensätze auch vor dem in die Welt Geworfensein und im Tode wie ein "Nichts".


    P.S.2: Aus der Welt der Fülle In die Welt der Gegensätze eintretend geht das "Eins ohne Zwei" wie durch die Gegensätze sie aus dem "Eins ohne Zwei" aufspaltend hindurch.
    Sich abwendend vereinigen sich die Gegensätze wieder und werden so als "Eins ohne Zwei" vor eins ohne Zwei" für das "Eins ohne Zwei" also für unser eigenes Innerstes wieder unwahrnehmbar.


    P.S.3: Die Frage zu Wiedergeburt d.h. ob man wiedergeboren wird oder nicht hängt mE davon ab ob man nach dem Tod also nach dem Zusammenfall aller Gegensätzen für sich selbst (angefangen mit den Gegensätzen im Objekt also dem Beobachteten und schließlich mit dem
    Gegensatz Objekt/Subjekt) in dieser Gegensatzlosigkeit verweilen kann.


    Notwendige Bedingungen wären sicherlich:


    Keine Gier kein Hass
    (d.h. kein Hin- und Hergetriebenwerden innerhalb der gegensätzlichen Begriffe und Meinungen wo Wahrheit nicht zu finden ist)
    also auch keine Verblendung.


    P.S.4: Das "Eins ohne Zwei" bedeutet nicht in erster Linie eine Singularität sondern wie beim Stäbchenziehen bei der Länge des ersten Stäbchens auch eine Unbestimmtheit!


    Noch etwas am Rande:


    Ich vermute mal wir brauchen den Tiefschlaf um Gegensätze zusammenfallen lassend uns in diesem "Eins ohne Zwei" zur Ruhe kommen zu lassen und so "neu aufzutanken".
    D.h. aber auch:
    Im Nirvana werden wir dort vollständig angekommen wohl nicht wieder müde werden ;):)


    L.G. gbg

  • Knochensack:

    Lieber Onda,


    Du sagst, dass sich Wiedergeburt der Erfahrung entzieht. Nun, gerade gestern Abend las ich bei Jack Kornfield, den ich gerade wegen seiner Verständlichkeit und Anschaulichkeit in der Darstellung als sehr vertrauenswürdig einschätze, dass die Wiedergeburt in der Meditation sehr wohl erfahrbar sei.


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    Liebe Knochi,
    hast du da ein Zitat? Kornfield schätze ich auch sehr.
    Ob eine Wiedergeburtserfahrung in der Meditation allerdings ein Beleg für die Wiedergeburt ist...


    Gruß
    Onda

  • Lieber Onda,


    Seiten hab ich angegeben. Buch ist absolut empfehlenswert. Ich lock Dich damit einfach, es zu besorgen :D


    Was ist schon wirklich und was ist schon beweisbar? Ich kann Dir darauf keine Antwort geben. Ich halte letztendlich nicht einmal die Wiederholbarkeit von Experimenten als endgültigen Beleg für bestimmte Theorien. Jetzt werden mich die Naturwissenschaftler im Forum bestimmt verbrennen.


    Knochensack

  • Onda:

    Ob eine Wiedergeburtserfahrung in der Meditation allerdings ein Beleg für die Wiedergeburt ist...


    Sind Deine Erinnerungen an einen Ort ein Beleg dafür, dass Du schon mal da warst? Eine eher philosophische Frage. Ich für meinen Teil, sehe keinen Grund dafür, dass der Buddha uns belogen haben sollte.


    Knochensack:

    Ich halte letztendlich nicht einmal die Wiederholbarkeit von Experimenten als endgültigen Beleg für bestimmte Theorien. Jetzt werden mich die Naturwissenschaftler im Forum bestimmt verbrennen.


    Da kämest Du aber noch gut weg. ;) Spaß beiseite: Wiederholbarkeit ist gerade in der psychologischen Forschung wirklich nicht ganz so einfach zu gewährleisten.

  • Knochensack:

    Lieber Onda,


    Ich halte letztendlich nicht einmal die Wiederholbarkeit von Experimenten als endgültigen Beleg für bestimmte Theorien. Jetzt werden mich die Naturwissenschaftler im Forum bestimmt verbrennen.


    Knochensack


    Früher wurden Wissenschaftler und Denker verbrannt, das Verbrennen der Gegner gehört (auch in Foren) eigentlich nicht zum wissenschaftlichen Stil. Das ist religiöser Stil.


    Zur Wiederholbarkeit von Experimenten: Letztgültig bewiesen ist damit in der Tat nichts. Es ist allerdings für die Pragmatik von großem Nutzen. Wenn der Apfel beim Wegrollen 100 Mal vom Tisch gefallen ist, kann ich (für die Pragmatik) davon ausgehen, dass er beim 101 Mal nicht in die Luft aufsteigen wird.
    Wiedergeburt oder nicht - für die Alltagspragmatik ist das nicht relevant. Da ist wahrscheinlich der agnostische Standpunkt der sinnvollste: maybe yes - maybe no. Wir werden sehen. Schon der Buddha riet uns, mit Reflektionen über dieses Thema nicht unsere Zeit zu verplempern.


    Onda

  • Zitat

    Onda: Schon der Buddha riet uns, mit Reflektionen über dieses Thema nicht unsere Zeit zu verplempern.


    Onda


    Nun, der welcher den Zusammenhang versteht der wird wohl seine Zeit eher nicht verplempern,
    denn dem verstehendem erscheint kein verschlossenes Tor als verschlossen.
    Wohl aber dem, der den Sinn und Inhalt des vom Buddha's gesagtem nicht recht versteht.
    Es ist wohl schlichtweg unmöglich vorher zu sagen,
    das der welcher im Tor steht [absichtlich] hinein oder hinaus will.
    So werden Eingänge zu Ausgängen
    und
    Ausgänge zu Eingängen.


    zudem,


    jeder war wohl bei seiner Geburt dabei,
    - was hält es so 'schwer' -
    sich an selbiges [geboren-sein wissentlich] zu erinnern ?
    Die Frage könnte man getrost, ohne eine gescheite Antwort zu bekommen,
    jedweden intellektuellen Kopfkünstler fragen.
    Es wäre wohl eher zu befürchten,
    das dieser, einen für ihn vorläufig unauflösbaren Knoten,
    in seinen Gedankengirlanden vorfindet.


    und wieso ist das so?


    Weil dieser nicht aufsteigen lässt.
    Weil dieser nicht los lässt
    was
    los-zulassen [ratsam] ist.
    Dieser Ruhe und Rastlose,
    Hamster im Hamsterrad.


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • es ist schlichtweg unmöglich, die energie für die praxis aufzubringen, wenn man nicht davon überzeugt ist, bei nichtaufbringung endlos im kreislauf der wiedergeburten gefangen zu sein.
    der glaube an wiedergeburt ist voraussetzung für erfolgreiche praxis.
    ausserdem gibt es noch und nöcher seriöse beweise.

  • Hallo,


    die Diskussion zwang mich, doch noch Stellung zu nehmen. Auch falls dieser Satz bestimmten buddh. Richtung nicht paßt."
    Es gibt ein Diesseits und ein Jenseits und einen Lohn für gute und böse Taten."
    Der Satz hat seinen Ursprung im Pali-Kanon, verzeiht mir, falls ich die Seite nicht nennen kann. Aber der Satz hat sich ins Hirn hineingebrannt.Im Vergleich mit den Mönchen, die den ganzen Pali-Kanon auswendig konnten, bin ich nur einkleines Licht. Nur die wichtigsten Sätze vergesse ich nicht.
    Abgesehen von der oberen Manifestation, bin auch dafür, dass es eine Wiedergeburt gibt. Das wird im PK sehr häufig erwähnt und ich kann das durch meine Empirik nur
    bestätigen.
    Bevor ich die Lehre Gotamo Buddhos kannte, übte ich das Autogene Training, Es stammt zu großen Teilen, mit seiner Methode, vom Achtfachen Pfad, was der Erfinder
    ja auch zugibt.
    Durch das Praktizieren des Achtfachen Pfades wird das Bewußtsein manipuliert. Das ist auch gut so, weil es vorher durch Wahrnehmung und Erziehung manipuliert wurde.
    Durch die Vertiefung oder vielleihct auch Umprogrammierung, ändert sich das
    Bewußtsein. Das ist durchaus gewollt. Ich finde es auch in Ornung.
    Alle schreien immer Nibanam und sehen sich am Ende der Fahnenstange. Großer Irrteum: Das ist nur die sechste Bewußtseinsstufe der Jhanas, von denen es acht gibt.
    Diese Veränderungen des Bewußtseins entstehen durch die Vertiefung, die Meditation des Achtfachen Pfades. Das ist die Auflösung des Leidens. Aber das ist auch noch
    nicht alles. Hier kommmen Maro Dusi und Brahma in Betrcht. Diesen Weg muss man ohne Anleitung finden und auch gehen.
    Seit ich im chat hier bin, weiss ich auch, dass andere buddh. Vereinigungen,die meine Ansicht nicht teilen können. Sei es wie es will, Lest doch einfach mal die
    Längere Sammlung, die gehört auch zum Pali-Kaon.
    Manchmal habe ich dein Eindruck gewonnen, dass viele, die auf dem Weg sind, sich selbst schwer machen. Was hindert auch dran, den Achtfachen Weg zu meditieren und dann könnt ihr an den Jhanas auch sehen, wie weit ihr schon vorangeschritten seid. Es gilt, dieses eine. jetzige Leben zu nutzen, um aus dem Kreislauf der Wiedergurten zu entkommen und auf der brahmaischen Ebene zu verbleiben.
    Hätte ich es nicht alles so erlebt, wie es dargelegt wurde, wäre ich nicht so weit gekommen, wo es nicht mehr weitergeht.


    sakko