Verhalten gegenüber Bettlern

  • Hanzze:

    Was für einen Zweck hat diese freundliche Geste? Wer und warum wird sie verursacht und wer und warum wird sie getan? *schmunzel*


    Genau so etwas meine ich.


    Wäre es dir nicht lieber wenn man dich auch wirklich danach fragen würde?


    Und meinst du nicht auch das nur dann deine Gegenfragen einen gewissen Effekt hätten?


    So verpuffen sie meist einfach nur, wenn ich ehrlich bin.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimoooo (mir fällt die Hardrockband nicht ein, war es Metallica... *schmunzel*)
    Scheinst du zu kennen *schmunzel* wie dem auch sei, wir (ich) kommen vom Thema ab und ich kann nur, oder besser ich reagiere nur auf das was geschrieben steht. Ob das nun stimmt was jemand schreibt und was er denkt oder ob er es anders meint... wer weis das schon.

  • Hanzze:

    Geronimoooo (mir fällt die Hardrockband nicht ein, war es Metallica... *schmunzel*)
    Scheinst du zu kennen *schmunzel* wie dem auch sei, wir (ich) kommen vom Thema ab und ich kann nur, oder besser ich reagiere nur auf das was geschrieben steht. Ob das nun stimmt was jemand schreibt und was er denkt oder ob er es anders meint... wer weis das schon.


    Eben.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Helmut9:

    Bettler die was tun gebe ich gern!
    Bettler die einfach ihren Hut vor sich legen und dann auch noch "ihren" Hund streicheln bekommen nichts.


    Die G'fraster! Und de Hund de schei... donn ollawei füa unsa Hausdia. *schmunzel*


  • Geronimo:
    Hanzze:

    Geronimoooo (mir fällt die Hardrockband nicht ein, war es Metallica... *schmunzel*)
    Scheinst du zu kennen *schmunzel* wie dem auch sei, wir (ich) kommen vom Thema ab und ich kann nur, oder besser ich reagiere nur auf das was geschrieben steht. Ob das nun stimmt was jemand schreibt und was er denkt oder ob er es anders meint... wer weis das schon.


    Eben.


    *schmunzel* eben was? Das was da unter deinem Namen geschrieben steht ist nett aber hat seine Tücken. Ob das nun für dich wirklich so ist oder nicht, musst/kannst du nur für dich selber nachsehen.


    Kein Grund dich nicht nett zu finden *schmunzel*

  • Hanzze:
    Geronimo:


    Eben.


    *schmunzel* eben was? Das was da unter deinem Namen geschrieben steht ist nett aber hat seine Tücken. Ob das nun für dich wirklich so ist oder nicht, musst/kannst du nur für dich selber nachsehen.


    Kein Grund dich nicht nett zu finden *schmunzel*



    Geben und Nehmen, lieber Hanzze. Annehmen ist auch eine Tugend.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Sicherlich, aber würdest du eine Flasche Wein oder andere Drogen annehmen? *schmunzel*

  • Wow, hier wird ja wirklich wild diskutiert...


    Um mal wieder kurz zum Thema zurückzukehren: Irgendwie lässt mir diese Sache leider keine Ruhe und ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen. (Sind das schon die karmischen Früchte? :) ).


    Ich spiele gerade mit dem Gedanken einfach einer gemeinnützigen Organisation etwas zu spenden um sozusagen die karmische Balance wieder herzustellen.
    Was ist von solchen nachträglichen Aktionen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, aus Sicht des Buddhismus zu halten?
    Ich muss gestehen, dass es für mich eher den Anschein des "Sich Rein waschen wollens" hat und vielleicht sogar etwas heuchlerisch ist.

  • Das schlechte Gewissen produziert unheilsames Karma.
    Was geschehen ist, ist geschehen und man kann es nicht mehr ändern.


    Frei kaufen schon mal gar nicht.


    Entspann Dich lieber Novize. Wenn Du das nächste Mal die Gelegenheit zum geben hast, tu es so wie Hanzze es beschrieben hat.


  • Geronimo:

    Ich stecke mir absichtlich, bevor ich das Haus verlasse, immer ein bisschen Geld ein, und gebe es ausnahmslos jedem der fragt. Manchmal sind auch wirklich ansehnliche Gestalten dabei und fragen mich nach ein paar Euro für etwas Warmes, und ich fange dann garnicht erst an zu überlegen ob an ihrer Geschichte irgendetwas faul sein könnte und gebe was ich habe. So erspart man sich unnötige Zweifel, und ist so oder so auf der sicheren Seite.


    Diese Sichtweise gefällt mir ausgesprochen gut!

  • Novice,


    Ich denke es ist viel besser, wenn du dich mit den Gefühlen, die in diversen Situationen aufkommen beschäftigst. Das ist nix zum gut machen (müssen) *schmunzel* Das ist alles ganz und gar nicht aktuell und schon vorbei. Damit entwickelt man nur nächsten Plan und der kann leicht in die Hose gehen.


    Frag einfach dein Herz und lass den Kopf und den Bauch weg. *schmunzel*
    Bleib einfach achtsam auf deine Gedanken und Gefühle, dann kannst du nie etwas falsch machen und passieren tut alles immer nur jetzt.

  • Harry:
    Geronimo:

    Ich stecke mir absichtlich, bevor ich das Haus verlasse, immer ein bisschen Geld ein, und gebe es ausnahmslos jedem der fragt. Manchmal sind auch wirklich ansehnliche Gestalten dabei und fragen mich nach ein paar Euro für etwas Warmes, und ich fange dann garnicht erst an zu überlegen ob an ihrer Geschichte irgendetwas faul sein könnte und gebe was ich habe. So erspart man sich unnötige Zweifel, und ist so oder so auf der sicheren Seite.


    Diese Sichtweise gefällt mir ausgesprochen gut!


    ...und schon sind die Ersatzdrogen genommen *schmunzel*


    Harry, warum gefällt dir das gut?

  • Moin Novize,

    Zitat

    Folglich orientierst Du Dich bez. Deiner Verhaltensweise an Erinnerungen anstelle des tatsächlichen Moments.
    -Ob das Träumerei oder Wachheit ist, scheint offensichtlich.


    Zitat

    Ja, da gebe ich dir Recht, Shebop. Aber sind denn nicht Erinnerungen auch dazu da um, schon einmal gemachte, Fehler nicht mehr zu wiederholen?


    Dazu können sie wohl genutzt werden, aber erst wenn wir ihre Struktur und Zusammensetzung durchdrungen haben; ansonsten sind wir Sklaven unserer Erinnerungen und Träumereien und handeln in ihrem Sinne wie die Marionetten.


    Zitat

    "Ich gebe nur dann Geld, wenn der andere damit tut was ICH will, um mein "Gewissen zu beruhigen" und dem Verstand eine Erklärung zu geben, warum ich jemanden gängeln will."


    Zitat

    [...]Was die Quängelei angeht so muss ich gestehen, dass ich wohl bevormundent war und darüber geurteilt habe, was für einen anderen Menschen wohl gut und was schlecht ist.


    Gängeln. Nicht quengeln. Schon gar nicht QuÄngeln. ;)
    Die Vokabel ist wichtig und kann ein Einstieg sein in die Struktur, die bei rein intellektueller Herangehensweise an solche Fragen gern die Führung übernimmt und durch 'Psychologisierung' die Realität deformiert.

  • crazy-dragon:

    Wenn ich jemandem etwas gebe, muß ich es hier nicht breittreten und dadurch mein Gutmenschen-Ego aufblähen. :?


    _()_ c.d.


    JAU


    8)


    ...aber ich gebe grundsätzlich und
    frage nich nach dem Warum oder Wieso -
    ich habe auf jeden Fall mehr . !


    Es kam jahrelang immer ein zerlumpter Mann an
    unsere Haustüre und fragte:
    " Haben sie ein paar Groschen für mich ? "
    Wir nannten ihn den Groschenmann.
    Erst habe ich ihm Geld gegeben, dann irgendwann
    auch Obst und sogar einen Henkelmann und
    alte Kleidung.
    Irgendwann kam er nicht mehr, wahrscheinlich gestorben.
    Ich vermisse ihn . . .


    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Brigitte,


    damit sprichts du einen sehr wichtigen Punkt an. Es ist gar nicht so selbstverständlich das man jemanden beschenken kann. Für jedes Wesen ist es auf eine Würde etwas geben zu können und sich als Geber/Gönner fühlen zu dürfen.
    Deshalb bring einem jemand, der Bedürftig ist auch in gewisser weise Segen. Stelle man sich vor, es gebe keine Bettler, keinen der einem um Hilfe bittet, keine Möglichkeit großzügig zu sein.
    Für viele wäre das Leben sehr leer und leicht würde man Freude am Leben verlieren. Wenn einem ein Bettler oder Menschen der Hilfe braucht begegnet, kann man das durchaus als Segen sehen. Geben ist Glück, die Situation geben zu können ein möglicher Anfang vom Glück.


    Man kann das Großzügig sein immer durchaus als das eigene Wohl sehen.

  • Zitat

    Man kann das Großzügig sein immer durchaus als das eigene Wohl sehen.


    ... und sich auch immer wieder über die eigene Großzügigkeit freuen. :)


    Getroffen hab ichs- gut getroffen! Das ich unter der von Enherzigkeit und Geiz besessenen Masse mit einem von Engherzigkeit und Geiz befreitem Gemüt im Hause lebe, das Befreiende am Zurücktreten merke, für Bitten anderer offen bin, Freude daran habe Gaben auszuteilen.(5. unübertreffliche Erinnerung)


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Der Vorteil des Almosengebens


    Einst weilte der Erhabene im Jeta-Haine bei Sāvatthī, im
    Kloster des Anāthapindika. Da begab sich Sumanā, die
    Fürstentochter, mit einem Gefolge von fünfhundert
    Wagen und fünfhundert Fürstentöchtern zum
    Erhabenen. Dort angelangt, begrüßte sie den Erhabenen
    ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder. Seitwärts
    sitzend, sprach nun Sumanā, die Fürstentochter, zum
    Erhabenen also:
    »Gesetzt, o Herr, es seien da zwei Jünger des Erhabenen,
    die das gleiche Vertrauen haben, die gleiche Sittlichkeit
    und die gleiche Weisheit. Der eine aber gibt Almosen,
    der andere nicht. Wenn nun beide beim Zerfall des
    Körpers, nach dem Tode, auf glücklicher Fährte, in
    himmlischer Welt wiedererscheinen, besteht dann wohl
    zwischen den als Himmelswesen Wiedergeborenen
    irgendein Unterschied, eine Verschiedenheit?« -
    »Ja, Sumanā, es besteht ein Unterschied«, sprach der
    Erhabene. »Derjenige nämlich, Sumana, der Almosen
    gegeben hat, übertrifft als ein Himmelswesen den
    anderen, der keine Almosen gegeben hat, in fünf
    Dingen: in himmlischer Lebensdauer, himmlischer
    Schönheit, himmlischem Glücke, himmlischer Ehre und
    himmlischer Herrschaft.« -
    »Wenn nun aber beide, o Herr, von dort abgeschieden,
    zu dieser Welt zurückkehren sollten, möchte auch dann
    noch, o Herr, für die als Menschen Wiedergeborenen
    irgendein Unterschied, eine Verschiedenheit bestehen?«
    -
    »Ja, Sumanā«, sprach der Erhabene. »Derjenige
    nämlich, Sumanā, der Almosen gegeben hat, wird als
    ein menschliches Wesen den anderen, der keine
    gegeben hat, in fünf Dingen übertreffen: an
    menschlicher Lebensdauer, menschlicher Schönheit,
    menschlichem Glücke, menschlicher Ehre und
    menschlicher Herrschaft.« -
    »Wenn nun aber, o Herr, beide von Hause fort in die
    Hauslosigkeit ziehen, besteht wohl dann noch zwischen
    den in die Hauslosigkeit Gezogenen irgendein
    Unterschied, eine Verschiedenheit?« -
    »Ja, Sumanā, es besteht ein Unterschied«, sprach der
    Erhabene. »Derjenige nämlich, Sumana, der Almosen
    gegeben hat, übertrifft als ein Hausloser den anderen,
    der keine gegeben hat, in fünf Dingen: Nur auf Bitten
    benutzt er reichlich Gewänder; wenig aber, wenn nicht
    gebeten. Nur auf Bitten genießt er reichlich
    Almosenspeise; wenig aber, wenn nicht gebeten. Nur
    auf Bitten benutzt er reichliche Wohnstatt, eine
    bescheidene aber, wenn nicht gebeten. Nur auf Bitten
    benutzt er reichlich Heilmittel und Arzneien; wenig
    aber, wenn nicht gebeten. Die Ordensbrüder aber, mit
    denen er zusammenlebt, erweisen sich ihm in Taten,
    Worten und Gedanken stets freundlich, nie aber
    unfreundlich; sie machen ihm stets nur freundliche
    Anerbieten, nie aber unfreundliche.« -
    »Wenn nun aber, o Herr, beide die Heiligkeit erreichen,
    besteht wohl dann noch, nach Erlangung der Heiligkeit,
    zwischen beiden ein Unterschied, eine
    Verschiedenheit?« -
    »Zwischen Erlösung und Erlösung. Sumanā, da freilich
    gibt es keinerlei Verschiedenheit.« - »Vortrefflich, o
    Herr! Wunderbar, o Herr! Allen Grund hat man, o Herr,
    Almosen zu geben und gute Werke zu tun, insofern da
    die guten Werke einem als Himmelswesen zum Vorteil
    gereichen, einem als Menschen zum Vorteil gereichen
    und einem als Hauslosen zum Vorteil gereichen.« -
    »So ist es, Sumanā! So ist es, Sumanā! Allen Grund hat
    man, Almosen zu geben und gute Werke zu tun,
    insofern da die guten Werke einem als Himmelswesen
    zum Vorteil gereichen, einem als Menschen zum Vorteil
    gereichen und einem als Hauslosen zum Vorteil
    gereichen.«
    Also sprach der Erhabene. Und nach diesen Worten
    sprach der Meister, der Gesegnete, noch folgendes:
    »Gleichwie der ungetrübte Mond,
    durcheilend diesen Himmelsraum,
    die Sternenschar der ganzen Welt
    mit seinem Glanze überstrahlt,
    So überstrahlt der sittenreine,
    vertrauensvolle, edle Mensch
    die Geizigen in aller Welt
    durch seine Gebefreudigkeit.
    Gleichwie die Wolke beim Gewitter,
    von hundertzackigem Blitz umzuckt,
    die Ebenen und Täler füllt,
    wenn sie zur Erde niederströmt,
    So überragt der Einsichtsvolle,
    der Jünger des Erleuchteten,
    der weise Mensch den geiz'gen Mann
    in fünffacher Beschaffenheit:
    In hohem Alter, hohem Ansehen,
    in Anmut und im Wohlergehen;
    und hier von Schätzen überhäuft,
    wird dort ihm Himmelsglück zuteil.«


    http://www.palikanon.com/angutt/a05_031-040.html#a_v31

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

    2 Mal editiert, zuletzt von Geronimo ()

  • Kannst du uns das Sutta in praktischen Beispielen erklären? *schmunzel*
    Und vor allem welche Stufe für welchen Status des Bewusstseins und stand der Lebensweise ist. Da kann man nämlich ganz ganz viel falsch verstehen, vorallem wenn man so aufmerksam ist, dass man noch nicht einmal merkt, dass man unter der Achsel stinkt.

  • Wer schenkt, wird beschenkt


    Einst weilte der Erhabene im Großen Walde bei Vesālī,
    in der Halle des Giebelhauses. Eines Morgens kleidete
    sich der Erhabene an und begab sich, mit Gewand und
    Schale versehen, zur Wohnung des Vesalier Hausvaters
    Ugga. Und der Vesalier Ugga, der Hausvater, näherte
    sich dem Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und
    setzte sich zur Seite nieder. Seitwärts sitzend sprach er
    zum Erhabenen also:
    »Aus dem Munde des Erhabenen, o Herr, habe ich es
    vernommen, aus seinem Munde es erfahren: 'Wer
    etwas Gutes schenkt, erhält Gutes zurück.' Etwas Gutes
    aber, o Herr, ist meine Sālablüten-Speise (*1). Möge
    diese der Erhabene von mir annehmen, von Mitleid
    bewogen!«
    Und der Erhabene nahm dieselbe an, von Mitleid
    bewogen.
    »Aus dem Munde des Erhabenen, o Herr, habe ich es
    vernommen, aus seinem Munde es erfahren: 'Wer
    etwas Gutes schenkt, erhält Gutes zurück.' Etwas Gutes
    aber, o Herr, ist mein Schweinefleisch (*2) mit süßen
    Brustbeeren - etwas Gutes mein mit Öl zubereitetes
    Stielgemüse - etwas Gutes mein Reisgericht, von
    schwarzen Körnern frei, versehen mit mancherlei
    Brühen und Gemüse - etwas Gutes sind meine
    kostbaren Benaresgewänder. Möge diese der Erhabene
    von mir annehmen, von Mitleid bewogen!«
    Und der Erhabene nahm diese an, von Mitleid bewogen.
    »Aus dem Munde des Erhabenen, o Herr, habe ich es
    vernommen, aus seinem Munde es erfahren: 'Wer
    etwas Gutes schenkt, erhält Gutes zurück.' Etwas Gutes
    aber, o Herr, ist mein Ruhebett, belegt mit einer
    Ziegenhaardecke, einer weißen Wolldecke, einer Decke
    aus feinstem Antilopenfell und versehen mit einer
    Überdecke und purpurnen Kissen an beiden Enden. Ich,
    weiß aber, o Herr, daß solches für den Erhabenen nicht
    annehmbar (*3) ist. Doch diesen Sandelholz-Block,
    über Hunderttausend wert, den möge der Erhabene
    von mir annehmen, von Mitleid bewogen!«
    Und der Erhabene nahm ihn an, von Mitleid bewogen.
    Darauf sprach der Erhabene dem Vesalier Hausvater
    Ugga seine Anerkennung (anumodanīyena anumodi)
    aus in folgenden Worten:
    »Wer Gutes spendet, der erhält auch Gutes.
    Wer gerne darbringt solchen geraden Wandels
    (*5)
    Gewand und Lager sowie Trank und Speise
    und andere Dinge, die von Nutzen sind,
    die Heiligen als ein fruchtbar Feld betrachtend,
    gereut ihn nicht (*6), was er verschenkt und
    fortgibt.
    Ein guter Mensch, der schwer Entbehrtes fortgibt,
    erhält zurück das Gute, das er so geschenkt.«
    Nachdem nun der Erhabene dem Vesalier Hausvater
    Ugga in diesen Worten seine Anerkennung
    ausgesprochen hatte, erhob er sich von seinem Sitze
    und entfernte sich.
    Kurze Zeit darauf aber starb Ugga, der Vesalier
    Hausvater, und erschien nach seinem Tode in einer
    geistgezeugten Welt (*7) wieder. Zu jener Zeit nun
    weilte der Erhabene im Jeta-Hain, bei Sāvatthi, im
    Kloster des Anāthapindika. Und Ugga, der
    Himmelssohn, kam zu vorgerückter Nachtstunde, mit
    seinem herrlichen Glanze den ganzen Jeta-Hain
    erleuchtend, zum Erhabenen heran, begrüßte ihn
    ehrerbietig und blieb seitwärts stehen. Da sprach der
    Erhabene also zu ihm:
    »Geht es dir wohl, Ugga, nach deinem Wunsch?«
    -
    »Ja, o Herr, es geht mir nach meinem Wunsch.«
    Und der Erhabene sprach zu Ugga, dem
    Himmelssohn, in diesen Versen:
    »Wer Gutes spendet, der erhält auch Gutes,
    das Höchste spendend, Höchstes man erringt;
    Erhabenes erlangt, wer solches spendet;
    wer's Beste gibt, gelangt zum besten Ort.
    Erlesene Gabe wer da spendet,
    ein Mann, der beste Gabe gibt,
    erwirbt sich Ruhm und langes Leben,
    wo immer er ins Dasein tritt.«


    (*1) K: Ein aus Reismehl, Honig, Ghee usw. hergestelltes
    Gebäck, das die Form einer Sāla-Blüte hat.
    (*2) Der Buddha hat also keineswegs den Fleischgenuß
    an sich als verwerflich bezeichnet; s. Wtb. Fleischgenuß
    (*3) Dem Mönch ist es nicht gestattet, üppige
    Lagerstätten zu benutzen.
    (*5) D.h. solche, deren Wandel in Taten, Worten und
    Gedanken durch unerschütterliche sittliche Festigkeit
    völlig aufrecht und gerade geworden ist.
    (*6) Freie, doch sinngemäße Wiedergabe für unsichere
    Lesart. PTS: anuggahītam, 'ohne sich (an das
    Verschenkte innerlich) zu klammern; ChS und K:
    anaggahītam, ohne es hoch zu bewerten (grammatische
    Form zweifelhaft; zu aggheti?).
    (*7) manomayam kāyam. Dies bezieht sich lt. K. auf
    eine zu den 'Lauteren Gefilden' (suddhāvāsa) gehörende
    Himmelswelt, erzeugt durch das Vertiefungsbewußtsein
    der feinkörperlichen Sphäre (rūpajjhāna).


    http://www.palikanon.com/angutt/a05_041-050.html#a_v44

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

    Einmal editiert, zuletzt von Geronimo ()

  • Hanzze:

    Kannst du uns das Sutta in praktischen Beispielen erklären? *schmunzel*
    Und vor allem welche Stufe für welchen Status des Bewusstseins und stand der Lebensweise ist. Da kann man nämlich ganz ganz viel falsch verstehen, vorallem wenn man so aufmerksam ist, dass man noch nicht einmal merkt, dass man unter der Achsel stinkt.


    Nein, ich möchte nur zeigen was der Buddha dazu gesagt hat.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Wie ein guter Mensch Gaben spendet


    Acht Gaben eines guten Menschen gibt es, ihr Mönche.
    Welche acht?
    1. Reines gibt er,
    2. Auserwähltes gibt er,
    3. zur rechten Zeit gibt er,
    4. (für den Mönch) Erlaubtes gibt er,
    5. mit Überlegung gibt er,
    6. häufig gibt er,
    7. beim Geben erheitert sich sein Herz und
    8. nach dem Geben fühlt er sich zufrieden.
    Diese acht Gaben eines guten Menschen gibt es, ihr
    Mönche.
    Erlaubten Trank, erlaubte Kost,
    vorzüglich, rein, zur rechten Zeit,
    vertraut er oft als Gabe an
    dem hehren Feld der Heiligen.
    Wo keine Reue sich erhebt,
    selbst wenn man viele Dinge schenkt,
    dort preist die Gabe, die man gibt,
    ein jeder, der voll Einsicht ist.
    Wer, weise, also Gaben gibt,
    vertrauensvoll, freigeb'gen Sinns,
    solch weiser Mensch wird hingelangen
    zu einer leidlos sel'gen Welt.


    http://www.palikanon.com/angutt/a08_031-040.html#a_viii37

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo,


    Wie kann man: "Reines gibt er" verstehen?
    wie kann man: "Auserwähltes gibt er," verstehen?
    wie kann man: "zur rechten Zeit gibt er," verstehen?
    wie kann man: "(nur für den Mönch?) Erlaubtes gibt er," verstehen?
    wie kann man: "mit Überlegung gibt er," verstehen?
    wie kann man: "häufig gibt er," verstehen?
    wie kann man: "beim Geben erheitert sich sein Herz und" verstehen?
    wie kann man: "nach dem Geben fühlt er sich zufrieden." verstehen?

  • Die Almosengabe


    ...


    "Ist es wohl möglich, o Herr, daß eine Gabe, von dem
    einen dargebracht, hohen Lohn und Segen bringt,
    während dieselbe Gabe, von einem anderen
    dargebracht, keinen hohen Lohn und Segen bringt?"
    "Das ist möglich, Sāriputta."
    "Was, o Herr, ist wohl der Grund dafür, was ist die
    Ursache?"
    "Da gibt einer, Sāriputta, aus selbstischem Verlangen,
    gefesselten Herzens (*2), aus Sucht nach Gewinn und
    in der Hoffnung, daß er die Belohnung dafür nach dem
    Tode genießen wird.
    Und als Gabe spendet er dann einem Asketen oder
    Priester Speise, Trank, Gewand, Gefährt, Blumen,
    Wohlgerüche, Salben, Bett, Wohnstatt und Beleuchtung.
    Was meinst du, Sāriputta, mag da wohl einer auf solche
    Weise Gaben spenden?" - "Gewiß, o Herr!" - "Wer aber,
    Sāriputta, auf solche Weise Gaben spendet, der
    erscheint infolge dieser Gabe beim Zerfall des Körpers,
    nach dem Tode, unter der Schar der Vier Großen
    Götterkönige wieder. Nach Auswirkung aber jener Tat,
    jener Macht, jener Würde, jener Herrschaft steigt er
    wieder hinab, kehrt er wieder zurück in diese Welt.
    Ferner, Sāriputta, gibt da einer eine Gabe zwar nicht aus
    selbstischem Verlangen, gefesselten Herzens, aus Sucht
    nach Gewinn oder in der Hoffnung, daß er die
    Belohnung dafür nach dem Tode genießen wird,
    sondern er gibt eine Gabe im Gedanken, daß Geben
    etwas Gutes ist; - oder weil er sich sagt, daß seine
    Eltern und Vorfahren ebenfalls früher Almosen gegeben
    und so gehandelt haben und es daher für ihn nicht
    recht sei, von jenem alten Familienbrauch abzuweichen;
    - oder weil er sich sagt, daß er selbst koche, jene
    anderen aber nicht kochen, und es deshalb für den
    Kochenden nicht recht sei, das Geben an
    Nichtkochende zu unterlassen; - oder weil er sich sagt,
    daß seine Gabenverteilung sein würde wie jene großen
    Opfer, dargebracht von den Sehern der Vorzeit, als wie
    Atthaka, Vāmaka, Vāmadeva, Vessāmitta, Yamataggi,
    Angīrasa, Bhāradvāja, Vāsettha, Kassapa und Bhagu; -
    oder weil beim Geben sich ihm das Herz erheitert,
    Befriedigung und Freude entsteht (*3). Und als Gabe
    spendet er dann einem Asketen oder Priester Speise,
    Trank, Gewand, Gefährt, Blumen, Wohlgerüche, Salben,
    Bett, Wohnstatt und Beleuchtung. Was meinst du,
    Sāriputta, mag da wohl einer auf solche Weise Gaben
    spenden?" - "Gewiß, o Herr!" - "Wer aber, Sāriputta, auf
    solche Weise Gaben spendet, der erscheint infolge
    dieser Gabe beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode,
    unter der Schar der Vier Großen Götterkönige wieder.
    Nach Auswirkung aber jener Tat, jener Macht, jener
    Würde, jener Herrschaft steigt er wieder hinab, kehrt er
    wieder zurück in diese Welt.
    "Ferner, Sāriputta, gibt einer eine Gabe nicht aus jenen
    Gründen, sondern er gibt Gabe als eine Veredlung und
    Läuterung seines Geistes (*4). Und als Gabe spendet er
    dann einem Asketen oder Priester Speise, Trank,
    Gewand, Gefährt, Blumen, Wohlgerüche, Salben, Bett,
    Wohnstatt und Beleuchtung. Was meinst du, Sāriputta,
    mag da wohl einer auf solche Weise Gabe spenden?" -
    "Gewiß, o Herr!" - "Wer aber, Sāriputta, auf solche
    Weise Gaben spendet, der erscheint infolge dieser Gabe
    beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, unter der
    Schar der Götter der Brahmawelt wieder (*5). Nach
    Auswirkung aber jener Tat, jener Macht, jener Würde
    und jener Herrschaft kommt er nicht wieder, kehrt er
    nicht mehr zurück zu dieser Welt (*6).
    Das, Sāriputta, ist der Grund, das ist die Ursache, daß
    da eine Gabe, von dem einen dargebracht, hohen Lohn
    und Segen bringt, während dieselbe Gabe, von dem
    anderen dargebracht, keinen hohen Lohn und Segen
    bringt (*7)."


    (*1) Im Lande der Anger (dem heutigen Bhagalpur),
    auf der Südseite des Ganges. Dies dürfte der östlichste
    Punkt sein, den der Buddha erreicht hat.
    (*2) K: "Durch die Erwartung eines (günstigen) Karma-
    Ergebnisses gefesselt"; d.h. eine Belohnung im künftigen
    Dasein erhoffend.
    (*3) Hinter jeder dieser Gaben-Arten (Nr. 2-6) hat der
    Text pa = peyyāla, 'und so weiter', sicher eine
    Wiederholung der die erste Gaben-Art abschließenden
    Stelle anzeigt, die daher auch hier eingesetzt wurde.
    (*4) Wtl: als Zier und Zubehör des Geistes; K: nämlich
    des durch Geistesruhe und Hellblick entwickelten
    Geistes.
    (*5) K: Freilich kann er dort nicht bloß infolge des
    Gabenspendens wiedergeboren werden; sondern weil
    dieses Geben eine Zierde des die Geistesruhe und den
    Hellblick übenden Geistes ist (d.h. ihn veredelt), wird er,
    nachdem er mit einem durch das Gabenspenden
    veredelten Geiste die Vertiefungen und die Hohen Pfade
    erweckt hat, in der Brahmawelt wiedergeboren, zwar
    eben infolge der Vertiefung.
    (*6) D.h. er wird ein Anāgāmī, ein Nichtwiederkehrer.
    (*7) Die in diesem Text erwähnten sieben
    unterschiedlichen Arten geistiger Einstellung beim
    Gabenspenden werden im K wie folgt gekennzeichnet:
    1. die Gabe, bei der das Begehren im Vordergrund
    steht (tanhuttariya-dāna);
    2. aus Respekt davor, daß der Buddha und andere
    das Geben als etwas Gutes gerühmt haben
    (cittikāra-dāna);
    3. aus Scham und Scheu, von der Tradition
    abzuweichen (hirottappa-dāna);
    4. als Mittel sozialen Ausgleichs (niravasesa-dāna,
    'Gabe der Unterschiedslosigkeit');
    5. wegen der Würdigkeit der Empfänger (dakkhineyya-
    dāna); gemeint ist hier vermutlich, daß die Gabe an
    würdige Asketen und Priester denselben Rang hat
    wie das im Text genannte Opfer der großen Seher
    der Vorzeit;
    6. wegen der durch das Geben erzeugten inneren
    Freudigkeit (somanassopavicāra-dāna; vgl. die 18
    manopavicāra in A.III.62; M.137);
    7. als Zier und Begleiterscheinung des meditierenden
    Geistes (alankāra- parivāra-dāna). Vgl. A.VIII.31.


    http://www.palikanon.com/angutt/a07_045-050.html#a_vii49

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

    Einmal editiert, zuletzt von Geronimo ()


  • Ich bin gestern relativ ausführlich auf dich eingegangen, und werde es dabei auch belassen.

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